Jörg
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Landwirtschaft zum Mitmachen |
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Quelle: www.ron.de
Das Vertrauen zu Lebensmitteln hält sich in Grenzen. Das verwundert nicht, waren doch im vergangenen Jahr Lebensmittel-Skandale ein Dauerthema. Dabei ist der Verbraucher nicht nur ein Opfer. Mit seiner Vorliebe für das Sonderangebot entscheidet er sich häufig für Erzeugnisse aus der billigen Massenproduktion. Um Bürger für das Problem einer billigen Produktion auf Kosten von Qualität, Umwelt, Mensch und Tier zu sensibilisieren, bietet die SÖL praktische Projekte an. Mit ihrer Präsentation eines Ökohofes will sie den Stellenwert der Ernährung betonten.
Der Hof Gut Hohenberg liegt in Queichhambach bei Annweiler in der Südpfalz. 1998 hat die SÖL ihn gekauft. Seit 1999 bewirtschaftet sie ihn und baut das Anwesen zu einem Seminarbauernhof um. Die moderne Pädagogik hat längst erkannt, dass der Mensch durch eigenes Erleben nachhaltiger lernt als durch abgehobene Theorie. Wer durch die Arbeit seiner Hände die bäuerliche Landwirtschaft kennen lernt, macht sich die Herkunft der Lebensmittel bewusster und achtet eher auf ihre Qualität. Dies ist die Grundidee, die dahinter steckt.
Das Gut umfasst 25 Hektar, von denen vier Hektar für den Anbau von Getreide, Kartoffeln und Gründüngung genutzt werden. Das übrige Land sind Wiesen und Weiden. Auf Gut Hohenberg leben Rinder, Schweine, Pferde, Hühner, Gänse, Katzen und Bienen. Zu den Erzeugnissen zählen neben den Ackerfrüchten und Fleischsorten auch Apfelsaft, Marmeladen und Kürbisse. Gemäß den Grundsätzen des Biosphärenreservats beschäftigt der Hof bäuerliche und handwerkliche Arbeitskräfte aus der Region.
Zu jeder Jahreszeit kann der Besucher den Bauernberuf hier miterleben: Pflügen, Säen und Ernten stehen genauso auf dem Programm wie ein Boden- und Kompostpraktikum, das den Kontakt zu Nutztieren, die Produktion von Butter und Quark, der Ernte und Verarbeitung von Obst und die Zubereitung vollwertiger Mahlzeiten beinhaltet. Ulrich Hampl, der den Geschäftsbereich leitet, und seine Mitarbeiter erfahren immer wieder, dass diese Dinge für junge Menschen heute längst nicht mehr selbstverständlich sind.
Hampl legt Wert auf die Feststellung, dass es sich beim Bauernhof der SÖL nicht um einen Streichelbauernhof handle. Die Entstehung von Lebensmitteln beziehe sich also auch auf den Vorgang der Schlachtung. Auf Wunsch können Besucher bei der Geflügelschlachtung dabei sein - ein Angebot, das bisher niemand angenommen hat.
Im Zuge des Umbaus entstehen auf Gut Hohenberg Unterkünfte für Schulklassen und Erwachsenengruppen. Für die Unterbringung der Kinder werden in einem eigenen Wohn- und Arbeitsbereich Schlafräume, Dusche/WC und Betreuerzimmer eingerichtet. Zur Zeit sind bereits Tagesbesuche für Gruppen möglich. Ab Juni stehen sieben Zimmer für Übernachtungsgäste von Erwachsenenseminaren zur Verfügung. Ab Mitte nächsten Jahres können auch Schulklassen auf dem Hof übernachten.
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