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Geschrieben von Melanie am 28.03.2020 um 20:07:

  Erziehung

Hallo! Jetzt hab ich nochmal eine Frage zur Erziehung unserer Minischweinchen! Die Beiden sind jetzt seit sechs Wochen bei uns und haben sich ganz gut eingelebt! Eddie ist der Boss der beiden und Jack ist der liebe!
Wir machen jeden Tag Fortschritte in der Annährung, allerdings versucht Eddie auch immer wieder uns einzuschüchtern! Gebissen hat er nicht aber immer mal geschnappt und ganz wichtig getan! Ich schimpfe immer mit ihm und habe ihn auch schonmal an der Schulter ein bisschen geschuppt! Ist wohl alles normal, da er auch von uns Grenzen bekommen muss! Jetzt hatte ich mir überlegt mal eine Wasserpistole mit ins Gehege zu nehmen und ihm auf den Po zu spritzen falls er wieder frech wird! Da wir drei Kinder haben ist es mir schon wichtig, dass die beiden erzogen werden und ich ihnen vertrauen kann! Habt ihr noch einen Tipp für mich wie ich mit Eddie am besten umgehe? Oder eigene Erfahrungen gemacht? Lustig! Winke-Winke!



Geschrieben von Silke (wutzwutz) am 29.03.2020 um 07:20:

 

Hallo Melanie,

das mit dem Wasser funktioniert bei Hunden aber nicht bei Schweinen! Selbst wenn er sich am Anfang evtl. erschreckt ist es ihm früher oder später egal. Die Erziehung von Schweinen heißt sie müssen auch wissen woher die Ansage kommt. Du musst Dich durch Lautstärke, Drohverhalten (z. B. mit dem Fuß aufstampfen) und Dominanzverhalten (an der Vorderschulter wegschubbsen) ganz klar als Leitsau positionieren. Mach Dir keine Gedanken, Du könntest die Zwei verschrecken. Je stärker die Leitsau, desto glücklicher und gelassener sind die Schweine. Provokation und in Frage stellen der Rangordnung ist die Art wie sie testen ob die Leitsau stark genug ist.

Achtung: Eine Schweine Rotte hat nicht nur eine Leitsau und der Rest ist gleich. Sie ist durchstruktuiert. Das bedeutet jedes Rottenmitglied wird getestet ob man sich in der Rangordnung darüber positionieren kann. Je nachdem wie alt Deine Kinder sind, darfst Du sie nie! Mit den Schweinen alleine lassen. Der "Umgangston" von Schweinen ist recht rauh und so kann es zu echten Verletzungen kommen.

Je nachdem wie alt Deine Schweine sind hast Du auch noch zwei Pubertäten durchzustehen.

Gruß
Silke



Geschrieben von Melanie am 29.03.2020 um 10:20:

 

Oh man! Das hört sich ja nach viel Arbeit an! Eddie wird auch nur komisch wenn wir ihn streicheln und er keine Lust drauf hat! Ansonsten hat nur Jack zu leiden!
Die Beiden werden anfand Mai ein Jahr alt!
Ich bin da noch nicht ganz durchgestiegen, manchmal lassen sie sich gerne kraulen und liegen beide nebeneinander und manchmal ist es schwieriger! Dabei habe ich schon gelernt, dass es keinen Sinn macht es während der Fütterungszeit zu versuchen!
Ich hatte immer ein bisschen Sorge, dass Eddie mich oder ein Kind beißen könnte, wenn ich zu hart mit ihm umgehe, natürlich ohne ihn zu schlagen!
Aber wenn du meinst, dass er sogar glücklicher wäre, wenn ich bestimmt und drohend auftrete, dann ist das ja schonmal beruhigend!
Meine Jungs sind 11, 13 und 4 Jahre alt! Den kleinsten lasse ich natürlich nicht mit ihnen alleine! Hast du denn positive Erfahrungen gemacht, dass es nach einer Zeit ganz harmonisch wird? Ich hoffe es!
Und vielen Dank für deine Antworten, ich bin ganz froh, dass ich hier im Forum einige Fragen loswerden kann! Lustig! Prima!



