Pflanzen, die für Schweine gefährlich werden können ...
Vorsicht, ist besser als Nachsicht, daher Vergiftungen von vornherein vermeiden. Unfälle sind keine Zufälle. Deshalb sollte jeder einmal sein Heim und seinen Garten auf Giftpflanzen überprüfen.
Viele Zimmer- und Gartenpflanzen, die sehr schön aussehen, sind für unsere Schweine hochgiftig. Immer so stellen oder pflanzen, das die Tiere in ihrem Erkundungstrieb nicht drankommen.
Glücklicherweise schmecken viele giftige oder reizende Pflanzen und Früchte nicht gut. Sie werden deshalb von den Tieren häufig sofort wieder ausgespuckt. Verlasst euch aber nicht darauf.
Bis auf sehr wenige Ausnahmen ist kein Gegengift für unsere Schweine vorhanden und der Tierarzt kann nur die Symptome behandeln. Wenn möglich, die Reste der gefressenen Pflanze verwahren. Eine Vergiftung ist immer eine ernste Sache. Sobald der Verdacht darauf besteht, sofort den Tierarzt anrufen, auch in der Nacht. Das Leben eurer Schweine könnte davon abhängen.
Diese Auflistung erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wurde nach bestem derzeitigen Wissen erstellt. Sie ersetzt keinen Tierarztbesuch. Es kann keinerlei Haftung übernommen werden.
Wenn jemand eine Pflanzendarstellung vermisst, oder sich über eine bestimmte Pflanze informieren möchte, die nicht vorhanden ist, der wendet sich bitte per E-Mail an uns.
+ = Schwach giftig
++ = Giftig
+++ = Sehr giftig
Recherche:
Sabine Duda
Sabine Kipka
Inhaltsverzeichnis
Ackerbohne, Dicke Bohne (Vicia faba) – Schmetterlingsblütler ++
Adlerfarn (Pteridium aquilinum)+
Alpenrose (goldgelb/sibirische) – Rhododendron+++
Azalee (Rhododendron simsii) +
Bingelkraut (Mercurials annua, Mercurialis perennis) – Wolfsmilchgewächse ++
Bittermandel (Prunus dulcis var. Amara) – Rosengewächs +++
Bohne, Garten-, Stangen- (Phaseolus vulgaris) – Schmetterlingsblütengewächse +++
Bohne, Feuer (Phaseolus coccineus) – Schmetterlingsblütengewächse +++
Buchweizen (Fagopyrum esculentum) – Knöterichgewächse +
Engelstrompete (Brugmansia) – Nachtschattengewächse +++
Eisenhut (Aconitum spec.) – Hahnenfußgewächse +++
Fensterblatt (Philodendron Monstera) ++
Glockenbilsenkraut -Krainer Tollkraut (Scopolia carniolica) – Nachtschattengewächs +++
Hahnenfuß, gelber – Butterblume (Ranunculus acris) +
Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) – Doldengewächse +++
Holunder, schwarzer (Sambucus spec. – Moschuskrautgewächse +
Hundspetersilie (Aethusa cynapium) – Doldengewächs +++
Hundszunge, gemeine (Cynoglossum officinale) ++
Jakobs-Kreuzkraut, Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) – Korbblütler +++
Kirschlobeer (Prunus laurocerasus) – Rosengewächs +++
Lebensbaum, Scheinzypresse (Thuja) +++
Liguster, gemeiner (Ligustrum vulgare) +++
Lupine (Lupinus spec.) Schmetterlingsblütengewächse +++
Maiglöckchen (Convallaria majalis) +++
Nachtschatten
– Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara) +++
– Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum) +++
Narzisse, Osterglocke (Narcissus pseudonarcissus) ++
Oleander (Nerium oleander) – Hundgiftgewächse ++
Pfaffenhütchen (Euonymus europaea) – Spindelgewächse +++
Raps (Brassica napus) – Kreuzblütler ++
Rittersporn, Feld- (Consolida regalis ) +++
Rizinus, Wunderbaum (Ricinus communis) – Wolfsmilchgewächse +++
Riesen-Bärenklau siehe Herkulesstaude +++
Rhododendron siehe Alpenrose +++
Schierling, gefleckter (Conium maculatum) – Doldengewächse +++
Schweigohr, Giftaron (Dieffenbachia) +++
Seidelbast, gemeiner (Daphne mezereum) – Seidelbastgewächse +++
Tollkirsche (Belladonna, Waldnachtschatten) +++
Wasserfenchel (Oenanthe aquatica) +++
Wasserschierling (Cicuta virosa) +++
Weihnachtsstern (Adventsstern) ++
Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) ++
Ackerbohne, dicke Bohne (Vicia faba) -Schmetterlingsblütler
Bis auf die Bohnen, alle Teile giftig. Der Anteil der Ackerbohnen an der Gesamtfuttermenge bei Schweinen darf maximal bei 10 % liegen. Sehr eiweißreich. Die Bohnen sollten, wenn überhaupt, nur in beschränkten Maßnahmen verfüttert werden, sonst Vergiftungsgefahr.
