Haltung und Klauenpflege |
Angi Muhl unregistriert
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Hallo!
Ich habe mich ewig nicht gemeldet, weil mit Luise eigentlich alles super läuft. Sie hat sich gut eingewöhnt und auch die Nachbarn haben sie akzeptiert, nachdem ich ihnen die Alternative "Wurst" geschildert habe.
Probleme bleiben trotzdem:
1. die Gartenhaltung ist zu einer großen Sauerei geworden. Da sie ja nur knappe 20 qm Auslauf hat, ist der Boden durch die kleinen Hufe so verdichtet, dass nichts mehr abläuft. Kein Regenwasser und auch kein Urin. Es ist ganz schön eklig. Aber ich weiß mir nicht zu helfen. Als Billigversuch habe ich vom Schlosser eine Schweinetoilette schweißen lassen (Aufsatz auf Duschwanne), die ich aber erst im Frühjahr testen kann. Wahrscheinlich kapiert sie nicht, was ich von ihr will, aber ich will es wenigstens probieren...
Wer hat hier eine Lösung, welche Möglichkeiten gibt es? Torf oder Streu auftragen bringt nur ganz kurz Erleichterung.
2. die Klauen von Luise sind zu lang. Als der TA beim ersten Mal da war, hat er versucht, sie zu schneiden, aber es blutete direkt und er meinte, da könne er nichts machen. Jetzt merke ich aber, dass sie wohl beim Stehen Probleme hat, weil sie immer von einem Bein aus andere wechselt.
Welche Möglichkeiten gibt es hier? Muss ich sie operieren lassen oder gibt es Alternativen?
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07.01.2005 05:54 |
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Sabine unregistriert
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Moin Angi
Tja, wie soll ichs sagen?
20qm sind halt viel zu wenig. Das war vorprogrammiert.
Hat dir das keiner gesagt?
Hat der TA gleich zu viel abgeschnitten?
Du kennst dein Schwein besser, hält sie bei dir nicht still? Dann kannst du selbst mal mit der Rosenschere dran gehen. (So mach ich das immer). Stückchen für Stückchen, das geht schon.
Aber mit deinem Auslauf, das ist echt Mist. Das kleine Stück ist ja in Nullkommanix eine "Sondermülldeponie".
Das geht so gar nicht, da muss eine ganz andere Möglichkeit her. Kannst du ihr nicht mehr Platz zur Verfügung stellen?
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07.01.2005 07:10 |
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Angi Muhl unregistriert
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Hallo Sabine, erst Mal vielen Dank für Deine Antwort!
Dass der zur Verfügung gestellte Platz zu knapp ist, weiß ich. Aber es geht nicht anders - leider!
Ich dachte daran, evtl. eine Drainage legen zu lassen, und zuvor den Grund abtragen und statt dessen mit Kies aufzufüllen, damit alles besser abläuft. Aber das kostet.... Also eine Sondermülldeponie ist es nicht direkt. Es ist ja auch viel Regenwasser dabei, den Kot sammle ich ab, das ist nicht das Problem. Einzig die stehenden Pfützen machen mir/uns zu schaffen.
Mit den Klauén ist das so ne Sache: ich hab Angst, da dran zu gehen und ihr was abzuschneiden, weil ich nicht weiß, wo ich da ansetzen soll. Eventuell würde sie sowieso nur bei mir still halten. Der TA hat sie ja "gequält", bis sie endlich auf dem Boden lag. Er meinte damals, er hätte nur ganz leicht geschnitten, aber da wäre schon "Leben" und es wäre jetzt zu spät. Aber das kann ich nicht glauben. Wer kennt sich denn noch mit so was aus?
Kann man so was in Bildern (Büchern) lesen und sich aneigenen?
