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Zum Ende der Seite springen Massentierhaltung
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ilqlb
unregistriert
Massentierhaltung Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Da ich immer wieder Beiträge und Kommentare über sogenannte Massentierhaltung von Schweinen lese, muss ich hier mal eine Lanze für Großbetriebe brechen. Ich selbst arbeite in einem Betrieb mit 6000 Sauen, also sogenannte "Massentierhaltung". Man darf nicht alle Großanlagen über einen Kamm scheren und nicht alles was in der Presse gezeigt wird, trifft gleichzeitig auf alle Betriebe zu. In meiner Anlage wird mit den Tieren, ob mans glaubt oder nicht, noch liebevoll umgegangen und sich intensiv darum gekümmert. Zugegeben ist die Haltung nicht so tierartgerecht wie z.B. eine Freilandhaltung oder private Schweinehaltung, aber alle Anforderungen die gestellt werden, laut Schweinehaltungsverordnung, sind mehr als erfüllt. Leider ist es uns nicht möglich Führungen für Leute zu veranstalten die selbst noch nie in einer solchen Anlage waren, da dass Risiko zu groß ist Krankheiten ein- oder hin und her zu schleppen. Daher ist es mir auch leider untersagt selbst Schweine zu halten, schade!!
Aber ich hoffe, dass sich die Meinungen über Großbetriebe eines Tages mal etwas ändern!
In diesem Sinne *grunz, grunz*
25.03.2005 09:38
Sabine
unregistriert
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Moin ilqlb ( großes Grinsen seltsamer Name, hast du nicht was "normales"? großes Grinsen )

Herzlich Willkommen bei uns, schön das du hergefunden hast. Prima!
Puuhh.....6000 Sauen? So viele Tiere kann ich mir nicht mal auf einem Haufen vorstellen. "Ferkelerzeugung"? Wie man so unschön sagt?

Mir ist schon klar, dass man nicht alle Anlagen über einen Kamm scheren darf. Logisch. Ich will auch nicht in die grosse Schublade des "fanatischen Tierschützers" gesteckt werden. Zwinker!

Aber bei so vielen Tieren ein liebevoller Umgang? Ich kanns ja fast nicht glauben. Wieviele Mitarbeiter habt ihr denn, dass dort nicht unter Zeitdruck gearbeitet werden muss? Ist nicht alles reichlich automatisiert? Kopfkratz!

Was, da du dort arbeitest darfst du selbst keine Schweine halten? Das wusste ich nicht.

Zitat:
Aber ich hoffe, dass sich die Meinungen über Großbetriebe eines Tages mal etwas ändern!


Nicht böse sein, aber ich hoffe das eines Tages viele Grossbetriebe überflüssig sind weil der Verbraucher umgedacht hat. Zwinker! Naja, träumen darf man ja mal. Grins
25.03.2005 11:49
Waver
unregistriert
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@ilqlb

Die Tatsache, dass irgendwelche gesetztlichen Bedingungen erfüllt sind, heißt noch lange nicht dass es den Tieren gut geht, sondern dass die Gesetzte viel zu lasch sind.
Alleine die Vorschrift einem Schwein eine Fläche von 0,63 m² zur Verfügung stellen zu müssen, die dann ausreicht ist idiotisch! Irgendwie doof
Ich weiß nicht, ob der, der diese Bestimmung auf den Weg gebracht hat, schon mal ein echtes Schwein gesehen hat, bzw. weiß, wie winzig diese Fläche ist!
Ich glaube nicht, denn sonst gäbe es diese gesetzliche Regelung nicht.

Das war jetzt mal ein Beispiel!

Es tut mir Leid, aber der Massentierhaltung kann man nicht positives abgewinnen, wenn man den gesunden Menschenverstand einschaltet.
Das ist legalisierte Tierquälerei, und da hilft auch keine Schönrederei! Ungläubig!
Es ist Massenmord und der Vergleich eines tierischen Konzentrationlagers ist gar nicht so weit her geholt!

Diese Barbarei kann man nicht gut heißen, auch wenn irgendwelche hirnrissigen gesetzlichen Bestimmungen erfüllt sind!

Und auch Du kannst mir nicht den Knopf an die Backe nähen, dass es in einem Betrieb mit 6000 Sauen den Tieren gut geht und dass man sich so toll um sie kümmert.
Nehmen wir doch gerade mal wieder das Thema Fläche ,auf der die Tiere gehalten werden - da haben wir schon den ersten Punkt der dagegen spricht.
Das ist einfach unglaubwürdig! Ungläubig!

Jetzt komm mir bitte nicht damit, dass ich gar nicht weiß, wie groß die Fläsche ist - Sie ist in jedem Falle zu klein.
Für 2 Schweine würde ich einmal 400 m² auf einer grünen Wiese veranschlagen, um sie artgemäß zu halten.
Das macht bei 6000 Schweinen eine Fläche von 1.200.000 m². Das wäre rund 1,2 km² Fläche, und die hab ihr wohl nicht.

Meine Meinung zu den Großbetrieben wird sich niemals verändern; ganz im Gegenteil hoffe ich, dass diese Großbetriebe eines Tages gänzlich und für immer von der Bildfläche verschwinden! Ungläubig!


