Eberkastration ohne Betäubung |
Jörg
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Eberkastration ohne Betäubung |
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Bern Der Schweizer Tierschutz (STS) hat am Dienstag in Bern die Diskussion um die Eber-Kastration ohne Betäubung neu lanciert und erneut ein Verbot gefordert. Der Bund will vor einem Entscheid die verschiedenen Alternativen wissenschaftlich prüfen. Kagfreiland setzt auf Ebermast ohne Kastration.
Aus Sicht des STS ist es nicht länger akzeptabel, dass junge männliche Ferkel allein zur Verhinderung eines «Ebergeruchs» im Fleisch ohne vorherige Schmerzausschaltung kastriert werden. Eine solche Praxis füge den jungen Tieren unnötige Schmerzen zu, sagte Cynthia Lerch-Leemann, Fachtierärztin für Tierschutz beim STS. Hansueli Huber, Geschäftsführer Fachbereich Tierschutz, warf den Produzentenorganisationen vor, mit dem Festhalten an der bisherigen Praxis den Weg zu Gunsten tiergerechter Alternativen zu versperren. Namentlich dem Schweineproduzenten-Verband Suisseporcs seien jegliche Verbesserungen zu Gunsten der Tiere vor dem Hintergrund der Markttauglichkeit ein Dorn im Auge. Es gelte deshalb, mit einem Verbot der betäubungslosen Kastration von rund 1,3 Millionen Ferkeln pro Jahr den nötigen Befreiungsschlag zu wagen und damit dem jahrelangen Hin- und Herschieben des Schwarzen Peters ein Ende zu setzen.
Für das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) kommt ein allfälliges Totalverbot der Ferkelkastration allerdings nur in Frage, wenn die möglichen Alternativen erforscht sind und die Akzeptanz von Produzenten, Tierschützern und Konsumenten vorhanden ist. Die fünf seit 1996 unterstützten Forschungsprojekte hätten unter anderem ergeben, dass die Lokalanästhesie für das Tier viel Stress und gleichzeitig eine ungenügende Schmerzausschaltung bedeute.
«Gar nicht kastrieren, ist die beste Alternative», schrieb kagfreiland. Wie das seit zwei Jahren laufende Projekt «Eber statt Kastraten» gezeigt habe, könne auch mit unkastrierten Schweinen einwandfreies Fleisch produziert werden. Im zweiten Schritt des Projekts soll nun auf breiterer Basis untersucht werden, wie der unangenehme Ebergeruch verhindert werden kann und welche Verarbeitungsprodukte mit den wenigen Jungebern hergestellt werden können, die bei der Schlachtung wegen zu intensivem Geruch aussortiert wurden.
Quelle: Yahoo Nachrichten
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12.06.2003 09:12 |
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Claus unregistriert
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Hallo
Ich kann mir einen Kommentar nicht verkneifen.
Jetzt wird also mal wieder die Kastration thematisiert.
Ob Frau Kagfreiland auf Ebermast setzt oder nicht, ist völlig irrelevant. Wichtig ist doch, was die abnehmende Hand und die Verbraucher fordern.
Vielleicht hätte sich die Dame vor ihrem Engagement etwas Kompetenz aneignen sollen.
1. Die Betäubung von Ferkeln ist sehr umstritten, weil sie die Schmerzen nicht wesentlich verringert (Lokale Betäubung) bzw. weil dadurch nicht zu unterschätzende Gesundheitsrisiken für die Ferkel entstehen (Vollnarkose)
2. In der Regel kann Eberfleisch völlig normal verarbeitet und konsumiert werden. Die Bildung der Pheromone (Geruchsstoffe) erfolgt erst ab ca. 80 kg Lebendgewicht, die Einlagerung in das Gewebe noch später. Eine Verkürzung der Mastdauer (vgl. Dänemark) würde sich hier positiv auswirken.
Noch ein Gedankenspiel zum Schluß. Es geht schon heute und in einigen Jahren wird es praxisreif sein: durch spezielle Reproduktionstechniken das Geschlecht von Spermien zu erkennen und diese danach zu sortieren. Auch das wäre dann eine Möglichkeit, das Kastrieren zu vermeiden...
Nachdenkliche Grüße,
claus
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12.06.2003 19:18 |
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Jörg
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Themenstarter
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Brauchst Dir hier nix zu verkneifen, Claus
!
In Sachen Kastration wäre eine Verhinderung derselben sicherlich das Mass aller Dinge. In anderen Staaten ist der Konsument auch an den Geschmack von Eberfleisch gewöhnt, oder aber eine Lösung wie die dänische.
Was Deine Zukunftsvision anbelangt bin ich zugegebenermaßen emotional etwas zwiegespalten. Einerseits würde das Tierleid minimiert (wahrscheinlich). Andererseits sehe ich sowas wie die weitere Entartung des Verhältnisses des Menschen zum Nutztier (egal welches). Künstliche Besamung ist da das gleiche Problem. Denn so wird das Tier weiterhin zu einem Produkt degradiert, welches nach Menschenwille geformt und behandelt wird. Anstatt man der Natur seinen Lauf beläßt.
[schild]Echte Eber für alle Sauen[/schild]
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12.06.2003 19:30 |
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Angelle unregistriert
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Kastration ohne Betäubung |
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Die Tierlobby verlinkt auf ihrer Homepage neuerdings auf einen kurzen Videoclip, der die Ferkelkastration (ohne Betäubung) dokumentiert:
http://www.tierlobby.de/rubriken/Tiergar...ausschwein1.htm
Solche Aufnahmen sollte man mal wieder all denjenigen zeigen, die angeblich kaum Fleisch essen oder Minischweine halten, aber keine Sympathie für "Großschweine" entwickeln können...
