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Zum Ende der Seite springen schweinische Wasserbetten
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Waver
unregistriert
geschockt schweinische Wasserbetten Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Also die wundersamen Dinge sterben wohl nie aus, und es gibt wohl nichts, was es nicht gibt?! Huch!!

Gestern rief mich ein Freund an – der fragte mich, was denn Wasserbetten mit Schweinen zu tun hätten? Kopfkratz!
„Nix!“ habe ich da geantwortet.
Das war die falsche Antwort, denn eine Firma die Wasserbetten vertreibt/herstellt, wirb damit, dass Wasserbetten ideal für die Schweinezucht wären! Ungläubig!
Auch wenn die Schweine diese Liegeflächen bevorzugen(würde ich auch wenn die Alternative Spatboden wäre), so heißt dies doch nicht automatisch, dass dies auch gut für sie ist.
Des weiteren sehe ich in der Praxis das Problem, dass in einem Zuchtbetrieb/Mastbetrieb einfach kein Platz für so etwas ist.
Die Schweine haben dort ja nicht einmal die Möglichkeit ihr Klo und ihren Schlafplatz zu trennen.
Wo soll da eine einem Wasserbett ähnliche Liegefläche hin???

Ich hatte das für eine Schnapsidee, oder einen verfrühten Aprilscherz!

Positiv ist, dass sich jemand Gedanken um das Wohl der Schweine gemacht hat.
Oder geht es wieder mal nur um Geld? Ungläubig!

Die Seite findet man unter www.tasso.com » Tassobetten & Argumente » Wissenschaft » Schweinezucht mit Wasserbetten


Ciao
Frank Winke-Winke!

Waver hat dieses Bild angehängt:
wasserbetten.jpg

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Waver: 14.02.2005 11:40.

14.02.2005 10:34
Claus
unregistriert
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Hallo Frank

Die Wasserbetten sind keine Neuerung, sondern zumindest hinsichtlich der ursprünglichen Idee schon etwas älteren Datums.
Es handelt sich demnach nicht um einen verfrühten Aprilscherz.

Die Aussage, dass

Zitat:
in einem Zuchtbetrieb/Mastbetrieb einfach kein Platz für so etwas ist.


beweist in meinen Augen zweierlei.
Zum Einen gehst Du offensichtlich davon aus, dass ALLE Ställe IMMER so eng sind, dass kaum die Tiere dort hinein passen. Auch wenn das Deine Meinung ist, entspricht es nicht den Tatsachen.
Zum Anderen hast Du Dich anscheinend überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt. Wasserbetten werden ausschließlich im Abferkelbereich für bis zu 6 Wochen alte Saugferkel eingesetzt.
Ein Mastbetrieb hat für solche Accessoires überhaupt keine Verwendung.

Der Einsatz von (Warm-) Wasserbetten oder anderen Wärmequellen im Abferkelbereich begründet sich übrigens aus den praktisch kaum vereinbaren Ansprüchen von Sauen und Ferkeln an die Umgebungstemperatur.
Während Sauen eine Temperatur von ca. 18°C bevorzugen, brauchen Ferkel in den ersten Lebenstagen ca. 30°C und gegen Ende der Laktation ca. 24°C.
Um möglichst beiden Ansprüchen gerecht zu werden, wird in Abferkelabteilen die Raumtemperatur auf 18-20°C und in einem speziellen Bereich für die Ferkel (dem sog. Ferkelnest) auf ca. 30-24°C geregelt.

Dies zu gewährleisten, ist ohne technische Hilfsmittel wie z.B. Gas- oder Rotlichtstrahler oder auch Warmwasserbetten physikalisch nicht möglich.

Man könnte demnach sogar sagen, dass die Wasserbetten zu einer artgerechteren Haltung der Saugferkel beitragen können.

Aber da ich befürchte, dass für Dich Artgerechtheit und Nutztierhaltung ideologisch unvereinbar sind, will ich Dich damit nicht überstrapazieren.

Mit einem (trotz aller Deutlichkeit) freundlichem Gruß

claus
14.02.2005 15:13
Waver
unregistriert
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Hi Claus!

Zitat:
Zum Anderen hast Du Dich anscheinend überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt.

Aha! Also sind wir mal wieder am Punkt des unwissenden Franks angelangt! Sehr schön!
Ich habe schon genug gesehen und gelesen und gehört!
Nur das mit den Wasserbetten war mir neu und so viele Infos gibt die Seite nicht her!

Zitat:
Aber da ich befürchte, dass für Dich Artgerechtheit und Nutztierhaltung ideologisch unvereinbar sind, will ich Dich damit nicht überstrapazieren.

Genau das ist der Punkt!
Für mich gibt es NICHTS, aber auch rein GAR NICHT Positives in der Massentierhaltung, oder auch Nutztierhaltung wie Du sie nennst und da helfen solche "ach was sind wir doch so lieb zu den Ferkel" Pseudo-Alibis nichts.
Das ist mit primitiven Worten gesagt einfach Scheiße was da passiert und es gibt auch nichts zu beschönigen.
Auch nicht mit Wasserbetten für die Ferkel, die übrigens viel lieber im Nest mit ihrer Mutter wären, wenn die Haltungsbedingungen es zuließen!
Es wird auf Teufel komm raus und unter unzumutbaren Bedingungen Fleisch produziert, das zum großen Teil im Mülleimer landet! Ungläubig!
Das ist einfach idiotisch und unnötig, denn diese Fleischmengen braucht kein Mensch! Unglücklich!
Auch nicht die Menge die tatsächlich gegessen wird.
Das kann Dir auch jeder Arzt bestätigen, dass der Fleischkonsum wie unsere Gesellschaft ihn betreibt mehr als nur ungesund ist! Irgendwie doof

Und keine Angst, so schnell bin ich nicht überstrapaziert! großes Grinsen


Ciao
Frank Winke-Winke!
14.02.2005 15:47
Thomas
unregistriert
Fragezeichen Quell des Lebens Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Frank,

ich finde es nach all den Informationen schon wieder sarkastisch von der Werbeagentur, wenn ich auf der Tasso .- Anzeige auch noch den Spruch sehe "Quell des Lebens". Schockiert

@ Claus
Ich glaube schon, dass Frank sehr informiert ist, über das was vorgeht.
Aber auch ich habe eine feste Ansicht zu dem Thema, vor allem wenn man bedenkt, dass jegliche Erleichterung für die Schweine nur der größtmöglichen Produktion an Fleischbergen dient.
Ich akzeptiere die Selbstversorger mittlerweile, weil es offenbar schon gravierende Unterschiede zur Massentierhaltung gibt und wir sicher nicht mehr in diesem Leben eine Welt ohne Fleischkonsum durch Tötung von Tieren hinbekommen.
Dass aber in der Massentierhaltung nichts läuft, was irgendwie gerechtfertigt wäre, unseren Mitgeschöpfen anzutun, reichen mir aus dem Bereich keine wissenschaftlichen Erklärungen aus, um mich mit dem Thema abzufinden.
Ich gehe aber davon aus, dass Du sicher keinen Massenbetrieb betreibst, und so ohneehin nicht angesprochen sein dürftest.
Ich würde mir gerne mal einen Betrieb anschauen, der nicht die Rahmenbedingungen einer Massenproduktion erfüllt, um meine Ansichten ein wenig überdenken zu können.



Viele Grüße, Thomas
14.02.2005 19:59
Claus
unregistriert
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Hallo Frank, hallo Thomas

Zitat:
Also sind wir mal wieder am Punkt des unwissenden Franks angelangt!


Ich habe geschrieben, dass Du Dich offensichtlich nicht mit diesem Thema beschäftigt hast, nicht, dass Du unwissend bist. Das ist ein kleiner, aber sehr bedeutender Unterschied.

Zitat:
"ach was sind wir doch so lieb zu den Ferkel" Pseudo-Alibis


Mein Statement sollte keineswegs eine Alibifunktion erfüllen. Ich habe die wissenschaftlich belegten physiologischen Anforderungen von Schweinen unterschiedlichen Alters an die Umgebungstemperatur als Grund für den Einsatz von Wärmequellen beschrieben.

Der Verzehr von (Schweine-) Fleisch ist ebenso wie die Nuzung des Internets wahrscheinlich nicht zwingend notwendig, um den Fortbestand der menschlichen Art zu gewährleisten. Was nützt uns diese Erkenntnis angesichts der Tatsache, dass Milliarden von Menschen trotzdem weiter essen und surfen?

Die Menschheit ist für die Haltungsbedingungen ihrer Haus- und Nutztiere selbst verantwortlich. Das sie damit offensichtlich nicht verantwortungsvoll und bewußt umgehen kann, ändert daran nichts.

@ Thomas

Zitat:
Ich gehe aber davon aus, dass Du sicher keinen Massenbetrieb betreibst


Doch, das mache ich.

Zitat:
dass jegliche Erleichterung für die Schweine nur der größtmöglichen Produktion an Fleischbergen dient


Diese Sichtweise ist ein nicht zu unterschätzendes Problem in der ganzen Diskussion.
Es wäre doch in höchstem Maße verwerflich, wenn ich meine Schweine hungern ließe, nur damit die "Fleischberge" nicht weiterwachsen.
Sobald ich aber in dem Rahmen meiner Möglichkeiten auch nur die kleinste Anstrengung unternehme, meinen Schweinen die Haltungsumwelt artgerechter zu gestalten, kommt sofort das Betonkopf-Argument, dass reine Profitgier das Motiv ist.

Wir brauchen uns nicht darüber streiten, dass die Nutztierhaltung den Ansprüchen der Tier nicht ausreichend gerecht wird.
Wir sollten uns aber auch nicht darüber streiten, dass weder Du noch ich mit Sicherheit sagen können, wie die ideale Haltungsumwelt für Nutztiere aussehen könnte.
Und damit meine ich nicht die menschlich-emotionalen Vorstellungen von einem perfekten Schweineleben, sondern die Entsprechung ethologischer und physiologischer Bedürfnisse und Ansprüche des Schweins.

Gruß,

claus
14.02.2005 21:18
Jörg Jörg ist männlich
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Objection, your honor! Oder auf Deutsch: Einspruch, Euer Ehren.

Ich denke, man muss hier mal zwei Dinge eindeutig trennen: erstens das eigene Gefühl zur Massentierhaltung an sich und zweitens rationale Gründe, die für die ein oder andere Entwicklung in der Massentierhaltung stehen.

Anhand des Beispiels dieser Wasserbetten darf man nicht nur einseitig das Bemühen der Erzeuger um weniger Verluste und somit mehr Gewinn sehen sondern man muss auch schaun, ob es auch einen Vorteil für die Tiere hat. Und ich denke einmal, dass man den in diesem Fall durchaus sehen kann. Die Leutz in Gießen werden schon wissen, was sie tun. Dann ist es mir persönlich auch reichlich egal, ob der Hersteller der Matten mit einem (für mich) seltsamen Begriff wie Lebendmassezuwachs kommt, der das Tier letztlich nur auf seinen physischen (Schlacht-)Körper reduziert.