Ciao
Frank
25.03.2005 12:14
ilqlb
unregistriert
Boa! Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

@Waver
Das ist ja teilweise harter Tobak den ich hier höre. Aber ich finde es trotzdem gut, dass du deine Meinung so wehement verteidigst. Ich hoffe nur du bist tolerant genug auch meine Meinung zu akzeptieren. Fakt ist aber, dass im Endeffekt der Verbraucher, also Menschen wie du und ich, diese "sooo quälerische" Haltung bestimmen. Bei einem pro Kopfverzehr von ca. 40-50 kg Schweinefleisch und den Anforderungen an gut riechendes, mageres, schmackhaftes Fleisch. Viele Dinge die dadurch nötig sind, z.B. Kastration, wären völlig überflüssig, wenn der Verbraucher nicht so stumpfsinnig wäre, denn es gibt auch Länder bei denen diese Maßnahmen nicht von Nöten sind und Absatz des Fleisches nicht stagniert.
Du hast recht was den Platzbedarf angeht, aber das habe ich auch oben erwähnt. Aber bei einer geringeren Besatzdichte (als andere Betriebe) in den jeweiligen Buchten fördert das zumindest das Wohlbefinden der Tiere. Natürlich ist eine Tierartgerechte Haltung immer das Beste, aber leider wie schon erwähnt noch nicht möglich für Nutztiere.


@ Sabine
Ja, bei uns ist sehr vieles automatisiert, die komplette Fütterung, z.B.
Wir sind so ca. 40 Mitarbeiter, aber bei uns ist es eben mit dem "normalen"
8 h-Tag meist nicht getan, dazu kommen noch Nachtschichten in der Abferkelung, damit die Sauen zu jederzeit in dieser oft so kritischen und anstrengenden Phase betreut sind. Wir sind ein Schweinezucht und-mastbetrieb.Ja, ja leider ist mir das Halten von eigenen Schweinen ausdrücklich untersagt, eingeschlossen Mini-oder Hängebauchschweine.*heul*Ich könnte ja irgend welche Erreger einschleppen.
Natürlich wäre es paradisisch auf Großbetriebe jeglicher Art zu verzichten, aber ich wollte auch nicht vermitteln, dass sie unbedingt bestehen sollen, aber so lange sie existieren ist es vielleicht beruhigender zu wissen, es gibt auch Betriebe, die den Bildern in den Medien nicht gerecht werden.
Grüsse, Mandy
26.03.2005 11:48
Waver
unregistriert
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@Mandy
Tut mir leid, dass ich nicht Positives an der Massentierhaltung finden kann.
Ich finde diese Art der Tierhaltung in der Tat einfach nur zum zum Kotzen!
Und das ohne jede Beschönigung! Unglücklich!

In einem Punkt muß ich Dir allerdings zustimmen, die Fleischindustrie tut leider genau das, was der Verbraucher verlangt, nämlich Fleischberge zu Dumpingpreisen!
Es trifft nicht nur den Produzenten die Schuld, sondern auch den Verbraucher. Ungläubig!
Leider ist der Verbraucher wohl zu bequem, zu verwöhnt oder einfach nur zu verblödet um darüber nachzudenken!?!? Mauer!!!!


Ciao
Frank
26.03.2005 17:25
Sabine
unregistriert
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Moin Mandy

Zitat:
Natürlich wäre es paradisisch auf Großbetriebe jeglicher Art zu verzichten, aber ich wollte auch nicht vermitteln, dass sie unbedingt bestehen sollen, aber so lange sie existieren ist es vielleicht beruhigender zu wissen, es gibt auch Betriebe, die den Bildern in den Medien nicht gerecht werden.


Ja klar, versteh schon.
Die geringere Besatzdichte irritiert mich allerdings. Wie kann das angehen? Der Verdienst ist doch angeblich so gering, das ich dachte, es kann sich kein Unternehmer mehr erlauben Platz ungenutzt zu lassen. Ich gönne es den Tieren von Herzen, keine Frage....
Der Unternehmer ist in meinen Augen auch nicht der Buhmann, der ist einfach ein Geschäftsmann der den Markt bedient. Der Verbraucher ist es, der den Markt bestimmt. Und solange der nicht umdenkt.....

Was für Aufgaben hast du dort? Wenn du deinen Tierwirtschaftsmeister machen möchtest, hast du ja sicher schon eine landwirtschaftliche Vorbildung, oder?
26.03.2005 23:46
ilqlb
unregistriert
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Ciao,

ja ich bin ausgebildete Tierwirtin mit Spezialisierung Schwein. Die geringere Besatzdichte ergibt sich daraus, dass wir eben auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere etwas mehr Wert legen, als auf die unbedingte Ausnutzung jeglicher zur Verfügung stehenden Fläche. Da wir trotz alledem sehr große Tierpartien verkaufen können, rentiert es sich für uns. Denn je größer die Gruppe( z.B. Läufer ), die an einen Mäster verkauft werden kann, um so höher der Preis, so erhalten wir pro Läufer ca. 60 Euro. Der Gewinn liegt somit bei 30 - 40 Euro/Tier. Je besser die Tiere sind ( Gesundheit, Vitalität, Kondition) um so mehr können wir veräußern, da viele Interessenten da sind. Dass du der Großtierhaltung nichts abgewinnen kannst, ist nun mal deine Meinung und die akzeptiere und toleriere ich so!
Also denn, Grüsse
Mandy
28.03.2005 12:17
Jörg Jörg ist männlich
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Hallo Mandy,

ich finde es klasse, dass Du hier ins Forum gefunden hast. Bisher hatte ich leider noch keine Zeit, Dich zu begrüßen, was ich hiermit nachholen möchte:

