Schweinekrankheiten

Was tun, wenn dein Schwein krank ist?

Es kann in der besten Haltung vorkommen, dass ein Schwein krank wird. Was dann zu tun ist und welche Krankheiten du kennen solltest, darüber informieren wir dich auf diesen Seiten.

Die folgenden Grundgedanken solltest du aufmerksam studieren und entsprechend verfahren, wenn du Krankheitsanzeichen bei deinem Schwein oder Minischwein entdeckst.

Zudem bieten wir dir in unserem Minischwein & Schweineforum die Möglichkeit, weitere Fragen zu stellen. Falls eine Krankheit, die hier nicht aufgelistet ist, du aber gerne darüber etwas mehr erfahren möchtest, wende dich an unser Forum.

Wir verzichten im Folgenden bewusst auf Erkrankungen, die nur in der Massentierhaltung vorkommen, durch die sie verursacht werden und für uns nicht relevant sind. 

Wichtige Ratschläge

Wenn du mit deinem Minischwein zum Tierarzt gehen und es Medikamente bekommt, egal ob Tabletten, Tropfen, Spritzen oder Einreibung, schreibe dir bitte den Namen des Medikaments und die verabreichte Menge auf. Dazu eignet sich gut ein Vokabelheft o.ä., Datum nicht vergessen. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben und nennt sich im Gesetz Bestandsbuch.

Nur du kennst dein Minischwein/Großschwein genau und kannst beurteilen, ob sich sein Verhalten nach der Medikamentengabe verändert, ob es vielleicht sogar allergisch reagiert. Es ist sicher schwierig zu unterscheiden, ob sich die Verhaltensänderung nun durch den Transport zum Tierarzt oder die Behandlung selber oder das Medikament ergeben hat, aber entscheiden kannst das nur du.

Am besten ist sicherlich, das Minischwein/Großschwein zu Hause in seiner gewohnten Umgebung zu behandeln, denn dann entfällt der Transportstress. Alleine durch den Transport kann es schon zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Es kostet allerdings mehr, da der Tierarzt ja auch die Kilometer in Rechnung stellt.

Wenn dein Minischwein/Großschwein einen kranken Eindruck macht, ist es hilfreich, wenn du für den Tierarzt  alle Symptome, die dir auffallen, aufschreibst. Hast du irgendwas an der Fütterung geändert, wenn ja, was. Oder ist sonst irgendwas verändert oder vorgefallen. Das hilft dem Tierarzt bei der Diagnosefindung sehr, die manchmal der „Suche nach der besagten Nadel im Heuhaufen“ ähnelt. Und bedenke, dass sich eine Erkrankung auch innerhalb von 3-4 Stunden massiv verändern kann.

Wenn das Schwein eine Spritze bekommt, lasse dir den Namen und die Menge genau vom Tierarzt sagen oder aufschreiben. Sollte er das ohne Angabe von Gründen verweigern, wechsel  bitte schleunigst den Tierarzt! Bei jeder weiteren Behandlung durch einen anderen Tierarzt (Umzug o.ä.) sind das wichtige Informationen für den neuen Tierarzt, die allen das Leben erleichtern.

 

Krankheiten der Groß- und Minischweine, die du kennen solltest

Tierärzte sind auch nur Menschen

An dieser Stelle möchten wir auch eine Lanze für all die Tierärzte brechen, die sich bei Nacht und Nebel auf den Weg machen, in zugigen Ställen auf dem Boden liegen, gebissen werden oder in den Exkrementen unserer Lieblinge wühlen.

Beispiel:
Du bemerkst eine Veränderung bei deinem Tier, die du nicht so recht beschreiben kannst und suchst den Tierarzt auf. Der findet Nichts, was sich behandeln lässt und schickt dich wieder weg. Du bist daraufhin unzufrieden, wartest ein paar Stunden, dem Minischwein/Großschwein geht es schlechter und du bemühst einen anderen Tierarzt. Der hört die Rasselgeräusche der beginnenden Lungenentzündung auch schon ohne Stethoskop, behandelt das Minischwein/Großschwein dementsprechend und ist der Held.

In diesem Stadium hätte es auch der erste Tierarzt erkannt, aber von ihm bist du enttäuscht und gehst nicht mehr hin. Er ist aber deswegen nicht schlechter.
Eine Diagnose bei Tieren zu stellen ist nicht leicht. Sie können nicht sagen was ihnen fehlt. Es kommt also auch und gerade auf deine Beobachtungsgabe an. Je besser du über Krankheiten informiert bist, hilfst du deinem Tier und dem Tierarzt.

Soweit nicht anders vermerkt Recherche: Sabine Duda

Erste Krankheitsanzeichen

Wer viel Zeit mit seinen Schweinen verbringt, wird auffällige Veränderungen im Verhalten sofort erkennen.

Bitte immer den Tierarzt rufen, wenn du folgende Anzeichen beobachtest:

  • Erbrechen über 24 Stunden
  • Futterverweigung über 24 Stunden
  • Durchfall länger als 24 Stunden
  • Verstopfung länger als 24 Stunden
  • Länger als 8 Stunden nicht mehr aufstehen
  • Absolute Bewegungsunlust
  • Bauchschmerzen, Koliken
  • Anhaltende Blutungen
  • Blutiges Erbrechen
  • Blutiger Stuhl
  • Beschleunigte Atmung
  • Anhaltendes Humpeln (Lahmen)
  • Temperatur rectal > 39,5° C beim ausgewachsenen Schweinen
  • Temperatur rectal > 40,5 ° C beim Ferkel
  • Temperatur rectal < 37,0° C (Untertemperatur)
  • Verdacht auf Vergiftung durch das Fressen von giftigen oder nicht geeigneten Stoffen

Kleine Hausapotheke

Folgende Grundausstattung sollte enthalten sein:

  • Wund- bzw. Desinfektionsspray oder Puder
  • Schmierseife zur Blutstillung und Desinfektion beim Klauenschneiden
  • Wundheilsalbe
  • Mittgel gegen Ektoparasiten (Zecken, Milben, Läuse, Flöhe, Haarlinge)
  • digitales Fieberthermometer
  • kleine Zange und Schere
  • Verbandszeug (z.B. Verbandskasten für’s Auto)
  • Taschenlampe oder andere Lichtquelle
  • Notizen über Körpertemperatur und Herzfrequenz des gesunden Schweines zum Vergleich

Entwurmung

2-mal jährlich mit einem Breitband-Entwurmungsmittel (beim Tierarzt erfragen)

Mögliche Krankheitsursachen

Ein luftiger, sauberer Stall, ausgewogenes und gesundes Futter, genügend Einstreu sowie eine liebevolle Betreuung ohne Stress bewahren vor mancher Krankheit.

Krank macht:

  • falsche Fütterung oder schlechtes, verdorbenes Futter; ungeeignete Futtermittel, zuviel oder zuwenig Futter, Süßigkeiten
  • schlechtes Stallklima; Zugluft, Staub, zu hoher Ammoniakgehalt, zu hohe Luftfeuchtigkeit.
  • ungünstige oder untaugliche Stallböden; glatte Böden, zu wenig Einstreu, verletzungsträchtige Stalleinrichtungen (scharfe Kanten, vorstehende Nägel etc.).
  • schlechte Stallhygiene; Ratten und Mäuse, schlechte Stallreinigung.
  • Parasitenbefall; Zecken, Läuse, Würmer.
  • Infektionserreger; Bakterien, Pilze, Viren