 Schwacher Kreislauf?? |
Jambalaika
unregistriert
 |
|
Hallo liebe Rottels!
Ich fürchte, wir haben ein ernstes Problem... daher bitte ich um eure Erfahrungen / Ratschläge!
Unser Wollschwein Rasputin (Eber, ca. 4 Jahre alt) scheint seit Wochen immer schwächer zu werden.
Erst fiel es uns nicht so auf, weil es extrem heiss war und Schweine durchaus unter hohen Temperaturen leiden.
Aber im Gegensatz zu ihm ist Jason (der 2. Eber) fit und gefrässig wie immer.
Rasputin wird dünner, frisst kaum noch und bewegt sich scheinbar nur mühsam.
Ihr werdet vermutlich sofort empört fragen, weshalb wir noch keinen Tierarzt gerufen haben: diejenigen, die mich aus dem Forum schon etwas kennen, wissen, dass wir ein großes Tierarzt-Problem hier haben.
Es gibt kaum fachkundige, kompetente Hilfe.
Wenn es um Pferde oder Kleintiere geht- kein Problem (sofern es nicht dringend ist- denn hier wartet man schon mal einen Tag auf Hilfe).
Aber Schweine, die nicht für die Schlachtung bestimmt sind- darum kümmert sich hier kaum ein Tierarzt.
(Erfahrungen: en masse!)
Wir werden natürlich dennoch wieder den Vet. holen - aber ich erwarte mir nicht viel Hilfe, oder fachkundige Unterstützung.
Daher meine Frage an euch: was kann ich selbst checken?
Hat jemand mit diesen Symptomen Erfahrung:
Schwäche
großes Schlafbedürfnis
Fressunlust
Abmagerung
Kein Interesse an Umgebung; Aktivitäten
Ich werde morgen mal versuchen, Fieber zu messen.
Hoffe auf Hilfe;
Michaela
|
|
05.08.2005 20:31 |
|
|
Jambalaika
unregistriert
|
|
so- wir warten gerade auf den Tierarzt.
Sein Zustand ist schlimm und ich hoffe wirklich, dass es noch nicht zu spät ist...
Nachdem er heute abend gar nicht mehr aufstehen will, habe ich nun gehandelt... und unseren "Lieblingstierarzt" gerufen. Er ist zwar kein Schweine-Profi, aber ich muss mir wenigstens nicht anhören, dass er einen guten Braten abgäbe und man ihn doch endlich schlachten solle... (O-Ton der hiesigen Landtierärzte!!)
|
|
|
05.08.2005 21:28 |
|
|
Amelie
unregistriert
|
|
Hallo Michaela,
ich denke schon , dass es gut ist, das du nicht noch länger wartest mit dem TA. Vielleicht kann er dir doch helfen.
Vielleicht kann er sich zur Not auch Rat bei Kollegen holen.
Aber so , wie du das schilderst, braucht eurer Schwein wirklich langsam aber Sicher Hilfe, warum auch immer.
Drücke euch ganz fest die Daumen.
Grüße
Kerstin
|
|
|
05.08.2005 22:37 |
|
|
Sabine
unregistriert
|
|
Moin Michaela
Wenn möglich Nierenwerte kontrollieren, Nieren abtasten. Könnte ein Nierenversagen sein.
Riecht der Eber aus dem Maul? Anders als sonst?
Melde dich mal was der Doc meint.
Ich drücke euch feste die Daumen.
|
|
|
05.08.2005 23:00 |
|
|
Jambalaika
unregistriert
|
|
Vielen lieben Dank für eure Antworten!
Ich komme leider erst jetzt dazu, darauf zu reagieren (das war eine harte Nacht!)
Rasputin hat schwere Herzrhythmusstörungen!!
Der Tierarzt hat ihm Selen und Effortil gespritzt und meinte, dass wir nichts weiter tun könnten, als ihm Effortil Tropfen (alle paar Stunden) zu geben und dafür zu sorgen, dass er wenigstens ein bißchen Wasser zu sich nimmt.
Die Ursache für diese Herzrhythmusstörungen sind ihm selbst nicht bekannt.
Eine übergangene Infektion (> dadurch: Herzmuskelentzündung) würde ebenso in Frage kommen, wie eine bereits seit der Geburt bestehende Insuffizienz, die sich nach der Hitzeperiode in Form eines Kollaps zum ersten Mal gezeigt hat.
