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Zum Ende der Seite springen Bioschweine
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BioHazard
unregistriert
Bioschweine Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hi Ho , Winke-Winke!

also ich würde gerne bei mir auf dem Hof Bioscheine hallten, ich habe sehr viel Platz und leider keine erfahrung, also nicht mit Reinen Bioschweinen.

Was muss ich einhallten und z.b. Futter und wieviel mindestplatz braucht ein Bioschwein, also ich will Sie solange draussen hallten wie möglich und dann in den stall übern Winter. Und sind sie auch nach 6 Monaten schlachtreif?, und wenn ja wieviel wiegt ein Bioschwein dann, ich habe leider auch noch keine Erfahrung mit Masstschweinen gemacht ich habe den Hof Geerbt und mich für Bioschweine entschieden. Und ist ein Bioschwein wirklich teurer als ein Masstschwein?, ein Masstschwein wird normal ja Schwerer.

Gruß Biohazard. Clown
27.06.2007 17:36
funnykisses
unregistriert
RE: Bioschweine Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Mein Nachbar hatte auch Bio Schweine. Dafür brauchst Du mind. 1 ha für max. 14 Schweine und was Du richtig erkannt hast, ist - das die Bioschweine nicht so massiv gemäßtet sind wie Bio´s. Wann sie schlachtreif sind, kommt immer auf den Verbraucher drauf an. Manche mögen Junges Fleisch, andere möchten "mehr" für ihr Geld.
Das kannst Du auch im übrigen bei Google finden...................
27.06.2007 19:49
PommernPower
unregistriert
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Hinterheeeeer....

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von PommernPower: 27.06.2007 21:28.

27.06.2007 19:57
SHierling
unregistriert
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Hallo,
Sorry, wenn ich mich nochmal einmische, aber Wenn Du Bio-Schweine machen willst, brauchst Du als allererstes mal einen zertifizierten Betrieb, ansonsten darfst Du Deine Tiere und Deine Flächen weder Bio noch Öko nennen.

Dazu gehört einmal die Anmeldung Deinies Betriebs bei einer der sogenannten Bio-Kontrollstellen, die sagen Dir dann Bescheid, wieviel das kostet, geht so ab 100.- im Jahr los, zuzüglich ca 250.- für die jährliche Kontrolle selber, der Rest wird meist je nach Hektar und Tierzahl gerechnet.

Wenn Du angmeldet bist, und alle Bedingungen erfüllst, mußt Du eine bestimmte (unterschiedliche lange) Zeit warten, mindestes ein halbes bis zu 5 Jahren, bis man Deine Flächen und Tiere auch als Bio anerkennt, während dieser Zeit wird (kostenpflichtig!) kontrolliert, ob Du die Bio-Bedingungen einhältst, Du bekommst aber nur Geld für konventionelles Fleisch (also ein paartausend Euro sollte man für den Start schon zurückgelegt haben, denn Du erwirtschaftest da uU nicht mal die Hälfte dessen, was Du zum Unterhalt brauchst).

Die einzelnen Bedingungen für Bio stellt dann jeweils der Verband (Bioland, Demeter, Gäa etc) Wenn Du keinem Verband beitreten willst, brauchst Du Dich nur nach der EU-Bio-VO zu richten, was dazu alles gehört, findest Du unter "Bio-Siegel". Man Muß keinem Verband beitreten (kostet natürlich auch noch mal), es empfiehlt sich aber , weil man sonst kaum was absetzt (die Verbände betreiben ja intensives Marketing, das kann man allein gar nicht leisten).

Die einzelnen Verbände haben völlig unterschiedliche Voraussetzungen für Haltung, Fütterung und Kontrolle, natürlich ggf auch für Deine Ausbildung, kann ja nicht einfach jeder Hanswurst "einen auf Bio machen"; wenn er nicht weiß, wie man Getreide anbaut ;-)

Bei einigen Verbänden ist es auch erlaubt, nur einen Teil des Betriebes auf Bio umzustellen, und den Rest konventionell zu bewirtschaften, dann hat man wenigstens noch halbwegs was zum leben in der Umstellungsphase, andere Verbände erlauben das nicht, mußt Du Dich vorher schlau machen.

