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| Tierschützer fordern: „Schafft die Jagd ab!“ |
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Forstamtsleiter Hartmut Müller widerspricht Jagdgegnern entschieden.
KIRN/KIRN-LAND – „Schafft die Jagd ab!“ fordern Tierschützer seit einiger Zeit und gehen dafür jeden ersten Samstag im Monat in Berlin auf die Straße. Den Jägern werfen sie sinnloses Töten von Wildtieren sowie einen unverantwortlichen Eingriff in die Natur vor und fordern deshalb eine entsprechende Änderung des Jagdrechts. Hartmut Müller, Leiter des Kirner Forstamtes und selbst passionierter Jäger, sieht das ganz anders.
„Der Mensch hat das ökologische Gleichgewicht der Natur verändert, und deshalb muss er es auch selbst wieder herstellen“, umreißt er eine der Aufgaben des Jägers. Seit Bär und Wolf aus heimischen Wäldern verschwunden seien, habe insbesondere das Großwild keine natürlichen Feinde mehr, erklärt Müller. „Zudem findet das Wild heute wesentlich bessere Lebensbedingungen als noch vor 100 Jahren vor, denn es gibt kaum noch Krankheiten, die den Wildbestand früher zusätzlich dezimiert haben“, fügt er hinzu. Um besonders beim Rot- und Rehwild einen Überbestand, der durch Verbiss gerade an jungen Bäumen immensen Schaden anrichtet, zu verhindern, muss der Jäger eingreifen und den Wildbestand regulieren. „Naturschutz und Jagd schließen sich nicht aus, sondern bedingen einander“, steht für den Forstamtsleiter fest.
Dazu ist der Jäger sogar per Gesetz verpflichtet, das vorschreibt, einen „angemessenen Wildbestand“ zu gewährleisten. Die Tierschützer haben nach Müllers Überzeugung daher eine sehr einseitige Sicht der Dinge und reißen das Tier aus dem Gesamtzusammenhang. „Würde man das Jagdrecht abschaffen, käme ein ganzes Geflecht durcheinander“, weiß der Forstamtsleiter. So bedeutet die Jagd für den Waldpächter auch einen Wirtschaftsfaktor. „Wildbret ist ein wertvolles Nahrungsmittel, durch dessen Verkauf ein nicht zu unterschätzender Ertrag erzielt wird“, berichtet Müller.
Die Tierschützer werfen den Jägern sinnloses Herumballern aus purer Lust am Töten vor. Völliger Unsinn, wie Müller weiß. „Um einen Jagdschein zu erhalten, ist eine strenge Ausbildung mit umfangreichen Kenntnissen notwendig“, erklärt er. Manche sagen, die Prüfung sei schwerer als das Abitur, fügt er schmunzelnd hinzu. „Die allermeisten Jäger wissen daher ganz genau, was sie tun und haben durchaus Ehrfurcht vor der Natur und damit dem Tier“, macht Müller deutlich. Dies widerlege ganz nebenbei auch den Vorwurf, die Jagd mit der Falle sei Tierquälerei und stelle eine Gefahr für Kinder und Haustiere dar. „Fallenjagd gibt es in Rheinland-Pfalz zwar noch, doch ist dafür eine spezielle Ausbildung nötig und nur in ausgesuchten Gebieten erlaubt“, erklärt der Forstamtsleiter. Die Jagd mit so genannten Tellereisen, die die Tierschützer meinten, sei dagegen verboten und werde streng bestraft.
In den Revieren, die der Zuständigkeit des Kirner Forstamtes unterstehen, funktioniere die Jagd im Sinne des Naturschutzes jedenfalls sehr gut, sagt Müller. „Nur Rot- und Rehwild wird mir zu wenig geschossen“, klagt er. Und an die Jagdgegner gewandt: „Wenn jemand seinen Mops tot füttert, ist das viel größere Tierquälerei als der saubere Blattschuss des kundigen Jägers.“
Von Manfred Janß
(Quelle:Main Rheiner 13.12.2002)
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13.12.2002 22:43 |
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