Gruss
Angi
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07.01.2005 17:32 |
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SHierling unregistriert
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(mich auch lange nicht gemeldet habend) |
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Hallo,
das beste, was Du tun kannst, ist bei der nächsten Lehr- und Versuchsanstalt für Landwirtschaft (wenn Du die nicht kennst auch bem Vet-Amt) fragen, wer wann Klauenpflegekurse durchführt. Die sind "Standard", werden eigentlich dauernd angeboten, dauern meist nur einen Tag, höchstens mal ein Wochenende, und Du lernst alles, was dazu gehört vom Fachmann. Lernen aus Büchern würde ich Dir nicht empfehlen, wenn Du nicht schon anderweitig Erfahrung im Umgang oder mit dem Herumschnippeln an Tieren hast. Siehst ja, selbst einem TA kann schnell etwas passieren - und bei Deinen Auslaufverhältnissen sind die Klauen ja entsprechend schlecht durch die Nässe...
Wenn es bei den 20m² bleiben muß, solltest Du einen Streifen (mindestens 1,20 breit) so, daß das Schwein vollständig drauf "Querstehen" und etwas gehen kann, grob betonieren, am besten am Trog entlang, dann wird das Futter auch nicht so versaut. Weitere Vorteile: die Klauen nutzen sich "von selber" ab (eigentlich muß man die gar nicht schneiden) und die Gefahr von Klauenkrankheiten wird auch kleiner, weil die Klauen zwischendurch trocknen können.
Gegen die "Sondermüll"-Deponie (auch Urin ist ja nicht nix) hilft vermutlich nur noch eine Radikalkur: Schwein weg - Pflanzen drauf, und zwar zweierlei: einmal irgendwelche Tiefwurzler (Sonnenblumen z.B., keine Leguminosen, die würden nur noch mehr Stickstoff sammeln), und zum anderen irgendeinen Starkzehrer, Mais z.B.. Wenn das einmal richtig groß ist, sollte der Boden zunächst wieder saniert sein.
Danach kannst Du Dir aussuchen, ob Du den Auslauf teilst (ja, ich mein das wirklich so) und jeweils die Hälfte ansäst und die andere Hälfte umgraben läßt, oder das ganze ausbaggerst, Holzhackschnitzel rein, oder ähnlich grobes Material (lieber kein Kies, oder den nur ganz unten, sonst versaust Du Dir Dein Grundwasser ja weiterhin) einfüllst, und das ganze dann turnusmässig auswechselst. Die Wechselauslauf-Methode ist meiner Meinung nach die bessere, weil tier- und bodenfreundlicher - aber viele Leute wollen halt lieber "einen ordentlichen Auslauf", wenn Du also jemand kennst, der Hackschnitzel oder anderes regelmässig entsorgen kann, tuts das auch.
Zum "Trost": Du bist bei weitem nicht die einzige, bei der der Schweineauslauf "so aussieht", ganz im Gegenteil - die allerwenigsten haben nach 2-3 Jahren noch "Grün" (Bio-Schweine haben auch nur 2x2m per Gesetz, was meinst Du, wie die um diese Jahreszeit aussehen?) also mach Dir keine Gedanken - tu einfach was dagegen.
Wenn Du ein Bild von Deinem Auslauf hättest (und mir mailen oder hier reinstellen könntest) würde ich mich sehr freuen, ich "sammel" sowas um andere Leute damit "rechtzeitig" beraten zu können ;-)
*winke & viel Erfolg*
Brigitta
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07.01.2005 18:34 |
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Sabine unregistriert
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Hey, Brigitta is back.
Das ich das noch erleben darf.
Super.
Da hast du ja ne Menge wertvoller Tipps bekommen. Wenn du was für deine Wutz tun willst, halt dich dran. Kann ich nur empfehlen.
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07.01.2005 18:50 |
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Thomas unregistriert
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Hallo Angi,
meine 4 Wutzen hatten diegleichen Probleme als sie zu mir kamen.
Bei mir haben sie zwischen Stall und Wiese eine geplflasterte Fläche, wo ich auch das Futter reiche. Nach ein paar Wochen, waren alle Klauen wieder im Normalbereich.
