Inhaltsverzeichnis
Bist du der ideale Minischwein-Halter?
- Haus und Garten
- Stall und Garten (Auslaufhaltung)
- Ganzjährig im Freien mit Schutzhütte (Freilandhaltung)
- Reine Wohnungshaltung
- Reine Stallhaltung
Welches Geschlecht? Und Rangordnung unter Schweinen
Vergesellschaftung von Schweinen
Einrichtung des Schweinegeheges
- Suhle (als Sonnenbrandschutz, Abwehr von Parasiten)
- Futtertrog
- Tränke
- Vorrichtung zum Scheuern/Schubbern
- Die ideale Schweineweide
- Klauenschere
- Bürste
- Tuch/Lappen
Bist du der ideale Minischwein-Halter?
Vor der Anschaffung eines Minischweins sollten ein paar grundsätzliche Dinge abgeklärt werden und nicht erst, wenn das Tier bereits im neuen Zuhause eingezogen ist. Das gehört zu einer verantwortungsvollen Tierhaltung dazu. Bitte lese auch folgende Artikel Minischwein-Info.
Minischweine passen zu dir,
- wenn du dich nicht entmutigen lässt, trotz des hier beschriebenen „Horrors“. 😉
- wenn du dein Leben teilen möchtest mit intelligenten und freundlichen Wesen.
- wenn du – im Idealfall – einen Tierarzt findest, der etwas von Schweinen versteht und sie behandeln darf.
- wenn deine Minischweine sich einen Teil des Tages drinnen und draußen oder ganzjährig draußen aufhalten können.
- wenn du entschieden und konsequent, doch liebevoll agieren kannst
- wenn Du sehr viel Zeit mit deinen Minischweinen verbringen kannst und das für sein ganzes Leben lang
- wenn du sicherstellen kannst, dass während deiner Abwesenheit z.B. während der Urlaubszeit oder bei Krankheit, deine Schweine gut versorgt sind
Ein gut behandeltes Minischwein ist ein freundliches und sanftes Haustier. Jedes Schwein hat eine starke individuelle Persönlichkeit. Ein Schwein wird deine Entschiedenheit, Konsequenz und Liebe belohnen mit großer Treue und gutem Betragen. Es wird dir immer zeigen, wie sehr es dich liebt und an dir hängt, indem es immer deine Nähe suchen wird. Es wird dir auch grunzend erzählen, was ihm alles passiert ist, was es bewegt und was es von verschiedenen Dingen und Vorkommnissen hält!
Wenn ein kleines energisches Ferkelchen älter wird, wird es ruhiger werden und sich umso glücklicher von dir den Bauch schrubbeln lassen oder ein Schläfchen mit Dir auf dem Sofa oder im Stroh halten.
Die Unterbringung von Minischweinen
Du bist sicher und gewillt mindestens zwei Minischweine zu adoptieren? In Deinem Wohnort ist Schweinehaltung erlaubt (in einem reinen Wohngebiet ist Schweinehaltung nicht möglich)? Du hast dich über die rechtlichen Vorschriften und die Haltung ausreichend informiert und kannst diese umsetzen? Und die Minis mindestens 15 Jahre lang versorgen? Alles mit Ja beantwortet? Sehr gut, weiter geht’s:
Jetzt stellt sich die Frage: Wo soll das neue Familienmitglied untergebracht werden?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten deinen Schweinchen ein schönes Zuhause zu bieten. Es hängt von deinen Wohnverhältnissen ab, welche der drei folgenden Haltungsarten du umsetzen kannst.
Welche Haltungsarten gibt es?
1. Haus und Garten
Deine Schweine leben grundsätzlich mit Dir im Haus und haben Zugang zum Garten. Während Deiner Abwesenheit sollte das Schwein sich draußen aufhalten. Der Auslauf kann sehr einfach gehalten sein, muss aber eine gute Umzäunung haben und eine Schutzhütte/Unterstand. Bitte vorher das zuständige Veterinäramt befragen. Obwohl die Vorschriften in Deutschland einheitlich sind, legen die einzelnen Veterinäre diese unterschiedlich aus.
Die Minischweine werden sich draußen gerne die Zeit vertreiben, während keiner Zuhause ist oder du anderweitig beschäftigt bist. Die Wohnungseinrichtung wird es dir danken.
2. Stall und Garten (Auslaufhaltung)
Deine Schweine leben grundsätzlich in einem befestigten Stall, haben ihr eigenes ausbruchssicheres eingezäuntes Areal im Garten/Weide. Bitte vorher das zuständige Veterinäramt befragen. Obwohl die Vorschriften in Deutschland einheitlich sind, legen die einzelnen Veterinäre diese unterschiedlich aus.
Ein Offenstall wäre ideal, wo sie selbst entscheiden, wann sie auf die Wiese gehen oder im Stall kuscheln. Für ein glückliches schweinisches Zusammenleben fehlt dann nur der zeitweise Zugang zum Wohnhaus, falls du das wünschst.
3. Ganzjährig im Freien mit Schutzhütte (Freilandhaltung)
Die Schweine haben ihren unbefestigten Stall (Schutzhütte) in ihrem Areal (Acker- oder Grünland) und leben das ganze Jahr draußen. Die Hütte muss entsprechend vor Hitze im Sommer und vor Kälte im Winter schützen.
