Jörg
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Tierschützer kritisieren Privatzoo |
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Ein kleiner Zoo sorgt zurzeit für große Aufregung unter den Tierschützern: Im Außenbereich des Altenheims der Bürgerhospitalstiftung am Mausbergweg wurden bis vor zwei Wochen zwei Hängebauchschweine gehalten - die mussten jetzt getötet werden. Ohne Grund, wirft die Tierrettung Landau den Verantwortlichen vor. Auch die anderen dort gehaltenen Tiere seien in einem nicht hinnehmbaren Zustand.
"Es handelte sich um eine Vorgabe des Landesveterinäramtes, es war keine Willkür", sagte der Leiter des Altenheimes, Klaus-Dieter Schneider, zu den Vorwürfen der Landauer Tierrettung. Die zwei Schweine hätten getötet werden müssen, da der Verdacht bestand, dass sie an Schweinepest erkrankt waren. "Die Tiere wurden in Koblenz untersucht - wir hatten keine andere Wahl", so der Heimleiter.
Die Tierschützer sehen die Tötung als "ein unbequemes Problem, das brutal und billig erledigt wurde", wie das Liselotte Lorenz-Fritz beschreibt. Laut der Tierschützerin aus Landau veranlassten besorgte Tierfreunde aus Speyer vor vier Wochen eine Kontrolle durch das Veterinäramt, da die Tiere nicht artgerecht gehalten worden seien. "Sie machten einen ungepflegten und kränklichen Eindruck", so Lorenz-Fritz.
Doch nicht nur der Gesundheitszustand der beiden Schweine sei schlecht gewesen, auch die Art und Weise der Haltung und Pflege der Tiere hätte zu wünschen übrig gelassen. Unter anderem soll es keine Suhlstelle für die Hängebauchschweine gegeben haben, erklärte die Tierrettung. "Das ist ein Muss für die Pflege der Tiere", so Liselotte Lorenz-Fritz.
Heimleiter Klaus-Dieter Schneider kann den Vorwürfen der Tierschützer nichts abgewinnen, für ihn sei die Haltung im Mausbergweg keineswegs nicht-artgerecht. "Die Tierhaltung ist akzeptabel - wir handelten hier mit Sicherheit nicht grob fahrlässig", unterstreicht er. Der kleine Zoo des Altenheims werde jährlich vom Veterinäramt überwacht, und er habe bisher nie Bedenken der Amtsärzte zu hören bekommen. Der Hausmeister des Altenheims sei sogar auf einem Lehrgang für Tierpflege gewesen, damit er sich fachmännisch um die Zoobewohner kümmern kann.
Die Vorwürfe der Tierrettung gehen aber über die Tötung der Schweine hinaus: "Der Gesamtzustand der Anlage ist sehr bedenklich", sagt die Vorsitzende Lorenz-Fritz. Denn der Privatzoo beherberge noch Ziegen, Enten und einen Schwan. "Der Schwan wirkt sehr angeschlagen - ich bin jetzt dabei, ein Ausweichquartier für ihn zu suchen", erklärte sie. Und will dafür sorgen, dass die Fische ebenfalls umgesiedelt werden: Der ganze Teich könne so nicht geduldet werden, Belüftung und Pflege seien nicht ausreichend. Sie mache sich Sorgen, dass auch "die anderen Probleme auf die unsanfte Art entsorgt" werden.
Die Verantwortlichen des Seniorenheims glauben, dass der Zoo für Bewohner, Gäste und hauptsächlich die Kinder enorm wichtig sei. "Deswegen wollen wir die Anlage aufrecht erhalten", unterstreicht Schneider. Das Wasser des Teiches werde gut belüftet, die Tiere hätten genügend Platz und Pflege. Deshalb strebe er eine Aussprache mit der Tierschützerin an: Sie könne gern mit ihm und dem Amtsarzt einen Rundgang machen.
Quelle: Die Rheinpfalz
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