++ = giftig
Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
Die ganze Pflanze ist giftig, besonders wenn sie noch jung ist.
Vergiftungssymptome sind blutiger Durchfall und blutiger Urin,
Muskelzuckungen, Krämpfe, Gangunsicherheiten, Überreaktionen des Immunsystems, Auftreten von allergischen Reaktionen wie Asthmaanfällen u.ä.
+ = schwach giftig
Aloe Vera
Die ganze Pflanze ist giftig.
Es kann zu Darmblutungen, vermehrter Urinausscheidung, blutigem Urin, Gebährmutterblutungen, Magenentzündungen und Nierenreizung kommen.
++ = giftig
Alpenrose, goldgelb / sibirische - Rhododendrongewächs
Ganze Pflanze ist giftig.
Eine Vergiftung äußert sich durch Magen- und Darmentzündung, verstärktem Speichelfluss, Krämpfe. Am Ende kommt es zu Lähmungen, der Tod kann durch Atemlähmung eintreten.
++ = giftig
Aronstab (Arum maculatum)
Ganze Pflanze ist giftig.
Die Symptome sind Erbrechen und Durchfall, Krämpfe, Herzrhythmusstörungen. Auch kann es zu Leber- und Nierenschäden kommen.
++ = giftig
Avocado
Während für den Menschen das Fruchtfleisch eine Delikatesse darstellt, ist es für Tiere tödlich, ebenso der Fruchtkern.
+++ = sehr giftig
Azalee (Rhododendron simsii) - -Rhododendrongewächs
Die ganze Pflanze ist giftig. In der Pflanze ist Acetylandromedol und Urolsäure, ein Triterpen, enthalten.
Durch die verschiedenen Zuchtformen können die Inhaltsstoffe stark variieren. Es kann zu Erbrechen, Durchfall, Bewusstseinsstörungen und Krämpfen kommen. Auch der Genuss von Honig, der aus dem Nektar von Rhododendren gewonnen wird, kann Vergiftungen auslösen.
+ = schwach giftig
Bingelkraut (Mercurialis annua, Mercurialis perebbus) - Wolfsmilchgewächse
Ganze Pflanze giftig.
Eine Vergiftung zeigt sich erst nach Tagen mit Speichelfluss, Unlust zum Fressen, Teilnahmslosigkeit, schiefe Halsstellung, Magen-Darmentzündung. Die Körpertemperatur steigt zuerst an, um dann wieder abzufallen. Der Harn färbt sich rotblau. Es kann auch zu Schädigungen von Leber und Niere bis hin zum Tod kommen.
++ = giftig
Bittermandel (Prunus dulcis var. Amara) - Rosengewächse
Vor allem die Mandeln selbst sind giftig, denn sie enthalten das Glycosid Amygdalin. Durch die Magensäure wird es zu in Blausäure gespalten. Eine bittere Mandel enthält ca. 1 mg Blausäure.
Eine tödliche Dosis beim Menschen wären 50 – 60 Mandelkerne.