In diesem Zusammenhang muss ich aber noch anmerken, dass ich es elendig finde, dass es immer noch Webmaster gibt, die schwarzen Hintergrund mit weißer Schrift kombinieren. Da bekommt man ja Augenkrebs Buuuh !

N8 everyone,
Jörg

/edit: habe soeben erst bemerkt, dass Claus noch ein Posting sekündlein vorher geschrieben hat...meines bezog sich auf die davor Zwinker!

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Jörg: 14.02.2005 22:49.

14.02.2005 21:19 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
Thomas
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Text Differenzen, aber... Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Claus,


Hier hinkt der Vergleich ein wenig. Wenn wir surfen sterben durch uns keine Individuen. Unglücklich!

Du hast aber Recht, mit der Aussage, dass die Menschheit für die Haltungsbedingungen ihrer Haus – und Nutztiere verantwortlich ist.
Das Minimalziel unserer Einwände kann sich also nur in die Richtung orientieren, dass ein neues Bewusstsein für die enorme Verantwortung bei vielen Menschen geweckt wird, und dadurch vielleicht der Fleischkonsum so weit eingeschränkt wird, dass auch Du nicht Deinen Lebensunterhalt mit Massentierhaltung bestreiten musst.
Würde der Verbraucher eben mehr hinter die Kulissen schauen, würde er nicht in den Billig – Markt rennen und dort die Nachfrage stetig steigern. Motz!!!

Es ist vielleicht falsch rübergekommen, aber unabhängig davon, dass keiner erwartet, dass Du Deine Schweine hungern lässt, dient die gesamte Massentierhaltung letztendlich dem Profit.
Damit ist ja nicht zwingend gemeint, dass der Landwirt einen Porsche haben will, aber er muss ja auch irgendwelche finanziellen Verpflichtungen befriedigen können. Zur Decke guck!

Und da sind wir wieder beim Verbraucher, dem es offensichtlich zu gleichgültig ist, woher sein Fleisch kommt. Mauer!!!!

Auch sollte hier kein Betonkopf – Argument gesehen werden, denn hier sind die Ansichten so entgegengesetzt, dass man von der Argumentation der Massentierhalter die gleiche Aussage treffen könnte.

Was die Vorstellung vom perfekten Schweineleben angeht, hast Du soweit recht, dass wir es beide nicht wissen.
Für mich zählt aber neben den Haltungsbedingungen auch, wie lange das Tier leben darf, und meiner Meinung nach sollten wir die Tiere nicht beherrschen und wie KZ – Häftlinge in den Tod schicken, sondern respektvoll mit jeder Lebensform umgehen. Trösten!
Ich will aber hier gar kein neues Fass aufreißen, sondern freue mich, dass mit Deiner Anwesenheit ja zumindest belegt ist, dass Dir die Tiere offensichtlich nicht egal sind.
Das ist aus meiner Sichtweise ein sehr positiver Aspekt.

Wertvoll für alle ist auch der Austausch unserer unterschiedlichen Meinungen.
Bewegung entsteht ja nicht nur durch ständige Einigkeit.

@ Jörg
Du hast ja recht mit Deiner Aussage, dass man keinen Vorteil für die Tiere ausser acht lassen sollte.
Schade finde ich trotzdem, dass es letztendlich um den Schlachtkörper geht, und das wird mir einfach niemals egal sein. Unglücklich!
Da ich weiß, was Du schon alles für die Tiere bewegt hast, kannst Du sicher sein, dass ich Deine Aussage auch richtig verstanden habe.
Bevor ich jetzt in die erste REM – Phase aufbreche muss ich Dich noch bestätigen, was die Schrift des werbenden Web – Masters angeht.
Tut echt weh beim hinschauen. Ich lach mich schlapp!


Allen eine gute N8, Thomas
14.02.2005 22:12
Waver
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@Claus
Da Du Massentierhalter bist kennst Du ja die Umstände, in denen die Tiere leben müssen.
Warum macht man den Umweg über zum Beispiel "Wasserbetten"???
Warum ermöglicht man der Sau nicht ein Nest zu bauen, und die Ferkel beim Muttertier zu lassen??
Das wäre doch das einfachste und natürlichste, oder?
So wollte Mutter Natur das doch und ganz ohne wissenschaftlich belegte Daten. Tolle Idee!

Ne, es wird versucht das ganze zu mechanisieren und unnatürlich zu gestalten.

Du als industrieller Tierhalter hast es doch in der Hand das zu ändern!

Warum tun sich nicht die Massentierhalter zusammen und sagen "Leute, nein so gehts nicht!" und bieten kein Dumpingpreisfleisch an.
Man kann durch höher Kilopreise z.B. das Bewußtsein des Verbrauchers dahingehen beeinflussen, dass das Fleisch nur noch in der tatsächlich benötigten Menge gekauft wird.
Heute ist es doch so, man brät lieber ein Schnitzel zuviel und schmeißt es in die Mülltonne wenn es übrig bleibt!
Das würde nicht passieren wenn Fleisch teuer wäre!
Das müßte Dir doch auch leid tun, wenn die "Produkte" Deiner Tiere in der Tonne landen?
Oder ist das Schwein einfach nur ein Rohstoff deines Betriebes, wie für den Schreiner ein unbearbeitets Stück Holz? Kopfkratz!

Die Fleischproduzenten sagen "wir tun nur was der Markt, also der Verbraucher, verlangt.
Der Verbraucher sagt "solange Fleisch so billig ist, kann ich es jeden Tag essen (und auch mal was übrig lassen) und brauche mir keine Gedanken über teurere Alternativen zu machen!"

Ja soll denn das ewig sich so im Kreise drehen - der schwarze Peter wird von der einen Seite zu anderen geschoben! Unglücklich!

Wenn die Kaffeeröster sagen, unser Kaffee muß teuer werden aus dem und dem Grund, dann geht das doch auch.
Nur die Fleischpreise purzeln tiefer und tiefer!

Ich für meinen Fall esse lieber ein Tofu-Schnitzel wo das Kilo 7,99 kostet, als ein "Echtes", wo das Kilo 1,49 kostet!

Zitat:
Es wäre doch in höchstem Maße verwerflich, wenn ich meine Schweine hungern ließe, nur damit die "Fleischberge" nicht weiterwachsen.

Hä?
Den Zusammenhang durchblicke ich jetzt wirklich nicht?
Wieso hungern lassen??? Kopfkratz!

Zitat:
Der Verzehr von (Schweine-) Fleisch ist ebenso wie die Nuzung des Internets wahrscheinlich nicht zwingend notwendig, um den Fortbestand der menschlichen Art zu gewährleisten. Was nützt uns diese Erkenntnis angesichts der Tatsache, dass Milliarden von Menschen trotzdem weiter essen und surfen?

Also der Vergleich hinkt nicht nur, sondern er humpelt voll durchs Forum!
Mit dem Internet füge ich doch niemandem Leid zu - aber genau das tut die Massentierhaltung! Achtung! Polizei!


@Jörg
Also den Vorteil kann ich leider nicht nachvollziehen! Unglücklich!
Wo ist da der Unterschied, ob das Ferkel sein "Schweinebabyalter" gut übersteht, und dann aus diesen "wohlbehüteten" Verhältnissen auf dem Tiertransport oder im Mastbetrieb qualvoll zu leben hat oder gar verendet.

Das wäre doch genauso, als würde man kleine Kinder nach dem verhätschelten Kindergarten in den Bergbau schicken! Doiiing!

Das ganze System der Massentierhaltung muß umgekrempelt werden. Ein herumbasteln an den Symptomen ändert an dem eigentlichen Problem nichts!
Stattdessen versucht die Industrie und die Politik sich gegenseitig faule Kompromisse zu entlocken, z.B. Hühnerhaltung/Schweinehaltung.


So, genug gespamt - mit hohem Blutdruck schläft sich auch schlecht... Grins )

N8
Frank Schnarch
14.02.2005 22:18
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RE: Differenzen, aber... Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Thomas
Du hast ja recht mit Deiner Aussage, dass man keinen Vorteil für die Tiere ausser acht lassen sollte.


Jepp, Thomas. Man muss das auch so nüchtern betrachten können. Es wird immer nur kleine Schritte hin zu einem artgerechteren Leben für unsere "Nutz"tiere geben und es tut Not, jede positive Veränderung, so klein sie uns auch erstmal erscheinen mag, als solche zu sehen. Danach kann man über weitere Verbesserungen reden usw. usw. ! Wir werden nicht vom derzeitigen, schlimmen Istzustand ins Paradies gelangen. Dieser bitteren Realität (für alle, die Schweine von Herzen lieben) müssen wir ins Auge sehen.

Zitat:
Schade finde ich trotzdem, dass es letztendlich um den Schlachtkörper geht, und das wird mir einfach niemals egal sein.


Mir auch nicht, Thomas. Ich könnte auch heulen, wenn ich sowas lese. Die Reduktion auf das Endprodukt Fleisch tut mir auch sehr weh. Vor allen Dingen seitdem ich eigene Schweine habe und sie beobachten kann. Vorher war das alles für mich abstrakt und theoretisch, heute sehe ich in allen Wutzen nur noch meine Luise und meine Sweetie. Aber solche Emotionen gehören nicht zwingend in eine solche Debatte, jedenfalls nicht als Hauptbeweggrund, denn dann packt man uns allesamt in die Spinnerschublade.

Zitat:
Da ich weiß, was Du schon alles für die Tiere bewegt hast, kannst Du sicher sein, dass ich Deine Aussage auch richtig verstanden habe.


Nanana...das klingt so, als ob ich irgendein super-Guru wäre und das ist mitnichten der Fall. Es gibt eine Reihe von Leuten, die bei weitem mehr gerissen haben als meinereiner und vor denen ich den allergrößten Respekt habe.

Zitat:
Bevor ich jetzt in die erste REM – Phase aufbreche muss ich Dich noch bestätigen, was die Schrift des werbenden Web – Masters angeht.
Tut echt weh beim hinschauen.


Jepp, das ist echt tödlich und sollte verboten werden. Hatte echt Mühe, mich durch diesen kurzen Text zu kämpfen großes Grinsen ! Und die REM-Phase werde ich wohl nur erreichen, wenn ich mir eine CD von R.E.M. einlege Zwinker!

N8gruss
Jörg
14.02.2005 23:00 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von Waver
@Jörg
Also den Vorteil kann ich leider nicht nachvollziehen! Unglücklich!
Wo ist da der Unterschied, ob das Ferkel sein "Schweinebabyalter" gut übersteht, und dann aus diesen "wohlbehüteten" Verhältnissen auf dem Tiertransport oder im Mastbetrieb qualvoll zu leben hat oder gar verendet.