Außerdem sind weitere bestimmte Vorschriften – vor allem für die Umzäunung (doppelt) – einzuhalten (siehe Schweinehaltungs-Hygiene Verordnung SchHaltHygV §4). Bitte beim zuständigen Veterinäramt die Vorausetzungen erfragen.
Folgende Haltungsformen BITTE NICHT!
4. Reine Wohnungshaltung
Die Schweine werden ausschließlich in der Wohnung gehalten. Sein Geschäft verrichtet es auf dem Schweineklo (analog zur Katzentoilette).
Wenn du keine Möglichkeit hast, deinen Schweinen eine – wenn auch nur kleine – Weide mit Behausung zu bieten, in der sie wenigstens zeitweise draußen sein können, solltest du von einem Kauf gänzlich absehen.
Die ausschließliche Haltung in der Wohnung mit Katzentoilette und ähnlichen Hilfsmitteln ist in keinster Weise artgerecht und das Spazierengehen an der Leine – außerhalb des Privatgründstückes – ist in Deutschland verboten und für das Tier gefährlich (Krankheiten).
5. Reine Stallhaltung
Das Schwein wird ausschließlich im Stall gehalten ohne Zugang zur Weide. Da du sicherlich keine Massen- und Mastschweinehaltung betreiben willst, ist diese Form der Unterbringung strikt abzulehnen.
Welches Geschlecht soll ich wählen? Sau oder Eber? Wie funktioniert das mit der Rangordnung?
Welche Kombination ist am sinnvollsten? Wer steht wo in der Rangordnung?
Viele Menschen haben Vorurteile gegenüber Ebern. Zugegeben ihre imposante Erscheinung, vor allem die gut sichtbaren Eckzähne, flössen Respekt ein. Doch gerade die Herren der Schweineschöpfung können sehr lieb und verschmust sein. Kastrierte Eber sind meistens anschmiegsamer als Sauen. Sie müssen sich in einer Schweinerotte den Damen unterordnen und sind eher bereit, dies auch beim Menschen zu tun. Das gilt nicht für unkastrierte Eber. Bitte die Eber immer kastrieren lassen.
Sauen sind öfter dickköpfig und eigensinnig. Die Rotte wird von einer Sau angeführt, dazu braucht sie Durchsetzungsvermögen und Führungsqualitäten. Besonders in der Rausche können die Damen ganz schön zickig werden. Du musst dich als menschliche Leitsau durchsetzen können.
Grundsätzlich hängt es von dem jeweiligen Charakter des Schweines ab, egal welches Geschlecht, wie heftig es versucht dich in der Leitposition herauszufordern und wie schnell es sich unterordnen wird.
Jede Kombination ob Sau/Sau, kastrierter Eber/kastrierter Eber, Sau/kastrierter Eber ist möglich. Die kastrierten Eber stehen in der Rangordnung hinter den Sauen. Die Hierarchie geht immer von oben (Leitsau = Besitzer) nach Sauen (mitte) dann kastrierte Eber (unten).
Wenn du mehr als 2 Schweine pflegen möchtest, sollstest du darauf achten, dass es keinen Prügelknaben gibt. Wenn also 2 Sauen und nur ein kastrierter Eber vorhanden ist, dann hat der arme Kerl nicht viel zu lachen, äh zu grunzen. Besser wäre die Kombination 1 Sau und 2 kastrierte Eber. Bei 3 Sauen musst du als Leittier besondere Führungsqualitäten beweisen. 3 kastrierte Eber geht auch, hier ist die Rangordnung untereinander zu beachten.
Neben der Wahl des Geschlechts, ist es wichtig, dass du mindestens zwei Schweinchen gleichzeitig adoptierst, es sei denn, es lebt bereits ein Minischweinchen bei dir.
Du ersparst dir die nicht immer einfache Zusammenführung fremder Tiere. Die Einzelhaltung ist aus Tierschutzgründen ohnehin strikt abzulehnen und auch verboten.
Bitte kein zuchtreifes Paar anschaffen (im Sinne von Eber und Sau), schon gar nicht als Schweine-Neuling. Der Grund sollte klar sein: Jede Menge Nachwuchs.
Es gibt bereits genug arme Schweineseelen, die auf ein neues Zuhause warten und Schweinehalter und sog. Züchter, die nur vermehren. Da braucht es nicht noch mehr Vermehrer.
Es ist unverantwortlich und in unseren Augen eher egoistisch gedacht, das Leben der Sau und der Ferkel zu riskieren, um mal süße Schweinebabies zu haben. Die bleiben nicht so klein und es können unter Umständen 8 oder mehr Ferkel geboren werden. Wo sollen sie nach dem Absetzen ein artgerechtes Zuhause finden? Und wo soll der Eber für die Zeit untergebracht werden? Was ist, wenn es zu Geburtsschwierigkeiten kommt und und und …
Wenn es eine Sau und ein Eber sein sollen, bitte lasse den Eber schnellstmöglich kastrieren. Er kann bis 6 Wochen nach der Kastration noch lebensfähige Spermien erzeugen. Daher ist für diese Zeit eine Trennung zur Sau notwendig. Kannst Du das einrichten?
Rangordnung
Wenn du zwei weibliche Minischweine hälst, ist es klar: Du bist (hoffentlich) immer die Leitsau, dann folgt die Ranghöhere von zwei Sauen. Bei einem Päarchen ist es die Sau und dann der kastrierte Eber oder bei zwei Ebern: du an erster, der ranghöhere Kastrat an zweiter und der zweite kastrierter Eber an letzter Position.