*begrüßungskeks-mit-osterfüllung-überreicht*

Ich bin über jeden Landwirt/Tierwirt froh, der zu uns findet. Der Verein, den Sabine und ich vertreten, sieht sich nicht als Ankläger der Bauern. Wir möchten eher an der Verbraucherfront wirken und den Leuten das tolle Wesen Schwein insgesamt näherbringen. Ich sehe die Landwirte überwiegend auch als Verlierer dieser gesamten Entwicklung. Die Fleischpreise sind im Keller, der Welthandel drängt immer mehr Kleinbetriebe in den Ruin und der Verbraucher ignoriert seine Verantwortung.

Ich komme gerade von meinen beiden Schweinen rein. Habe mit Luise und Sweetie geredet Zwinker! und geschmust. Sie sind wirklich fabelhaft und daher tut es mir natürlich auch weh, wenn ich an die bemitleidenswerten Tiere in der Massentierhaltung denke. Aber ich mache Dir persönlich da bestimmt keinen Vorwurf. Allein schon die Tatsache, dass Du hierhergefunden hast beweist für mich, dass Du nicht gleichgültig den Tieren gegenüber bist. Nun, ich kann nur betonen, dass der Verein nicht gleichgültig gegenüber den Menschen ist.

6000 Tiere ist schon nicht gerade winzig. Ich war einmal zu meinen wilden Tierrechtlerzeiten nächtlicher "Gast" in einem Betrieb mit 1000 Sauen. Das daraus resultierende Filmmaterial habe ich beim letzten Vereinstreffen mal präsentiert und alle waren sehr geschockt. Wenn ich mir das 6fache vorstelle muss ich mich schon sehr anstrengen, da ich 1000 schon heftig fand.
Doch eines ist ganz klar: mir ist ein gut geführter 6000 Betrieb mit Angestellten wir Dir millonenfach lieber als diese Monsterbetriebe im Osten mit 50-60 Tausend Schweinen. Wünschen tue ich mir aber kleinere, bäuerliche Strukturen. Doch die würden wir nur bekommen, wenn das Fleisch nicht mehr als Ramsch angesehen würden sondern als Genußmittel, welches seinen Preis wert sein muss.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du, trotz so manch drastisch formulierter Meinung hier im Forum, uns ein wenig treu bleibst. Auf diese Weise lernen wir mal die andere Seite der Medaille kennen. Und eins ist auch klar: außer Sabine und meinereiner spricht hier jeder nur für sich. Die Haltung des Vereins vertreten offiziell nur wir Zwinker!

Schönes Restostern wünscht,
Jörg
28.03.2005 14:13 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
ilqlb
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Hallo Jörg,

vielen Dank für dir herzliche Begrüßung. Ich bleibe dem Forum trotz allem erhalten!!! Bin ja auf diese Seite gestossen, auf der Suche nach anderen "Schweineverrückten". Habe mir sonst oft genug anhören müssen wie dumm ich doch sei, dass ich diese Tiere einfach nur toll finde. Oft genug wurde mit dem Kopf geschüttelt, wenn ich Mund-zu-Schnauzebeatmungen gemacht hab oder mit den Ferkeln und Sauen geknutscht hab. Aber so wie ich das mitbekomme, bin ich mit dieser liebenswerten Macke, wie ich finde, hier bestens aufgehoben!!! Werde so oft es mir meine Zeit erlaubt mich mit einbringen. großes Grinsen

Schönes WE, Mandy
01.04.2005 19:50
Maike
unregistriert
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Wir halten selber im Moment 440 Mastschweine im konventionellen Maststall und erweitern auf 880 Schweine. Ich möchte gleich mal vorausschicken, dass ich überhaupt nicht hinter dieser (besch.....) Art der Schweinehaltung stehe. Auf dem Hof meines Lebensgefährten gibt es diese Art von Schweinehaltung schon seit ca. 15 Jahren und unser ganzes Dorf ist mit Mastanlagen wie dieser umstellt. Es fängt doch schon bei den Ferkeln an: Die Sauen werden eingespritzt, damit alle gefälligst gleichzeitig ferkeln. Den Ferkeln werden die Zähne abgeschliffen, es werden Schwänze kupiert, und Eberlein kastriert (alles ohne Narkose-versteht sich). Dann werden die Ferkel von der Sau weg zum Ferkelaufzüchter gekarrt, danach zum Mäster. Ich selber gehe nie und nimmer mehr in unseren Stall, nachdem es mir graust. Die Luft ist so widerlich, dass man nicht mal normal atmen kann. Die Schweine haben wenigstens Tageslicht, was anscheinend nicht unbedingt gang und gäbe ist. Sie "spielen" mit Ketten, weil sie ja nichts anderes zu tun haben. Diese Ketten kriegen sie nicht aus Tierliebe, sondern weil sie sich sonst gegenseitig anfressen würden. Wenn ich denke, dass jedes dieser Tiere die gleiche Liebenswürdigkeit und Intelligenz aufweist wie mein Streichelschwein "Lucy", könnte ich kotzen. Allerdings: Was bleibt denn den Bauern für eine Alternative? Die Bauanfrage für einen Aussenklimastall wurde vom Landratsamt sofort abgelehnt. Das wäre eine Art der Haltung, mit der ich mich anfreunden könnte, zumal die Tiere bis zum schlachten nur einige Monate am Hof sind, frische Luft, Kuschelbetten und Stroh als Zeitvertreib hätten. So könnten sie wenigstens ein bisschen ihren natürlichen Trieben nachgehen.
Meiner Meinung nach werden wir nie mehr ohne die Großbetriebe sein, denn wenn wir in Deutschland nicht genug Fleisch produzieren, dann tun des die Holländer oder die Belgier oder sonstwer.
Wollte ich nur mal schnell gesagt haben (Ist nur meine persönliche Meinung)
Liebe Grüße
Maike
14.07.2005 14:44
gast
unregistriert
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Hallo,

