Um daran zu erinnern, dass Schweine eine bedeutende Rolle gespielt haben, findet Ihr nun weitere Pflanzen in Verbindung mit Schweinen stehen.
Geht einfach mal mit offenen Augen durch die Gärten, Wiesen und Felder und versucht sie zu entgegen:

Von André Karwath aka <a href=“//commons.wikimedia.org/wiki/User:Aka“ title=“User:Aka“>Aka</a> – <span class=“int-own-work“ lang=“de“>Eigenes Werk</span>, CC BY-SA 2.5, Link
Eberraute (Artemisia abrotanum)
Weitere Namen sind Stabwurz und Zitronenkraut (aufgrund des kräftigen Zitronengeruchs) oder als neuere Züchtung Kampfereberraute. Im englischen wird sie „maiden’s ruin“ (Jungfernverderb) und im deutschen davon abgeleitet „Jungfernleid“ genannt. Man sagte, sie habe aphrodisierende Eigenschaften.
Sie wurde vorwiegend als Gewürzpflanze und u.a. zur Heilung von Leibschmerzen bei Tieren und in Wundsalben eingesetzt. Heute findet sie aufgrund ihres geringen Wasserbedarf in vielen Gärten als Zierpflanze ein Zuhause.
Sie gehört zur Familie der Korbblütengewächse.

Bild von Dirk (Beeki®) Schumacher auf Pixabay

Von Furu Maru – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Wer hätte das gedacht? Die allerseits beliebte Pusteblume trug früher den Namen Saurüssel, Saunelke, Sauschnabel oder Schweinerösl. Die Knospen sollen dem Schweinerüssel ähnlich sehen.
Es gibt noch eine Vielzahl von weiteren Beinahmen dieses Korbblütengewächses.
Nicht nur als Futterpflanze für Weidetiere und Bienen sehr bedeutend. Aus ihren Blüten wird ein geleeartiger Brotaufstrich hergestellt oder im Salat verwendet. Aus der getrockneten und gerösteten Wurzel der Pflanze wurde in den Nachkriegsjahren ein Ersatzkaffee hergestellt (Zichorienwurzelersatz).

Von Bouba – by Bouba, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=780843
Sauohr oder Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum)
Die Blätter dieses Dickblattgewächses sollen ähnlich dick wie Schweineohren sein.
Sie wird als Zauber-, Heil- und Zierpflanze verwendet. Man pflanzte sie auf Dächern, weil man annahm, dass sie ein guter Blitzableiter war, sie ist als Heilpflanze verdauungsfördernd und harntreibend. Die Römer pflanzten das Sauohr in kunstvolle Gefäße, um damit den Garten zu verschönern. Frische Schnittstellen der Blätter helfen bei Sonnenbrand und Insektenstichen. Die Blätter werden auch als Badezusatz verwendet.

Schweinsauge oder Einbeere (Paris quadrifolia)
Diese Pflanze scheint die Fantasie der Menschen stark angeregt zu haben. Sie besitzt viele unterschiedliche Namen u.a. Sauauge, Teufelsauge, Fuchsauge, Krähenauge, Sternkraut, Wolfsbeere.
Laubwälder, Wiesen in Laubwäldern, Flachmoorwälder und Fichtenmoorwälder an Bachläufen sind die Standorte dieser Pflanze, wo früher die Schweine zur Mast getrieben wurden.
Dieses Liliengewächs wurde als Heilpflanze gegen Krämpfen, zur Wundbehandlung, bei Geschwüren und Augenentzündungen eingesetzt.

Saubrot oder europäisches Alpenveilchen (Cyclamen europaeum)
Es wurde auch Schweinbrot genannt, da die Knollen gerne von Schweinen gefressen wurden, die nicht so empfindlich auf das Gift reagieren. Für Menschen sind bereits 0,3 g toxisch und höhere Dosen durch durch einsetzende Atemlähmung tödlich. Fische sind besonders gefährdet, da bereits geringe Mengen Bewusstlosigkeit hervorrufen.
Das Alpenveilchen gehört zu den Primelgewächsen.


Von M. Kunz, Willingen – <span class=“int-own-work“>Selbst fotografiert</span>, CC BY-SA 3.0, Link
Schweinskraut – schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
Es wird auch Antoniuskraut genannt, womit die Beziehung zum Schwein hergestellt ist, denn der Heilige Antonius ist ein Freund der Schweine. Manchmal findet man auch den Namen Eberkraut. Außerdem wurde die Pflanze gemäß der alten Signaturenlehre (ähnliches mit ähnlichem heilen – Chromoanalogie) aufgrund ihrer rötlichen Farbung als Heilmittel für Schweine bei Rotlauf verabreicht.
Das Weideröschen ist ein Nachkerzengewächs. Teile der Pflanze werden beim Menschen als Tee gegen Prostataleiden und Magen- und Darmerkrankungen eingesetzt.
Die langen Samenhaare des Weideröschens wurden auch als Kerzendochte verarbeitet, bei den Indianern zusammen mit Ziegenhaaren zu Decken und Umhängen verwoben, in Russland werden damit Kissen befüllt. Die äußeren Fasern der Stängel dienen- zu Schnüren geflochten- als Fischernetze, die von den Haida, einem nordamerikanischen Indianerstamm, benutzt werden.
Das Schwein im Grünen Teil 1
Das Schwein im Grünen Teil 3