Im Falle einer Vergiftung kommt es zur Lähmung des Atemsystems.
+++ = sehr giftig
Bohne, Garten-, Stangen- (Phaseolus vulgaris) - Schmetterlingsblütengewächse
Vor allem die rohen Bohnen sind stark giftig. Es reichen bereits 3 – 10 Bohnen aus, um Vergiftungserscheinungen auszulösen. Das Toxalbumine, eine giftige Eiweißverbindung, wirkt schon nach 30 – 90 Minuten, nach Aufnahme.
Vergiftung zeigt sich in Erbrechen; Krämpfen, Durchfällen (mitunter blutig), sowie in Magen- und Darmentzündungen.
+++ = sehr giftig
Bohne, Feuer- (Phaseolus coccineus) - Schmetterlingsblütengewächse
siehe Bohne
+++ = sehr giftig
Buchweizen (Fagopyrum esculentum) - Knöterichgewächse
Enthält Rutin, Chlorogensäure und Fagopyrin.
Kann Hautentzündungen (phototoxische Wirkung), Durchfälle und Krämpfe auslösen.
+ = schwach giftig
Buchsbaum (Buxus sempervirens)
Alle Teile sind stark giftig, vor allem Rinde und Blätter.
Es kann zu Erbrechen, Durchfall, Zittern, heftigen Krämpfen, erregende und dann lähmende Wirkung kommen.
+++ = sehr giftig
Eibe (Taxus baccata)
Die ganze Pflanze ist, mit Ausnahme der roten, fleischigen Samenhülle, sehr giftig. Höchster Giftgehalt: Herbst und Winter.
In der Regel kommt es 1-2 Stunden nach Einnahme zu Erbrechen Schwindel, Koliken, Krämpfen, erweiterten Pupillen und die Körpertemperatur sinkt ab. Der Tod tritt nach 1,5-24 Stunden durch Atemlähmung ein.
+++ = sehr giftig
Engelstrompete (Brugmansia) - Nachtschattengewächse
Die ganze Pflanze, vor allem Wurzeln und Samen, sind sehr stark giftig.
Es kann zu roter, heißer und trockener Haut kommen, Erbrechen, Unruhe, verstärkter Tränenfluss, Fieber, Krämpfe, Durst, Vermehrter Speichelfluss, lichtstarren Pupillen und Tobsuchtsanfällen kommen.
Durch die heute eingeführten Zuchtformen kann die Giftigkeit vermindert oder ganz aufgehoben sein. Darüber gibt es noch keine Untersuchungen.
+++ = sehr giftig
Eisenhut, blauer (Aconitum spec.) - Hahnenfußgewächse
Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas. Er enthält vorwiegend in den Knollen, aber auch sonst in der ganzen Pflanze das stark wirksame Alkaloid Aconitin.
Weitere Namen sind Sturmhut, Helmgiftkraut, Mönchskappe und Kappenblume .
Vergiftung zeigt sich in starkem Speichelfluss, Pupillenvergrößerung, Erregungen, Unruhe, Durchfällen, Krämpfen, erhöhte Körpertemperatur, Herzrhythmusstörungen und aufsteigende Lähmung mit Lähmung von der Gesichtsmuskeln und der Zunge. Der Tod tritt unter starken Schmerzen durch Atemlähmung oder Versagen des Kreislaufes ein.
+++ = sehr giftig
Fensterblatt (Philodendron Monstera)
Die ganze Pflanze, vor allem der Saft ist giftig. In den Blütenzapfen sollen kleine, nadelförmige Kristalle vorhanden sein, die im Maul Verletzungen hervorrufen. Im Wurzelstock und in der übrigen Pflanze ist ein hautreizender Saft enthalten.
++ = giftig
Fingerhut (Digitalis)
Die ganze Pflanze ist sehr stark giftig.
Weitere Bezeichnungen sind Fingerkraut, Fuchskraut, Schwulstkraut, Unserer-lieben-Frauen-Handschuh, Waldglöckchen, Waldschelle
Es kommt schon nach 1-2 Stunden zu unstillbarem Erbrechen, Taumeln, Herzrhytmusstörungen. Der Tod tritt durch Herzstillstand ein.
