Aujeszkysche Krankheit / Pseudowut / AK

Allgemeines

AK kommt vor beim Schwein, seltener beim Rind, kleine Wiederkäuer, Katzen, Hunde, Nager. Der Mensch ist nicht empfänglich.

Erreger

Das Aujeszkyvirus gehört zur Gruppe der Herpesviren. Unter natürlichen
Verhältnissen ist das Virus sehr lange ansteckungsfähig, erst bei 80°C
wird das Virus innerhalb von wenigen Minuten getötet. In Fleisch
(Kadavern) und Körperausscheidungen kann es monatelang überleben.
Herpesviren bleiben nach einer Infektion gewöhnlich lebenslang im Körper, ohne Krankheitserscheinungen zu verursachen. Die Viren können nach Stress oder Schwächung der Körperabwehr wieder aktiv werden.

 

Übertragung

Das AK-Virus wird beim Schwein vorwiegend über die Atemwege aufgenommen, die Ausscheidung erfolgt über die Schleimhäute des Nasen-Rachenraumes sowie über die Milch- und Geschlechtsorgane. Das Virus wird nach der ersten Ansteckung 30 Tage lang ausgeschieden. Das AK-Virus kann auch mit der Gülle und über die Stallluft übertragen werden.

Vorkommen

AK kommt weltweit, in allen Ländern mit Schweinehaltung vor. In der EU unterschiedliche Prävalenz*. Durchseuchung z.T. recht hoch. Die Schweiz ist amtlich anerkannt frei.

Inkubationszeit

3-8 Tage

* Prävalenz bezeichnet die gesamte Anzahl Fälle (zum Beispiel Drogenkonsumierende, Alkoholkranke) in einer definierten Population zu einem Zeitpunkt oder während einer definierten Zeitdauer, beispielsweise einem Jahr.

Krankheitsbild

Plötzliche Todesfälle, „(morgens tot aufgefunden)“, Fieber, stark erhöhte Atemfrequenz, Muskelzuckungen, die über den ganzen Körper laufen, starkes Speicheln, hin- und her wandernde Pupillen, Krampfanfälle, Aggressivität, schwankender Gang, Taumeln, zunehmende Lähmungen, Festliegen, Tod. Der bei anderen Arten typische starke Juckreiz fehlt beim Schwein fast völlig. Nach einer Krankheitsdauer von wenigen Tagen sterben die Ferkel fast ausnahmslos.
Die Krankheitserscheinungen bei erwachsenen Schweinen fallen nicht so schwerwiegend aus. Bei ihnen sind Anzeichen einer Lungenentzündung, Hundesitzige Stellung, Husten; Kurzatmigkeit, Appetitlosigkeit und Fieber, ungeordnete Bewegungen, starke Schläfrigkeit, ständiges Schmatzen, Zähneknirschen. Bei tragenden Sauen beobachtet man SMEDI (als SMEDI-Syndrom oder porzine Parvovirose bezeichnet man eine durch das porzine Parvovirus (PPV) ausgelöste Infektionskrankheit des Schweins. SMEDI ist eine Abkürzung für „stillbirth, mumification, embryonic death, infertility“.

AK ist anzeigepflichtig
Seit dem 01.01.2002 besteht ein Impfverbot.
Alle Kosten für AK-Untersuchungen werden von den Tierseuchenkassen erstattet.

Quellen
Handbuch Schweinekrankheiten K.-O. Eich
Landkreis Oldenburg
Uni München
Bvet.admin. Schweiz