ich weis nur aus Fernsehberichten von den "Verhältnissen" in Mastanlagen. Mir ist auch klar das in solchen Berichten einiges verfälscht sein kann. Es tut mir leid, Mandy, aber mit dieser Meinung wirst Du hier ziemlich alleine stehen. Was aber nicht heißen soll, dass Du hier nicht willkommen wärst. Man muss schließlich beide Seiten der Medallie betrachten. Allerdings denke ich das man eine liebevolle artgerechte Tierhaltung keinesfalls mit der Massentierhaltung (So gesetzestreu sie auch durchgeführt wird) auf eine Stufe stellen kann. Es ist und bleibt tierquälerei. Nur weil ein Gesetz (das ein Mensch gemacht hat) etwas vorschreibt, heißt das noch nicht das es auch zum Wohl der Tiere ist. Egal wie vorbildich so eine Anlage geführt wird, die Tiere leiden in jedem Fall. Wenn ich schon die Beschreibung von Maike lese, könnte ich heulen und kotzen gleichzeitig. Man muss sich doch nur die Tiere in der Natur anschaun, das hat doch damit nichts mehr zu tun. Mir ist schon klar, das auch die Haustierhaltung Quälerei, Vermenschlichung und nicht artgerechte Haltung mit sich bringen kann. Aber die Leute hier richten sich mit Sicherheit nach den wirklichen Bedürfnissen ihrer Tiere.

Eine Frage hätte ich aber noch....hast Du schon mal richtig Zeit mit einem einzelnen Schwein verbracht...hast Du es richtig kennen gelernt....hast Du seine Persönlichkeit lieben gelernt...wahrscheinlich nicht....sonst könntest Du wie Maike nicht mehr in diesen Betrieb gehn. Aber bitte seh das nicht als Vorwurf...das ist jetzt wirklich nicht böse gemeint...aber ich glaube erst dann kann man uns verstehen.

Gruß
Nicole
14.07.2005 15:59
Troll
unregistriert
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Hallo zusammen,

zunächst einmal zu Mandy:

wenn ich das so lese, stelle ich mir vor, daß Dein Job bei aller Freude doch eigentlich ein oft ein echtes Dilemma für Dich mit sich bringt. Ich finde es jedenfalls positiv, daß die Schweine jemanden haben, der sich sehr wohl darum kümmert, wie es ihnen geht, und sie respektiert.

Zum Thema Verbraucher kann ich auch meine bescheidene Erfahrung beisteuern, und ich habe mich (besser gesagt wir uns) auch sehr oft geärgert:

Wir haben seit dem Jahr 2002 jedes Jahr Gänse gehabt, die zu Weihnachtsgänsen, also Verkauf, bestimmt waren. Ich gebe zu, ich schließe mich einem der Postings zuvor an, je näher Weihnachten rückte, um so weniger gern habe ich mich in den Stall begeben. Aber darum geht es nicht. Unsere Gänse leben in echter Freilandhaltung mit Zugang zum Stall, die Weide geht um das ganze Grundstück herum, und sie schwimmen auf dem unteren Weidenstück in einem großzügigen Naturteich. Sie fressen den ganzen Tag auf der Weide und sind natürlich entsprechend unterwegs. Mit der Zufütterung haben wir uns in puncto Auswahl immer sehr viel Mühe gegeben.
Kurzum: sie haben ein wirklich artgerechtes, glückliches Leben. Natürlich ist es kurz, aber darum geht es mir an dieser Stelle auch nicht.

Worum es mir geht, ist, daß man meinen sollte, daß es dem Verbraucher (in unserem Falle tierliebe Leute aus dem Bekanntenkreis z.B. Hundeverein) auch ein paar € mehr wert sein sollte, als die ungarische Mastgans, die Tageslicht mal kurz sieht wenn sie Glück hat, die genudelt wird (widerlich!) und der andauernd bei lebendigem Leib die Daunen rausgerupft werden, weil man ja am nach Deutschland exportierten Fleisch nicht genug verdient und sie deshalb schon zu Lebzeiten bluten muß. Und ich spreche hier von einem Kilo- Preis, der vielleicht 3 € über der durchschnittlichen Supermarktgans lag. Ist ja nicht so, als wären sie aus Gold gewesen!