+++ = sehr giftig
Von Kurt Stüber [1] – caliban.mpiz-koeln.mpg.de/mavica/index.html part of www.biolib.de, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7220
Glockenbilsenkraut, Krainer Tollkraut (Scopolia carniolica) - Nachtschattengewächse
Die Vergiftungssymptome entsprechen denen der Tollkirsche.
+++ = sehr giftig
Hahnenfuß, gelber, Butterblume (Ranunculus acris)
Die ganze Pflanze, vor allem die Wurzel ist giftig.
Es kann zu Erbrechen, Durchfällen (evtl. blutig), Erregung dann Lähmung, Atemnot und Kollaps kommen. Maul, Speiseröhre und Magen werden schwer gereizt.
+ = schwach giftig
Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) - Doldengewächse
Die gesamte Pflanze und vor allem der Saft enthalten Furocumarine. Dieser Giftstoff wirkt bei gleichzeitiger Sonnenbestrahlung entzündlich auf die Haut.
+++ = sehr giftig
Holunder, schwarzer (Sambucus spec.) - Moschuskrautgewächse
Vor allem Blätter, die frische Rinde und die unreifen Früchte sind schwach giftig. Die Blüten und reifen Früchte sind essbar.
Nur bei Aufnahme grosser Mengen kommt es zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
+ = schwach giftig
Hundspetersilie (Aethusa cynapium) – Doldengewächs
Ganze Pflanze giftig.
Die Symptome einer Vergiftung sind Speichelfluss, Unlust zum Fressen, Magen- und Darmbeschwerden, erst verlangsamter, dann erhöhter Puls, aufsteigende Lähmung bis zum Erreichen der Atmung, schließlich Tod durch Atemlähmung.
+++ = sehr giftig
Hundszunge, gemeine (Cynoglossum officinale)
Die Symptome einer Vergiftung sind Magen- und Darmbeschwerden, möglicherweise mit blutigem Durchfall, Krämpfe, Durst Gleichgewichtsstörungen und Bewegungsstörungen der Hinterläufe. Weiterhin kann es auch zu einer Schädigung der Leber kommen und Gelbsucht kommen.
++ = giftig
Jakobs-Kreuzkraut, Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) - Korbblütler
Die Pflanze enthält Pyrrolizidinalkaloide (PAs), vor allem Jacobin und Senecionin. Blüten und Jungpflanzen enthalten den höchsten Gehalt an Giftstoffe.
Die Giftstoffe reichern sich in der Leber langsam an und führen dann zu den chronischen Krankheitsprozessen. Die Pflanze ist nicht nur im frischen Zustand giftig, die Alkaloide werden auch nach Heu- und Silagebereitung nicht abgebaut.
+++ = sehr giftig
Kakao
Das Getränk enthält Theobromin, ein Alkaloid, das mit dem Koffein verwandt ist. Wie beim Menschen wirkt der Stoff aufputschend. Allerdings können Schweine Theobromin weit langsamer abbauen als Menschen. Herzversagen ist die Folge.
Eine Tafel Schokolade kann ein Schwein töten.
+++ = sehr giftig
Kirschlobeer (Prunus laurocerasus) – Rosengewächs
Vorwiegend Blätter und Samen des Kirschlorbeers enthalten blausäurehaltige Glycoside. Das Fruchtfleisch ist nahezu giftfrei.
Eine Vergiftung zeigt sich in Speichelfluss, Reizungen der Schleimhäute, Magen- und Darmstörungen, Erregung, Atemproblemen; bei starker Vergiftung kommt es zu Atemlähmung.
+++ = sehr giftig
Klatschmohn (Papaver rhoeas)
Der Milchsaft und die Samen enthalten das Alkaloid Rhoeadin.
Die Vergiftungssymptome sind nervöse Erregungszustände, Magen- und Darmbeschwerden; die Tiere werden unruhig und schreckhaft; es kann zu Raserei kommen sowie zu epileptischen Krämpfen und Bewusstlosigkeit.