Diese Rangordnung musst Du z.B. bei der Fütterung oder Erziehung immer einhalten. Je klarer die Rangordnung, je harmonischer das Zusammenleben.
Übernimmt man Ferkel, kann man schlecht einschätzen, wie die Tiere sich charakterlich entwickeln werden. Es kann leichter sein bei Ferkeln, deine eigene Position in der Hierarchie von Anfang an klar zu machen. Muss es aber nicht.
Die kritischen Phasen sind die Pupertät mit 6 Monaten und dann noch mal mit 2 Jahren. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass du dich als Leittier behauptest.
Bei erwachsenen Minischweinen, musst du etwas energischer auftreten und ggf. Hilfsmittel benutzen, um dich durchzusetzen. Ein Treibbrett ist ein guter Schutz für dich. Auf unserer Seite Verhalten und Erziehung oder im Forum findest du weiterführende Informationen.
Nochmal unser Rat: Adoptiere deine Schweine aus dem Tierschutz. Die Pfleger kennen jedes einzelne Tier und können dir sicherlich in der Auswahl deiner Traumschweine behilflich sein. Außerdem sind die Eber bereits kastriert, manchmal sogar die Sauen (aus Versuchslabore) und die Tierschützer stehen nach der Anschaffung für weitere Fragen zur Verfügung. Und wenn alle Stricke reißen, nehmen sie die Schweine wieder zurück, das ist bei Züchtern in der Regel nicht der Fall.
Schau einfach mal auf unserer Abgabeseite vorbei. Vielleicht warten gerade in diesem Moment deine Schweine für’s Leben in unserer Vermittlung.
Vergesellschaftung von fremden Schweinen - wie geht das?
Du möchtest zwei Schweinen ein neues Zuhause geben, diese kommen aber nicht aus demselben Stall oder du besitzt bereits Minischwein und hast dich vernünftiger weise dazu entschlossen ihm einen Artgenossen zu holen, eines deiner Schweine ist verstorben und du möchtest wieder einen Partner dazugesellen?
Fremde Schweine aneinander zu gewöhnen ist nicht einfach – aber machbar.
Als ein sehr soziales Tier, braucht das Schwein Gesellschaft. Ein Schwein, dass sich auf Dauer langweilt, wird seelisch verkümmern und aggressiv werden. Seinen Unmut wird es mit allerlei Unsinn kundtun z.B. Protestpinkeln.
Bitte bedenke, dass Schweine Rottentiere (Herdentiere) sind. (Selbst in der Massentierhaltung muss gewährleistet sein, das Schweine Sichtkontakt zu Artgenossen haben). Nur in der Gemeinschaft von Artgenossen, fühlen sich Ferkel sicher.
Ab einem gewissen Alter reicht der Mensch allein dem Schwein nicht mehr als Rottenangehöriger. Du bist nette Gesellschaft und Futterspender, aber du sprichst nicht seine Sprache und kannst somit den Artgenossen niemals ersetzen. Hund, Katze oder Ziege etc. können es auch nicht.
Die Argumentation, dass ein Minischwein erstmal erzogen werden soll, bevor ein zweites dazugeholt wird, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Es wird nicht funktionieren, denn gerade wenn das Ferkel ohne Artgenossen gehalten wird, stellen sich Verhaltensprobleme ein (Urinieren, Koten, Aggressivität).
Das Schweinemantra lautet: Ein Schwein braucht mindestens einen schweinischen Artgenossen, um wirklich schweinisch glücklich zu sein!
Tipps zur Vergesellschaftung – so gehst Du vor:
Ein neues Schwein einfach zu einem vorhandenen Tier dazusetzen ist nicht ratsam. Das „alte“ Schwein wird von seinem Hausrecht gebrauch machen und das „neue“ unterdrücken und im schlimmsten Fall so heftig attackieren, dass den Unterlegenen schwere Verletzungen davon trägt, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Schweine verteidigen ihr Territorium gegenüber fremden Rottenangehörigen.
Bei Jungtieren bis zu einem Alter von 9 Monaten kann man versuchen, diese sofort zusammenzusetzen. Bitte im Garten/Weide, so dass sie sich aus dem Weg gehen können und nicht in der Wohnung, dort ist es viel zu eng. Mal von der zerstörten Wohungseinrichtung abgesehen.
Meistens geht die Zusammenführung junger Tiere mit weniger heftigen Rangkämpfen ab, was nicht heißt, das kein Blut fließen könnte. Häufig dauert es auch nicht Stunden oder Tage, bis sie friedlich in einer Schlafhütte zusammen die Nacht verbringen. Bist du aber eher vorsichtig oder traust es dir nicht zu, dann folge einfach den u.g. Hinweisen.
Das neue Schweinchen sollte ungefähr im gleichen Alter sein, wie das vorhandene. Ein Ferkel und ein ausgewachsenes Tier, die allein schon vom Größenunterschied her zu unterschiedlich sind, wird das Zusammenführen verkomplizieren. Besser nicht.
Du hast ein passendes Zweit-Schweinchen gefunden? Dann brauchst du für die Zeit des Aneinander-Gewöhnens zwei möglichst nebeneinander liegende Gehege und für jedes Tier eine Schutzhütte.