Ich befürchte allerdings, dass die 20 qm der eigentliche Grund für alle geschilderten Probleme sind.
Kies hilft nicht unbedingt beim Ablaufen. Ausserdem ist das sicher kein natürlicher Untergrund, um auch mal mit dem Rüssel zu arbeiten.
Ein fester Untergrund hilft auch gegen HD, die unsere Freunde leider genauso bekommen wie die Hunde.
Im Punkte Blutung nach Klauenschneiden, kann ich mich nur Sabi´nes Vermutung anschließen.
Eine OP ist bei sowas jedenfalls nicht nötig, wenn nicht der komplette Klauenbereich völlig deformiert wurde durch zu lange Hornspitzen.
Viele Grüße, Thomas
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08.01.2005 01:05 |
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Angi Muhl unregistriert
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Hallo Euch Allen! Erst noch vielen Dank für die vielen Ratschläge. Bin schon an der Umsetzung beschäftigt, zumindest suche ich schon Informationen.
Die Kurse für die Klauenpflege sind hier irgendwie kein Standard-Programm, da hab ich noch nichts in Erfahrung bringen können. Kein Wunder, bei uns gibts weniger Tiere, dafür jede Menge Wein...
Werde den Auslauf noch diese Woche um 5 qm erweitern, dann ist aber wirklich nix mehr drin, platztechnisch gesehen. Da hat sie noch unverwüsteten Rasen, der wohl die längste Zeit Rasen war.
Und ich werde im Frühjahr den Fussweg, der an ihrem Stall vorbei führt, betonieren lassen (bisher nur gepflastert) und auch noch ein kleines Stück, damit sie besser stehen kann, wenn sie frisst!
Tja, mal sehen, ob es schon besser wird, wenn sie ihren Auslauf vergrössert bekommt. Bis zum Frühjahr müssen wir beide wohl mit dieser unangenehmen Lage leben.
Ach ja, hat jemand von Euch Erfahrungswerte, wie lange so ein Hängebauchschwein lebt? Ich habe unterschiedliche Aussagen von zwei TÄ,. Der eine meinte, ca. 15 Jahre könne sie schon erleben und der andere redete von max. 6 Jahren.
So, das war´s für´s Erste!
Angi
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10.01.2005 18:33 |
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Sabine unregistriert
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Moin Angi
Also, von 15 Jahren kannst du ruhig ausgehen. Das wäre normal.
Noch ein Nachtrag.
Ich hab mir gerade die Bilder von deiner Wutz angesehen. Also, wie soll ichs sagen?
Wenn du die Madame nicht deutlich abnehmen lässt, wird sie die 15 Jahre aber nicht erreichen. Da kann man ja eigentlich zwei von machen.
Nicht böse sein, ich kämpfe auch ständig mit dem Übergewicht meiner Schweine.
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10.01.2005 19:18 |
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Angi Muhl unregistriert
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Upps...!!!!
Also, ich war ganz stolz, dass sie schon abgenommen hat!!!!
Aber das sieht eh keiner ausser mir. Hmm, dann muss ich mein Luise-Diät-Programm wohl noch verschärfen! Ohje...
Danke für die offenen Worte - ich werde sie beherzigen!
Lieben Gruss
Angi
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10.01.2005 19:38 |
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Franziska
Mitglied
Dabei seit: 24.04.2004
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Herkunft: Oberdorf, Nähe Basel
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Hallo Angi
Sorry, wenn ich nochmals in die gleiche Kerbe hauen muss wie meine Vorredner: Deine Luise ist wirklich viel, viel zu schwer... das wird früher oder später (eher früher) zu Gelenkproblemen führen, da die Gelenke durch das schwere Gewicht und den zu weichen Boden laufend überdehnt werden. Da musst Du schleunigst Abhilfe schaffen, das ist Alarmstufe rot!
