Laborschweine sind der Ursprung unserer heutigen Minischweine
Die Notwendigkeit kleine Schweine zu züchten, ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass Schweine hinsichtlich Körperbau und Organfunktionen angeblich dem Menschen sehr ähnlich sind und sich somit als Versuchstiere eignen. Bevor es sie gab wurden und werden, teilweise auch heute noch, Großschweine für Experimente eingesetzt.
Ein ausgewachsenes 300 kg Schwein für den Tierversuch vorzubereiten, die Tiere zu versorgen, den Platz bereit zustellen und die Mehrkosten bei Medikamentengabe einer höheren Dosierung aufgrund des Körpergewichtes, die Nachsorge und vermehrte Mitarbeiterzahl, ist für die Forschungslabore nicht praktikabel und rentabel. Außerdem wachsen Großschweine zu schnell, dafür sind sie ja gezüchtet worden, so dass die Labore für Versuchsreihen immer neue Jungtiere benötigten und Langzeitstudien dadurch erschwert wurden.
Somit wurde versucht, seit Anfang der 50er Jahre in Deutschland, den USA, sowie in China verstärkt eine kleine, handliche Zuchtlinie von Schweinen zu züchten, die die Anforderungen der Versuchslabore für ein im Unterhalt kostengünstiges Versuchstier, mit einheitlichen und wiederholbaren Versuchsergebnissen aufgrund der nahezu identischen Genetik. Hinzukommt, dass innerhalb kurzer Zeit viele Nachkommen erzeugt werden können und somit immer genug Nachschub an Tiermaterial vorrätig ist und aufgrund der Kleinwüchsigkeit Langzeitstudien möglich sind.
Heutzutage gibt es Minischweinzüchter, die sich nur auf die Zuchtlinie für Laborschweine spezialisiert haben, und für ständigen Nachschub an „Versuchsmaterial“ den Forschungslaboren zur Verfügung stellen und dafür sicherlich gut entlohnt werden.
Diese Tiere sind alle kastriert, männlich wie weiblich, so dass selbst, wenn einige Labore Schweine für Privatpersonen freigeben und nicht wie üblich nach der Versuchsreihe entsorgen werden, ist eine Einkreuzung dieser kleinwüchsigen Schweine in bereits vorhandene als Heimtiere gehaltenen Minischweinrotten nicht möglich. Mit der Kastration ihrer Versuchstiere behalten sich die Laborschweine-Züchter eine Alleinstellung vor, um unliebsame Konkurrenz von vornherein auszuschalten.
Die Zuchtlinien des Minnesota Minipigs aus den USA, das vietnamesische Hängebauchschwein aus Asien, das Göttinger Minischwein aus Deutschland (1960 – 1965), die Zuchtlinie wurde von einem dänischen Züchter 1990 / Ellegaard übernommen, als eine Kreuzung aus dem Minnesota Minipig und Hängebauchschwein für die bunte Zuchtlinie und eine rein weiße durch einkreuzen der Rasse des Deutschen veredelten Landschweines und das Yucatan Minipig aus USA / Mexiko, welches 1970 in Colerado / USA weiter entwickelt wurde und das Bama Minipig aus Asien, Pannon Minipig aus Ungarn, Mini_LEWE, Panepinto, Sinclair, Hormel, Ohmini, Clawn, Hanford, Pittmarn-Moore oder seit neustem das Aachener Minipig für die Universität Aachen, was aus der Kreuzung von Mini-LEWE, Hängebauchschweinen, Schwäbisch-Hällische und deutsche Landrasse sowie dem Minnesota Minipig entstanden ist.
US = Yucatan, Hanford, Sinclair
EU = Göttinger Minischwein
Japan = Ohmini, Clawn, Nibs
Göttinger Minischwein
In Europa ist wohl das Göttinger Minischwein die Nummer eins unter den Laborschweinen.