Ganz wichtig: die Abtrennung muss unbedingt ausbruchssicher sein, die Schweinchen dürfen in dieser Zeit auf keinen Fall zueinander kommen. Ein sog. Bonanza-Zaun der in 2 Reihen die Gehege trennt, wäre ideal. Der Abstand der zwei Zaunreihen sollte so gewählt sein, dass sich die Tiere mit dem Rüssel berühren, aber nicht verletzten. Auch ein Tor, darf nicht ausgehebelt werden können.
Benutzt du einen Drahtzaun, besteht die Gefahr, dass die Tiere diesen von unten hochschieben und zum anderen gelangen (ein Zaun, der erst kurze Zeit steht, ist nicht fest mit der Vegetation verwachsen) .
Sie müssen in der Anfangszeit strikt getrennt bleiben – mindestens 14 Tage (Ausnahme: Jungtiere bis zu 9 Monaten, s. o.) und erst einmal Sichtkontakt genießen dürfen. Und wie oben beschrieben, wenn gefahrlos machbar, auch Rüsselkontakt haben, dabei können sie den Geruch des anderen aufnehmen.
Am Zaun wird es zu Beginn erstmal mit mehr oder weniger starken Drohgebärden losgehen.
- Kampfschmatzen: das Tier klappt die Kiefer in schneller Abfolge aufeinander und zeigt vermehrten Speichelfluss – es hat „Schaum vor dem Maul/Rüssel, im wahrsten Sinne des Wortes,
- Wegdrehen: sich zur Seite drehen (die Schulterpartie zeigen)
- Rückenborsten (Bürstenkamm, Mähne) aufstellen
- Der Schwanz wird angehoben und ist gerade, nix mehr mit Ringelschwänzchen
- Drohgrunzen
Nun heißt es Geduld, Abwarten und nochmals Geduld.
Erst wenn nach 2 oder mehr Wochen bei der Begegnung am Zaun alles friedlich verläuft, z. B. wenn sie nebeneinander ohne die Drohgebärden grasen, kann das Tor zum Nachbargehege geöffnet werden. Wann das sein wird, hängt von den Schweinen ab und deiner Beobachtungsgabe. Geduld, schweinische Geduld.
Endlich der Tag ist da, an dem eine Zusammenführung gewagt werden soll. Wichtig! Es muss genügend Platz vorhanden sein, damit der Unterlegene ausweichen kann.
Dann liegt es an dir, wieder mal Nerven zu zeigen. Die Hierarchie wird ausgefochten, einer wird sich als Rottenführer durchsetzen. Treiben, Wegdrücken, Schnappen, Schreien – das ganze Repertoire wird nochmals durchgespielt. Bis einer weicht.
Bei diesen Machtkämpfen kann durchaus Blut fließen. Mische dich nach Möglichkeit nicht ein. Das zögert die Sache nur hinaus. Es sieht meistens schlimmer aus, als es letztendlich ist. Die (Körper-)Sprache der Schweine ist für unser menschliches Verständnis halt recht grob, ja vielleicht brutal, aber es ist ihre Sprache. Die Regeln das schon. Nur im äußersten Notfall die Vergesellschaftung abbrechen.
Sicherlich gibt es Fälle, wo eine Vergesellschaftung gar nicht funktionieren will. Das liegt aber nicht daran, dass die Tiere unsozial oder unverträglich sind, sondern weil die Chemie zwischen ihnen einfach nicht stimmt. Es ist also kein Grund, sein Schwein für immer einen Artgenossen vorzuenthalten. Es war vielleicht nicht der richtige Partner, schließlich haben wir ihn ausgesucht und nicht das Schwein selbst.
Bei Jungtieren geht es gewöhnlich recht schnell manchmal sogar nach 1- 2 Std bzw. innerhalb eines Tages ist alles geklärt. Bei erwachsenen Schweinen musst du durchhalten. Es kann nach ein paar Stunden oder Tagen erledigt sein, im ungünstigsten Fall 2 – 3 Wochen dauern. Schweine sind Charaktertiere, die lassen sich nicht in eine Schublade stecken.
Und wie schön ist es dann, wenn zwei Steckdosennasen gemeinsam Schwarte an Schwarte im Stroh kuscheln und einem zukünftigen artgerechten Zusammenleben entgegen schlummern.
Stall, Futtertrog, Tränke und mehr ...
Wie soll der Stall und die Umzäunung beschaffen sein? Welche Tränke braucht dein Schwein? Wie sieht der ideale Futtertrog aus? Womit kann ich meine Minischweine beschäftigen? Welche Pflegegegenstände wie Bürste und Klauenmesser sind sinnvoll?
Wir gehen davon aus, dass du deine Minischweine nicht in reiner Wohnungshaltung hälst. Diese Form ist nicht artgerecht und widerspricht dem Tierschutzgesetz. Somit findest du keine ausführlichen Informationen zur reinen Wohnungshaltung.
Schweinestall und Einstreu
Deine Schweine brauchen ein Dach über dem Rüssel. So wie Du, möchten sie es im Winter schön kuschelig warm und im Sommer kühl haben und vor Regen und Wind geschützt sein.
In der Regel wird der Stall aus Holz gebaut, es darf aber auch Beton sein.
Wie du den Stall jetzt anlegst, hängt von den Verhältnissen bei dir vor Ort ab. Hast du vielleicht ein Gebäude, dass du nutzen kannst oder musst du von Grund neu aufbauen. Kannst du ein altes Gartenhäuschen verwenden?