Aber nein! Entweder waren sie von vornherein zu teuer. Oder im nachhinein war die Gans nicht fett genug. Unsere Gänse haben Fett, aber eben auch Muskeln, weil sie sich auch bewegen, wie es eine Gans nun einmal tut! Aber Fleisch aus artgerechter Haltung ist ja für die meisten Leute mittlerweile "unnatürlich" in Geschmack und Konsistenz, weil sie es - traurigerweise - gar nicht mehr kennen!

Lange Rede, kurzer Sinn, man konnte sie wohl nicht 4 Stunden bei 250° im Ofen lassen, wie man es mit den armen genudelten aus dem Supermarkt machen muß, damit man überhaupt Fleisch sieht. Nöh, man wüßte nicht, ob man DAS Geld im nächsten Jahr noch einmal ausgeben würde. Es gab natürlich auch andere Stimmen, aber ich habe mich über das zuvor beschriebene immer fürchterlich aufgeregt. Und das nicht aus wirtschaftlichen Gründen, wir wären unsere Bestände immer durch einen Landwirt in der Nachbarschaft losgeworden. Und ein paar Veteranen aus jedem Jahr machen uns weiterhin den Teich unsicher.

Ich weiß wirklich nicht, ob es den Leuten nicht in den Schädel geht, daß sie da ein Leben vertilgen. Ich bin weiß Gott kein Vegetarier, aber ich bin der Meinung, daß man jedes noch so kleinste Lebewesen respektieren muß.

Aber meine Freunde und Bekannten schütteln ja schon den Kopf, wenn ich die Mäuse rette, die meine Katzen anschleppen (draußen können sie ja machen, was sie wollen bzw. was die Natur ihnen vorgibt, aber ICH MUSS das nicht mitansehen!).

Naja,

Bis dann, Kerstin
14.07.2005 18:09
Sabine
unregistriert
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Moin Maike

Hm, das es nicht gerade einfach ist so einen Aussenklimastall zu bauen war mir gar nicht bewusst. Kopfkratz!
Ich dachte gestern noch....wenn das mein LAG wäre, müsste er zumindest eine Freilandhaltung machen oder ich wäre weg.
Das die Genehmigung dafür verweigert werden kann, kam mir gar nicht in den Sinn.
Was ist denn mit den Ausdünstungen aus dem Stall jetzt? Gehen die nicht in die Luft? Werden die wie Abwässer geklärt? Denn irgendwas muss ja anders sein als in diesem AKS (ich kürz das jetzt einfach mal so ab).

Hast du da nicht gelegentlich Streitgespräche mit deinem Freund?
Also, muss ich dir ehrlich sagen...meine Welt wäre das nicht.
14.07.2005 18:16
Maike
unregistriert
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Hallo! Wir haben ja schon den besagten Mastschweinestall samt GEtreidesilos, Güllegrube und Bergehalle für Futter - alles natürlich damals , als der Stall gebaut wurde , mit Strom, Wasserbrunnen usw. versehen. Klar, dass man an diesem Standort bleiben will, wenn man erweitern will. Als wir die Idee mit dem Außenklimastall vorgebracht haben, haben die Herren vom LRA nur mit dem Kopf geschüttelt. Zu nah am Dorf und unkontrollierter Gestank. Ich weiß nicht, ob du solche Ställe kennst? Die haben als Außenwand Holz mit Luftschlitzen. Wenn mal Wind geht, kommt eben mehr Stalluft raus, als wenn es windstill ist. Ein konventioneller Stall stinkt immer gleich und zwar nach oben aus den "Kaminen". Die AKS (gute Abkürzung) die wir besichtigt haben, haben überhaupt nicht gestunken und auch Klamotten und Haare waren okay nach so einem Besuch. Egal, jedenfalls hat das LRA Messwerte über die Emission von "normalen" Ställen und von AKS und die kommen da eben schlecht weg. Also hatten wir von vornherein verloren. Es ist also nicht so, dass mein Freund gegen tierfreundliche Haltung wäre - überhaupt nicht, denn sonst würde er auch nie meinen "Streichelzoo" so unterstützen. Es ist nur so, dass wir ja von den Schweinen leben müssen. Die paar Milchkühe, die wir noch im Stall haben, reichen nicht zum überleben. Du kannst also auch nicht sagen - wir hören einfach mit den Schweinen auf.
Die Bauern werden in so ein sch...... Schema reingepresst und müssen spuren, ob sie wollen oder nicht. Ich weiß auch, dass meine Methode - einfach nicht in den STall gehen - die einfachste ist. Damit ist niemandem geholfen. Das ist echt ein heikles Thema und geht mir heute den ganzen Tag schon durch den Kopf. Vorhin, als ich mit der Lucy draußen im Gras gesessen bin, dachte ich auch, so ein GEschisse kann man nur mit einem Tier machen, nie aber mit 100 oder 1000 oder mehr. Wie auch? Übrigens hab ich vorhin ein paar Bilder geknipst und in die Galerie gestellt. Ach ja, da fällt mir ein, im neuen Stall (wird grad gebaut), wird es in einer Bucht probiert, eine Wühlkiste für die Mastschweine zu integrieren. Wenn das funktioniert, bekommen alle eine. Hab ich durchgesetzt , jawoll !
Viele Grüße
Maike
14.07.2005 21:27
umwelt
unregistriert
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hallo,