Ich zitiere da mal aus einem netten Film mit Bill Murray: "Babyschritte zur Tür...Babyschritte zur Tür heraus...Babyschritte zum Aufzug" Zwinker!

Was ich damit sagen will: ein kleiner Fortschritt mag zunächst sinnlos in einem Geflecht von Leid und Elend sein, aber es verringert Leiden. Viele solcher kleinen Fortschritte führen letztlich zu einem großen. Bis wir alle vielleicht dort ankommen, wo sich viele hinwünschen. Wenn man nun aber solche Fortschritte negiert und sie letztlich als Humbug abstempelt, verhindert man eher weitere Fortschritte, weil sich diejenigen, die eine kleine Verbesserung einführen nun...ich sag mal...angepisst fühlen. Nach dem Motto "Egal was wir tun, die ollen Tierschützer haun uns sowieso in die Pfanne".

Betrachte die Matte doch mal isoliert und außerhalb des Kontext Massentierhaltungselend. Wo würdest "Du" als Ferkel lieber liegen wollen. Auf dem kalten Kachelboden / Steinboden / Spaltenboden oder eben auf diesem Wasserbett? Und warum?

Zitat:
Das ganze System der Massentierhaltung muß umgekrempelt werden.


Aber sowas passiert niemals von heute auf morgen. Mit Maximalforderungen ist man noch nie weitergekommen. Es funktioniert immer nur Schritt für Schritt.

Zitat:
Ein herumbasteln an den Symptomen ändert an dem eigentlichen Problem nichts!


Da muss ich ein wenig widersprechen. Das Herumbasteln hilft den Schweinen hier und jetzt. Und nicht erst denen in 50 oder 100 Jahren. Mehr Platz ist mehr Platz, so gering die Verbesserung auch sein mag. Und ein Wasserbett ist (imho) besser als Spaltenböden. Dass wir noch einen laaaangen Weg haben ist aber auch klar.

Zitat:
Stattdessen versucht die Industrie und die Politik sich gegenseitig faule Kompromisse zu entlocken, z.B. Hühnerhaltung/Schweinehaltung.


Und warum? Weil es vor allen Dingen dem Verbraucher schnurzegal ist. Sind doch nur Schweine...und Schweine sind pfuibah!

Zitat:
So, genug gespamt - mit hohem Blutdruck schläft sich auch schlecht...


1. war das kein Spam und
2. schicke ich Dir mit den nächsten DVDs eine Packung Betablocker großes Grinsen

N8gruss
Jörg
14.02.2005 23:13 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
Claus
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Hallo

Die Reaktionen auf den von mir angestrengten Vergleich zwischen dem Fleischverzehr und der Internetnutzung zeigt mir, dass es mitunter sehr schwierig ist, eine differenzierte Diskussion zu führen.

Es geht doch nicht darum, eine i.d.R. harmlose Freizeitbeschäftigung (Surfen) mit der Tötung von Tieren auf eine Stufe zu stellen. Es geht darum, dass beides tagtäglich millionenmal praktiziert wird. Unabhängig davon, ob die eine oder die andere Tätigkeit sinnvoll oder notwendig ist.

Und genau das ist der Ansatzpunkt für angestrebte Veränderungen. Solange die "Geiz ist geil" Gesellschaft dem Lebensmittel nicht den angemessenen ethischen, moralischen und letzlich auch finanziellen Wert beimißt, wird sich an den vorhandenen Strukturen kaum etwas ändern.

Zitat:
Man kann durch höher Kilopreise z.B. das Bewußtsein des Verbrauchers dahingehen beeinflussen, dass das Fleisch nur noch in der tatsächlich benötigten Menge gekauft wird.


Da hast Du recht. Aber glaub doch bitte nicht, dass ich dem Schlachtunternehmen eine Rechnung schreiben kann, wenn ich meine Mastschweine abgeliefert habe. Es gibt nur wenig Länder, in denen soviele Schlachthöfe so schlecht ausgelastet sind wie in der BRD. Klar, dass die gezwungen sind, sich gegenseitig zu drücken. Teurer Verkauf ist gegenüber den Discountern nicht möglich, Arbeitskosten sind fix - da bleibt wohl nur noch der günstige Einkauf, oder?

Manchmal frage ich mich wirklich, ob ich hier noch richtig bin.
Der Erzeugerpreis für Mastschweine hat erst vor kurzem über ein halbes Jahr unter den Produktionskosten (natürlich ohne Lohnansatz) gelegen. Über ein halbes Jahr wurden Verluste erwirtschaftet (nicht wie bei VW weniger Gewinn), von einer Entlohnung der eigenen Arbeit ganz zu schweigen.

Das sieht in der Ferkelerzeugung, in der ich tätig bin, genauso aus. Ich habe das an anderer Stelle in diesem Forum auch mal vorgerechnet.
Es ist doch nicht so, dass die Tierhalter immer größere Ställe bauen und sich schwer tun, den Mastschweinen z.B. doppelt soviel Platz anzubieten weil sie das alles toll und richtig finden.

Die Landwirtschaft ist durch eine in weiten Teilen fehlgeschlagene, und heute wie vor 50 Jahren eher konsumorientierte Landwirtschaftspolitik in die Ecke gedrängt worden. Oder glaubt Ihr etwa, dass ich die ganzjährige 60-Stunden-Woche bei gleichzeitiger Unterbezahlung und vollem unternehmerischen Risiko als das Maß aller Dinge ansehe.


Schweine werden gehalten, getötet und zu Fleisch verarbeitet, weil die Mensch es so wollen. Und die Art der Haltung, Tötung und Verarbeitung begründet sich darauf, dass es den meisten Menschen völlig egal ist.
Und da kann ich nun wirklich wenig daran ändern.
Oder sollte ich etwa auf die Bio/Öko-Schiene ausweichen, wo die Betriebe durch die Künastsche 20%-Vorgabe ebenfalls unter enormen Preisdruck stehen und vielfach ungebremst dem Konkurs entgegenrasen?

Das wäre echt DIE Alternative...

Gruß, claus

PS: Danke Jörg, für die differenzierte Betrachtung und das Verständnis für meine Argumentation.
15.02.2005 11:05
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Hallo Claus,

nur eine ganz kurze Zwischenmeldung: es mag Dir teilweise als sinnloses Landwirt-Gebashe vorkommen, was ab und an geschrieben wird. Bleib' aber trotzdem bitte hier, denn es sind immer nur die Meinungen der jeweiligen Verfasser, die hier genannt werden (und auch genannt werden dürfen und sollen...davon lebt ein Forum).
Die Haltung des Vereins ist, wie Du weisst, schon differenzierter und ich versuche auch mein Bestes, dieses zum Ausdruck zu bringen. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass ich ständig für den Verein rede...nein, ich habe auch eine eigene Meinung (mag man kaum glauben).

Schönen Gruss
Jörg
15.02.2005 11:22 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
Waver
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Moin Männer!

Also vertreiben möchte ich hier keinen aus dem Forum, aber mir liegt nichts an Beschönigungen! Unglücklich!
Und das bringe ich halt immer wieder zum Ausdruck!
Mir ist auch ganz klar, dass sich die Welt nicht von heute auf morgen verändern wird, aber man muss doch irgendwo ansetzen.
Man kann doch nicht ewig den schwarzen Peter vom Tierhalter zum Verbraucher, vom Verbraucher zur Politik und von der Politik zum Tierhalter im Kreise weiter reichen!? Unglücklich!
In einen Punkt gebe ich Dir, Claus, völlig Recht: die Politik hat die letzten Jahrzehnte voll gepennt und EU-Verordnungen tun ihr übriges dazu. Ungläubig!

Doch eigentlich war es die Sache der Wasserbetten, die als Info da stand. Ich vertrete meine Meinung dazu nach wie vor.
Sollte sich jemand auf den Schlips getreten fühlen und sich aus dem Forum ausklinken, so kann ich das nicht ändern. Tschuldigung!

Ich möchte keine verhärteten Fronten zwischen Nutztierhaltern und Tierschützer aufbauen, aber es läuft jedes mal auf den Punkt hinaus, dass der, der sich für das Recht der Tiere einsetzt als unzureichend informiert dargestellt wird. Ungläubig!
Es wird schön geredet und bagatellisiert! Motz!!!
Egal ob ein Schwein getreten wird, oder ein Ferkel an den Ohren hochgezogen wird, oder ohne Betäubung kastriert wird, oder wie ein Paket herum geworfen wird, oder gar noch viel Schlimmeres. Weinen
Es kommt nie ein Eingeständnis seitens der Nutztierhalter, die zugeben, das es ein Elend ist, was da Tag für Tag geschieht.

» Tiere haben auch ihre Rechte, oder? Kopfkratz!

» Tun Dir Deine Ferkel nicht leid, die im Mastbetrieb ihr kurzes Leben auf einem engen Raum auf Spaltboden verbringen müssen, sich gegenseitig die Ohren anfressen, oder bei einem Tiertransport verenden?

» Tun sie Dir nicht leid, wenn Du daran denkst, dass Deine Ferkel, die Du mühevoll in einer permanenten 60-Stunden-Woche großgezogen hast, durch eine vollautomatische Schlachtungsmaschinerie laufen siehst?

» Sind die Nutztierhalter denn wirklich so herzlos? Kopfkratz!

Wer Knor gesehen hat, weiß was ich meine!

Ich für meinen Fall habe alles gesagt was es dazu zu sagen gibt!
Sicherlich siehst Du das nicht aus meiner sentimentalen Weichei-Perspektive, denn Du verdienst Deinen Lebensunterhalt damit und es ist mit Sicherheit nicht immer einfach, aber versuch doch in einer ruhigen Stunde mal Dir alternative Möglichkeiten in den Sinn zu rufen – wie z.B. ein großer Stall mit Stroh, wo die Ferkel bei ihrer Muttersau sind, und nicht auf Wasserbetten liegen. Sehr schön!

In diesem Sinne einen schönen Tag noch!

Frank Winke-Winke!
15.02.2005 12:23
Claus
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Hallo

@ Jörg

Danke für Dein Posting, es ist schon OK so wie es ist.
Ich befürworte den persönlichen und freien Meinungsaustausch, und ich kann mit harten und kontroversen Diskussionen umgehen.
Die Arbeit der Tierschützer leistet bei allen Meinungverschiedenheiten einen wichtigen Beitrag.