Bitte lies auch mal noch diesen Thread hier:
http://www.minischwein-info.de/forum/wbb...eadid=2503&sid=
Vielleicht könntest Du einen Teilbereich mit Gartenplatten decken, diese schweren Betonplatten, die Du im Gartenbedarf bekommst. Das wäre zumindest mal eine schnelle Notlösung, bis Du dann im Frühling richtig betonieren kannst.
Die anderen haben es Dir ja schon gesagt, dass der Auslauf viel zu klein ist. Das ist kaum sauberzuhalten und schadet den Klauen noch zusätzlich. Hat sie denn noch zusätzliche Bewegung ausserhalb von diesem Auslauf?
Ich kenne die Probleme mit Hufen und Gelenken von Pferden, die zu lange nur in einem weichen, matschigen Auslauf gehalten werden. Aber Du hast ja schon erkannt, dass Du Abhilfe schaffen musst, sonst wird Deine Luise wirklich nicht sehr alt.
Viel Glück bei Deinem Projekt,
liebe Grüsse,
Fränzi
__________________ Alles über Nager: http://www.nagerforum.ch/
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10.01.2005 21:32 |
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Sabine unregistriert
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Moin Angi
Ich meine mich zu Erinnern, dass du mal was über das Übergewicht deiner Wutz geschrieben hast.
Man sieht ja auch an den Hautfalten, dass da mal viel mehr war..........durchhalten, ihr schafft das.
Wie alt ist Luise eigentlich?
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11.01.2005 08:31 |
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SHierling unregistriert
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Hallo,
ich finde die Idee von Franzi prima - wenn Du irgendwo Platten auslegen kannst, wirklich gut!. Und wenn Du einen gepflasterten Bereich hast - es muß nicht unbedingt Beton sein (ist nur am einfachsten, weil das Wasser ja weg soll) - festes Pflaster reibt die Klauen auch ab, kannst Du doch vielleicht einfach erweitern. Oder den Teil den Du jetzt dazunehmen willst von vornherein mit ein paar Platten befestigen? Einfach "mehr Platz" nutzt nämlich nichts, da arbeitest Du vergeblich, es sei denn, es wären mehrere 100m².
Weiche Klauen können auch am Futter liegen (zu eiweißreich) - wie gestaltest Du eure "Diät" denn im Moment?
Grüße
Brigitta
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11.01.2005 12:31 |
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Angi Muhl unregistriert
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Hallo Fränzi, Sabine, Brigitta!
Also, ich denke, wir (Luise und ich) wissen jetzt, wie dringend die Diät ist.
Ich werde sie auch, wenn sie Lust hat, ab und an mal wieder ins Haus lassen, weil sie sich dorthin freiwillig bewegt.
Sie ist schon sehr faul geworden..., was aber auch daran liegt, dass sie alleine ist und den ganzen Tag nix zu tun hat. Und bevor Ihr was sagt: nein, ich kann kein zweites Schwein nehmen bei diesen Platzverhältnissen. LEIDER! Würde ich zwar gerne, aber dann habe ich ein Sumpfgelände!
Zur Zeit habe ich ein Schweinefutter, was mein Futterlieferant selbst gemahlen hat und, damit sie was im Bauch hat, kommt da noch Schrot dazu, der ihrem Magen vorgaukeln soll, er wäre voll. Das wechsle ich ab mit pflanzlichen Hundeflocken oder mal einem Obsttag. Sie hat wirklich schon abgenommen, aber eben nur langsam.
Die Idee mit den Gehweg-Platten ist nicht schlecht - danke. Werde ich wirklich ein paar besorgen und vorerst Abhilfe schaffen.
Luise ist jetzt 4,5 Jahre alt. Und stur wie ein Esel...