Letztes Problem: Bio und Schweine. Da Schweine Allesfresser sind, zur Zeit aber ein Verfütterungsverbot für bestimmte tierische Eiweiße besteht, (nur Milch und Ei sind erlaubt, die sind aber zu teuer), haben einige Bio-Verbände Probleme damit, ihre Tiere überhaupt noch tiergerecht zu ernähren, da sie keine essentiellen Aminosäuren einzeln dazugeben. Deswegen gibt es im Bio-Bereich kaum Sauenhalter (zu hohe Verluste durch die Mangelernährung). Sieht immer schnell so aus, als ob das DIIIEEE Marltlücke sei, Bio-Ferkel zu produzieren, ist aber umgekehrt: es gibt so wenig Leute, die das tun, weil es einfach so schlecht funktioniert.

Was die Mastdauer angeht, müssen Öko-Schweine natürlich genauso schnell wachsen wie andere, um mehr als einige Wochen unterscheidet sich das nicht, und man braucht inzwischen auch genau so viele Öko-Schweine zum überleben wie konventionelle, unter 500 Mastplätzen bei 2,5 Durchgängen, oder alternativ 200 Sauenplätze würde ich nicht anfangen, zumindest nicht, wenn Du ~~ALG II damit verdienen willst.

Soviel mal als Einstieg, mehr findest Du unter
http://www.oekolandbau.de/erzeuger/ und
http://www.oekolandbau.de/erzeuger/tieri...und-artgerecht/

Wenn Du "nur ein paar Schweine für den Hausgebrauch" machen willst, laß bloß die Finger von Bio, da bezahlst Du Dich dumm und dusslig an Gebühren, Beiträgen, Kontrollgeld, bekommst bloß irgendwann eine Anzeige an den Hals weil Du irgendein Winzig-Gesetzchen nicht eingehalten hast, und besser werden die Schweine auch nicht, nur weil man sie "Bio" nennen darf. Ein normales Freilandschwein oder eins aus Auslaufhaltung tuts - meiner Meinung nach - genau so, da macht die Rasse mehr Unterschied als die Fütterung & Haltung. Falls es in Deiner Gegend überhaut Bio-Futtermittel gibt, kannst Du ja auch "einfach so" welches benutzen, ohne gleich "Bio" zu werden, aber Biofuttermittel sind sowieso kaum zu kaufen am Markt, weil die Bio-Betriebe ja ihr Futter selber erzeugen müssen.

Grüße
Brigitta

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von SHierling: 27.06.2007 20:49.

27.06.2007 20:30
funnykisses
unregistriert
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Stimmt, da kann ich Brigitta nur beipflichten u. das ist auch einer der Hauptgründe, warum unser Nachbar mit den Bioschweinen aufgehört hat.
Obwohl er viele Ha an Flächen hatte, war der "Gewinn" wirklich nicht der Rede wert.
Brigitta hat das so schön ausführlich beschrieben, daß man dam fast nicht mehr viel zufügen muss. Der Bequemlichkeit halber hat sie Dir ja gleich die Links mit eingebaut, so daß Du dir das googlen jetzt fast schon sparen kannst.
Prima!
27.06.2007 22:30
Sabine
unregistriert
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Moin Brigitta