Mir geht es nur um die Art des Umgangs miteinander. Ganz krass und polemisch ausgedrückt:
Die Tiere, die Ihr bedauert und für die Ihr kämpft werden i.d.R. von Landwirten betreut. Um etwas für die Tiere zu erreichen, wäre der Versuch, eine gemeinsame Basis zu schaffen sicherlich hilfreich.
Mit Hau-Drauf-Argumentationen ist den Tieren kaum geholfen, und die KZ- oder Holocaust-Vergleiche, die hier immer wieder im Forum auftauchen, kann ich langsam nicht mehr hören.

@ Frank

Zitat:
Doch eigentlich war es die Sache der Wasserbetten, die als Info da stand. Ich vertrete meine Meinung dazu nach wie vor.


Die Wasserbetten sind eine Möglichkeit, die Haltungsumwelt der Saugferkel besser an ihre Ansprüche anzupassen. Das ist grundsätzlich der Versuch, Artgerechtheit zu praktizieren.
Das aus dem Saugferkel ein Mastschwein und später ein Schnitzel wird, ist eine ganz andere Debatte und hat damit erstmal gar nichts zu tun.

Zitat:
aber es läuft jedes mal auf den Punkt hinaus, dass der, der sich für das Recht der Tiere einsetzt als unzureichend informiert dargestellt wird.


Ich finde nicht, dass es jedesmal auf diesen Punkt hinausläuft. Aber viel zu oft ist es tatsächlich so.
Irgendwo lief in diesem Forum z.B. vor kurzem wieder eine Diskussion zum Thema Kastration. Klar ist das ein Reizthema, aber wenn ich lese, was welche Leute da z.T. schreiben, dann falle ich vom Stuhl.
Natürlich muß nicht jeder mal ein Ferkel kastriert haben, um da mitreden zu können. Aber vielleicht sollten diejenigen, die keine praktische Erfahrung damit haben mal kurz zuhören, wenn sich jemand dazu äußert, der das schon 5.000 mal gemacht hat.

Anstatt die Leute, die so etwas machen müssen, anzugreifen und Halb- und Unwahrheiten zu publizieren, sollten besser Wege augezeigt und durchgesetzt werden, damit es nicht mehr gemacht werden muß.

Zitat:
Es kommt nie ein Eingeständnis seitens der Nutztierhalter, die zugeben, das es ein Elend ist, was da Tag für Tag geschieht.


Ich habe in diesem Forum bereits einmal und in anderen Foren schon mehrmals geschrieben, dass die Haltungsbedingen für Nutztiere i.d.R. nicht optimal sind. Das ist eine wertfreie und zutreffende Feststellung.

Ich bemühe halt keine KZ-Vergleiche, und ich bitte doch herzlichst darum, das zu akzeptieren.

Zu dem was Du weiter geschrieben hast:

Ich verkaufe die Ferkel etwa 10 Wochen nach ihrer Geburt. D.h. mit dem Verkauf von Mastschweinen und der industriellen Verarbeitung der Schlachtkörper habe ich praktisch nichts zu tun.
Und um ehrlich zu sein, ich denke normalerweise auch kaum darüber nach. Nicht, weil ich das alles absolut verurteile, sondern weil mich der stumpfsinnige Konsum krank macht. Die Leistungen der Tiere und deren Betreuer, die Qualität und der Wert der daraus entstehenden Nahrungsmittel wird völlig ignoriert. Kapiert den keiner, dass es ein ungeheures Privileg ist in einen Laden gehen und alle möglichen Sachen in beliebiger Menge kaufen zu können?
Klar wäre es grundsätzlich besser, wenn der Fleischverbrauch pro Kopf sinken würde. Aber es stellt einen ungeheuren Reichtum dar, sich darüber Gedanken machen zu können.

Zu den Alternativen nur folgendes:

Ich plane den Umbau des Abferkelbereiches im Betrieb. Wenn ich mich für größere Buchten mit Freilaufmöglichkeit für die Sauen entscheide, habe ich Anspruch auf spezielle Förderungsmittel.
Die Förderung kompensiert die höheren Baukosten und den zu erwartenden geringeren Ertrag aber nicht mal annährend.
Hört sich bitter an, ist aber so.

Also wenn ich Freilaufbuchten baue, die den Tieren bestimmt gefallen würden, ist es noch schwieriger für mich, mein wirtschaftliches Überleben zu sichern.

Wie würden Sie entscheiden?

Gruß, claus
15.02.2005 18:24
Sabine
unregistriert
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Moin Claus

Also, mir würde ganz gewaltig was fehlen, wenn du dich zurückziehst. Ich finde es immer wieder interessant deine Meinung zu lesen, mach bitte weiter. Lobpreisung!

Zu den Wasserbetten:
Ich kannte diese Teile bisher nur aus der Rinderhaltung, wusste gar nicht das es sie auch für Ferkel gibt. Finde ich aber gut wenn sie eingesetzt werden. Prima!
Mal abgesehen vom vorhandenen Platzangebot, ein Teil der Fläche für die Ferkel muss ja gewärmt werden. Da ist dieses Warmwasserbett doch sicher eine Komfortsteigerung. Es zeigt mir, dass man sich Gedanken gemacht hat, und das bewerte ich hoch.

Mir ist auch klar das du dein Geld erst verdienen musst, und nicht vom Baum pflückst. (Wenn doch, sag mir bitte wo der Baum steht großes Grinsen ) Was bringt es dir, wenn du deine Haltungsform gerne ändern würdest, aber genau wüsstest, es wäre dein Ruin? Nada, klar.

edit: gerade sehe ich das du schon gepostet hast. Ich bin zu langsam. Unglücklich! Meine Antwort bezieht sich auf die Postings irgendwo einen halben meter weiter oben.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Sabine: 15.02.2005 18:55.

15.02.2005 18:53
Waver
unregistriert
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@Claus
Zitat:
Die Wasserbetten sind eine Möglichkeit, die Haltungsumwelt der Saugferkel besser an ihre Ansprüche anzupassen. Das ist grundsätzlich der Versuch, Artgerechtheit zu praktizieren.

Ok!
Mittlerweile habe ich verstanden, dass es offenbar wohl nicht das Schlechteste für die Ferkel wäre! Obwohl ich es immer noch nicht nachvollziehen kann, warum man die Tiere nicht bei ihrer Muttersau im Nest läßt!?
Wasserbetten denke ich sind ja auch nicht gerade ein geringer Aufwand - auch finanziell. Kopfkratz!

Zitat:
Das aus dem Saugferkel ein Mastschwein und später ein Schnitzel wird, ist eine ganz andere Debatte und hat damit erstmal gar nichts zu tun.

Das ist wohl richtig, aber für mich sind die Übergänge fließend, da ich diese Fleischindustrie als Gesamtes betrachte.

Zitat:
Natürlich muß nicht jeder mal ein Ferkel kastriert haben, um da mitreden zu können. Aber vielleicht sollten diejenigen, die keine praktische Erfahrung damit haben mal kurz zuhören, wenn sich jemand dazu äußert, der das schon 5.000 mal gemacht hat.

Das ist auch für mich ein feuerrotes Tuch! Warum werden die Tiere denn ohne Betäubung kastriert?
Die Schweinchen schreien ja nicht nur vor Angst, sondern vor Schmerz!

Zitat:
Ich habe in diesem Forum bereits einmal und in anderen Foren schon mehrmals geschrieben, dass die Haltungsbedingen für Nutztiere i.d.R. nicht optimal sind. Das ist eine wertfreie und zutreffende Feststellung.

Das ist einmal gut, soetwas von der "Gegenseite" zu hören - ich habe vielzuoft mir anhören müssen, dass das was die Tierschützer verbreiten ja alles Quatsch ist, und in Wirklichkeit alles ganz anders ist! Ungläubig!

Zitat:
Ich bemühe halt keine KZ-Vergleiche, und ich bitte doch herzlichst darum, das zu akzeptieren.

Nun ja, es ist vielleicht nicht besonders geschickt den Begriff Holocaust in diese Thematik einzubauen. Aber im Prinzip trifft es schon zu und es ist gar nicht so weit her geholt, denn Holocaust bedeutet eigentlich ja "nur" Massenmord an bestimmten Gruppen. Durch die Geschichte hat dieser Begriff natürlich einen besonders bitteren Beigeschmack bekommen und wird mit den NS-Verbrechen gleichgesetzt.
Vielleicht hatte man sich erhofft, mit solch radikalen und grausamen Assoziationen die Leute mal wachzurütteln - aber das war wohl wieder mal ne Fehlanzeige! Weinen

Zitat:
...sondern weil mich der stumpfsinnige Konsum krank macht.

Das ist wenigstens mal ein Punkt, an dem wir 100% einer Meinung sind! Motz!!!
Die Leute wissen es einfach nicht zu schätzen, wie gut es ihnen geht.
Ich möchte damit keinesfalls sagen, dass es uns schlechter gehen muß, sondern nur, dass wir uns von Zeit zu Zeit einmal ins Bewußtsein rufen was wir da Tag ein Tag aus treiben!
Ob dass jetzt der Fleischkonsum ist, oder die Verschwendung von z.B. Trinkwasser, die Leute wollen scheinbar einfach nicht verstehen. Unglücklich!
Genauso verhält es sich mit dem von Dir angesprochenen Privileg alles in gewünschter Menge kaufen zu können - es ist selbstverständlich und keiner denkt darüber nach... Mauer!!!!

Zu Deinem geplanten Umbau....
Klar ist, dass Du an Dein Auskommen denken mußt. Leider wird offenbar von unserem lieben Staat alles mögliche gefördert, nur nicht das was wirklich Sinn machen würde. Da kenne ich allerdings die Hintergründe wirklich zu ungenau, als dass ich mir da einen Kommentar erlauben dürfte. Es wird aber wohl ähnlich sein wie in anderen Sparten.
Toll wäre es trotzdem, wenn Du das möglich machen würdest, was für Dich machbar wäre.

Zu dem gesamten Thema kann ich nur sagen, dass wenn ich sobald ich das Wort Massentierhalt und verwandte Begriffe höre, ich auf Alarmstufe rot gehe.
Für mich ist die Fleischindustrie ein Synonym für unsägliches Leid und deshalb reagiere ich bei solchen Themen recht giftig! Diabolisch!