So, bis dann,
Angi
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12.01.2005 06:33 |
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SHierling unregistriert
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Huhu nochmal,
das Deine (Eure) Diät wirkt, sieht man ja deutlich - ganz toll, und hilft sicher. Was für die Klauen wichtig ist, ist aber gar nicht mal so die Menge des Futters, sondern die Zusammensetzung. So, wie bestimmte Futtermittel festen oder weichen Speck "machen" beim Schwein, bewirkt ein zu hoher Eiweißgehalt im Futter eben weiche Klauen (weil das Horn von den verschiedenen Aminosäuren in dem Eiweiß aufgebaut wird).
Dein Futterlieferant weiß sowas sicher, wenn er selber mischt, vielleicht kannst Du ihn mal fragen, was in "Deinem"Futter drin ist. Und "Schrot, das nur den Magen voll macht" gibt es eigentlich nicht. Kleie vielleicht?
Grüße
Brigitta
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12.01.2005 09:57 |
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Angi Muhl unregistriert
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Hallo!
Also, ich meine mich zu erinnern, dass er Schrot gesagt hat. Kleie? Hmm, es ist so ein rotbraunes, gemahlenes Zeug.
Was gebt Ihr einem 100 kg - Schwein an Futter? Sie bekommt bisher nicht mal 1 kg. Naja, plus Obst.
Übrigens hab ich auf meinen kleinen Sonnengarten verzichtet und ihn meiner Dicken gestiftet! Die hat jetzt ca. 10qm mehr - nicht die Welt, aber immerhin...
Mein nächstes Problem: ich will hier Mails verschicken und darf es nicht, weil ich nicht angemeldet bin?! Bin ich doch, oder verstehe ich mal wieder was falsch?
Einen schönen Abend wünsche ich,
Angi
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17.01.2005 20:24 |
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Sabine unregistriert
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Moin Angi
Weizenkleie ist "so ein gemahlenes rotbraunes Zeug"
, das wirds wohl sein. Mit einem Kilo Futter, meinst du da Trockenmasse Futter oder eingeweicht ein Kilo? Was für Futter eigentlich? Obst rechne ich auch nicht, aber meine beiden "Sumoringer" kommen auch mit einer erschreckend geringen Menge hin.
Deine Prinzessin hat deinen Sonnengarten dazubekommen? Find ich klasse. Hoffentlich weiss sie das zu schätzen.
Statt Mails schreib lieber PNs, die Mailfunktion ist, meines Wissens, inaktiviert. Liegt nicht an dir, ist bei allen so.
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17.01.2005 23:34 |
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SHierling unregistriert
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Hallo,
Meine Sauen (ca 120-150 kg zur Zeit je nach Rasse) bekommen, wenn sie niedertragend sind, etwa 4-5 kg Kartoffeln (gedämpft) - das ist sozusamen die Gewichts-Steuerung, die mageren etwas mehr, die dickeren etwas weniger,dazu 1-2kg Futtermöhren (roh) oder 1-2 Rote Bete, 300g Getreideschrot und 200g "Eiweißfutter", das wechselt, mal Lupinen, mal Erbsen/Bohnen/Bierhefe mal Milchpulver und mal Eier - je nachdem, was grade da ist, dazu 20g (nach Dosierungsanleitung) Vitamin-Mineralstoff-Spurenelemente-Gemisch.
Umgerechnet ist das ein (eher knappes) kg TM mit ca 12-14% RP, das ist nur ganz knapp mehr als der normale Erhaltungsbedarf für so ein Tier, wenn die Ferkel noch kaum wachsen, und so in etwa, vielleicht etwas knapper, sollte die Ration für Dein Schwein auch zusammengesetzt sein, vor allem nicht mehr als 11,5 MJ ME, und nicht mehr als 12% Eiweiß, wenn sie denn abnehmen soll.