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27.04.2005 16:10 |
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Olaf unregistriert
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hallo bin zufällig auf eure Seite gestossen,
Ich muss sagen einige positionen die hier vertreten werden sind völlig weltfremd. Der Verbraucher wünscht sich nun mal billiges Fleisch und zwar ohne Eber Geruch, ich bitte dies zu akzeptieren. Am Bsp. der Bio Produkte sieht man das viele Menschen nicht bereit sind mehr Geld für ihr Fleisch zu bezahlen, der Markt dümpelt schon seit Jahren auf gleichem Niveau dahin. Eine Kastration unter betäubung würde die Kosten für den Landwirt und somit für das Fleisch steigen lassen, genauso wie eine verkürtzte Mastdauer.
Bevor jetzt wild Beschimpfungen losgehen, ich akzeptiere jeden der lieber Bio Fleisch isst genauso wie jeden der sich vegetarisch ernähren möchte, es ist aber bitte auch für die menschen verständnis aufzubringen die gerne Fleisch essen und es billig kaufen möchten. Bezeichnend ist auch das sich mal wieder eine Tierärtztin äußert die beim Tierschutz angestellt ist und wahrscheinlich in ihrem ganzen Leben noch nicht einen Betrieb mit Schweinemast als TA betreut hat und null Praxis Wissen hat. Sie ist eine Fachtierärtztin für Tierschutz, ohne dies abwerten zu wollen so muss ich sagen wenn sie Fachtierärtztin für Schweine wäre und jahrelange erfahrung in desem Bereich hätte könnte sie vielleicht eine solche aussage treffen, so kann ich ihr nur empfehlen ein paar jahre als Assistentin in einer Schweinepraxis zu arbeiten und danach erneut eine Aussage zu treffen.
MfG Olaf
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27.04.2005 21:11 |
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Tanja Mueller unregistriert
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Wo es hier so um die Kosten geht, ahbe ich doch einen super Vorschlag: um die Krankenkassenbeiträge zu reduzieren und das Gesundheitssystem wieder zu stabilisieren, schlage ich vor, ab heute auch bei Menschen keine Anästhesie mehr vor OPs durchzuführen. Dürfte doch im Sinne all derer, die hier so knallhart kalkulieren wollen, sein, oder?
Oder sind wir mal wieder an dem Punkt, daß Schweine eben "minderwertig" sind, weil sie "ja nur dazu da sind, Schnitzel zu werden"?
fragt sich,
Tanja (die selbst schon mehrmals miterleben "durfte", wie kleinen Babys die Beine festgebunden und der Unterleib aufgeschnitten wurde - diese Schreie vergesse ich niemals mehr)
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30.04.2005 20:18 |
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Waver unregistriert
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@Tanja Müller
Im Prinzip ist Dein Vorschlag nicht schlecht!
Aber so krass brauchen wir es zunächst nicht einmal zu machen!
Sagen wir doch einfach einmal, dass sämtliche Zahnbehandlungen, wie Wurzelbehandlung, Extraktionen, Überkronungen ohne Betäubung praktiziert werden!
Mal sehen wie viele da schon rumpiensen und jammern werden!
Und dann sprechen wir die behandelten Leute mal auf eine Kastration ohne Narkose an; mal sehen ob sie dann schlauer sind?
Die meisten Leute werden dann aber wohl mit dem Spruch "das ist ja nur'n Tier!" kommen!
Die Tatsache, dass außer der Krönung der Schöpfung noch jemand anderes Empfindungen hat, ja so gar Leid und Schmerz empfindet, auf den Gedanken kommen die meisten Leute gar nicht!
Man müßte manchmal wirklich Möglichkeit der "Bewußtseinstransformation" haben und die "Schlächter" der Tiere in die Körper ihrer Opfer stecken.
Dann sollten sie den Schmerz und das Elend einmal am eigenen Leibe erfahren.
Ob sie das nach einer "Re-Transformation" immer noch so locker sehen würden??
Ciao
Frank
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30.04.2005 22:06 |
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Jörg
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Hallo Olaf,
dass einige Verbraucher sich billiges Fleisch wünschen, weil der Geldbeutel ansonsten für tägliches Fleischkonsumieren nicht reicht, kann ich nur bedingt verstehen. Die Realität ist doch: je billiger, desto schlechter ist die Qualität. Und unter dieser Preisspirale nach "unten" leiden ja inzwischen auch die Menschen ganz derbe. Allen voran die Erzeuger, also Bauern, die für ihre Arbeit einen Fliegenschiss an Lohn bekommen und zudem noch einen Tritt in den Hintern von Tierschützern oder der Gesellschaft gemeinhin. Und insofern kann ich für die Billighabenwoller nicht so richtig Verständnis aufbringen.
Tanja hat es ja recht drastisch ausgedrückt aber durchaus sehr plastisch. Man sieht es ja in unserer Gesellschaft durch und durch: Geiz ist geil, was anderes zählt nicht. Und letztlich machen wir uns damit alle selber kaputt. Siehe Unternehmen, die dicke Gewinne machen und dann mal schwupps 1000e Arbeitsplätze abbauen.
Von daher ist es total kurzsichtig auf das "billig" zu pochen. Man kann seinen Fleischkonsum auch ein wenig einschränken und sich dann bessere Produkte kaufen, die dann auch gesünder sind. Dazu muss es nicht einmal zwingend Bio sein. Anstatt zum Lidl dann einfach mal in eine Fachmetzgerei gehen. Nur so als Beispiel.
Ich denke, dass sich viele Landwirte wünschten, dass der Otto-Normal-Fleischkäufer mal endlich bereit wäre, mehr zu zahlen und dadurch auch die Arbeit der Bauern honorieren würde...
Morgengruss ohne
Jörg
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01.05.2005 07:32 |
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