Aber wie Du lesen kannst, bist Du hier ein gern gesehner Gast und ich bin ja nicht repräsentativ für die gesamte Forums-Userschaft! Doing


In diesem Sinne einen schönen Abend noch!
Frank Winke-Winke!
15.02.2005 21:44
Jörg Jörg ist männlich
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Hallo Claus

Zitat:
Original von Claus
Nicht, weil ich das alles absolut verurteile, sondern weil mich der stumpfsinnige Konsum krank macht. Die Leistungen der Tiere und deren Betreuer, die Qualität und der Wert der daraus entstehenden Nahrungsmittel wird völlig ignoriert. Kapiert den keiner, dass es ein ungeheures Privileg ist in einen Laden gehen und alle möglichen Sachen in beliebiger Menge kaufen zu können?


dieses Statement von Dir finde ich sehr, sehr wichtig, um die doch oft emotionale Debatte zu entschärfen. Ich denke, dass die Arbeit der Landwirte, die letztlich einen Dienst für unsere Gesellschaft leisten, in keinster Weise gewürdigt wird. Es wird im Gegenteil alles dafür getan, dass sie sich schlecht und mies fühlen müssen. Von den Tierschützern bekommt ihr direkt oder indirekt einen Tritt in den Arsch, weil "Ihr" diejenigen seid, die die Tiere halten und Ihr somit die ersten, direkten "Täter" seid. Und von den Verbrauchern und Vermarktern bekommt Ihr Geringschätzung in der Form, dass Eure Arbeit vollkommen unzureichend entlohnt wird.

Ich weiss ganz genau, wie ich mich an Eurere Stelle fühlen würde. Und möchte keinesfalls Landwirt sein. Man braucht gar nicht viel Empathie, um dies nachvollziehen zu können. Und das tue ich ganz sicher nicht, weil ich selber einer Gruppe angehöre, die nur gescholten, aber niemals gelobt wird (Beamte).

Aus diesem Grunde, den Du oben so prägnant dargelegt hast, empfinde ich die Landwirte auch nicht als meine/unsere Gegner. Im Gegenteil: wir werden in Zukunft sicher Anstrengungen von Vereinsseite unternehmen, um die Gräben, die bestimmt da sind, zu überwinden. Ich würde sehr gerne mal ein offenes Gespräch mit einem "konventionellen" Halter führen. Und natürlich die Haltung vor Ort besichtigen, darüber neutral ohne Vorwurf für den Halter berichten wollen, genauso, wie ich eine Freilandhaltung besichtigen möchte.

Wir müssen die Menschen erreichen, die den Auftrag erteilen, Tiere so halten zu müssen, wie es jetzt passiert. Das ist nicht der Bauernverband, die Landwirte selber und auch nicht die Politiker...das ist Otto Normal. Natürlich gehören aber auch die Landwirte und Politiker mit ins Boot, das ist logo. Denn niemand ist letztlich vollkommen unschuldig. Nicht mal wir Tierschützer, die sich oftmals auf ein zu hohes moralisches Ross erheben.

Mein Wort zum Dienstag,
Jörg
16.02.2005 08:18 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
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Kopfkratz! Hi Frank,

Zitat:
Original von Waver
Zitat:
Natürlich muß nicht jeder mal ein Ferkel kastriert haben, um da mitreden zu können. Aber vielleicht sollten diejenigen, die keine praktische Erfahrung damit haben mal kurz zuhören, wenn sich jemand dazu äußert, der das schon 5.000 mal gemacht hat.

Das ist auch für mich ein feuerrotes Tuch! Warum werden die Tiere denn ohne Betäubung kastriert?
Die Schweinchen schreien ja nicht nur vor Angst, sondern vor Schmerz!


ich habe genauso gedacht wie Du. Doch ich weiss es inzwischen besser. Die Kastration ganz früh ist für das Tier besser.

Nein, ich muss anders anfangen, weil das sonst zu seltsam klingt. Also mal der Reihe nach:

Wieso wird überhaupt kastriert? Weil der dt. Verbraucher den Ebergeruch im Fleisch nicht mag (oder ist es sogar Geschmack?). Andere Länder haben damit keine Probleme, so zum Beispiel die Dänen und ich denke auch die Amerikaner. Aber wir Deutsche schon. Wäre dem nicht so, wäre eine Kastration gar nicht notwendig.

Aber so ist das nun einmal nicht, daher wird kastriert. Und dann muss man sich halt über den besten Zeitpunkt klarwerden. Wann ist es am besten für das Tier und für den Geldbeutel? Für das Tier ist es bestimmt "besser", wenn die Hoden etc. noch nicht groß sind, oder? Wenn man also vergleichsweise wenig "wegschnibbeln" muss. Da wirst Du mir doch beipflichten, oder?
Dass das ganze ohne Narkose abläuft...darüber darf man sich schon noch eher "streiten". Aber: der Verbraucher wäre nicht im mindestens dazu bereit, diese Kosten, die eine (vielleicht) sinnvolle Narkose mit sich bringt, zu tragen. Wer soll das also bei den Millionen Schweinen zahlen. Die Landwirte Zwinker! ?

Lange Rede kurzer Sinn: auch bei der Kastration, hat der Verbraucher seine Hände im Spiel. Er ist der Auftraggeber und die Landwirtschaft musste sich diesen Gegebenheiten anpassen. An diesem Punkt muss man ansetzen: die Leute müssen davon überzeugt werden, dass Eberfleisch nicht pfuihbah ist. (Ich persönlich finde alles Fleisch pfuihbah, aber das bin nur ich).

Das Schreien von Ferkeln ist übrigens ja nicht immer durch Schmerz verursacht. Meine Schweinedamen haben auch geschrien, als ich sie so hochnahm, wie man das als Tierfreund so denkt. Also mit Druck auf den Bauch/Körper. Das war kein Schreien wegen Schmerz sondern der Reflex der Ferkel, die "dachten", dass sie erdrückt werden.

Rede ich da jetzt Unsinn Kopfkratz!

Viele Grüsse,
Jörg, der jetzt seine Übungen macht
16.02.2005 08:33 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
Waver
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@Jörg
Ich prangere nicht die Kastration als solche und den Zeitpunkt an, sondern das wie!
Es gibt keinen vernüftigen Grund dem Tier derartige Schmerzen zuzufügen - dass das nicht weh tut, und die nicht Tiere darunter leiden kann mir keiner erzählen! Irgendwie doof
Ich kann ihn mir der Baumschere gerne vom Gegenteil überzeugen! Diabolisch!

Sicherlich ist es so, dass der Verbraucher den Ebergeschmack nicht möchte.
Das kann ich aber KEINES FALLS als Legitimation so da stehen lassen und den schwarzen Peter alleine an den Verbraucher weitergeben! Unglücklich!
Diese Prozedere ist einfach barbarisch! Ungläubig!
Diese Kosten für eine Betäubung wären im Massengeschäft tragbar, den Mittel zur lokalen Betäubung kosten nicht die Welt und diese Kosten wären mit Sicherheit auf den Preis umwälzbar.

Wieso die Fleischproduzenten sich nicht zusammen schließen und den Kg-Preis erhöhen ist mir auch nicht plausibel.
Ich hole nur mal die Kaffeeröster als Beispiel. Oder die Bäckereien.
Es handelt sich ja nicht um Unsummen, denn der Verbraucher kauft das Fleisch, egal ob es jetzt 1,99 oder 2,19 Euro das Kilo kostet.
Das wäre auf jeden Fall durchsetzbar, wenn man sich auf der Ebene der Produzenten einig wäre und gemeinsam die Preise anheben würde. Ein Alleingang bringt hier sicherlich nichts.
Aber offenbar ist das Gro der Fleischindustrie sich einig, dass es gut so ist wie es ist! Mauer!!!!

Ciao
Frank Winke-Winke!
16.02.2005 10:57
Jörg Jörg ist männlich
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Zitat:
Original von Waver
@Jörg
Ich prangere nicht die Kastration als solche und den Zeitpunkt an, sondern das wie!
Es gibt keinen vernüftigen Grund dem Tier derartige Schmerzen zuzufügen - dass das nicht weh tut, und die nicht Tiere darunter leiden kann mir keiner erzählen!


Hey Frank,

doch, es geht um die Kastration als solche. Jedenfalls aus meinem Blickwinkel. Die Kastration passiert nur aus einem Grund, den ich schon genannt habe. Und da wir ja nicht Symptome bekämpfen wollen (das Ausmaß des Schmerzes bei der Kastration), muss man sich eben dieser Ursache stellen.

Da wir aber die Ursache nicht so schnell bekämpft bekommen, muss man Schmerzen minimieren. Ganz klar. Die frühe Kastration ist aus dem von mir genannten Grunde des "wenig Wegschnibbelns" sicherlich die bessere Wahl. Siehst Du das auch so?
Der andere Punkt, den Du Dir wünschst, ist, dass eine Narkose (örtliche Betäunbung) stattfindet. Nun, die würde das sicherlich noch um einiges für das Tier verbessern, keine Frage. Aber wie erreicht man das?

Deinen Vorschlag an die Industrie, dass man sich zusammentut...der ist gut. Da kommt es drauf an, ob man die Bosse an einen Tisch bekommt, diese eine Kampagne im Rahmen des Tierschutzes mittragen und sich dann im Kollektiv vor den Verbraucher stellen und sagen "Wir machen das aus diesem Grund und deswegen wird das Fleisch jetzt x% teurer". Die Reaktion der Verbraucher würde mich sehr interessieren. Finden sie es gut, oder denken sie nur an ihren Geldbeutel? Guuuuute Frage....

Der andere Weg wäre, die Verbraucher im Rahmen einer Kampagne auf das Problem aufmerksam zu machen. Quasi ein Kampf-dem-Kastrationsschmerz-Kollektiv zu bilden und dann hoffen, dass sie auf den Zug aufspringen und die Industrie mit Konsumverzicht oder Konsumwandel umstimmen....

Dilemma dies ist,
Jörg
16.02.2005 12:30 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
easy
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Hallo!


Mich würde mal interessieren, ob es wirklich so ist, daß die Kastration so früh wie möglich besser ist, als wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt stattfindet Konfusion

Ich bin bei allen Kastrationen von unseren Ferkeln dabei, da ich auch sehen möchte, wie die Ferkel sich verhalten. Mein Freund ist Bauer und da auch nicht ganz so empfindlich wie ich, daher achte ich drauf, wieviel gespritzt wird...

Die örtlich Betäubung beim Ferkel kastrieren ist meines Wissens nach in der Landwirtschaft (im großen Stil) doch gar nicht umsetzbar. Wir haben selbst Landwirtschaft (Milchkühe) und ich weiß wie der Alltag manchmal abläuft. Wie soll man das in Hektik und zwischen ca.100 Ferkeln umsetzen??? Bei der Kastration werden unsere Minischwein-Ferkel mehrmals gespritzt. Erst wird in die äußere Haut gespritzt, eingeschnitten (nur ein kleine Öffnung), die Hoden werden rausgedrückt und dann werden die Samenstränge abgebunden und durchgeschnitten. Was soll örtlich betäubt werden? Ist es besser, wenn die Haut von außen betäubt ist? Dann merkt das Ferkel den Schmerz, wenn der Rest durchtrennt wird. Soll man außen so schneiden und erst die inneren Teile betäuben? Man kann, so wurde es mir gesgat, nicht alles komplett betäuben.. Nur unter Vollnarkose oder nach mehrmaligem spritzen in die verschiedenen Teile wäre es schmerzfrei...
Vielleicht weiß Claus dazu mehr Sehr schön!