Wenn Du einen Bauern hast, der Dir Futter für "niedertragende" oder "leere" Sauen gibt, ist das völlig ok, der weiß schon, was da reingehört - die Menge richtet sich dann danach, ob Du Grundfutter hast oder nicht. Grundfutter sind: Möhren, Obst, Kartoffeln (roh, gedämpft machen sie zu dick), usw.. Wenn Du viel Grundfutter fütterst, mußt Du dementsprechend evtl einige Spurenelemente und Mineralstoffe ergänzen, z.B mit einer halben oder viertel Portion Vormischung, sonst schlägt die Diät "auf die Knochen".
Auch wenn Sabine da nie so recht meiner Meinung ist: ich kann nur davor warnen, so zu tun als gäbe es Futter "das nicht berechnet werden muß" - die Bedarfswerte für Schweine gelten immer "je Tag", und sollten auch möglichst eingehalten werden.
Beispiel: jemand möchte, daß sein Schwein abnimmt, und füttert deswegen nur 1/2 Portion Alleinfutter (z.B. von Sniff) und dazu 1/2 "Sättigungsbeilage" wie Kleie - dann sind genau alle die Stoffe, die im Alleinfutter als "100% Tagesbedarf" gerechnet werden (Mineralstoffe, essentielle Aminosäuren, Spurenelemente, B-Vitamine etc) ja auch nur zur Hälfte drin. Beim gesunden Abnehmen ohne langfristige Schäden sollen ja aber nur die Energie und das RP reduziert werden, die täglich benötigten Spurenelemente, Vitamine, Mineralstoffe und essentiellen Aminosäuren, die den Stoffwechsel "in Betrieb halten" (weil sie für Enzyme, Hormone und andere Boten- und Abbaustoffe im Körper wichtig sind) sollen ja aber in voller Menge da sein.
Ich hoffe, das war einigermaßen einleuchtend?
Wenn Dein Schweinchen das Futter schon länger bekommt und damit abgenommen hat, ist das schon ok - nur kann es vielleicht sein, daß durch die insgesamt reduzierte Menge eben genau die InhaltsStoffe fehlen, die die Klauen hart machen. Darum ist es immer gut zu wissen, was ein Tier mit dem Futter an Nährstoffen und Zusatzstoffen bekommt, wenn es denn Klauen- , Haut- oder sonstwelche Problemchen hat.
Grüße
Brigitta
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von SHierling: 18.01.2005 10:22.
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18.01.2005 10:19 |
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Piri unregistriert
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RE: Haltung und Klauenpflege |
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Hallo Angi, ich habe gehört, daß man die Hufen auf pfeilen kann. Habe es bei meinen zwar noch nicht gebraucht, aber vieleicht läuft es dann ja besser. Ich habe für meine beiden Oynkis, wie ich sie immer nenne, ca einen Hektar Land. Diesen dürfen sie aber nur benutzen, wenn ich selbst auch auf der Weide bin, da da noch andere Tiere sind und die beiden gerne die anderen ärgern. Damit sie aber nicht aufs "Freie" verzichten müssen, haben sie ein Gehege. um auf die Toilette zu gehen. Ca. 50 qm groß. Damit es nicht alllzu matischig in diesem Gehege ist, (wir haben hier Moorboden), habe ich das alles mit einer dicken Strohschicht ausgelegt. Das ist dann schon etwas besser. Gruß Piri
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20.01.2005 17:09 |
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Sergeis mutter unregistriert
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Hallo!
Wenn es auch auf Englisch klappt, habe ich so eine Webseite gefunden, wo mit Hilfe von Fotos beschrieben wird, wie man das mit den Hufen machen kann:
http://www.potbelliedpigs.co.uk/
Schaut auf "Hoof Trim 1" (mit Tierarzt) und "Hoof Trim 2" (zu Hause mit vielen Gehilfen).
Bei uns mit Sergei hatten wir auch schon manche Probleme damit. Wir haben uns letztendlich eine grosse Astschere angeschafft, mit der wir das machen.