Stallmaße
Ideal für 2 ausgewachsene Minischweine ist eine Behausung von einer Fläche, die ca. 1,5 x 1,5 m und ca. 1,2 m hoch ist. Der Platz reicht aus, um zu schlafen und den Stall mit der eigenen Körperwärme auf Temperatur zu halten, vor allem im Winter. Die Temperatur in der Hütte für Schweine ab 6 Monaten sollte zwischen 10 – 15 Grad liegen. Für jüngere Tiere wesentlich mehr anzustreben.
Ggf. müsste beheizt werden mit speziellen Stallheizungen, (Industrie-)Heizmatten oder Rotlichtlampen.
Ist der Schlafplatz zu groß, werden sie sich eine Ecke als Toilette aussuchen, nicht nur, dass es hygenisch nicht optimal ist, es ist für dich auch mehr Mistaufwand.
Wichtig ist – es darf im Stall keine Zugluft entstehen.
Die Wände sind zu isolieren (z. B. mit Styropor). Drei Wände des Stalles komplett geschlossen und eine Seite mit einer ca. 80 – 100 cm hohen und 80 cm breiten Öffnung als Ein- und Ausgang. Im Winter ist ein Vorhang aus Kunststoffstreifen (gibt es für Pferde) sinnvoll.
Hast du genügend Platz und/oder bist nicht so handwerklich geschickt, kannst du sog. Schweinehütten (z.B. A-Hytten) verwenden, die du gebraucht oder neu kaufen kannst. Diese sind zwar für die Freilandhaltung von Großschweinen optimiert, aber es gibt kleinere Varianten, die sich für Minischweinen ebenso gut eignen, vor allem, wenn es mehr als 2 Minis sind. Vielleicht steht auch ein stabiles Gartenhäuschen zur Verfügung, was entsprechend schweinegerecht umgebaut werden kann.
Dach
Das Dach sollte selbstverständlich dicht sein und bei Hagel nicht so leicht zerstört werden können. Es ist so anzulegen, dass kein Regenwasser durch den Eingang eindringen kann. Daher wäre die Verlängerung des Daches nach vorne sinnvoll. Welche Dachform du wählst bleibt dir überlassen, üblich ist ein Pultdach. Vorne hoch und nach hinten tiefer werdend. Die Eingangsseite sollte möglichst von der Wetterseite abgewandt sein.
Eingestreut mit einer dicken Strohschicht macht es den Stall für deine Lieblinge so richtig gemütlich.
Einstreu
Die Hütte sollte gut mit Stroh gefüllt sein und zum Kuscheln kannst du gerne noch eine Decke/Bettlaken dazulegen. Wobei diese aus hygenischen Gründen häufig und regelmäßig gewechselt werden müssen.
Welches Stroh du verwendest, ob nun Weizen-, Hafer-, Luzerne-, Leinen-, Bohnenstroh oder Tritikale (Hybrid aus Weizen und Roggen) spielt grundsätzlich keine Rolle. Weizenstroh ist schön weich und hervorragend zum Kuscheln geeignet. Heu kannst du zum Fressen (mögen die wenigsten Schweine) und Beschäftigen anbieten, aber nicht als Einstreu verwenden. Heu zieht Feuchtigkeit und dies mit Wärme ergibt einen Nährboden für Krankheitskeime und Schimmel.
Alternative zu Stroh ist Holzwolle (im Vergleich zu Stroh teurer).
Deine Wahl hängt vielleicht auch davon ab, welche Strohart in deiner Region angeboten wird.
Wie viel Stroh benötigt, wird ist schwer zu sagen. Da kommt es wieder auf viele Faktoren an. Machen wir eine grobe Rechnung: 52 Wochen hat das Jahr, wenn du jede Woche 1 – 2 Ballen verbrauchst, kommst du auf bis zu 100 Ballen Stroh in einem Jahr.
Umzäunung der Schweineweide
Für die Umzäunung gibt es gesetzlich vorgeschriebene Mindesthöhen und Abstände.
Die Einfriedung der Schweinewiese ist sehr wichtig. Für die Freilandhaltung gibt es sogar strenge Auflagen.
Aber keine Sorge, es ist machbar.
Bevor du loslegst, frage bitte das zuständige Veterinäramt, nach den Auflagen. Obwohl die Vorschriften in Deutschland einheitlich sind, legen die einzelnen Veterinäre diese unterschiedlich aus. Bei dem einen reicht eine Höhe von 100 cm, bei dem anderen Veterinär müssen es die gesetzlich vorgeschriebenen 150 cm sein. Es hängt zusätzlich von den Gegebenheiten vor Ort ab.
In der Regel wird ein Doppelzaun verlangt, d. h. ein fester Zaun (stabiler Maschendraht, Holzzaun/Bonanzazaun oder ein Wildzaun) außen herum und im Inneren ein Elektrozaun.
Der äußere Zaun
Der Außenzaun muss sehr stabil sein. Springen die Minischweine dagegen, aus welchen Gründen auch immer, darf dieser nicht umgerissen oder durchbrochen werden. Beachte bitte, dass die Umzäunung stark genug sein muss, um streunende Hunde oder zu neugierige Menschen draußen zu halten. Vor allem Wildschweine dürfen auf gar keinen Fall ins Gehege gelangen.