Danke das du das übernommen hast, das hätte sonst (glaub ich) keiner beantworten können. Lobpreisung!
28.06.2007 00:29
SHierling
unregistriert
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Hier noch ein aktuelles PS:
Zitat:
Schweinemast
Generell ist die ökologische Schweinemast hinsichtlich der Leistungsdaten sehr unterschiedlich ausgeprägt. So beträgt die Mastdauer je nach Produktionsausrichtung zwischen 130 und 180 Tagen. Eine längere Mastdauer dient meist der Erzeugung schwererer Tiere für die Direktvermarktung (z.B. von Wurst). Öko-Mastschweine erreichen bei einer durchschnittlichen Mastdauer von 145 Tagen ein Schlachtgewicht von etwa 95 kg. Die täglichen Zunahmen schwanken dabei zwischen 600 und 750 Gramm und sind abhängig von der Rasse bzw. Kreuzung, Hygiene- und Haltungsbedingungen und der Zusammenstellung der Futterrationen.
In der Mast werden zwischen 1,6 und 2,8 Umtriebe pro Platz und Jahr durchgeführt. Ein Grund hierfür ist zum einen die Struktur der Betriebe, die zum Teil schwere Mastschweine für die Direktvermarktung oder für spezielle Marktsegmente (z.B. so genannte XXL-Schweine mit 150 bis 200 Kilogramm Schlachtgewicht) produzieren. Ein anderer Grund für die geringe Auslastung der Ställe ist die schwankende Verfügbarkeit der Ferkel, so dass z.T. Mastkapazitäten nicht genutzt werden können.
Die Verluste liegen in der ökologischen Schweinemast im Mittel bei zwei bis drei Prozent. Die Kraftfutterverwertung liegt im Mittel bei 1:3,2 bis 1:3,5. Zurzeit werden bei steigenden Futtergetreidepreisen nur in wenigen Fällen kostendeckende Preise gezahlt.

(Stand 26.03.2007, Quelle Oekolandbau.de)

Da kann man wirklich nur sagen : Finger weg! auch für größere Betriebe, zumal ja die Haltungsbedingungen nicht anders sind als bei konventionellen Betrieben auch. Ist auch so ein Bereich, wo - wie bei Jagd, oder Natur - eine Menge Märchen kursieren (z.B. das Biobetriebe keine Spaltenböden hätten etc), mit denen auch mal eine Menge Geld verdient werden sollte - aber nicht mal das hat ja geklappt. Schade, aber ist so.

Grüße
Brigitta

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von SHierling: 29.06.2007 14:32.

29.06.2007 14:26
Salome
unregistriert
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Egal aus welchem Anlass, schön, dich zu lesen, Brigitta! Winke-Winke!
29.06.2007 15:16
funnykisses
unregistriert
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Hallo Brigitta, Winke-Winke!

schön dich wieder zu lesen.............................

Das das so krass ist, hätte ich nun wirklich nicht gedacht.
Boha, wer tut sich denn dann soetwas noch an??? Rein als Hobby kann ich mir nicht vorstellen, aber konventionell lohnt sich das ja nun wirklich nicht. Kaffee :o)
29.06.2007 17:42
SHierling
unregistriert
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Hallo,
soll trotzdem die Ausnahme bleiben.

Wieso sollte sich konventionelle Schweinehaltung denn nicht lohnen? Da hat man wenigstens noch 5.- bis 10.- je Tier übrig. Und Freiland- , Auslauf- oder Liegeboxenställe gibt es da ganz genau so, das hat mit Bio oder nicht ja nix zu tun. Wenn man normal füttert, normal entwurmen darf etc, und vor allem ausreichend essentielle Aminosäuren geben kann, kommt man auf einer Futterverwertung von 1:~2,5 oder 2,7 - also je kilo Fleisch etwa ein kilo Futter weniger als bei Bio. Dann rechnet sich das auch.

Was spricht Deiner Meinung nach denn dagegen???

Grüße
Brigitta

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von SHierling: 29.06.2007 18:12.

29.06.2007 17:49
funnykisses
unregistriert
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na ja, bei max. 10 Euro pro Tag braucht man ja doch wohl viel Flächen.
Bei 14 Schweinen pro ha................. Schulterzuck

Um davon leben zu können bedarf es doch erheblicheren Aufwand..................... das wollte ich eigentlich zum Ausdruck bringen. Und als Hobbyhalter geht das nunmal nicht.
30.06.2007 12:30
SHierling
unregistriert
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??? Kapier ich nicht. Wie kommst Du jetzt auf 10.- am Tag?

