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Zum Ende der Seite springen Kommentar zur bevorstehenden Änderung der Schweinehaltungsverordnung
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Jörg Jörg ist männlich
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Kommentar zur bevorstehenden Änderung der Schweinehaltungsverordnung Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Wie wir an dieser Stelle vermeldet haben, bereitet das Bunderlandwirtschaftsministerium zur Zeit eine Novelle der bisherigen Schweinehaltungsverordnung vor. In der betreffenden Newsmeldung hieß es dazu, dass deutsche Bauern nun Wettbewerbsnachteile zu befürchten hätten.

Zitat:
Würde dieser Entwurf in dieser Form umgesetzt, stünden den deutschen Schweinehaltern gravierende Wettbewerbsnachteile gegenüber ihren Berufskollegen aus anderen EU-Ländern ins Haus. Platzbedarf je Tier in Deutschland erheblich über dem europäischen Niveau festgeschrieben werden, in der Gewichtsklasse 85 bis 110 kg beispielsweise um bis zu 70 Prozent. Zusätzliche Anforderungen sieht der Entwurf bei den vorgeschriebenen Beschäftigungsmöglichkeiten, den zulässigen Spaltenweiten und bei den Abmessungen für Kastenstände vor. Bei einer Gruppenhaltung soll im Aufenthaltsbereich der Schweine eine Dusche oder eine andere Vorrichtung vorhanden sein müssen, die den Tieren eine Abkühlung der Haut bei Stalltemperaturen über 22 Grad Celsius ermöglicht. Auch diese Vorschrift findet sich nicht in der EU-Richtlinie.


Die vorgeschlagenen Maßnahmen halten wir von Schweinefreunde.de für durchaus lobenswert und im Hinblick auf den Tierschutz für vollkommen gerechtfertigt. Natürlich zeigt sich hier aber auch der direkte Dissenz zwischen Landwirten und Tierschützern, denn was der eine als Schritt in die richtige Richtung ansieht, verurteilt der andere als Wettbewerbsnachteil.

Es ist verstädnlich, dass die Bauern argumentieren, dass nun die Billigproduzenten aus dem Ausland bessere Karten haben. Auf den ersten Blick erscheint dies plausibel und würde dem Tierschutz vielleicht auch einen Bärendienst erweisen, wenn nun tatsächlich ein Hofsterben in Deutschland einsetzen würde und stattdessen das Schweinefleisch woanders produziert würde.

Jedoch, muss man es wirklich so negativ sehen ? Umgekehrt könnte doch auch ein Schuh daraus werden: man könnte mit der besseren Tierhaltung auch eine offensive Werbung betreiben und somit die Vorteile von deutschen Produkten herausstellen. Ich glaube schon, dass dabei ein gutes Potential vorhanden ist.

Das Beispiel der Zwangseinführung des Katalysators bei Autos beweist, dass es auch anders ausgehen kann. Denn was die Autoindustrie vehement versucht hat zu verhindern ist mittlerweile Standard und nicht mehr wegzudenken. Das Umweltbewußtsein hat sich seitdem sicherlich auch erhöht. Eine ähnliche Entwicklung in der Tierhaltung ist daher meines Erachtens auch nicht auszuschließen.

Natürlich bedarf es aber auch generell eine Überdenkung der bisherigen Werbemethoden in der Landwirtschaft. Wenn ich die irreführenden Eierverpackungen sehe oder das Bild von Kühen auf der Weide über der Fleischtheke, dann gehört sowas schlichtweg wegen Wettbewerbsverzerrung verboten. Auf jeder Verpackung aus der Übelhaltung sollte auch deutlich vermerkt sein, dass die Tiere eben kein glückliches Leben hatten. Hier ergäbe sich meines Erachtens eine Chance, dass die Haltungsmethoden auch besser in das Bewußtsein der Konsumenten Einzug halten würden. Und das nicht nur temporär bei irgendwelchen BSE-Skandalen, die man schnell wieder verdrängt.

Jörg Kipka
Schweinefreunde.de
13.03.2003 16:55 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
Andreas Bertram
unregistriert
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Hi, Jörg,

Zitat:
Das Beispiel der Zwangseinführung des Katalysators bei Autos beweist, dass es auch anders ausgehen kann. Denn was die Autoindustrie vehement versucht hat zu verhindern ist mittlerweile Standard und nicht mehr wegzudenken. Das Umweltbewußtsein hat sich seitdem sicherlich auch erhöht. Eine ähnliche Entwicklung in der Tierhaltung ist daher meines Erachtens auch nicht auszuschließen.


Hm, stimmt - die Autoindustrie hat bis zum Schluss geblockt und trotzdem ist es nicht zu dem vorausgesagten Disaster gekommen. Aber doch auch deshalb, weil meines Wissens mit der Zwangseinführung doch eine gewisse steuerliche Erleichterung eingeführt wurde. Oder habe ich das falsch in Erinnerung ?? Und dann wäre es dann doch wieder "nur" ein "die Leute am Geldbeutel gekriegt".

Grüße von
Chrisandimann großes Grinsen
13.03.2003 20:01
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