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Zum Ende der Seite springen Traurige Geschichten
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cyrell
unregistriert
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Lesenswert und gut geschrieben, aber traurig...

Bin ich jetzt berühmt ?


Heute wurde ich geboren. Eins von zehn. Mein Vater war sehr berühmt. Ich habe eine Menge Halbbrüder und -schwestern. Meine Mutter ist sehr berühmt. Seit sie berühmt wurde, hatte sie immer nur Welpen. Keine liebende Hand, keine lustigen Ausflüge ... nur Welpen. Sie ist immer sehr traurig, wenn sie von ihr weggehen. Heute verließ ich mein Heim. Ich wollte nicht weg, deshalb habe ich mich hinter meiner Mutter und drei übrigen Geschwistern versteckt! Ich mochte dich nicht. Aber sie sagten, ich würde eines Tages berühmt sein. Ich frage mich, ob berühmt das gleiche ist wie Spaß und gute Zeiten? Du hast mich aufgehoben und weggetragen, obwohl es Dich gestört hat, dass ich mich vor dir versteckt habe. Ich glaube nicht, dass Du mich mochtest.

Mein neues Heim ist weit weg. Ich bin verstört und ängstlich. Mein Herz sagt: Sei tapfer. Meine Verwandten sind es auch. Ob sie auch in gute Hände kamen, so wie ich? Ich bin hungrig, weil zuviel essen schlecht für meine Knochen ist. Ich kann nicht beißen oder schnappen, wenn die Kinder gemein zu mir sind. Ich laufe einfach weg und spiele und tue so, als ob ich auf einer großen Wiese bin mit Schmetterlingen, Rotkelchen und Fröschen.

Ich weiß nicht, warum sie mich treten. Ich bin still, aber der Mann schlägt mich und sagt laute Dinge. Die Frau gibt mir keine guten Sachen, wie ich sie bei meiner Mutter hatte. Sie wirft nur trockenes Futter auf den Boden und geht weg, bevor ich nah genug zum Berühren und Schmusen kommen kann. Manchmal riecht mein Futter schlecht, aber ich esse es trotzdem.

Heute bekam ich zehn Welpen. Sie sind so wundervoll und warm. Bin ich jetzt berühmt? Ich wünschte, ich könnte mit ihnen spielen, aber sie sind so klein. Ich bin so jung und verspielt, dass es schwer ist, hier in dem Loch unter dem Haus zu liegen und meine Welpen zu säugen. Jetzt weinen sie. Ich zerkratze und zerreiße mein Fell.

Ich wünschte, jemand würde mir etwas Futter hinwerfen. Ich bin auch sehr durstig.

Jetzt habe ich nur noch acht. Zwei wurden während der Nacht kalt und ich konnte sie nicht warm machen. Sie sind tot. Wir sind alle sehr schwach. Vielleicht können wir etwas Futter bekommen, wenn ich sie auf die Veranda trage?

Heute haben sie uns weggeholt. Es war zuviel Aufwand, uns zu füttern und jemand kam, um uns zu holen. Jemand schnappte meine Welpen, sie weinten und winselten. Wir wurden in einen Lastwagen mit Boxen getan. Sind meine Babies jetzt berühmt? Ich hoffe es, denn ich vermisse sie. Sie sind weg.

Der Ort riecht nach Urin, Angst und Krankheit. Warum bin ich hier? Ich war genau so schön wie meine Verwandten. Ich bin hungrig, schmutzig, in Panik und unerwünscht. Vielleicht das Schlimmste, unerwünscht zu sein. Niemand kam, obwohl ich lieb zu sein versuchte.

Heute kam jemand. Sie legten mir ein Band um den Hals und führten mich zu einem Raum, der sehr sauber war und einen glänzenden Tisch hatte. Sie hoben mich auf den Tisch. Jemand hielt mich und streichelte mich. Ich fühlte mich so gut!!! Dann fühlte ich mich müde und lehnte mich hinüber zu demjenigen, der mich gestreichelt hatte.

Jetzt bin ich berühmt: Heute hat sich jemand um mich gekümmert.
07.01.2007 15:37
cyrell
unregistriert
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Es liegt ein Gewehr im Wasser des Moosehead-Sees,

etwa sechzig Fuß von der Küste

Dieses warf ich fort um der Menschlichkeit willen

vor dreißig Jahren oder mehr.

Dort war's als ich eine trinkende Rehmutter verwundete.

Und ich war stolz, als ich sie fallen sah.

Sie erhob sich, fiel wieder und schleppte sich langsam fort.

Von ferne hörte ich einen kläglichen Lockruf.

Als ich sie erreichte, beleckte sie zärtlich ein Rehkitz -

ein winziges, furchtsames, zitterndes Wesen.

Da schien meine Seele mit einem Finger des Zorns,

wie mit einem scharfen Stachel, mein Herz zu durchbohren.

Ich nahm das Rehkitz behutsam auf, als die Mutter gestorben war

und kniete nieder an der Küste des Sees.

Ich betete und schrie mein Gelübde zum Himmel,

nie wieder ein Tierwesen zu töten oder sein Fleisch zu essen.

Ich verdammte jenes Gewehr, ich verfluchte jenen Schuss

und begrub die Rehmutter an jenem Tag.

In Tränen betete ich über dem Begräbnisort,

dann trug ich mein Rehkitz heim.



Aus: Das Anti-Jagd Buch

von Dag Frommhold
17.12.2007 10:12
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