Nochmal, weils ja zum Thema paßt: Die 5.- bis 10.- hat ein konventioneller Bauer je verkauftes Schwein "über", also quasi als Lohn für die 145 Tage Mast eines Schweines. Davon lebt er und deswegen haben die Leute so viele Schweine. Anders ausgedrückt: um auf die 345 Euro ALG II im Monat zu kommen, mußt Du eben jeden Monat 30-60 Schweine verkaufen, je nach Tagespreis. Macht bei einer Mastdauer von 6 Monaten einen Stall mit 6x60 = 360 Plätzen - und davon hast Du dann nicht mehr als wenn Du Dich beim Arbeitsamt melden würdest, davon ist nicht mal Dein Trecker bezahlt.

Und als Biobetrieb hat man eben nicht mal das, sondern je Schwein ca 5.- Verlust. Biobetriebe, die Schweine mästen, leben also von ihren anderen Betriebszweigen (z.B. Bio-Milch, oder Bio-Rindfleisch) und bezahlen damit - wenn vorhanden - die Verluste der Schweinehaltung (z.B. um bei Direktvermarktung ein komplettes Angebot zu haben, oder weil sie daran glauben, daß es vom Steuerzahler irgendwann noch mehr Subventionen regnet)

Und Hobbyhalter sind eben Hobbyhalter - wenn ich je Schwein 10.- verdiene rechnet das als Nebeneinkommen und gut ist.

Das die meisten Leute, die ihre Schweine nur als Spielzeug bzw. zum eigenen Vergnügen halten, die Bio-Vorschriften nicht einhalten wollen oder können, obwohl sie nicht aufs Geld achten müßten, hatten wir ja an anderer Stelle schon :/

Also um zum Thema zurückzukommen, wenn Schweine, dann konventionell (und wenn man davon leben will, dann mindestens 500 Mastplätze), denn mit Bioschweinen macht man zur Zeit nur Verlust, so ist das zu interpretieren. Mit den Flächen hat das eigentlich nichts zu tun, da landet nur die Gülle mehr oder weniger fein verteilt und wird das Futter gebaut, die Vorgaben unterscheiden sich eigentlich nicht besonders.

Grüße
Brigitta

Dieser Beitrag wurde 9 mal editiert, zum letzten Mal von SHierling: 01.07.2007 14:01.

30.06.2007 19:28
funnykisses
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menno.......... also ich das vorhin flugs gelesen habe und geantwortet hatte, war ich im Stress........... ich meinte logischerweise nicht pro Tag menno Tschuldigung!

leg mal nicht alles auf die Goldwaage Zwinker!


"denn mit Bioschweinen macht man zur Zeit nur Verlust, so ist das zu interpretieren."

............sag ich doch...... und mit konventionell meinte ich auch genau das, man eine mindesanzahl an Tieren braucht, bevor sich da überhaut was rechnet. Und bei 500 Tieren kann man - würde ich sagen - nicht mehr von Hobbyhaltung sprechen.... Kopfkratz!
30.06.2007 21:31
deborah
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Also bei uns in Österreich kostet BIOFleisch mehr. Es wird auch in Geschäften verstärkt nachgefragt, weil sich schon herumgesprochen hat, dass BIO besser schmeckt. Vielleicht naschen aber unsere Verbändeauch nicht (soviel) mit.
Die mesiten Bauern und Bäurinnen haben bei uns einen nach deutschen Begriffen kleinen Hof. Sehr viele sind dazu übergegangen direkt zu vermarkten. Teilweise haben sich Kooperationen herausgebildet - gegenseitiges Verkaufen der Produkte in Hofläden, gemeinsamer Bioladen, ... BIOSchweinefleisch ist in Ö auch eher Mangelware. Da wäre ein größerer Markt möglich.

Das BIOFutter ist zum Teil ein Problem, da es weniger gibt, als benötigt würde. Daher werden dann Umstellungsfuttermittel erlaubt. Bezüglich Zusammensetzung gibt es verschiedene Versuche. In Ö haben wir gegenüber D einen großen Vorteil: Es wurde noch kein Genmanipulierter Soja und Mais angebaut.
Genaueres weiß ich nicht direkt, da das nicht mein Metier ist und ich die Infos dazu nur oberflächlich lese um grundinformiert zu sein.