Geeignet sind Holzzäune (sog. Bonanzazäune), stabiler Maschendraht, Wildzäune (muss im unteren Drittel engmaschig sein) oder Metallzäune.
Gerade bei Neuanlegung von Drahtzäunen, sind diese unten noch nicht mit der Vegetation verwachsen und könnten von den Schweinchen leicht angehoben werden.
Wenn Du Holzpfosten für die Zaunpfähle verwendest wäre Eiche, Akazie oder Weißbuche eine gute Wahl, die halten besonders lang und sind stabil.
Innerer Zaun (Elektrozaun)
Der Abstand des Innenzauns zum Außenzaun kann variieren, da wird das Veterinäramt dir die entsprechende Maße nennen. Es gibt Angaben von 0,80 m bis zu den gesetzlich vorgeschriebenen 2 m.
Du brauchst ein Stromgerät bzw. Weidezaungerät und die passenden stromführenden Litzen und Isolatoren. Das Weidezaungerät kann direkt aus der Steckdose mit Strom versorgt werden oder über ein Akku/Batterie.
Die Isolatoren sind die Halterungen für die Litzen. Je nach Art, gib es auch unterschiedliche Isolatorenformen.
Die Anzahl der Elektrodrathreihen variiert von ein- bis dreireihig, wobei bei Minischweinen bereits 1 – 2 Litzen ausreichend sind.
Faustregel für die Höhe der einzelnen Drähte:
in Höhe des Schweinerüssels. So wächst der Zaun entsprechend der Größe des Tieres mit.
Es gibt verschiedene Arten von Elektrozäunen:
Weidezaundraht:
Ein 1,5 mm dicker Draht aus Metall z.B. Eisen, Stahl, Aluminium oder verzinkt. Diese Litze ist langlebig und stabil. Trotzdem muss regelmäßig kontrolliert werden, ob der Draht gespannt und unversehrt ist. Je nach Art des Metalls teurer in der Anschaffung.
Weidezaunlitze und Weidezaunseil:
Diese Litzen, die häufig in der Pferdehaltung verwendet werden, haben den Nachteil, dass sie regelmäßig nachgespannt werden müssen. Außerdem führen sie nicht so viel Strom, wie der o. g. Draht. Die dünnen Drähte können brechen und die Stromzufuhr wird weiter vermindert. Vorteil: sind kostengünstiger.
Sie bestehen aus feinen Drähten, die mit Kunststofffasern verflochten sind.
Weidezaunband:
Dieses Band ist sehr anfällig für Wind und muss regelmäßig nachgespannt werden. Für eine sehr windreiche Region, nicht unbedingt zu empfehlen.
In einem meist 1 cm breiten Kunststoffband sind feine Drähte eingearbeitet. Diese können brechen und verringern die Stromzufuhr.
Es gibt auch spezielle Wildschwein-Abwehrzäune, die relativ teuer sind (ca. 220 – 590 €) und meistens im Set angeboten werden. Sie bestehen aus einem zweireihigen Elektroseil. Sie sind nicht besser oder schlechter als die anderen Alternativen.
Bewährt hat sich der Weidedrahtzaun. Ggf. kann die oberste Reihe mit einem der anderen Elektrozaunarten versehen werden, da die für die Schweinchen besser zu sehen sind.
Die Schweine sollten nicht drunter durch oder oben herüber kommen und auch keine Erde auf die untere Litze schmeißen können, so dass dieser vergraben wird.
Den Elektrozaun immer frei von Vegetation halten, damit kein Stromverlust eintritt.
Die Voltleistung liegt bei 6000 – 10000. Achtung! Für andere Haustiere könnte dies eine Gefahr darstellen z.B. für Katzen, die u.U. bei einem Stromschlag Herzrhythmusstörungen bekommen können.
Einrichtung des Schweinegeheges
Die Umzäunung ist fertig, die Schlafhütte steht, was brauchen deine Minischweine sonst noch?
Sonnenbrand beim Schwein
Hellhäutige Schweinerassen sind anfällig für Sonnenbrand und sollten beim Weidegang oder Auslauf durch ein Schattendach vor Sonnenbrand und Hitze geschützt werden. Die Möglichkeit die Haut durch eine Schlammpackung aus der Suhle zu bedecken, hilft dem Schwein ebenfalls.
Gefährdet sind vor allem Tiere beim ersten Austrieb im Frühsommer. Die durch ultraviolettes Licht – auch bei kühler Luft – ausgelöste Entzündung tritt erst mit einer Verzögerung von sechs Stunden auf. Die bei der Gewöhnung an Sonnenbestrahlung zunehmende Verhornung der Haut hat einen teilweisen Schutzeffekt.
Bei hochgradigem Sonnenbrand ist an Photosensibilisierung, z. B. Tetracyclinbehandlung, evtl. Auch Fressen von Johanniskraut oder Buchweizen zu denken.
Sonnenbrand und die auf ihn folgende Krusten- und Schuppenbildung sind, an ihrer Lokalisation auf dem Rücken und der Ohrenaußenseite zu erkennen. In schweren, akuten Fällen ist die Injektion von Antihistaminpräparaten angebracht.
Die Suhle
Schweine haben keine Schweißdrüsen und erleiden schnell einem Hitzschlag.