[ironie]ich arbeite in einer massentierhaltung. mit kühen. die tiere lieben es, sich gegenseitig von morgens bis abends das fell zu reiben - ist ja wie massage. der geruch nach scheisse sorgt für bäuerliches urlaubsfeeling im stall und wenn die tiere - die mich übrigens alle kennen, lieben und mir vertrauen - zum schlachter sollen, rennen sie in den transporter denn jeder möchte doch der/die erste sein. Beim schlachter angekommen freuen sie sich schon innerlich darauf, dass der bolzen ihnen das gehirn kitzelt und sie voller wonne ihr warmes blut am körper herabfliessen spüren.[/ironie]

sonst noch irgendwelche fakes?

gruss:

kilian
14.07.2005 23:02
Sabine
unregistriert
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@Kilian

Läuft das unter "Kommentare die die Welt nicht braucht"?


@Maike

Die Bilder sind klasse, aber lass deine Lucy mal nicht so dick werden, das bekommt ihr nicht. Zwinker!
Das Eselchen sieht auch toll aus.
Ist dein Freund Neben- oder Vollerwerbslandwirt?
14.07.2005 23:46
umwelt
unregistriert
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hi,

also wer behauptet, dass massentierhaltung schön sein könnte, der ist für mich einfach nicht ernzunehmen... sorry großes Grinsen

gruss:

ein radikaler und nicht-fanatischer tierrechts-kilian
15.07.2005 00:10
Gast
unregistriert
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Posting von gesperrtem User gelöscht.

Es ergeht die dringende Bitte, die Sperren zu akzeptieren und das Posten als Gast zu unterlassen.
15.07.2005 11:09
Maike
unregistriert
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Hallo allerseits! Ich gebe euch ja so ziemlich in allem recht, aber machen wir (schließt mich mit ein !) es uns nicht zu leicht? Habt ihr euch schon mal gefragt, aus was für einem Stall der "Lieferant" eurer Lederschuhe kommt, oder wie das Tier gehalten wurde, dass die Gelatine für die heißgeliebten Gummibärchen liefert? Ich glaube, nicht mal wenn man das wollte, unterstützt man bewußt oder unbewußt diese Art der Haltung. So Sch..... es ist, aber die deutschen Bauern könnten alle zusperren, wenn sie beim Trend - mehr, billiger , schneller nicht mitmachen würden. Vielleicht denke ich da anders drüber, weil ich nicht auf einem Bauernhof aufgewachsen bin und Tiere "nur" als Liebhabertiere erlebt habe. Wir mussten auch nie von den Tieren leben. Nun ist das aber so. Unsere KÜhe z.B. stehen in einem Anbindestall. Voll ätzend wie ich finde und ich freue mich für jede werdende Kuhmutter, die in den Stroheingestreuten Laufstall darf. Mag es lächerlich klingen, aber unsere Kühe werden weder geschlagen, noch wissentlich gequält. Sie kriegen ihre Streicheleinheiten soweit das möglich ist. Das rechtfertigt nicht die Haltung, das ist klar. Wir versuchen nur einfach das Beste daraus zu machen. Über kurz oder lang werden wir uns von den Milchkühen trennen und mein Traum ist es dann im Stall und auf den angrenzenden Wiesen Mutterkühe mit den Kälbern zu halten. Nur, kann man davon leben???? Wahrscheinlich auch nicht. Ich möchte keine dieser miesen und fiesen Tierhaltungen verteidigen, ich will nur, dass auch Nicht-Landwirte verstehen, dass man manchmal fast keine Wahl hat. Trotz allem hat man mit diesen Tieren ordentlich umzugehen, um ihnen ihr Dasein erträglich zu machen. Ich weiß, dieses Thema ist ein sehr heißes und wenn ich nicht Einblick in Landwirtschaft hätte, würde ich sicher ganz anders argumentieren und die Fahne für die Tiere noch viel höher halten.
Übrigens hat mein Freund sich einen Viehhändler gesucht (er hatte die Wahl zwischen zweien), der die Schweine "nur " nach Bamberg fährt zum Schlachthof und nicht nach Österreich oder noch weiter. Ist das auch ein bisschen praktizierter Tierschutz - im Rahmen der Möglichkeiten????
15.07.2005 11:46
umwelt
unregistriert
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Hallo,

natürlich kann man nicht immer einen einzelnen Schuldigen suchen. Heutzutage ist es ja alles so, dass die bauern sagen können, die konsumenten sind schuld und die konsumenten hacken wieder auf den bauern rum... dass jeder schuld ist, will man gar nicht realisieren.

und du hast recht: kauft keine gelatine-gummibärchen, kein steak! gebt euch einen gewaltigen Tritt in den Hintern damit ihr nicht weiter Ausreden suchen müsst. Jeder der mitmacht ist mitschuld. (leider durch die steuern in gewissem masse auch, aber das ist nicht so vorsätzlich und kontrollierbar).

gruss:

kilian der ja niemanden angreifen will.
15.07.2005 12:05
gast
unregistriert
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Posting von gesperrtem User gelöscht.

Es ergeht die dringende Bitte, die Sperren zu akzeptieren und das Posten als Gast zu unterlassen.
15.07.2005 15:04
umwelt
unregistriert
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hi,

ich habe bei den Betreibern der Seite das Gefühl, dass sie kritikfähig sind. ich möchte auf keinen fall irgendwen persönlich angreifen.

gruss:

kilian
15.07.2005 15:25
GAST
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Posting von gesperrtem User gelöscht.