++ = giftig
Kornrade (Agrostemma githago) – Nelkengewächs
Die Kornrade enthält vorwiegend in den Samen Triterpensaponine.
Anzeichen sind Fressunlust, Speichelfluss, Erbrechen, Magen- Darmbeschwerden. Die Körpertemperatur sinkt ab, es kommt zu Lähmungen und Herzschwäche.
Tödliche Dosis für Schweine ist 2 – 5 g Samen pro Kilogramm Körpergewicht
+++ = sehr giftig
Lebensbaum, Scheinzypresse (Thuja)
Das Gift ist vorwiegend enthalten in den Spitzen der Zweige als ätherische Öle, sowie das Thujon.
Es kommt zu starken Magen- und Darmentzündungen, Krämpfen und Nieren-, sowie Leberschädigungen.
+++ = sehr giftig
Liguster, gemeiner (Ligustrum vulgare)
Als giftige Pflanzenteile gelten Rinde, Blätter und die Beeren.
Die Symptome sind Schleimhautreizungen, Erweiterung der Pupillen, Herzrasen, Anstieg der Körpertemperatur sowie Magen- und Darmbeschwerden und Durchfall. Liguster kann auf viele Tierarten tödlich wirken, z. B. Hasen und Kaninchen.
+++ = sehr giftig
Lupine (Lupinus spec.) Schmetterlingsblütengewächse
Die Samen sind stark giftig. Von der eingenommenen Dosis hängt es ab, ob die Wirkstoffe eine erregende oder eine lähmende Wirkung auf das Zentralnervensystem haben.
Es kann zu Erbrechen, vermehrten Speichelfluss, Schluckbeschwerden und Herzrhythmusstörungen kommen. Sehr selten sind Lähmungen und Krämpfe. Der Tod tritt bei vollem Bewusstsein durch Atemlähmung ein.
+++ = sehr giftig
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Die ganze Pflanze ist sehr stark giftig.
Es kann zu Erbrechen, Durchfall, Krämpfen des Magen- Darmtraktes, Schwindel, Benommenheit, einer erhöhten Urinausscheidung, Blutdruckabfall und Herzrhythmusstörungen kommen.
+++ = sehr giftig
Nachtschatten, bittersüßer (Solanum dulcamara)
Die ganze Pflanze ist stark giftig.
Symptome wie bei Tollkirsche.
+++ = sehr giftig
Nachtschatten, schwarzer / Schweinstod (Solanum nigrum)
Alle Teile der Pflanze sind stark giftig.
Es kann zu Erbrechen, Durchfall, Benommenheit, Krämpfen, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und Atemlähmung kommen.
+++ = sehr giftig
Narzisse, Osterglocke (Narcissus pseudonarcissus)
Die ganze Pflanze, aber vor allem die Zwiebel ist giftig. Ebenso das Blumenwasser.
Es kann zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schock kommen.
++ = giftig
Oleander (Nerium oleander) - Hundgiftgewächse
Die ganze Pflanze ist stark giftig. Der Milchsaft soll sehr gefährlich sein, wenn er durch eine Wunde direkt in den Blutkreislauf gelangt.
Es kann zu Erbrechen, Durchfall, Koliken (heftige Bauchschmerzen), Pupillenerweiterung, Herzrhythmusstörungen und Atemlähmung kommen.
Der Tod tritt nach 2-3 Stunden durch Atemlähmung ein.
+++ = sehr giftig
Pfaffenhütchen (Euonymus europaea) – Spindelgewächs
Alle Teile der Pflanze, vor allem aber die Samen enthalten das Alkaloid Evonin sowie in kleinen Mengen das herzwirksame Evonosid.
Vergiftungssymptome sind Ansteigen der Körpertemperatur, Kreislaufstörungen, Kurzatmigkeit, Magen- und Darmbeschwerden, Durchfall oder Verstopfung, Krämpfe und Herzrasen.