Richte deinen Schweinen eine Suhle ein. So ein herrliches Schlammbad kühlt die Haut und schützt vor Insekten, Ektoparasiten und Sonnenbrand. Eine Alternative sind kleinere Wasserbecken, z.B. die Sandmuscheln für Kinder. Allerdings kühlt reines Wasser nicht so gut und solange, wie Schlamm.
Für die Suhle braucht es gar nicht viel, häufig zeigen dir die Schweinchen schon, wo die Suhle angelegt werden soll. Hebe ein ca. 10 – 15 cm tiefes Loch aus und fühle es immer wieder mit Wasser. Die Breite passt du der Größe deiner Schweine an. Die Minis werden bei ständiger Benutzung die Erdschicht bald so verdichtet haben, dass das Wasser nicht mehr ins Erdreich absickert.
Du hast das Gehege an einen Bachlauf plaziert, super, den werden die Schweinchen mit Begeisterung als Abkühlung nutzen.
Bei sehr langen Hitzeperioden kontrolliere täglich, ob sich Wasser in der Suhle befindet. Vielleicht besteht die Möglichkeit, Regenwasser zu sammeln oder einen Brunnen anzulegen, damit deine Wasserrechnung nicht ins Unendliche schießt.
Sorge auch dafür, dass sich im Gehege genug Schattenplätze durch Bäume, Büsche oder Stall befinden.
Vielleicht ein kleiner Pool? Schweine sind ausgezeichnete Schwimmer.
Futtertrog
Schweine fressen für ihr Leben gern. Welcher Futtertrog ist geeignet?
Wenn du dir die Anatomie des Schweinchens anschaust, wird dir klar sein, dass es kein Trog sein darf, dessen Seitenwände hoch sind. Sie können nicht wie Ziegen oder Kühe mit ihrem Hals darüberlangen.
Suche nach einem flachen Trog, der nicht zu leicht sein darf. Es gibt im Fachhandel Hartfiberglaströge in verschiedenen Größen. Du kannst ggf. bei Gebrauchtanzeigenmärkten einen günstigen Stein-, Sandstein oder Tonröhren bekommen.
Wichtig ist: Die Ränder dürfen nicht zu hoch sein. Der Trog sollte aus einem gut zu reinigendem, bissfestem Material sein. Er darf nicht von den Schweinen durchs Gehege geschoben werden. Ggf. musst Du den Trog an der Wand oder im Boden befestigen.
Ab und zu mal ein paar Maiskörner ins Gehege gestreut, sorgt für Beschäftigung.
Tränke
Deine Minischweine müssen immer Zugang zu frischem Wasser haben.
Die Tränke sollte gut zu reinigen sein. Das Wasser darf im Winter nicht einfrieren. Die Schweine sollten sie nicht zerbeissen und im Gehege herumschieben können.
Bedenke bitte, Wasser ist schwer. Wenn du einen langen Weg hast, um das Wasser ans Gehege zu bringen, prüfe die Möglichkeit, ob du einen Schlauch oder noch besser eine automatische Tränke anbringen kannst.
Eine automatische Tränke besitzt viele Vorteile. Kein Wasserschleppen, Wasser ist sauber und steht immer zur Verfügung (darf im Winter nicht einfrieren). Am Besten benutzt du Nippeltränken, da die üblichen Pferde- oder Schafstränken für den Schweinerüssel nicht so geeignet sind.
Auch hier wieder auf die richtige Höhe beim Anbringen achten und gut befestigen.
Selbstgebaute Tränke für den Außenbereich:
Eine günstige Tränke für den Außenbereich, kannst du dir selbst bauen. Du brauchst eine Gipserwanne, Badewannenstöpsel, Teppichmesser und ein bisschen Kies sowie eine Schaufel.
Besorge dir aus dem Baumarkt eine viereckige Gipserwanne. Die braucht dann ein paar Tage Wasser und frische Luft damit alles an Lösungsmitteln des Kunststoffs rausgedampft ist. Ein Loch in die Erde graben das ca. so tief ist, wie die Wanne hoch. Eine Schicht Kies ins Loch, was als Drainage gedacht ist.
In den Boden der Wanne mit einem scharfen Messer (Teppichmesser) ein Loch schneiden in der Größe eines Badewannenstöpsels. Wanne ins Loch, durch den Kies schaut die ca 10-20 cm aus dem Boden. Stöpsel ins Loch. Fertig!
Die Wanne kann so mit dem Schlauch oder der Kanne befüllt werden. Zum Reinigen Stöpsel raus, damit das Wasser abläuft über den Kies.
Vorrichtung zum Scheuern/Schubbern
An heißen Tagen wird ein ausgiebiges Schlammbad in der Suhle genommen. Ist der Schlamm getrocknet, wird er von den Minischweinen an geeigneten Gegenständen abgescheuert.
Hierzu kannst Du einen gut in der Erde verankerten Holzpfahl benutzen oder eine größeren Baumstamm oder Stein ins Gehege legen. Vielleicht steht sogar ein Baum im Gehege, der gerne als Schubbelbaum benutzt wird. Oder du bringst Besen so an, dass die Schweinchen ihren Körper daran abstreifen können. Mauern oder Stallwände könnten die Minis ebenso „umfunktionieren“.
Wichtig ist, dass die Minischweine sich nicht daran verletzten und es mit ihrem Gewicht umschmeissen können.