Liebe Grüße
Christine
30.06.2007 21:43
SHierling
unregistriert
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Hallo,
Zitat:
BIOSchweinefleisch ist in Ö auch eher Mangelware. Da wäre ein größerer Markt möglich.
Das ist hier auch so, vor allem, seit Aldi & Co auch "Bio" verkaufen (allerdings ist das ganz klar Bio"massentierhaltung", das können nur Großbetriebe anbieten). Klingt auch in den Medien und bei den Verbänden immer gaaaaanz toll: Große Nachfrage! Markt nicht ausgelastet! Ausbaufähig! - bloß eben diesen "größeren Markt" will keiner bedienen, weil einmal natürlich keiner Lust hat, soviel Miese zu machen, und andererseits die zusätzlichen "Bio-Käufer" zur Zeit nur durch die großen Discounter und Billig-Anbieter rekrutiert werden. Und die geben keinen Cent mehr aus, haben sie die 20 Jahre vorher ja auch nicht.

Zitat:
Das BIOFutter ist zum Teil ein Problem, da es weniger gibt, als benötigt würde.
jo, ist hier auch so. Das liegt aber nun mal in der Natur der Sache, in unserem Klima wächst eben nicht ausreichend Eiweißür Mastschweine oder Masthähnchen. Falls den Bios einfallen sollte,auf Wildschweine umzusteigen, wäre das was anderes, aber dann machen sie halt NOCH MEHR Verluste Unglücklich!

Das ganze ist wirklich einfach bl0ß blöd aufgezogen. Hätten die Grünen, Künast & Co von Anfang an eine Kuh von einem Schwein unterscheiden kännen und das auch getan, könnten wir alle - inklusive Schweine - gut auskommen, aber so, wie die Regelungen zur Zeit sind, ist es einfach biologisch unmöglich, (EU-)biologische Schweine zu halten.
Pervers, aber ist so.

Grüße
Brigitta

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von SHierling: 30.06.2007 21:59.

30.06.2007 21:58
deborah
unregistriert
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Soja wird bei uns angebaut, soviel ich weiß gibt es als Eiweißfutter auch Kürbispresskuchen (wahrscheinlich eine typisch österreichische Spezialität für die Tierhaltung).
Die Bemerkung mit Unterscheidung Rind-Schwein verstehe ich nicht (da fehlt mir das politische und deutsche Backroundwissen).
Bei uns (besonders in meiner Gegend) gibt es eine große Gruppe von Bauern und Bäurinnen, die sich vor vielen Jahren für BIO entschieden haben, damals belächelt wurden. Inzwischen haben die einen Markt mit entsprechenden Preisniveau aufgebaut, da hängen sich jetzt immer mehr dran (dann werden auch schneller Futtermittel als Handelsware knapp). Besonders so Skandale wie vor ein paar Monaten (Rinder aus Dänemark oder ä. wurden in Salzburg nach langem Antransport geschlachtet und wieder (zum Teil) zurücktransportiert, zum Teil mit dem österreichischen Produktionssiegel versehen) öffnen vielen die Augen. Auch die Unmöglichkeit in der EU ein Verbot von Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen auszusprechen verärgert und macht nachdenklich über die Herkunft und Zusammensetzung der eigenen Nahrung.
Von Bio-Betrieben bekomme ich keine frustrierenden Meldungen mit.


In der neuen BIO Austria Zeitung ist ein Link über Schweinehaltung (soll eine 4teilige Serie werden). Ich wollte ihn herein geben, aber ich habe den Artikel nicht gefunden. Ich werde ihn eruieren und dann hereingeben. (unter www.bio-austria.at müßte er sein). (dort habe ich gerade gelesen, dass Werbung für BIOschweinezucht gemacht wird - nicht nur wegen Hofer und co vermutlich).