+++ = sehr giftig
Raps (Brassica napus) - Kreuzblütler
Giftig sind alle Pflanzenteile, besonders aber die Samen und Rückstände vom Ölpressen.
Eine Vergiftung zeigt sich in Fressunlust, starkem Durst, Schleimhautentzündungen im Maul, verstärkter Harndrang (braun/rot), Koliken, Blähungen und auch Atemnot. Es sollen Todesfälle bekannt sein.
++ = giftig
Rittersporn, Feld- (Consolida regalis )
Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen sind giftig.
Es kann zu Erbrechen, Erregung, Krämpfen, Herzrhythmusstörungen und Atemlähmung kommen.
+++ = sehr giftig
Rizinus, Wunderbaum (Ricinus communis) - Wolfsmilchgewächse
Die Samen sind sehr stark giftig. Die Wirkung hängt vom Zerkauungszustand der wohlschmeckenden Samenkapseln ab. Vergiftungen werden nur bei intakter Samenkapsel überlebt.
Die Vergiftung zeigt sich nach einer symptomfreien Zeit von ein paar Stunden bis zu zwei Tagen. Es kann zu blutigem Erbrechen, blutigem Durchfall, Koliken, Austrocknung, Krämpfen, reiswasserähnlichem Stuhl, vermehrten Speichelfluss, schweren Krämpfen, Herzrhythmusstörungen und Atemlähmung kommen. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein.
+++ = sehr giftig
Seidelbast, gemeiner (Daphne mezereum) - Seidelbastgewächse
Der Seidelbast gilt als extrem giftig!
Die meisten Giftstoffe sind in der Rinde und in den Samen zu finden. Es handelt sich dabei in der Rinde um Daphnetoxin und in den Samen um Mezerin.
Beim Schwein ist die tödliche Menge 3 – 5 g der Beeren. Eine Vergiftung verläuft mit Speichelfluss, Entzündung der Schleimhäute und von Magen und Darm, Magenkrämpfe; es kommt zu blutigem Durchfall, Fieber, Atemnot, Störung des Gleichgewichts, Schädigung des Nervensystems und Kreislaufzusammenbruch. Der Tod tritt innerhalb 2 – 3 Tagen ein.
Schierling, gefleckter (Conium maculatum) - Doldengewächse
Schierling zählt zu den giftigsten Pflanzen, die wir kennen.
Die gesamte Pflanze, vor allem aber die unreifen Früchte, enthalten das stark giftige Alkaloid Coniin. Die frischen Pflanzen werden von Weidetieren gewöhnlich gemieden, worauf man sich aber nicht verlassen sollte.
Die Symptome einer Vergiftung sind Speichelfluss, Unlust zum Fressen, erst verlangsamter, dann erhöhter Puls, aufsteigende Lähmung bis zum Erreichen der Atmung, schließlich Tod durch Atemlähmung. Sauen werfen nach einer Schierlingsvergiftung missgebildete Ferkel.
+++ = sehr giftig
Schweigohr, Giftaron (Dieffenbachia)
Die Pflanze ist im Ganzen sehr giftig, ebenso das Blumenwasser.
Es kommt zu Brennen, Blasenbildung, Anschwellen der Schleimhäute (bis zum Ersticken), vermehrten Speichelfluss, Erbrechen und Durchfall. Dann Herzrhythmusstörungen, Krämpfe und Atemlähmung. Gelangt der Saft ins Auge, folgt verstärkter Tränenfluss, Lidkrämpfe und eine starke Bindehautentzündung.
+++ = sehr giftig
Stechapfel (Datura) - Nachtschattengewächse
Die Giftstoffe wirken auf Tiere nicht so stark, wie auf den Menschen.
Die Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, Durchfall sowie Herzrhythmusstörungen.
++ = giftig
Tabak (Nicotiana)
Die ganze Pflanze ist, mit Ausnahme der Samen, sehr stark giftig.
Nikotin wirkt in niedrigen Dosen erregend, in hohen Dosen hemmend. Es kann zu Erbrechen, Durchfall, Zittern und Zuckungen, Bewusstlosigkeit, Atemnot und Kreislaufzusammenbruch kommen.