Geschrieben von Silke (wutzwutz) am 30.03.2020 um 06:30:

 

Ja es wird besser! Schweine haben zwei Pubertäten. Mit ca. 6 Monaten und mit ca. 1,5 Jahren. Wenn das durch ist wird es einfacher. Wenn ihr alle dran bleibt kehrt Ruhe ein. Wichtig istdaß Du den zwei immer auch die Möglichkeit gibst sich zurück zu ziehen. Sie dürfen nicht drohen aber wenn sie sich ausweichen muss das auch in Ordnung sein.
Mit der Mischung aus Strenge und Geduld klappt das, wie bei Kindern auch Zwinker!



Geschrieben von Barbara am 30.03.2020 um 17:04:

 

Hallo Melanie

Genau wie Silke sagt: Durch Lautstärke, Drohverhalten (z. B. mit dem Fuß aufstampfen) und Dominanzverhalten (an der Vorderschulter wegschubsen) ganz klar als Leitsau positionieren.

Und zusätzlich auch sehr hilfreich: So lange dieses Dominanzverhalten ausüben, bis sie einige Meter zurückweichen. Die Schweine müssen nachgeben. Und "wegschubsen" heiss nicht "ganz leicht berühren" großes Grinsen . Sondern richtig wegdrücken, so dass sie weichen.

Ich hab dieses "frech werden/Rangfolge ausprobieren" grad aktuell mal wieder bei einem meiner Borgs. Er ist 10 Jahre alt und ca. 80 kg schwer. Bei mir sind sie immer lammfromm, können kein Wässerchen trüben. Bei einer Kollegin, die gerne mal ab und zu füttert, wurde einer sehr frech und schnappte und drohte.

Massnahmen wie beschrieben umgesetzt. Braucht aber ein wenig Mut, wenn das eine nicht schweineerfahrene, fremde Person machen muss.

Liebe Grüsse, Barbara



Geschrieben von Melanie am 02.04.2020 um 16:55:

 

Ok! Dann werde ich das durchziehen!
Ich habe jetzt meinen Weg gefunden, in dem ich sie nur noch streichel wenn sie eindeutig zu mir kommen! Ansonsten gibt es morgens und abends Futter und ein bis zweimal am Tag einen Futterball und ein Brötchen! Natürlich wollen sie immer was zu Fressen haben wenn ich komme, aber auf ein scharfes „Nein“ hören sie schon ganz gut!
Fangen allerdings manchmal an laut zu quietschen! Ist wohl Protest weil es nichts gibt!
Wie macht ihr das mit dem Futter nebenbei? Ich möchte ja ihr Vertrauen gewinnen und irgendwann mit ihnen kuscheln und sie nicht verziehen!
Ich suche mir dann häufig irgendeine Beschäftigung bei ihnen im Stall oder im Gehege um present zu sein!
Liebe Grüße Melanie!



Geschrieben von Silke (wutzwutz) am 02.04.2020 um 19:09:

 

Wenn das Wetter schön ist kannst Du Dich einfach mal reinsetzen und ein paar Rosinen oder Äpfel neben Dich legen. Dann kommen Sie schon nach und nach. Die Kalorien kannst Du Ihnen ja von der Hauptmahlzeiten abziehen.



Geschrieben von Melanie am 02.04.2020 um 21:13:

 

Bei Rosinen drehen sie richtig durch und sind auch am nächstennTag noch ganz aufgeregt! Und ich kann es noch nicht gut aushalten, wenn sie mich so bedrängen wenn es eben alle ist! Deshalb habe ich öfter Nüsse im Gehege versteckt, so finden sie einfach nichts mehr, das ist für sie ok!
Habt ihr Erfahrungen mit Klickerteaining? Ich habe es schonmal versucht, hat grundsätzlich auch gut geklappt! Das einzige Problem ist halt, dass ich es nur mit einem zur Zeit machen kann! Was mache ich mit dem anderen? Wegsperren ist ja nicht wirklich positiv!
LG🐷😉



Geschrieben von Silke (wutzwutz) am 03.04.2020 um 07:54:

 

Auch wenn es für Dich dann anstrengender ist, Schweine lernen durch zuschauen. Wenn also das Zweite dabei ist und es auch richtig macht....