Liebe Grüße
Christine

PS Wegen dem Preisdumping in den Großhandelsketten gab es vor einigen Jahren einen Speziellen Fall: Neuburger (eine Art Leberkäse, ist aber keiner) wollte auf den Preis von Merkur nicht mehr eingehen, daraufhin wurde es aus dem Verkauf gegeben. KundInnen fragten ständig nach "Neuburger" (war eine Aktion, die sogar in der Kirchenzeitung beworben wurde). Daraufhin wurde er wieder ins Sortiment aufgenommen - zu einem fairerem Preis.
02.07.2007 14:30
SHierling
unregistriert
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Hallo,
Zitat:
Die Bemerkung mit Unterscheidung Rind-Schwein verstehe ich nicht (da fehlt mir das politische und deutsche Backroundwissen).
Das sind haltt unterschiedliche Tiere. Rinder kann man problemlos "bio" halten, denn die "bauen sich ihr Eiweiß selber", dazu haben sie einen riesigen Pansen, in dem entsprechende Bakterien die Gerüstsubstanzen der Pflanzen abbauen und zu "Bakterieneiweiß" (eben "tierischem Eiweiß") machen, das Rind verdaut also nicht die Pflanzen, sondern die Bakterien, die aus den Pflanzen gewachsen sind. Und das funktioniert halt überall, wo Pflanzen wachsen.
Schweine (und Hühner) haben diese Chance nicht, sind also auf Eiweißreiche Nahrung, und da auf ganz bestimmte ("Limitierende") Aminosäuren angewiesen, und die wachsen hier halt nicht. In Deutschland gibt es keinen Sojaanbau, paßt vom Klima her nicht, und ersatzweise Bohnen, Erbsen und/oder Lupinen muß ein Schwein erheblich mehr fressen, um ausreichend versorgt zu sein, beim Huhn paßt soviel Futter gar nicht ins Tier, wie es davon fressen müßte (denn die Masthybriden und Legehennen sind ja auf Stallhaltung und Hochleistungsfutter gezüchtet), und beim Schwein weigert sich irgendwann das Schwein selbst, da Erbsen, Bohnen und Lupinen sogenannte "antinutritive Stoffe" enthalten.
Heißt: die Rassen und Linien der Allesfresser, die wir zur Zeit haben, lassen sich mit "Bio" nicht tiergerecht ernähren, grob gesagt "wachsen sie zu schnell" - bzw, fressen eben nicht genug.
Und andere Herkünfte zu züchten, dauert eben seine Zeit. Bei den Hühnern wird das jetzt seit 5, 6 Jahren versucht, Tiere zu züchten, die mit Bio-Verhältnissen zurecht kommen, aber bisher ohne Erfolg, und beim Schweini gibt es zwar Rassen, die langsamer wachsen -aber die haben dann so viel Fett, daß der Verbraucher das Zeug nicht will. Und langsam wachsende Schweine ohne Fett sind auch noch nicht erfunden.

Soweit ich weiß, hängen viele Biobauern in Österreich aber auch vollständig am Subventionstropf, eine Bekannte von mir, auch ein Kleinbetrieb, bekommt Geld gleich aus drei Ecken: Bergbauernprogramm, Tourismusförderung und EU. Die machen ihr Heu zum Teil noch mit der Hand - aber nicht etwa, weil das "so naturnah ist", sondern weil die Touristen das gern sehen und das deswegen eine Bedingung ist für die Fördermittel....

Werbung für Bioschweine wird hier auch überall gemacht - nach dem Motto: jeden Morgen steht ein Dummer auf, man muß ihn nur finden...

Grüße
Brigitta
02.07.2007 17:20
PommernPower
unregistriert
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moin

@ SHierling schau ma in dein Postfach (PN) hab dir bereits schon am 29. 6. geschrieben ... Schleich na egal
wär nett, wenn du meine frage beantworten kannst Zwinker!

mfg
02.07.2007 20:54
Sabine
unregistriert
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ot

Moin Micha
Ich hab Brigitta ne mail geschickt.
03.07.2007 13:42
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