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Geschrieben von Chris am 03.07.2022 um 09:48:

geschockt Plötzlich Ferkel

Da kürzlich eines meiner Minis verstorben ist, war ich schon eine Weile auf der Suche nach einem neuen Gefährten oder einer Gefährtin für meinen Göttinger Borg. Es sollte ja vom Alter her passen und auch der Charakter war mir wichtig, um die Chancen auf erfolgreiche Vergesellschaftung zu erhöhen. Bei einer Frau, die sich als Züchterin bezeichnete und die tatsächlich einige Muttersauen und Ferkel beherbergte, fand ich eine Lausitzer Dame, die nur notfallmäßig bei der Züchterin lebte und mit dem Trubel auf dem Hof nicht gut zurecht kam. Sie hatte einen ganz schön dicken Bauch, allerdings versicherte mir die Züchterin, dass sie lediglich Futter bei den Pferden gemopst hätte und übergewichtig sei. Die Sau könne auf keinen Fall trächtig sein. Damals machte die Dame durchaus noch einen Vertrauen erweckenden Eindruck und so glaubte ich ihr. Wir trieben die Sau also in einen Transportkäfig und ich fuhr mit Ihr eine Stunde in ihr neues Heim. Dort hatte ich neben dem Freilauf meines Borgs ein zweites Gehege inkl. Stall aufgebaut, damit die beiden sich erst einmal kennenlernen konnten. Zunächst kniffen sie sich gegenseitig in die durchs Gitter gesteckten Rüssel, doch nach ein paar Tagen war die Stimmung gut und ich bereitete die Vergesellschaftung vor. Am Tag X, 6 Tage nach dem Einzug der Sau, zeigte sie sich jedoch morgens besonders zickig. Wäre das Gitter nicht dazwischen gewesen, hätte sie den Borg vermutlich attackiert und auch mir gegenüber wirkte sie gereizt, so dass ich es für das beste hielt, sie in Ruhe zu lassen und die Vergesellschaftung zu verschieben.
Als ich dann Mittags von der Arbeit nach Hause kam, traute ich meinen Augen nicht: ich sah, wie meine Sau die Nachgeburt fraß. Neben ihr, halb im Stroh versteckt, entdeckte ich winzige Ferkelchen. Ich war geschockt!
Mittlerweile habe ich mich über die Aufzucht von Ferkeln schlau gemacht. Auch unsere Schweine-Tierärztin hat mich lange und ausgiebig beraten und mich toll unterstützt! Jetzt sind die Kleinen, 5 an der Zahl, anderthalb Wochen alt und richtige Wonneproppen (https://www.youtube.com/watch?v=jSgzQEz2ieE&list=PLYFnVjhbheQ_digK91Lx5-ktm-zjGxqx5&index=14)! Die Sau ist eine aufopferungsvolle Mutti.
Die Züchterin wollte mir eigentlich die Ohrmarke der Sau nachsenden, weil sie sie bei der Abholung nicht dabei hatte (sie wohnt nicht da, wo die Ställe sind). Ich hab nochmal nachgefragt und wollte auch ihre Betriebsnummer wissen, damit ich die Sau ordnungsgemäß ummelden kann. Leider meldet sie sich jetzt nicht mehr.
Ich bin nicht einmal böse wegen des überraschenden Kindersegens. Auch wenn es sicher nicht einfach wird, die kleinen irgendwann in gute Hände zu vermitteln, ist es doch ein Geschenk, sie aufwachsen sehen zu dürfen. Wenn ich aber bedenke, dass die Züchterin mindestens geahnt haben muss, dass die Sau trächtig ist und dass sie sie trotzdem kurz vor der Geburt dem Stress eines Umzuges ausgesetzt hat, werde ich richtig sauer, denn ich kann nicht verstehen, wie man einem Tier so etwas antun kann. Zumal sie ja durch die ganze Aufregung auch eine Fehlgeburt hätte erleiden können!

Ich hoffe, so etwas ist ein Einzelfall und die Züchterin ist ein absoluter Einzelfall. Oder hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen?



Geschrieben von Silke (wutzwutz) am 04.07.2022 um 06:28:

 

Guten Morgen,

leider könnte ich zusammen mit vielen Anderen mit solchen und ähnlichen Erfahrungen mehrere Bücher füllen.
Ich schätze auch Du wirst keine Ohrmarke bekommen.
Du solltest die Frau beim zuständigen VetAmt anzeigen.

Für die Mama und die Ferkel wünsche ich von Herzen alles Gute!

Liebe Grüße
Silke


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