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Zum Ende der Seite springen Wildschweine „randalieren“ in Sulzdorf
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peggy
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Wildschweine „randalieren“ in Sulzdorf Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Treibjagd: Rotte flüchtet in Panik in Ortschaft und richtet einigen Schaden an - Jäger müssen wohl nicht haften
Kaisheim-Sulzdorf (wwi).

Eine in Panik geratene Wildschwein-Rotte ist bei einer kürzlich veranstalteten Treibjagd in den Ort Sulzdorf geflüchtet und hat dort einigen Schaden angerichtet. An vier Anwesen wurden Umzäunungen und/beziehungsweise Garagentore von den Tieren in Mitleidenschaft gezogen. Ein Schwein rannte so lange gegen eine Mauer, bis es verendete. Menschen wurden nicht verletzt. Ob die betroffenen Grundstückseigentümer einen Anspruch auf Schadensersatz haben, ist fraglich.

Die Pächter von rund einem halben Dutzend Jagdrevieren im Bereich der Hegegemeinschaft Monheim veranstalteten am Sonntag vor einer Woche eine gemeinsame Drückjagd. Ziel war es - wie zuvor in anderen Waldgebieten der Region (wir berichteten) - , den Bestand der Wildschwein zu dezimieren. Dem Vorsitzenden der Jagdgenossenschaft Sulzdorf, Paul Müller, zufolge schoss an diesem Vormittag im Forst zwischen Sulzdorf und Fünfstetten ein Waidmann auf ein Tier einer Wildschwein-Rotte. Diese erschrak anscheinend derart, dass sie in panischer Angst die Flucht ergriff.

Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Müller und andere Treiber gerade bei einer Einweisung - und beobachteten, dass die sieben Tiere aus dem Wald preschten. Weil das daneben liegende Maisfeld kurz zuvor abgeerntet worden war, hätten die Schweine offenbar jegliche Orientierung verloren: „Die kannten sich nicht mehr aus und hatten keine Deckung mehr.“ Sie seien auch nicht mehr abzufangen gewesen. Die Rotte rannte schnurstracks ins etwa einen Kilometer entfernte Sulzdorf.

Gegen Garagentor und Mauer

Dort liefen die Tiere kreuz und quer durch den Ort und gerieten an Hindernisse, die sie mit aller Gewalt überwinden wollten. Auf diese Weise „randalierten“ die Schweine regelrecht. Am schlimmsten traf es Andreas Burkhard im Oberdorf. Der berichtet, dass ein Tier zunächst mit voller Wucht gegen ein verschlossenes, hölzernes Garagentor krachte. Mehrere Bretter gingen zu Bruch, das Tor hat nun ein Loch. Anschließend versuchte der gut 30 Kilogramm schwere Vierbeiner eine etwa einen Meter hohe Gartenmauer zu überspringen. Dies schaffte das Tier aber nicht. Immer wieder donnerte es gegen die auf die Mauer betonierten Mönch-und Nonnen-Ziegel und sprengte einige davon weg. „Die flogen bis zu zwei Meter weit“, schildert Burkhard. Das Wildschwein fügte sich offensichtlich so schwere Verletzungen zu, dass es schließlich mitten auf der Straße tot zusammenbrach.

Ein anderes Schwein gelangte in Burkhards Garten und ramponierte beim Versuch, diesen wieder zu verlassen, nach Angaben des 62-Jährigen den Maschendrahtzaun auf etwa 30 Metern Länge. An zwei anderen Anwesen beschädigten die Schweine ebenfalls den Zaun. An einem vierten Haus prallte eines der Tiere gegen ein Metall-Garagentor und verbog es. Ein weiteres Schwein sei durch den Friedhof gebraust. Burkhard mag sich nicht ausmalen, was passieren hätte können, „wenn Kinder auf der Straße gewesen wären oder Leute, die nicht schnell genug wegkommen“. Möglicherweise hätte es Verletzte gegeben. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Tiere Menschen angegriffen hätten“, glaubt dagegen Jagdgenossenschaft-Vorsitzender Müller.

Rechtliche Seite klären

Andreas Burkhard hofft nun, dass ihm der Schaden ersetzt wird. Ob dies der Fall sein wird, ist aber nach Recherchen der Donauwörther Zeitung ungewiss. Die Angelegenheit werde „geschätzt und besprochen“, erklärte Jagdpächter Hans Murr auf Anfrage. Erst müsse freilich die rechtliche Seite geklärt werden. Und da sieht es so aus, als ob hier kein Jäger haften muss. Das vermutet jedenfalls die Vorsitzende des Rechtsausschusses des Bayerischen Landesjagdverbands, Barbara Frank. Den Schilderungen nach liege in Sulzdorf höchstwahrscheinlich kein Haftungsfall für den zuständigen Jagdpächter vor - sofern dieser alle Vorkehrungen getroffen habe, „dass die Rotte nicht zwangsläufig ins Dorf läuft“.

Grundsätzlich handle es sich bei den Schweinen um Wildtiere, die niemandem gehören, so Barbara Frank. Die Vorkommnisse in Sulzdorf habe wohl keiner voraussehen können: „Das ist sozusagen höhere Gewalt.“ Es sei schon öfters vorgekommen, dass einzelne Tiere im Rahmen von Treibjagden Schaden anrichteten, „von einer ganzen Rotte habe ich aber noch nicht gehört“.

Derweil sorgt in Sulzdorf die Wildschwein-Geschichte für Gesprächsstoff. Der örtliche Faschingsverein habe das Thema bereits aufgegriffen, weiß Andreas Burkhard. Der sinniert: „Des einen Leid, des anderen Freud...“ Übrigens: Bei der Treibjagd ließen laut Organisator Hans Stecher (Fünfstetten) insgesamt 14 Wildschweine ihr Leben.

(Quelle:Augsburger Allgemeine 12.12.2002)
12.12.2002 05:36
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