+++ = sehr giftig
Tollkirsche (Belladonna, Waldnachtschatten)
Alle Pflanzenteile sind sehr stark giftig. Vergiftungen entstehen meißt durch den Genuss der wohlschmeckenden Beeren.
Es kann zu erweiterten Pupillen, Erregung, Pulsbeschleunigung, unstillbarem Durst, Schluckbeschwerden, Bewegungsdrang, Schreien, Zittern, Schwanken, Fieber und Atemlähmung kommen.
+++ = sehr giftig
Von Christian Fischer, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=80762540
Wasserfenchel (Oenanthe aquatica)
Die Pflanze enthält Oenanthotoxin. Eine Vergiftung mit Wasserfenchel ist durch Verwechslung mit der Wilden Möhre möglich.
Vergiftungssymptome sind Pupillenerweiterung, Speichelfluss, Magen-Darmbeschwerden, Verstopfung, Erregung, Zittern sowie erhöhte Atem- und Herzfrequenz.
+++ = sehr giftig
Wasserschierling (Cicuta virosa)
Das hochgiftige Cicutoxin befindet sich vorwiegend in der Wurzel, aber auch in den anderen Teilen der Pflanze. Sein Gehalt ist im Frühjahr am höchsten.
Der Vergiftungsverlauf ist Speichelfluss, Anstieg der Körpertemperatur, Erregung, Zähneknirschen und erweiterte Pupillen. Die Tiere sondern vermehrt Harn und Kot ab, sie leiden unter Gleichgewichtsstörungen, starken Krämpfen sowie erhöhter Atmung und erhöhtem Herzschlag. Bei entsprechend starker Vergiftung, beim Pferd reicht beispielsweise ein Wurzelstück aus, sterben die Tiere an Atemlähmung.
+++ = sehr giftig
Weihnachtsstern (Adventsstern)
Die ganze Pflanze ist giftig, vor allem der Milchsaft.
Es kann zu Erbrechen, Durchfall, Schläfrigkeit, Bewusstseinsstörungen, Delirium, Krämpfe und Schock kommen. In der Literatur finden sich sehr viele widersprechende Angaben über die Giftigkeit der Pflanze.
Möglicherweise ist die Gefährlichkeit durch den Standort der Pflanze bestimmt. Die Wirkungen können auch durch die Kultivierung verringert sein.
++ = giftig
Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
Der Gemeine Wurmfarn ist eine Arzneipflanze. Extrakte der Pflanze finden Verwendung als Bandwurmmittel in der Tiermedizin.
Vergiftungserscheinungen vor allem durch Überdosierung der gepulverten Droge (z.B. bei einer Wurmkur):
– Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen, Durchfälle
– Ohnmachtsanfälle, Sehstörungen, Steigerung der Reflexe
– Herzschwäche, Schädigung der Atmung
– bei schweren Vergiftungen: Tod durch Krämpfe oder durch Atemlähmung
++ = giftig
Zaunrübe, rotfrüchtige (Bryonia dioica) - Kürbisgewächs
Zaunrüben enthalten Cucurbitane.
Die Vergiftungssymptome sind Erbrechen, Durchfall, Dehydration (starke Abnahme an Körperflüssigkeit), erhöhter Puls und Herzrasen. Die Tiere zittern und haben Krämpfe, weiterhin kann es zu Störungen der Nierenfunktion kommen; auch kann ein Kollaps eintreten.
+++ = sehr giftig
Zwiebel (Allium cepa)
Beim Genuss von Zwiebeln setzt eine Hämolyse ein. Das heißt, die roten Blutkörperchen beginnen zu platzen. Ausgelöst wird dieser Prozess durch Schwefelverbindungen, die verhindern, dass der Blutfarbstoff Hämoglobin Sauerstoff transportiert. Warum Zwiebeln für den menschlichen Organismus nicht tödlich sind, konnte bisher noch nicht ausreichend erforscht werden. Man nimmt jedoch an, dass schützende Moleküle dafür verantwortlich sind.
++ = giftig