Wiese, Weide, Gartenpflanzen
Wie soll die Weide beschaffen sein? Welcher Rasen? Welche Pflanzen dürfen im Gehege sein und welche nicht? Was ist sonst noch sinnvoll?
Im Mittelalter wurden die Schweine vom Schweinehirten in die Wälder getrieben (Waldweide). Später wurde auf Grünflächen und abgeernteten Getreidefeldern ausgewichen.
Eine schweinegerechte Wiese, z.B. mit einer Gras-/Kleemischung, legt die Basis für eine gute Grundversorgung mit eiweißreichem, rohfaserarmen Grünfutter.
Neben dem geeigneten Weidegrund sollten vor allem im Sommer Schattenplätze vorhanden sein. Büsche und Bäume sind geeignet, da sie auch vor starken Wind schützen.
Besonders bei viel Regen oder Schnee sind die Stellen im Gehege, die von den Tieren häufig aufgesucht werden, sehr matschig. Das solltest du bedenken, wenn du die Tiere im Garten und nicht in einem abgetrennten Gehege hälst.
Sinnvoll ist es, den Boden an der Futterstelle zu pflastern oder zu betonieren.
Bei großen Weiden, füttere einfach immer am Zaun entlang, bist du wieder an der Ursprungsstelle angekommen bist. So kann sich die Fläche, die gerade nicht stark beansprucht wird, wieder erholen.
Ob auf der Weide oder im Haus, manche Pflanzen sind für Schweine giftig.
Ein kleines Giftpflanzenlexikon findest du
Welcher Rasen?
Du gewährst deinen Schweinchen Auslauf im Garten bzw. Gehege. Jetzt fragst du dich, welche Rasenmischung für die Tiere am besten wäre.
Ist bereits ein Rasen angelegt, brauchst du nicht extra alles neu säen. Jeder Zierrasen reicht für’s erste aus. Im nächsten Frühling kannst du ja neu einsäen.
Einen schmackhaften dichten Pflanzenbestand aus Gras und Klee wäre ideal. Auch eine Kräutergrasmischung kannst du verwenden. Zum Nachsäen im Frühling ist Reparaturgras mit Kleeanteil zu empfehlen. Junges, frisches Gras ist eiweißreicher und rohfaserarm. Überständiges älteres Gras (ca. ab 20 cm) ist nährstoffarm, dafür rohfaserreicher. Nach der Blüte sind so gut wie keine Inhaltsstoffe mehr vorhanden, da diese in die Samen gewandert sind.
Das Weidegras sollte einen hohen Blattanteil aufweisen. Vor allem saftige, breitblättrige Gräser wie z.B.
Wiesenrispengras,
Wiesenschwingel,
Deutsches Weidelgras,
Weißklee,
Wiesenlieschgras,
wehrlose Trespe,
junges Knaulgras.
Weniger beliebt sind Haferarten und das Straussgras; dazwischen liegen Wiesenrispe, Weidelgras, Rotschwingel und Kammgras.
Auch werden die meisten Kräuter gerne gefressen (z.B. Löwenzahn, Wegerich).
Wenn du Obstbäume im Garten hast, freuen sich die Rüsseltiere ganz besonders. Und natürlich Bucheckern, Eicheln, Hasel- und Walnüsse werden nicht verschmäht. Machen aber dick.
Pflegeutensilien
Bürste / Striegel
Grundsätzlich braucht ein Minischwein nicht gebürstet zu werden. Trotzdem ist so eine Bürstenmassage eine gute Form, die Bindung zu deinen Minis aufzubauen und zu vertiefen.
Lappen/Tuch
Um die Augen von Schmutz zu säubern, kannst du ein fusselfreies, weiches Tuch benutzen.
Klauenschere/Klauenpflege
Die Kontrolle der Klauen auf Verwachsungen, Verletzungen und Länge solltest du regelmäßig durchführen.
Durch Zucht sind viele Minischweine mit zu weichen Klauen auf die Klauenpflege durch den Menschen angewiesen. Normalerweise brechen die Klauen, wenn sie zu lang sind von selbst ab. Das geht bei harten Krallen besser, als bei weichen.
Sind die Klauen zu lang, müssen sie geschnitten werden. Eine gute, scharfe Gartenschere ist das richtige Werkzeug, wenn du deine Schweine daran gewöhnt hast, an den Klauen angefasst zu werden, umso besser.
Mit einer guten Astschere geht es auch (mehr Hebelwirkung, mehr Abstand).
Falls du unsicher bist, dann lasse es lieber vom Tierarzt oder einem erfahrenen Schweinehalter durchführen. Der Tierarzt wird meist eine Narkose einsetzen, wenn es gar nicht anders geht.
Um dies zu vermeiden (Narkose ist immer ein Risiko), kann man dem Schweinchen Alkohol geben. Ja, du hast richtig gelesen, wir versetzen es in einen Rauschzustand. Verabreiche nur bei warmen Wetter und Bier, Sekt, Baileys oder Eierlikör (nicht bei übergewichtigen Tieren, zu gehaltvoll). Natürlich nicht eimerweise, sondern nur soviel, dass das Tier sich hinlegt, um seinen Rausch auszuschlafen. Die Menge hängt ein wenig von der Trinkfestigkeit des Schweinchen ab. Es beginnt erst wackelig zu laufen und wird sich dann niederlassen, so dass du in Ruhe die Klauen schneiden kannst. Ansonsten ist Alkohol tabu.