 Anonymer Anruf |
Sabine
unregistriert
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Moin Rottels
Heute bekam ich einen anonymen Anruf. 
"Die Minischweine Paul und Pauline der Familie K. sollen heute von "Russlanddeutschen" geschlachtet werden. Wenn sie sich beeilen können sie das vielleicht noch verhindern, aber dann sollten sie schnell dort anrufen. " Dann folgte die Handynummer.
Da ich heute Nachtdienst habe, bin ich erst um 18 Uhr dazu gekommen den AB abzuhören.
Herr K. leidet leider unter retrograder Amnesie, denn er konnte mir nur sagen das die Minischweine Paul und Lilly schon laaaange abgegeben worden wären, wohin wusste er natürlich nicht. 
Tja, was soll ich dazu sagen. 
Wenn er eine Schlachtung zugegeben hätte, hätte ich nur nach der Stadt fragen können und ihn wegen unerlaubter Schlachtung anzeigen.
Ich hätte weder einen sofortigen Platz für die Tiere gehabt noch sie irgendwo abholen können. 
Aber........lieber anonymer Anrufer, sie hätten mit ihren (ich vermute mal das es ihre Nachbarn sind, sonst hätte man wohl kaum die Handynummer) Nachbarn/Bekannten sprechen können, intervenieren, den Amtsvet aus o.a. Grund anrufen, den Tierschutz vor Ort um Hilfe bitten......ect 
Ich bin (wahrscheinlich) weit weg. Ich hätte akut wohl kaum was machen können. Leider.....
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16.09.2005 00:00 |
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Jörg 
Mitglied
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Hallo Sabine,
die gleiche Nachricht hatte ich auch auf dem AB. Kam mir von Anfang an komisch vor. Und um mal ganz offen zu sein: meine erste Reaktion war "Ja und?". Ich kann diese ewige Nöhlerei "Zu Hüüüüülfe, da sollen 2 Minischweine geschlachtet werden" nicht mehr hören. Klingt wahrscheinlich gefühllos, was es aber nicht sein soll. Ich frage mich halt nur, warum ich dann nicht 40 Millionen Nachrichten auf dem AB während eines Jahres habe. Aber hey, normale Schweine zählen ja nicht.
Grundsätzlich vermehren sich durch Schlachtdrohungen nicht die Plätze, wo man Minischweine unterbringen kann. Sie sind unnötig wie ein Kropf und die Leute, die eine fucking-Einstellung zu ihren Tieren haben werden durch überhektische Rettungsversuche quasi noch belohnt. Während all diejenigen, die tapfer und geduldig und liebevoll auf einen Platz für ihren Schützling warten, in den Po gekniffen sind. Denn da gibt es dann ja keinen Aufschrei.
Aus Sicht der Tiere ist es natürlich Jacke wie Hose, wen Tierschützer nun retten. Jedes gerettete Individuum hat ein Recht eben darauf. Aber mir, gaaaaanz persönlich, geht das "unter-Druck-setzen" ziemlich auf den XXXX. Es wäre was ganz anderes, wenn man für jedes Tier sowieso einen Platz finden würde. Dann könnte ich über solche Drohungen nur müde lächeln und mich darüber köstlich amüsieren. Aber so bringen sie eine Saite in mir zum Klingen, die durchaus zynisch anmutet.
War ich jetzt zu ehrlich
?
Jörg
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16.09.2005 04:51 |
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Nicole
unregistriert
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Hallo Ihr Beiden,
auch wenn ich in diesen Belangen nahezu keine Erfahrung habe, muss ich trotzdem kurz was dazu schreiben.
NEin, Jörg, Du warst nicht zu ehrlich. Im Gegenteil es ist gut das Du so ehrlich bist.
Es ist traurig, dass man die die es gut meinen, so weit bringen will, dass sie auch noch ein schlechtes Gewissen kriegen, weil ein anderer scheiße baut.
Ich selbst würde sicher ziemlich panisch auf so einen Anruf reagieren, bin halt etwas sensibel. Aber genau wie Jörg es schon geschrieben hat, es müsste eigentlich Millionen von diesen Anrufen geben. komischerweise reagiert man bei einem "Haustier" erst mal etwas empörter. Liegt wohl leider an der "Normalität" die das Essen von versch. Lebewesen angenommen hat. Aber man muss da ja wirklich auf dem Boden bleiben und sich leider ganz einfach eingestehn, dass man es nicht ändern kann. Noch dazu wenn die Angaben derart dürftig sind.