Die Betäubungsmittel sind wirklich nicht teuer!
Ich sprach unsere Tierärztin drauf an, ob wir BM für unsere Kälber bekommen könnten, da ich es schrecklich finde, wenn ihnen die Hörner gebrannt werden Erschreckend

Sie winkte sofrt ab und meinte, daß das für so viele Kälber viel zu teuer werden würde, das würde sich gar nicht rechnen. Naja, bis jetzt genügte mir die Antwort, aber letztens hackte ich nach, da antwortete sie mir, daß das Mittel für 50 Kälber ungefähr 12 Euro kostet Doppel-LOL
Da frag ich mich, wieso so viele Tiere manche Sachen unter vollem Bewußtsein miterleben müssen...
Das muß doch in meinem Budget als Bauer drin sein, oder? Und wenn ich es aus eigener Tasche bezahle, aber dann kann ich mir ruhigem Gewissen meinen Tieren in die Augen sehen...

VG Isabelle
16.02.2005 14:11
Claus
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Hallo

@ Sabine

Sobald ich weiß, wo der Baum steht sage ich Dir umgehend Bescheid.

@ Frank

Ich habe mich wirklich über Dein Posting gefreut. Und ich habe mich von Dir nicht annährend so angegriffen gefühlt, wie Du vielleicht denkst. Wir haben halt extrem unterschiedliche Wahrnehmungen und Ansichten; Du als überzeugter Tierschützer und ich als landwirtschaftlicher Nutztierhalter.
Entscheidend aber ist, dass wir auch gleiche Ansichten haben. Und die hätten wir ohne die längere und zähe Diskussion überhaupt nicht entdeckt.
Die gemeinsamen Ansichten sind die Basis, auf der wir zusammen versuchen können, etwas zu ändern.

Zitat:
Wieso die Fleischproduzenten sich nicht zusammen schließen und den Kg-Preis erhöhen ist mir auch nicht plausibel. Ich hole nur mal die Kaffeeröster als Beispiel. Oder die Bäckereien.


Das genau ist es ja. Wir (die Landwirte) sind nicht die Kaffeeröster, sondern die Pflücker. Wir sind nicht die Bäcker, sondern die Getreideanbauer.
Wir müßten schon einen (mindestens) EU-weiten Konsens finden, um Preiserhöhungen durchsetzten und trotzdem weiter liefern zu können.
Die Milcherzeuger haben es auch versucht. Ohne Ergebnis.

@ Jörg

Zitat:
Ich weiss ganz genau, wie ich mich an Eurere Stelle fühlen würde. Und möchte keinesfalls Landwirt sein. Man braucht gar nicht viel Empathie, um dies nachvollziehen zu können.


Danke. Es ist wichtig, dass wir versuchen, für die vermeintliche Gegenseite Verständnis aufzubringen.
Ich kann mir sehr wohl vorstellen, wie sich jemand, der nicht aus dem landwirtschaftlichen Umfeld kommt fühlen muß, wenn er mit den Schattenseiten der Tierhaltung konfrontiert wird.
Aber kann diese Person sich auch vorstellen, dass ich als Tierhalter zwar mit einigen Aspekten auch nicht einverstanden bin, diese aber nicht einfach so ändern kann?

Zu der Kastration:

Jörg hat bereits viel über warum und weshalb geschrieben. Es gäbe noch zwei weitere Möglichkeiten, diesen Eingriff zu umgehen.

- Schlachtung der Eber bei einem Lebendgewicht von 90 kg. Zu diesem Zeitpunkt der Entwicklung sind die den Geruch verursachenden Hormone nocht nicht im Fleisch eingelagert.

- Immunokastration, d.h. medikamentöse Behandlung der Eber bei einem Gewicht von ca. 80 kg. Die Behandlung führt zur Zurückbildung der Hoden und verhindert so ebenfalls eine Einlagerung der (Geruchs-) Stoffe im Fleisch.

Das männliche Ferkel hat durch die Kastration zwei verschiedene "Probleme", den Streß durch das Aufnehmen + Halten und die durch den Eingriff verursachten Schmerzen.

Bei einer Betäubung wäre der Streß durch das mehrmalige Aufnehmen und Halten höher, dafür würde die Betäubung das erste Schmerzempfinden verhindern.

Die konventionelle Kastration dauert bei einem geübten Durchführenden etwa 20 Sekunden. Dann ist das Ferkel wieder im Nest oder bei seiner Mutter. Die Kürze der Behandlung stellt den entscheidenden Vorteil bei dieser Alternative dar.
Für das Ferkel ist es ganz schnell vorbei (Folgescmerzen verhindert auch die Betäubung nicht) und der Arbeitsaufwand ist relativ gering.

Die Betäubung verursacht nicht nur Kosten durch das Medikament. Sie würde auch eine 100 - 200%ige Erhöhung des Arbeitsaufwandes nach sich ziehen. Müßte ich ein einziges Ferkel kastrieren, wäre mir das egal.
Ich muß aber alle zwei Wochen 120 Ferkel kastrieren. So bitter das klingen mag, aber mit Betäubung ist das ohne weiteres nicht zu bewerkstelligen.

In meinen Augen ist es auch nicht besonders visionär, über das wie der Kastration zu streiten. Dieser Eingriff muß einfach vermieden werden. Die Immunokastration wäre vielleicht ein probates Mittel, allerdings bezweifele ich, dass sie die gesellschaftliche Akzeptanz finden wird.

@ Isabelle

Je früher die Kastration (am besten 2-4 Lebenstag) durchgeführt wird, desto kleiner ist die Wunde. Die dadurch ermöglichte schnellere Heilung ist das Hauptargument für die Frühkastration.


Zitat:
Was soll örtlich betäubt werden? Ist es besser, wenn die Haut von außen betäubt ist? Dann merkt das Ferkel den Schmerz, wenn der Rest durchtrennt wird. Soll man außen so schneiden und erst die inneren Teile betäuben? Man kann, so wurde es mir gesgat, nicht alles komplett betäuben.. Nur unter Vollnarkose oder nach mehrmaligem spritzen in die verschiedenen Teile wäre es schmerzfrei...


Ich habe Artikel aus Zeitschriften dazu. Sobald ich Zeit habe, werde ich das mal genauer recherchieren.

Gruß, claus
16.02.2005 15:33
Sabine
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Moin

Zitat:
Man kann, so wurde es mir gesgat, nicht alles komplett betäuben.. Nur unter Vollnarkose oder nach mehrmaligem spritzen in die verschiedenen Teile wäre es schmerzfrei...


Hört sich seltsam an.

Wenn nicht gerade Ferkel ne ganz andere Anatomie haben, was ich nicht glaube, kann man entweder das ganze Tier betäuben--> Vollnarkose--> einmal hochnehmen--> in eine Vene spritzen oder in den Muskel. Bei der Vene kommt das Medikament sofort an--> Narkose wirkt auch direkt. In den Muskel-->da muss das Medikament erst resorbiert werden--> wirkt Zeitversetzt. Wenn das Tier nach erfolgter Kastration erwacht ist der Schmerz auch sofort wieder da.

Teilnarkose--> Leitungsanästhesie-->einmal hochnehmen (wie beim Zahnarzt, den versorgenden Nerv treffen und betäuben)--> auch hier kurze Wartezeit, das Tier ist während des Eingriffes wach, der Schmerz aber ausgeschaltet. Vorteil, das Schmerzempfinden kommt erst langsam zurück. (So werden z.B. Hengste "im Stehen" kastriert).

Dieses "Schichtweise" betäuben erscheint mir komplett unpraktikabel.

Ich mag mich irren was das Procedere angeht, glaube aber nicht das die Anatomie von anderen Tieren abweicht.

Praktikabel erscheint mir das alles nicht ab einer gewissen Tierzahl. Da müsste man dann wie früher wieder einen "Ferkelschneider" anstellen. Der Zeitaufwand wäre enorm, und es gäbe wahrscheinlich auch höhere Todesraten dabei durch Stress.

Zitat:
Übrigens habe ich neulich mal meinem Anästhesiechef erzählt das Ferkel auch heute noch ohne Narkose kastriert werden, da erzählte er, das früher (wann das Früher war weiss ich nicht) kleine Kinder auch ohne Narkose behandelt wurden, weil man glaubte so klein hätte man noch kein Schmerzempfinden. Hält sich wohl daher bei manchen TÄ noch die Mähr die Ferkel würden es nicht spüren?
16.02.2005 17:04
lotte
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Hallöchen!

Eine Erklärung für "Maßnahmen" direkt nach der Geburt oder 2.-4. Tag ist die, dass das Schmerzempfinden nach der Geburt noch nicht sehr ausgeprägt sein soll, weil bei der Geburt auch gepresst und gedrückt wird. Beim Kupieren von Hunden kam als Argument noch dazu, dass sie nicht fertig auf die Welt kommen, sondern blind und taub. Okay - heute verboten (ich glaube bei Jagdhunden darf man noch)

Nun zum Quiecken von Schweinen (A.Grauvogel hat über die Lautäusserungen/Schweinesprache geforscht, andere auch). Das Quiecken hat nichts mit Schmerzen zu tun. Ein Schwein was Schmerzen hat ist still und macht keinen Mucks auch wenn es ein Bein gebrochen haben sollte.

Grüße von Lotte
19.02.2005 10:43
lotte
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...zum Nachdenken für uns Gemüsemenschen Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Thilo Spahl entmystifiziert den Glauben an die "bessere" und "gesündere" ökologische Landwirtschaft. Er erklärt, warum konventionelle Landwirtschaft der ökologischen meist überlegen ist.

Das kurze, aber prägnante Glaubensbekenntnis und zugleich politische Programm der neuen grünen Landwirtschaftsministerin Renate Künast lautet: "Klasse statt Masse". Und der Königsweg zum klasse Lebensmittel ist offenbar der ökologische Landbau. Wenn nur die Verbraucher es endlich einsehen würden, dass es sich lohnt, ein paar Mark mehr fürs Kilo Ökoobst zu bezahlen, dann könnte der Anteil der Ökoanbauflächen von 2 auf 20 und am Ende doch wohl möglichst auf 100 Prozent erhöht werden, und die nachhaltige Gesundheit von Mensch und Umwelt wäre garantiert. Irgendwie wollen zwar die meisten von uns nicht unbedingt mehr Geld für die Biolebensmittel locker machen, aber wir glauben schon, dass sie gesünder sind und die zugrunde liegende Produktionsweise in bestem Einklang mit der Natur steht. Genau hier jedoch wäre mehr Skepsis angebracht.