Ich selbst habe meistens so gemacht, dass ich mich mit Sergei in ein ziemlich kleines Zimmer eingeschlossen habe, und ihm hartes Brot gefüttert habe, damit sein Kopf in eine Richtung schaut und er beschäftigt ist, während ich versuche, so schnell wie möglich so viele Klauen wie möglich zu schneiden, bevor er sich umdreht und nach meiner Leber schnappt (ich trug meistens eine dicke Jacke, damit ich mir darum keine Sorgen machen musste
). Natürlich war es nicht so leicht - es gefällt ihm gar nicht!
- aber irgendwie hat es immer doch geklappt.
Naja, die Leute, deren Schweine so zutraulich sind, dass sie Hufe schneiden ohne Gemurmel zulassen, sind wirklich beneidenswert!
Liebe Grüsse,
Tinet
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26.01.2005 22:28 |
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Sabine unregistriert
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Moin Tinet
Da hast du ja was Tolles rausgesucht.
Ich habs bildlich bisher noch nirgendwo so schön gesehen. Was mich allerdings irritiert ist die Astschere, die halte ich für übertrieben. Ich benutze immer eine Rosenschere, und selbst bei harten Klauen älterer Tiere hatte ich da bisher keine Probleme. Ich finds auch unpraktisch, mit einem Gerät zu arbeiten bei dem man nicht eine Hand frei hat.
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26.01.2005 22:57 |
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Zora unregistriert
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Hallo Angi
Hallo Angi dein Schweini ist wirklich zimmlich kräftig würde wirklich mal auf gesundes gemüse umsteigen.Vieleicht kannst du kostenlos reste von einem Supermakt bekommen, frag dich einfach mal durch!
Oder Wiesencops sind normal für Pferde die dinger musst du mit wasser einfeichen, schwein hat den bauch voll und der energiewert liegt mit sicherheit weit unter dem von deinem futter.Darunter kannst du dann natürlich noch Gemüse oder Obst mischen damit es nicht so langweillig schmeckt :liplick:
Vorsicht Wiesencops immer einweichen!
Zur auslaufbefestigung rate ich dir auch Waschbetonplatten zu nehmen.
Sind sehr stabil habe ich auch für die Pferde in den Boxen den sie haben den vorteil das der urin ablaufen kann zwichen den Platten!
Solltest sie nur verkert rum legen dann ist die oberfläsche wie beton boden.
Wenn du einen teil des auslaufes damit auslegst werden die klauen auch besser, mit sicherheit sogar.Wenn du dich nicht traust mit ner schere versuch es doch einfach mal mit ner groberen feile!
Wünsche dir und natürlich deinem Schweinel viel glück mit der diät.
Grüße Andrea
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31.03.2005 23:43 |
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Angi Muhl unregistriert
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Hallo Zusammen!
Ihr werden es nicht glauben, aber gaaanz langsam stellen sich erste Erfolge ein:
Luise hat wieder eine sichtbare Taille - sie flitzt viel schneller durch den Garten - sie ist wendiger geworden!!
Und die Hufe, naja, ich hab sie so weit, dass ich ab und zu mit ner Feile dran darf! Da gehen dann zwar nur Millimeter ab, aber immerhin!
Zu diesem Zweck kommt sie dann wieder ins Haus! Ist mir auch lieber, da sie so wenigstens stundenweise wieder Gesellschaft hat und sie nutzt das auch aus. Sobald sie mein Auto hört, steht sie am Gatter und will ins Haus. Dort hat sie eine Decke liegen und auf die legt sie sich. Dann erst muss ich ihr den Bauch kraulen und wenn dies geschehen ist, darf ich an die Hufe. Nicht immer - da ist sie zickig!
So, ich bleib dran und werde weiter berichten - wenn es auch langsam voran geht!
Ach ja: den Boden hattte ich zwischenzeitlich mit Rindenmulch abgestreut, was zwar ihre Hufe sauberer hält, aber die Nässe läuft nicht ab. Werde wohl auf die Betonplatten zurückgreifen, wenn es trockener ist!
Liebe Grüße
Angi
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01.04.2005 05:02 |
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