Geschrieben von Melanie am 03.04.2020 um 12:16:

 

Hey Barbara!
Danke für die Tipps! Ich stelle es mir nicht einfach vor einen 80 kg schweren Eber zu schubsen! Ich selber wiege 53 kg! Da hätte ich wohl keine Chance so viel Kraft aufzuwenden! Ist es denn möglich oder in Ordnung wenn die Leitsau ( also ich) sich für jemand anderen Positioniert? Für einen Besuch z.B.?
Oder muss der Besuch für sich selber kämpfen? Konfusion
LG



Geschrieben von Melanie am 04.04.2020 um 09:10:

 

Hey, gestern ist gerade ein neues Problem aufgetaucht, und zwar hat Jack am Abend so laut geschrien, das es durch Mark und Bein ging! Er wollte Futter!
Da ich gestern Nachmittag wenig Zeit hatte waren sie viel alleine! Allerdings haben sie einen Ca 100qm großen Auslauf und können den ganzen Tag wühlen!
Gefüttert wird immer zwischen 18:00 Uhr und 18:45Uhr!
Wie kriege ich das denn in den Griff? Braucht er mehr Zuwendung? Jack ist der sensiblere und geschrien hat er um viertel vor sechs!
Wir wollen ja auch mal in den Urlaub fahren, es wäre schlecht wenn die Nachbarn irgendwann genervt wären!
Unglücklich!



Geschrieben von Jörg am 04.04.2020 um 15:57:

 

Hey Melanie,

bei mir steht ja irgendwann die Anschaffung von 2-3 großen Schweinen ebenfalls ins Haus. Während der Beratungen mit Sabine und Silke hieß es dann von beiden: füttere bloß niemals niemals nie nie um die gleiche Zeit. Denn das merken sich die Racker und lassen es Dich wissen, wenn Du mal "zu spät" dran bist...denke mal, dass Jack genau diese Knöpfe nun drückt Oink

Genervte Nachbarn sind bei jedweder Form der Tierhaltung ein Problem. Daher am besten ein gutes Verhältnis pflegen. Gerade wenn man so "exotische" Tiere wie Schweine hält. Aber das schaffst Du schon...

Lieber Gruss,
Jörg



Geschrieben von Melanie am 04.04.2020 um 16:17:

 

Alles klar! Wie mache ich das denn jetzt? Dann muss ich jetzt von dieser Zeit wieder weg! Ne Kleinigkeit vor der Zeit und dann später richtig? Habt ihr einen Tipp?



Geschrieben von Melanie am 04.04.2020 um 16:26:

 

Und in welcher Zeitspanne darf das denn sein? Ich dachte plus minus ne halbe Stunde würde reichen! Vielleicht haben wir zwei dreimal hintereinander gegen sechs Uhr gefüttert! 😟
Könnt ihr mir mal eure Futterzeiten sagen, nur so ungefähr?
Wenn ich jetzt erst um 20 Uhr komme, halten sie es wohl nicht mehr aus!



Geschrieben von Melanie am 04.04.2020 um 16:56:

 

Und dann habe ich noch eine Frage!
Wenn wir die Schweine mal mit in den Garten nehmen, der mit dem Gehege nicht direkt zusammenhängt, ist es dann schwierig ihnen diese Freiheit an anderen Tagen zu verweigern, weil es nicht immer passt? Oder ist es eine Frage der Autorität?
Jetzt bin ich erstmal durch... großes Grinsen
Vielen Dank für eure Antworten, das hilft mir immer gut weiter! Prima!
LG Melanie!



Geschrieben von Schmatzebatz am 04.04.2020 um 17:49:

 

Hallo Melanie,

also meine Schweine bekommen ihr Frühstück zwischen 6 und 10 Uhr. Je nachdem, wie ich arbeiten muß. Dann kann man Sonntags auch mal ausschlafen, ohne Gequieke im Garten...
Abendessen gibt es zwischen 18 und 21 Uhr.
Wenn du deine jetzt an die ausgedehnteren Fütterungszeiten gewöhnen willst, ist es wichtig, das sie kein Futter bekommen, solange sie danach schreien. Erst wenn sie wieder ruhig sind, bekommen sie etwas.

Gruß Oliver



Geschrieben von Barbara am 04.04.2020 um 21:10:

 

Hallo Melanie

Wenn Besuch kommt, dann bist du ja mit im Gehege und hast die Rüssels im Auge. Die werden sich "anständig" benehmen. Sollte einer mal etwas ungestüm werden, dann mahne ihn ab.

Das mit dem an der Schulter wegdrücken geht gut, auch bei einem erwachsenen Schwein und auch, wenn man selber kein Riese ist. Sobald man dominant auftritt, mit dem Fuss stampft, laut spricht wissen die schon, was es geschlagen hat. Dann kannst du die gut an der Schulter wegdrücken, die stemmen sich nicht wirklich dagegen und weichen zurück. Das schaffst du alles Prima!

