 Probleme in der Freiland - Zucht |
Edi
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| Probleme in der Freiland - Zucht |
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Hallo, bin neu hier im Forum und bin ein in Ö aktiver Bio-Bauer mit Freilandhaltung von Schweinen, Zuch u. Mast. Ich mach das schon viele Jahre, und hatte in der Zucht immer tolle Erfolge. Seit etwa 2 Jahren aber kommt es immer öfter vor, dass Geburten voll daneben gehen, also über Nacht die Neugeborenen gleich weggefressen werden von der Mutter. Und nun hab ich ein großes Problem, denn gleich 4 Geburten innerhalb einer Woche waren voll daneben - d.h. die Trächtigkeit war ganz normal, die Ferkel voll ausgebildet, sind aber tot zur Welt gekommen.
Im Moment untersuchen wir auf Virus (PRRS), aber ich glaub dass es andere Gründe gibt. Aber was?
Kann mir da wer helfen? Da ich ja leben muss von der Freilandzucht, ist das nun ein wirtschaftliches Problem auch geworden....
Edi
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20.11.2011 21:58 |
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Chris2406
unregistriert
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Hallo,
das ist wirklich eine schwierige Fragestellung, bei der Euch vermutlich nichts anderes übrig bleiben wird, als systematisch alle möglichen Ursachen auszuschließen.
Das meiste weisst Du eh - nur manchmal kommt man nicht im rechten Moment auf die richtige Idee:
Leider sind einige Infektionserkrankungen beim Schwein äußerlich nur schwer fassbar - da wären, wie Ihr es ja bereits gestartet habt, umfassende Untersuchungen von Blut und Kot auf diverse Erreger angebracht. Auch können grundlegende Laboruntersuchungen z. B. auf Immunschwäche durch Eiweissmangel hinweisen, es können chronisch entzündliche Prozesse festgestellt werden, etc.
Bei grundsätzlich gesund wirkenden Sauen und ausgereiften Ferkeln könnte ein Problem im Geburtsablauf an sich im Vordergrund stehen - da wäre eine Rationskontrolle in Bezug auf den Calcium-Gehalt des Futters zur Sicherheit ratsam - hochtragende Sauen, die ein eher reichliches Calcium-Angebot im Futter haben, sind nicht in der Lage, das für die Geburtsvorgänge nötige Calcium rechtzeitig zu mobilisieren, es kommt zu Wehenschwächen und deutlicher Verzögerung des Geburtsverlaufs bei ansonsten gesunder Sau und ausgereiften Ferkeln - durch die lange Wehenphase sterben die Ferkel ab.
Bei Bio-Betrieben kommt es durch die andere Art der Futtergewinnung leider häufiger zu Mykotoxin-Belastungen im Futter - davon können sowohl Getreide, als auch Stroh und Raufutter, sowie Hülsenfrüchte zur Eiweissergänzung betroffen sein. Auch da könnte eine umfassende Futteruntersuchung ggf. weiterhelfen. Ich weiss nun nicht, ob Mykotoxine oder das Vorhandensein von Mutterkorn in den regulären, nötigen Untersuchungen im Biobau automatisch dabei sind.
Auch solche Futterbelastungen können zum Verferkeln führen.
Hast Du irgendwelche Maßnahmen zum Ferkelschutz nach der Geburt, so dass die Sauen die Ferkel nicht versehentlich plätten können?
Ein weiterer möglicher Auslöser für das Fressen der Ferkel, ist der berühmte Stress - je nachdem, wie/wo Deine Freilandanlage liegt, könnte es zu bestimmten Tageszeiten zu Stress durch äußere Auslöser kommen, der die Sauen in Verhaltensprobleme treibt. Oder aber die Gruppen sind nicht optimal zusammengestellt, oder oder oder... Jäger, Wildsauen, Jugendliche - bisher unbemerkte Störfaktoren?
Welche Rasse hälst Du denn?
Bist Du öfter bei den Geburten dabei? Hast Du einen Überblick darüber, ob der Geburtsablauf an sich normal ist oder ob Wehenschwächen vorliegen?
Und natürlich die entscheidende Frage - was hat sich vor 2 Jahren geändert?
Vielleicht ein Futtermittellieferant? Sind neue Schweine hinzugekommen, die irgendwas mitgebracht haben? Wie sieht es mit der Keimbelastung der Haltungsflächen aus? Haben Berufskollegen von Dir ähnliche Probleme?
Das sind so Sachen, die mir auf die Schnelle einfallen.
Mögliche Ursachen gibt es viele - im Grunde kann man nur nach und nach alle möglichen Ursachen ausschliessen.
Ich drück Dir die Daumen, dass Ihr rasch fündig werdet.
Bitte meld Dich unbedingt, wenn Du näheres weisst,
LG, Chris
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21.11.2011 09:29 |
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