Es ergeht die dringende Bitte, die Sperren zu akzeptieren und das Posten als Gast zu unterlassen.
15.07.2005 20:28
umwelt
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hi,

bin für gast-postings oder eine "richtige" sperre über die foren-software.

gruss:

kilian
15.07.2005 20:31
Jörg Jörg ist männlich
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Hi Kilian,

es ist mir als Forenbetreiber wichtig, dass Leute auch ohne Registrierungszwang posten können. Dass diese Offenheit dazu führt, dass sie auch von Leuten ausgenutzt wird, die hier nix (mehr) verloren haben, ist bedauerlich. Nun aber auf Dauer den Gastzugriff zu sperren, würde Leute, die nix getan haben, für die Taten einzelner Wichtigtuer bestrafen.

@ Topic: es ist immer wieder die Frage, was vorher da war. Die Nachfrage nach billigem Fleisch oder der Produzent (Bauer), der dies angeboten hat. Unsere ach so freie Marktwirtschaft hat letztlich dazu geführt, dass die wirtschaftlichen Interessen alles andere überdecken. Ethik und Moral sucht man da vergebens. Wer nun Schuld hat? Ich denke auch, dass jeder seinen Teil dazu beiträgt. Doch sehe ich die Landwirte nicht als direkte Täter. Wie Maike schon sagt: sie haben keine andere Wahl, denn der Verbraucher honoriert in keinster Weise eine verbesserte Haltung oder höhere Fleischqualität etc. ! Ich kann dann nur zu gut verstehen, dass die eigene (bäuerliche) Existenz mehr wiegt, als das Risiko, alles zu verlieren.

Gelatine und Co. haben in einem Veggie-Haushalt natürlich nix zu suchen. Ist für mich jedenfalls sonnenklar. Ebenso die ach so leckeren (würg) Vollei-Nudeln. Ich passe jedenfalls sehr genau auf, was ich kaufe und bin teilweise der einzige Mensch im Supermarkt, der die Inhaltsstoffe auf der Packung studiert Erschreckend

Morgähngruss
Jörg
16.07.2005 07:14 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
Maike
unregistriert
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Guten Morgen !
Mir ist nur grad mal eingefallen (ich komm nämlich grad vom Stalldienst aus dem Kuhstall), dass die Bauern vielleicht auch mal umdenken müssen. Gestern Abend ist hier (ca. 5 km) in der Nähe ein Kuhstall beim Gewitter abgebrannt. Mein erster Gedanke ist - hoffentlich haben die alle Tiere rausgebracht (haben sie übrigens!!). Der Gedanke der eingefleischten Landwirte hier ist - wie hoch ist der finanzielle Schaden. Anscheinend gibt es nichts dazwischen. Vielleicht können so Nicht-Landwirte wie ich (obwohl ich schon seit dem 16. LJ auf dem Bauernhof arbeite und Lebe) eine etwas andere Sichtweise zu den Bauern bringen. Wenn man ihnen Dinge erzählt, die einem im Stall auffallen, z.B. Sozialverhalten der Tiere ..... sind sie oft sehr erstaunt, denn das war ihnen noch nie aufgefallen. Tiere sind für sie schon immer (sie sind ja so aufgewachsen) nur Nutztiere, die man nutzt oder benutzt um sie dann später zu "entsorgen". Andererseits kann ich als ehemaliger Nicht-Landwirt auch einiges von den Bauern lernen, nämlich Tiere nicht zu vermenschlichen und auch die Notlage der Landwirtschaft zu sehen. Ich sehe mich fast als ein klitzekleines Bindeglied zwischen Bauern und Nicht-Bauern. Ich hoffe, das klingt nicht zu arrogant ! Ist jedenfalls nicht so gemeint.
16.07.2005 07:57
GAST
unregistriert
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*blablubbsülz von Frank entfernt*

*stöhn*

Jörg

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Jörg: 16.07.2005 12:17.

16.07.2005 09:11
umwelt
unregistriert
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Hi,

Zitat:
Original von Maike
Andererseits kann ich als ehemaliger Nicht-Landwirt auch einiges von den Bauern lernen, nämlich Tiere nicht zu vermenschlichen


Menschen sind eine Tierart und Kühe sind eine andere Tierart. Solche sachen stehen im Biobuch.
Ich vermute, du meinst, dass Tiere ja "nur" Tiere sind und Mensch als "Krönung der Schöpfung" bloss nicht zu sentimental zu den Nutztieren werden soll... und das ganze dann noch ein bisschen mit Bibel und paar Zitaten -> man fühlt gar keine schuld mehr.

Zitat:
Original von Maikeund auch die Notlage der Landwirtschaft zu sehen.


Das steht auf einem anderen Blatt und hat steht nicht unbedingt in verbindung mit Massentierhaltung. Auch Gemüsebauern haben Probleme weil die Gesellschaft einfach die Arbeit nicht würdigt. Das ist natürlich ein Punkt, den man angehen sollte: die arbeit von leuten entsprechend zu würdigen.