Füttern/schreien: Wie Oliver sagt: zu unterschiedlichen Zeiten füttern. Ich füttere wochentags zwischen ca. 8.00-8.30 Uhr und ca. 17.30-19.00, Wochenende einiges später. Auch das kriegst du in den Griff, wird alles viel einfacher mit der Zeit. Die lernen schnell.

Das gleiche mit "in den Garten" nehmen. Kann sein, dass sie dann mal kurzzeitig motzen, wenn sie nicht in den Garten dürfen. Aber auch das lernen sie.

Liebe Grüsse, Barbara



Geschrieben von Melanie am 04.04.2020 um 21:41:

 

Vielen lieben Dank, jetzt bin ich schon ziemlich beruhigt das alles gut klappen wird! Jack hat heute Abend auch nicht mehr geschrien und konnte sein Abendbrot um 19:00 Uhr genießen! Alles super! großes Grinsen



Geschrieben von Melanie am 24.02.2022 um 23:07:

  Erziehung

Hallo!
Ich hätte zum Thema Erziehung noch eine Frage! Wenn der Eddie, also der stärkere von meinen beiden kastrierten Miniebern, den Jack häufig in die Ecke drängt oder seinen Frust an ihm auslässt, darf ich mich da einmischen oder ist es das normale rauhe Schweineleben? Der Jack tut mir immer ein bisschen leid! Wenn ich Eddie dann ermahne bringt es auch häufig was, aber bringt mein Verhalten dann die Rangordnung durcheinander?
Viele Grüße Mélanie!



Geschrieben von Silke (wutzwutz) am 25.02.2022 um 07:14:

 

Guten Morgen Melanie,

wenn die Rangordnung steht ist nur eins wichtig: Du bist die Leitsau!
Dann darfst Du Dich auch einmischen. Es ist zwar das normale rauhe Schweine Leben, aber dazu gehört auch, daß Du als Leitsau entscheiden darfst ob die Jungs sich jetzt prügeln oder nicht. Du darfst launisch sein und reagieren wie Du es gerade für richtig hälst. Das klingt seltsam, aber damit positionierst Du Dich als stark und das schafft Sicherheit und Ruhe für die Jungs.
Sie werden tatsächlich dankbar darauf reagieren.

Schweine halt Doiiing!

Grüße Silke



Geschrieben von Lucky-Herrchen am 08.04.2022 um 18:34:

  Auch unser fast 2 Jähriger Muckt gerade auf

Hi Ihr alle,
seit gestern ist er komisch verliert gerade seine winterborsten, wenn man Ihn kraueln will schnappt er auf einmal (ohne zu knurren) nach einem und geht sogar nochmal nach....

Ich hatte Ihn dann von meiner Frau weggeschubbst und gedroht, ich muss dazu sagen er ist schon nicht mehr klein sondern hat so seine 70kg.

@ Silke meinst Du dass könnte die nächste Pubertäre Phase sein, schriebst Du mir damals mal.

Dass er mal schnabbte wenn man Ihn aus versehen am Ohr kitzelte oder so kennen wir schon, das geseter und auch heute mit dem hinterher gehen und Nachschlag verteilen ist mir neu....

Kennt Ihr das auch von Euren???

LG
Kai



Geschrieben von Silke (wutzwutz) am 10.04.2022 um 07:47:

 

Guten Morgen,

ja das klingt eindeutig nach Pubertät. Das dürft ihr ihm auf keinen Fall durchgehen lassen.
Gleichzeitig könnt ihr den Borsten Wechsel etwas unterstützen wenn ihr ihn bürstest. Natürlich nur wenn er sich benimmt.

Grüße
Silke



Geschrieben von Lucky-Herrchen am 15.04.2022 um 03:15:

  Hallo Silke, alles wieder gut

Hallo Silke,
danke für Deine Antwort, es waren Blähungen :-D

Er hatte sich nicht berühren lassen wollen und war Zickig und Ruppig weil er schmerzen hatte.

Nach einer Massage und Fenchel-Kümmel Tee und viel gepupse war alles wieder gut soweit.

Auf die Pubertät warten wir noch.... Lach....

Alles Gute danke Euch allen



Geschrieben von Silke (wutzwutz) am 15.04.2022 um 06:53:

 

Na prima! Zumindest könnt ihr Euch nicht über Langeweile beschweren.
Lachkrampf


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