Der ökologische Landbau postuliert zwar durchaus begrüßenswerte Ziele, orientiert sich jedoch in weiten Teilen an Glaubenssätzen und Methoden, bei denen es keinen Grund zur Annahme und erst recht keinen Beweis gibt, dass sie zu einem qualitativ höherwertigen Produkt oder einer geringeren Belastung der Umwelt führen.

Dass die alternativen Ansätze so wenig taugen, ist bedauerlich. Denn natürlich gibt es in der konventionellen Landwirtschaft viele Missstände, und natürlich gibt es Möglichkeiten, die Qualität der Produkte zu erhöhen und die Umwelt zu schonen. Doch der Weg dorthin führt nicht über die dogmatischen Heilslehren oder Ökobauernweisheiten, sondern nur über vorurteilsfreie Nutzung aller technischen Möglichkeiten unter ökologischen Gesichtspunkten - wobei man unter Ökologie keine Weltanschauung verstehen sollte, sondern die Wissenschaft von den vielfältigen Zusammenhängen in der Umwelt. Den größten Beitrag könnten hier neue gentechnisch veränderte Nutzpflanzen leisten. Ein Vergleich des organisch-biologischen Landbaus mit der konventionellen Landwirtschaft zeigt, dass die Grenze zwischen Gut und Schlecht keineswegs mit der zwischen diesen beiden Produktionsformen zusammenfällt.

Flächenbedarf

Das vielleicht stärkste Argument gegen den organisch-biologischen Landbau ist sein hoher Flächenbedarf. Dieser hat einen erheblichen Verlust an Lebensraum für wild lebende Tiere und Pflanzen zur Folge. Würde ein Ökolandwirt auf konventionellen Anbau umstellen, könnte er 30 bis 50 Prozent seines Ackerlandes der Natur zurückgeben. Der Effekt wäre weit größer als jener, der daraus resultiert, dass er durch weniger intensive Bewirtschaftung auf seinen Feldern Überlebenschancen für manche Tiere und Pflanzen bieten mag. Auf solchen freien Flächen können schnell wachsende Plantagenwälder nicht nur Holz als umweltfreundliche Energiequelle liefern, sondern auch eine Vielzahl von Tieren, angefangen bei Insekten über Vögel bis hin zu Reh und Fuchs, beherbergen. Die größte Bedrohung für die Artenvielfalt ist nicht die intensive, sondern die extensive Landwirtschaft. Setzt sich die ökologische Landwirtschaft durch, muss die Natur den Äckern weichen.

Einsatz von Düngemitteln

Der organische Anbau unterscheidet sich von herkömmlicher Landwirtschaft wesentlich durch zwei Grundsätze: dem Verzicht auf Mineraldünger und die Nutzung organischer statt synthetischer Pflanzenschutzmittel. Der Preis hierfür sind neben einem größeren Flächenbedarf vor allem geringere Erträge und damit teurere Produkte. Es stellt sich die Frage, was an Mineraldünger so nachteilig sein soll, dass man für den Verzicht auf denselben einen so hohen Preis zu bezahlen bereit ist. Die heute angewendeten mineralischen Stickstoffdünger enthalten die Stoffe, von denen man weiß, daß sie sich besonders positiv auf das schnelle Pflanzenwachstum und den Ernteertrag auswirken: Stickstoff und die Mineralien Phosphor und Kalium sowie weitere Spurenelemente. Neben den Mineraldüngern gibt es organische Dünger. Die am häufigsten verwendeten organischen Dünger sind Stallmist und Gülle. Hauptbestandteile sind auch hier Stickstoff, Kalium und Phosphate. Ohne die Stickstoffverbindung ist keine Eiweißsynthese möglich, wobei es für die Pflanze gleichgültig ist, ob das Nitrat aus Mineraldünger, Gülle, Stallmist oder Kompost stammt. Genauso egal ist es der Umwelt. Insbesondere Gülle, die genutzt wird, um den Boden mit Nährstoffen anzureichern, führt zu einer ebenso hohen Nitratbelastung der Gewässer wie der Mineraldünger von konventionellen Höfen. Der entscheidende Faktor ist nicht, ob man biologisch oder synthetisch düngt; die Frage ist, ob man zuviel düngt.

In der Tat wurde und wird in der konventionellen Landwirtschaft lange überdüngt und die Umwelt dadurch unnötig belastet. Doch das lässt sich vermeiden. Entscheidend hierfür ist die spezifische Düngerbedarfsermittlung mit Hilfe einer Bodenuntersuchung sowie die Düngung zum richtigen Zeitpunkt. Hierfür werden von verschiedenen Software-Firmen Programme zur Düngeplanung auf dem Computer angeboten. In den 60er-Jahren gab es in einigen Regionen deutlich zu hohe Nitratwerte im Trinkwasser. Heute jedoch werden beim Trinkwasser die durchgehend sehr niedrigen Grenzwerte eingehalten.

Einsatz von Pflanzenschutzmitteln

Manche Menschen glauben, Biobauern würden keine Pflanzenschutzmittel einsetzen. Das ist falsch. Sie verwenden Insektizide und Fungizide, und zwar in durchaus großen Mengen. Ein weiterer Irrglaube lautet, Ökopestizide seien weniger giftig als konventionelle. Wären sie nicht giftig, würden sie sich schwerlich zur Bekämpfung von Insekten und Pilzen eignen. Grundsätzlich gilt: Synthetisch hergestellte Chemikalien sind nicht giftiger als natürlich vorkommende. So gelten beispielsweise 60 Prozent aller künstlichen, aber auch 60 Prozent aller natürlichen Substanzen als krebserregend. Man kann giftige Substanzen in der Fabrik herstellen, man kann sie allerdings auch aus Pflanzen, Insekten oder Erzen gewinnen. Woher sie stammen, spielt keine Rolle. Wichtig ist, welche Wirkung sie entfalten. Das sehen Ökobauern anders. Bei ihnen zählt nur eines: Hauptsache nicht aus der Fabrik. Sie nutzen nur aus der Natur gewonnene Pflanzenschutzmittel. Doch diese sind zum Teil weit giftiger als künstlich hergestellte Mittel. So ist zum Beispiel Nikotin als organisches Insektizid zehnmal giftiger als das synthetische Imidacloprid.

Zu den häufigsten Ökospritzmitteln gehören Kupfer- und Schwefelverbindungen. Diese sind keineswegs harmlos. Kupfersulfat, als Fungizid eingesetzt, führt bei Arbeitern im Weinanbau zu Leberschäden, tötet Regenwürmer und reichert sich im Boden an. Aufgrund der großen Belastungen für die Natur sollen kupferhaltige Verbindungen ab April 2002 in der EU verboten werden. Da ein solches Verbot aber das Aus für Ökowein bedeuten würde, wird über Sonderregelungen nachgedacht. Ein absurder Gedanke: Umwelt- und menschenschädigende Anbaumethoden werden als ökologisch bezeichnet und dürfen übliche Naturschutzstandards unterlaufen.

Auch eine schädliche Wirkung auf Nützlinge ist bei den Ökopestiziden durchaus nicht selten. Schwefelhaltige Präparate töten zum Beispiel Marienkäfer, nützliche Raubwanzen und Raubmilben sowie Gallmücken und Trichogrammawespen. Sie sind zudem giftig für Fischnährtiere und teilweise auch für Algen und Fische. Was jedoch bei gentechnisch veränderten Pflanzen Anlass zu Protesten und Verbotsforderungen gibt, scheint bei organisch-biologischen Mitteln eine Art Kavaliersdelikt zu sein.

Ebenfalls weite Verbreitung haben azadirachtin- und pyrethrinhaltige Präparate, die unter den heutigen strengen Zulassungsbestimmungen für Pflanzenschutzmittel, bei denen Wirksamkeit sowie Unbedenklichkeit gegenüber Mensch, Tier und Naturhaushalt nachgewiesen werden müssen, als zweifelhaft gelten. Da die Existenz des ökologischen Landbaus nach Angaben der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft jedoch von diesen Mitteln abhängt, wird auch hier wahrscheinlich mittelfristig ein weiterer Einsatz unter Vorbehalt der kleinräumigen Anwendung gestattet, jedoch eine Verbesserung der Präparate mit dem Ziel der Verminderung der Auswirkungen dringend empfohlen.

Auch wenn man sich anschaut, woher das Pyrethrin stammt, sollte mancher Biobauer seine Zweifel haben, ob eine weitere Verbreitung erstrebenswert wäre. Es wird vorwiegend in Kenia, Tansania und Peru aus den getrockneten Blüten von Chrysanthemen gewonnen, die auf großen Flächen angebaut und von denen täglich viele Millionen von Hand gepflückt werden, um den Bedarf der Ökobauern in den Industrienationen zu decken.

Schließlich sind auch schädliche Wirkungen für den Menschen nicht auszuschließen. Das natürliche Insektizid Rotenon wurde kürzlich mit der Entstehung der Parkinson-Krankheit in Zusammenhang gebracht, nachdem es im Laborversuch bei Ratten zu entsprechenden Hirnschäden geführt hatte.

Während gegen Insekten und Pilze munter gespritzt wird, finden wir bei Unkrautbekämpfungsmitteln im Ökolandbau tatsächlich äußerste Zurückhaltung. Stattdessen wird gepflügt und gejätet. Doch darunter hat der Boden sehr zu leiden. Dies trägt stark zur Erosion bei. Außerdem muss zu diesem Zweck mit dem Traktor über den Acker gefahren werden, wobei Diesel verbrennt. Im Boden lebende Tiere und am Boden brütende Vögel werden getötet. Dies kann man vermeiden, wenn man Herbizide einsetzt. Moderne pfluglose Bearbeitung als "konservierende Bearbeitung" belässt die Ernterückstände im oder auf dem Boden. Herbizide töten das Unkraut, dessen zurückbleibende Wurzeln den Boden vor Erosion schützen und ihn gleichzeitig mit Nährstoffen anreichern. Auch die Regenwürmer wissen das zu schätzen und vermehren sich ausgezeichnet. Doch hier kennt der Ökoanbau kein Pardon: Erosion hin oder her, der Boden wird aufgewühlt und mühsam vom Unkraut befreit. Dabei sind Herbizide unter den Pflanzenschutzmitteln die ungiftigsten, da sie nur gegen Pflanzen wirken und Insekten und Säugetiere gar nicht beeinträchtigen.

Qualität der Produkte

Die Behauptung, Ökoprodukte seien gesünder, ist falsch. In Hunderten von Untersuchungen wurde gezeigt, dass hinsichtlich der Inhaltsstoffe keine Unterschiede zu konventionell erzeugten Lebensmitteln bestehen.