Die Menschheit ist eine Schande, sorry, aber so sehe ich es. Zumindest 90%.
Liebe Grüße
Nicole
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16.09.2005 09:53 |
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Jörg
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Tagchen Nicole,
ich gebe zu, dass man nach 6 Jahren schon mal dünnhäutig wird und die "ewigen" Leiern nicht mehr hören kann. Tatsache ist: retten kann man sie eh nicht alle und daher lasse ich mir von solchen Leuten nicht mehr meine Laune vermiesen. Sonst habe ich später nur noch ein Magengeschwür, welches mich in kalten Nächten wärmen kann
Es gab mal ein fast schon legendäres Schweinefreunde-Treffen bei Petra in Kassel, da ist dann auch ein Spruch von mir gefallen, den ich hier aber nicht zum Besten geben kann 
! Obwohl ich schon mal die Idee hatte, den auf T-Shirts zu drucken
Greetz
Jörg
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16.09.2005 15:53 |
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cyrell
unregistriert
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Weisste...mir gehts nich anders....ich helfe dort wo ich kann...aber bevor ich mich ausnutzen lasse oder mich mit undankbaren Leuten rumschlage die dann kurz darauf eh wieder Tiere haben geh ich....
Es tut mir furchtbar leid um die Tiere aber bevor ich denen Platz mach für neues Tierleid helf ich da wo es auch was bringt...und das ist bei weitem mehr als genug Arbeit.....
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16.09.2005 21:10 |
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Sabine
unregistriert
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Moin Rottels
Nein Jörg, ich finde nicht das da zu ehrlich bist. Kann man das überhaupt?
Ich habe mich eigentlich nicht unter Druck gesetzt gefühlt durch diesen Anruf, das wollte ich damit nicht zum Ausdruck bringen.
Mir tuts um jedes Schwein leid.
Ich dachte nur in diesem Moment: schade, ich bin der falsche Ansprechpartner, ich bin zu weit weg...kann nichts machen. Da hat jemand seine Energie in die falsche Richtung gerichtet.
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17.09.2005 06:13 |
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Jörg
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Hui, Du warst aber schon früh aus den Federn. Ist Holger gestern noch gut nach Hause gekommen? Was macht Monty so? Und warum biste schon so früh wach?
Okay, ich war auch schon um 4:10h wach, weil Daisy dachte: "Hey, es ist Werktag...raus aus den Federn...ich will raus". Tja, danach war das Schlafen nur noch stückweise möglich, mit einem jammerndem Hund im Bett
Bei mir scheint die Sonne...und bei Euch 
?
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17.09.2005 09:27 |
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Jörg
Mitglied
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| Zitat: |
Original von cyrell
{snip}
Es tut mir furchtbar leid um die Tiere {/snip} |
Das ist der Punkt, Gwen. Natürlich tut es auch mir leid. Und darauf spekulieren ja viele werte "Herrschaften". Doch ich sage ganz klar: bevor ich mir durch Haustierhalter, die den Dreck unter meinen Fingernägeln nicht wert sind, das Leben vermiesen lasse und mir meine Zeit rauben lasse, setze ich die lieber sinnvoll für die Millionen Kreaturen ein, bei denen keiner jammert "Hilfe...da wird gerade ein Schwein geschlachtet".
Während ich dies schrieb sind im übrigen knapp 100 Schweine in Deutschland geschlachtet worden. Warum ruft für die niemand an?
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17.09.2005 09:30 |
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Nicole
unregistriert
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Hi Jörg,
also jetzt würde ich ja zu gerne wissen, was das fürn Spruch war.
Also ich fühle mich bei dem ganzen hin und hergerissen. Mir tut es auch um jedes Tier und natürlich Schwein leid. Ich kriege solche Anrufe ja auch gar nicht, logischerweise. Aber ich bin wie gesagt in der Beziehung ziemlich sensibel. Ich habe manchmal das Gefühl ich würde das Leid dieser Tiere spüren. Ich weis, das klingt doof, aber wenn mich einer versteht dann wohl Ihr. Auf der anderen Seite hab ich mich schon öfter bei dem Gedanken erwischt, niemand wird es je ändern können und habe resigniert. Es ist alles so aussichtslos. Die Zahl der gequälten Tiere/Schweine ist so unvorstellbar groß, dass ich mir bei dem Gedanken einem Schwein z. B. beim Bauern nebenan zu helfen oder etwas gutes zu tun schon fast lächerlich vorkomme. Es ist schwer für mich da die richtigen Worte zu finden.
Liebe Grüße
Nicole
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20.09.2005 17:44 |
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