Zitat:
Original von Maike
Ich sehe mich fast als ein klitzekleines Bindeglied zwischen Bauern und Nicht-Bauern. Ich hoffe, das klingt nicht zu arrogant ! Ist jedenfalls nicht so gemeint.


also meiner ansicht nach bist du eine massentierhalterin und damit nichts von einem Bindeglied. Massentierhaltung und Achtung vorm Tier geschweige denn Tierliebe ist ein logischer Widerspruch (ich denke jedoch, dass man sich einreden kann, tiere zu lieben wenn man sie nicht hasst).

gruss:

kilian
16.07.2005 11:40
Maike
unregistriert
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Das hat gesessen und ich fühle mich jetzt echt persönlich angegriffen. Wahrscheinlich hast du irgendeinen Bürojob und kannst , was Landwirtschaft angeht, nicht so wirklich mitreden. Ich will auf gar keinen Fall Massentierhaltung propagieren und sie auch nicht rechtfertigen. Ich möchte nur, dass sich Leute wie du auch mal in "eine andere Richtung" Gedanken machen. Ab wann ist es denn deiner Meinung nach Massentierhaltung? 80 Kühe in einem Laufstall, die sich bewegen können, vielleicht sogar einen Freilauf an der frischen Luft haben, aber jeden Tag gemolken werden und jedes Jahr ein Kalb bringen müssen? Oder der Schrebergärtner, der hinter seiner Laube 4 Hasen in kleinen Käfigen hält und sie nie rauslässt? Definiere doch mal Massentierhaltung? Ich finde die Tierhaltung wie sie mit den sogenannten Nutztieren betrieben wird auch sch....., aber ich lasse mich deswegen nicht angreifen. Ich mache mir sehr wohl Gedanken, was verbesserungswürdig ist. Fakt ist, dass wir zum Überleben die ca. 900 Schweine brauchen und dass wir sie aber auch nicht raus auf die Wiese lassen können. Wir könnten natürlich auch alle verkaufen und uns irgendwo einen Bürojob suchen. Dann würden sich vielleicht andere Bauern freuen, die unsere Schweine "mitproduzieren".
Deshalb finde ich deinen Beitrag auch etwas einseitig und agressiv mir gegenüber.
Viele Grüße
Maike

Ach ja, und diesen Satz, dass ich Menschen als Krönung der Schöpfung sehe und Tiere nur als Nutztiere, finde ich oberheftig, denn es gibt viele Menschen, denen ich die Tiere eindeutig vorziehe !!!!
16.07.2005 13:04
Troll
unregistriert
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Hallo Kilian,

zum Thema "der Mensch ist eine Tierart, die Kuh eine andere Tierart" würde ich Dir ja Recht geben, es ist auf jeden Fall legitim, die Dinge so zu betrachten.

Aber was das "Vermenschlichen" von Tieren angeht, kann das eben auch Tierquälerei sein, nämlich dann, wenn es nicht mehr darum geht, das Tier als das Lebewesen zu respektieren, das es ist, sondern ihm menschliche Lebensart aufzuzwingen. Es gibt nämlich auch falsche Tierliebe, wo der Dackel, Mops, Westie oder Kater auf der Couch lebt (dort also mindestens 3/4 seines Lebens verbringt), Hunde-ernährungstechnischen Müll runterwürgen muß und immer fetter wird. Zum Ausgleich dazu darf er KEINE Spaziergänge ohne Leine sondern 3m bis zu seinem Häufchen machen, und schon gar nicht an allem schnüffeln. Könnte ja schmutzig sein oder riechen. Daß ein Hund die Worte "Ekelhaft" oder "supertollspaßig" völlig anders definieren würde als wir Menschen, kommt gar nicht in den Sinn. Desgleichen ließe sich auf eine Menge andere ach-so-geliebte Haustiere übertragen, die sicherlich geliebt werden, aber ihr tierisches Glück niemals leben können.

Das härteste, was ich vor ein paar Jahren mal im Fernsehen gesehen habe, war ein Vegetarier (ich möchte das jetzt nicht falsch verstanden wissen, ist kein Angriff, nur was ich gesehen habe) der seinen Hund auch rein vegetarisch ernährt hat und behauptet hat, sein Hund verstehe das und möge kein Fleisch. Der Reporter hat dem Hund eine Wurst angeboten, der Hund hat weiß-Gott-Nicht gezögert. Der Besitzer hat daraufhin seinem Hund das Maul aufgerissen, dem armen Kerl die Wurst wieder aus dem tiefsten Schlund gefischt, und ihn fürchterlich ausgeschimpft. Und da frage ich mich doch auch: wo bleibt da der Respekt vorm Tier? Wenn ich mein Tier liebe und respektiere, muß ich auch respektieren, daß ein Hund nun mal ein Fleischfresser, weil domestiziertes Raubtier ist. Und was Mensch bewegt, vegetarier zu sein, kann ich meinem Hund nicht erklären.

Dieser Typ war sicher einzigartig, aber eben auch ein extremes Beispiel für das, was ich als Vermenschlichung eines Tieres im negativen Sinne meine.

Dies war mir beim Lesen der letzten Beiträge so eingefallen und ist am eigentlichen Thema "Massentierhaltung" vorbei, sorry, aber dazu hat meiner Meinung nach u. a. Jörg schon das Wesentliche gesagt.

Schönes Wochenende noch
16.07.2005 19:04
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