Manche Ökoprodukte weisen lediglich einen niedrigeren Nitrat- und Proteingehalt auf. Sie werden von Ratten in Fütterungsexperimenten ein wenig bevorzugt. Doch dies als Beweis für ihre größere Gesundheit zu werten, ist mehr als zweifelhaft, da wir uns glücklicherweise auch ansonsten hinsichtlich unserer Ernährung nicht die Ratte als Vorbild nehmen. Der Gesundheitszustand der Bevölkerung scheint unter den Erzeugnissen der modernen Landwirtschaft nicht besonders zu leiden. Seit Einführung von synthetischen Pflanzenschutzmitteln sind die Krebserkrankungen um 15 Prozent zurückgegangen, Magenkrebs sogar um 50 bis 60 Prozent. Als Ursache wird vor allem die kostengünstige Verfügbarkeit und der daher angestiegene gesundheitsförderliche Verzehr von Obst und Gemüse genannt, aber auch die geringere Belastung mit krebserregenden Pilzgiften, deren Vorhandensein bei organisch-biologischen Produkten wahrscheinlicher ist als bei konventionellen.

Immer wieder wird angeführt, dass in unseren Lebensmitteln Spuren von synthetischen Pflanzenschutzmitteln gefunden werden. Dies ist natürlich vollkommen richtig. Entgegen der allgemeinen Erwartung unterscheiden sich jedoch Bioprodukte im Gehalt an Rückständen und Verunreinigungen nicht wesentlich von konventionell erzeugten Produkten. Bioprodukte enthalten erwartungsgemäß kaum Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Aber auch bei konventionell hergestellten Produkten sind die Gehalte an Pflanzenschutzmitteln sehr gering und liegen fast ausschließlich unterhalb der gesetzlich festgesetzten Höchstmengen. Die entscheidende Frage ist, ob diese Spuren eine gesundheitliche Beeinträchtigung darstellen. Dies tun sie nach heutigem Wissen nicht. Die gesetzlich festgesetzten Höchstmengen für Rückstände werden nach internationalen wissenschaftlichen Maßstäben erarbeitet und stellen sicher, dass auch eine tägliche, lebenslange Aufnahme nicht die Gesundheit gefährdet. Die Rückstände sind so gering, dass wir mit dem Verzehr konventionell hergestellter Produkte in einem ganzen Jahr weniger ungesunde Substanzen aufnehmen, als in einer einzigen Tasse Kaffee als natürliche Inhaltsstoffe enthalten sind, nämlich rund 10 Milligramm. Während es also keine Gesundheitsgefährdung durch "Chemie" im Essen gibt (wenn man von Kontaminationen im Zusammenhang mit Unfällen bzw. fahrlässig falscher Verwendung absieht), sterben jedes Jahr Tausende an bakteriell verunreinigten Lebensmitteln. Und hier dürfte der ökologische Anbau aufgrund der Düngung mit Fäkalien eher zu einer Verschärfung der Problematik beitragen. In Bio-Produkten finden sich deutlich mehr Bakterien, wenn auch selten gefährliche.

Was bleibt nun noch? Schmecken die Ökoprodukte wenigstens besser? Ja, zumindest manchmal. Das liegt daran, dass zum Beispiel bei Obst oft weniger gebräuchliche, aber schmackhaftere Sorten verwendet werden und dass man die Ware bei manchen Vertriebssystemen frischer bekommt als konventionelle Produkte - etwa wenn man sie selbst beim Bauernhof abholt. Auch tragen bestimmte Weiterverarbeitungs- bzw. Zubereitungsmethoden (etwa bei Biobrot) zu einem besseren Geschmack bei. Der ökologische Anbau als solcher hat jedoch keine Auswirkungen auf den Geschmack. Ob eine Pflanze ihre Nährstoffe aus Mineraldünger oder Kuhmist aufnimmt, hat keine Bedeutung.

Artgerechte Tierhaltung

Mehr noch als um den Ackerbau drehen sich die aktuellen Debatten, in denen nach mehr Ökolandwirtschaft gerufen wird, um die Tierhaltung. Hier soll angeblich die Massenhaltung Ursache aller Übel von Rinderwahnsinn (BSE) bis zur Maul- und Klauenseuche (MKS) sein, während der Kleinbetrieb den Ausweg aus der Krise weisen soll. Doch gerade MKS grassiert überall dort, wo es keine modernen Großbetriebe gibt - vor allem in den Entwicklungsländern. Auch für ihren jüngsten Übergriff auf Europa hatte sie sich einen Hof zum Ausgangspunkt gewählt, der das genaue Gegenteil und damit das Ideal der Ökolandwirtschaft verkörperte. Die dort infizierten Schweine wurden nicht mit industriell erzeugtem Futter gemästet, sondern mit Speiseabfällen aus der näheren Umgebung, was sowohl als artgerecht gilt als auch den Forderungen nach regionalem Wirtschaften entspricht. Die Hygiene, die in Großbetrieben das A & O ist, spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Es ist daher kein Wunder, dass die Tiere öfter krank sind und auch Seuchen sich gut ausbreiten können. Ob ein Tier artgerecht gehalten wird, ob Krankheiten vorgebeugt wird und hygienische Verhältnisse herrschen, hat nichts mit der Anzahl der Tiere in einem Betrieb zu tun. Die Devise "klein ist fein" ist reine Ideologie.

Hightech und Effizienz

Das Problem bei der ökologischen Landwirtschaft sind nicht ihre Ziele, wegen derer sie zweifellos auch einen so guten Ruf hat. Wer möchte nicht sichere und gesunde Nahrungsmittel aus umweltgerechter Erzeugung? Der Haken an der Sache ist, dass man sich zur vermeintlichen Erreichung der hehren Ziele einem Methodenkanon unterwirft, der diesen nur sehr bedingt entspricht, stattdessen aber allerlei Aberglaube zur Grundlage hat. Auf Hokuspokus, Methoden aus dem vorletzten Jahrhundert, unwissenschaftliche Pseudoökologie und Romantisierung des Landlebens sollten wir jedoch verzichten, wenn wir die grundsätzlichen Ziele einer umweltverträglichen Produktion gesunder Lebensmittel ernst nehmen. Stattdessen sollte die Zukunft der Landwirtschaft bestimmt sein durch ein wissenschaftlich fundiertes integriertes Agrarmanagement, das alle zu Gebote stehenden technischen Möglichkeiten nutzt, um bei minimalem Einsatz natürlicher Ressourcen maximalen Output an hochwertigen Nahrungsmitteln zu erreichen. Das Prinzip des integrierten Pflanzenbaus besteht darin, alle für ein gesundes Pflanzenwachstum wichtigen Faktoren zu berücksichtigen und möglichst zu optimieren: den Standort, die Fruchtfolge, die Sortenwahl, die Bodenbearbeitung, die Düngung und den Pflanzenschutz. Nur eine effiziente Landwirtschaft ist eine gute Landwirtschaft. Wenn Sie das nächste Mal in der Ökoecke im Supermarkt überlegen, ob die Karotten ihr Extra-Geld wert sind, denken Sie daran: Ein Biolabel bescheinigt, dass der Hersteller des Produkts sich an bestimmte Glaubenssätze hält - doch bedeutet das weder, dass das Produkt besser schmeckt oder gesünder ist, noch dass bei seiner Erzeugung die Umwelt geschont wurde.

Grüße von Lotte
19.02.2005 10:47
Waver
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Moin Lotto!

Zitat:
Das Quiecken hat nichts mit Schmerzen zu tun. Ein Schwein was Schmerzen hat ist still und macht keinen Mucks auch wenn es ein Bein gebrochen haben sollte.


Dem kann ich mich nicht anschließen! Unglücklich!
Man muß doch nur eins und eins zusammen zählen können, um zu erkennen, dass die Ferkel bei der narkosefreien Kastration vor Schmerz schreien. Sicherlich auch vor Angst, aber nicht nur!

Warum sonst schreit z. B. ein angeschossenes Wildschwein? Unglücklich!

Auch habe ich schon Beobachtungen dies bezüglich gemacht, gestern z.B. als Keiler Robert einer Hand voll Frischling auf den Fuß getreten ist. Der Frischling hat auch heftigst gequiekt und das wohl nicht vor Freude weil der Papa da ist!
Vielleicht ist es bei Dauerschmerzen ja so, dass Schweine nicht vor Schmerz schreien, aber nicht in dem Moment wo es passiert!?
Da wird eindeutig geschrieen!


Ciao
Frank
19.02.2005 11:08
lotte
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Nix Lotto sondern Lotte - aber macht nichts!

Wenn ein Schwein angeschossen wird, dann quieckt es nur einen Moment, wenn es mit Schmerzen durch die Gegend rennt, dann ist es still in seinem Leiden.

Bei dem Tritt auf die Klaue quieckt das Schwein, aber nicht mehr, wenn es verletzt wurde und durch die Gegend humpelt.

So wie du es schon gesagt hattest, der Moment wo es passiert, da schreit es...so schreit ein Ferkel auch wenn es hochgenommen wird und ihm noch keine Schmerzen zugefügt wurden.

Grüße von Lotte
19.02.2005 11:28
Waver
unregistriert
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Ups- sorry - Lotte meinte ich natürlich! Grins )

Also ist die Quintessenz doch, dass das ferkel dann bei der Kastration vor Schmerz schreit, denn da passiert es ja gerade in diesem Moment!

Frank, der von einem 6er im Lotto träumt....
19.02.2005 11:39
lotte
unregistriert
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Nicht so schnell!

Wenn es hochgehoben wird und dann quieckt, hat das noch nichts mit der Kastration zu tun.

Grüße von Lotte
19.02.2005 12:02
Jörg Jörg ist männlich
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Angenommen, dass das mit dem Schmerzempfinden stimmt und es ist wirklich in den ersten 4 Tagen nur wenig ausgeprägt, dann ist die Kastration in diesen frühen Tagen für mich das tiergerechteste was passieren kann. Trotzalledem wäre es mir lieber, wenn es gar nicht erst passieren müsste. Lösungsansätze hat Claus ja schon beschrieben und die finde ich allesamt irgendwie besser.

Das Abschneiden der Schwänze, um Kannibalismus vorzubeugen, dass sehe ich aber nach wie vor in höchstem Maße kritisch, weil es eben nur Symptome aber nicht Ursachen bekämpft.

@ Frank: das Quieken der Ferkel geschieht auch, wenn ich es richtig verstehe, wegen der Trennungsangst und wohl auch wegen der Art und Weise, wie es hochgehoben wird. Dieses normale Hochheben löst den "Hilfe ich werde zerdrückt-Reflex" aus...genauso wie der Frischling aufschrie, um dem Papa zu signalisieren "Hey, pass auf Du Arsch, hier ist auch noch einer" großes Grinsen

Aber ich bin halt auch nur Laie und keine Ethologe, geschweige denn Schmerztherapeut.

Kurzgruss
Jörg
19.02.2005 12:39 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
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