Er hat kein Fieber, ist aber in sehr schwachem Zustand. (Steht nur mit Mühe auf und legt sich auf der Stelle wieder hin)
Ich habe ihm heute morgen einen Bananenbrei mit ein bißchen Olivenöl und Milch eingeflösst und ihm jetzt erstmal ein "Rucksackerl" gespritzt: sprich Kochsalzlösung unter die Haut, damit eine Dehydration vermieden wird.
Zusätzlich gebe ich ihm die Effortil Tropfen und ein Weißdornextrakt.
Ich sehe nicht viel Hoffnung, aber wir geben nicht auf!
Bitte drückt uns die Daumen!
Danke und liebe Grüße;
Michaela
|
|
|
06.08.2005 10:32 |
|
|
Sabine
unregistriert
|
|
Moin Michaela
Oh man, das ist ja übel.
Ich drücke euch fest die Daumen das er sich wieder berappelt.
|
|
|
06.08.2005 10:45 |
|
|
Jambalaika
unregistriert
|
|
Danke für die guten Wünsche, Sabine!
Rasputin ist in der Nacht verstorben.
Gestern abend wurde seine Atmung immer ruhiger und mein Mann war schon am jubilieren, weil er dachte, nun hätte er das Schlimmste überstanden. Ich sagte nicht viel dazu, aber ich wusste da bereits, dass die scheinbar ruhigere Atmung kein Zeichen von Fortschritt, sondern ein Zeichen von großer Schwäche, war.
Heute morgen fanden wir ihn tot in seiner Hütte.
Die Trauer ist groß und mir sitzt noch ein gewaltiger Kloß im Hals. Dennoch beschäftigen wir uns natürlich jetzt schon mit der Frage: was passiert nun, wenn Jason alleine ist?
Ich hätte gerne wieder ein Schwein und möchte so ganz ohne nicht leben. Mein Mann tendiert eher dazu, die Schweinehaltung aufzugeben und meint, es wäre für Jason kein Problem, alleine zu sein.
Er wäre mit einem neuen Schwein auch einverstanden- das ist nicht die Frage- aber seiner Argumentation nach MUSS Jason nicht unbedingt einen Gefährten haben.
Was meint ihr?
Obwohl Jason und Rasputin zwei unkastrierte Eber waren, kuschelten sie sich regelmäßig aneinander und schienen sich gut zu verstehen- bis auf ein paar relative harmloser Streitigkeiten, abgesehen.
Jason ist ca. 5 Jahre alt- ich nehme mal an, ein Schwein kann gut 10- 15 Lebensjahre erreichen. Ihn so lange völlig alleine zu lassen, - der Gedanke fällt mir schwer.
Mein Mann meinte auch, dass wir- sollte es ein zweites (neues) Schwein geben, wir dieses möglichst rasch zu Jason setzen sollten und nicht zu lange warten dürften- sonst wird eine Zusammenführung nur noch schwerer.
Ich will zwar ein zweites Schwein, würde mir aber gerne noch ein paar Wochen Zeit lassen.
(Die Trauer um Rasputin soll erst mal etwas kleiner werden...)
Ich bitte euch ganz herzlich um Ratschläge und Tipps!
Liebe, (traurige) Grüße;
Michaela
|
|
|
07.08.2005 13:43 |
|
|
Sabine
unregistriert
|
|
Moin Michaela
Es tut mir sehr leid für euch und Rasputin. 
Was für ein stolzer Name.
Also sofort könnte ich mir auch kein zweites Schwein holen.
Ich bin ziehmlich sicher, das es ihm nichts ausmacht ein paar Wochen, oder wie lange auch immer du für deine Trauer brauchst, auf einen Schweinekumpel zu warten.
Aber bis an sein Lebensende würde ich ihn nicht alleine lassen wollen.
Die Vergesellschaftung würde ich an deiner Stelle eh schrittweise machen, und ob du das nun nächste Woche oder nächsten Monat machst...ist doch egal.
Sind die beiden eigentlich Brüder gewesen?
|
|
|
07.08.2005 15:40 |
|
|
Amelie
unregistriert
|
|
Liebe Michaela,
Schei.... Nachricht.
Es tut mir leid für euch.
Die Trauer kann euch keiner nehmen.
Ich bewundere euch schon ein wenig , dass ihr euch direkt Gedanken macht, was aus eurem zweiten Schwein wird.
Wahrscheinlich gehen einem trotz der Trauer tausend Gedanken gleichzeitg durch den Kopf.
Ihr müsst ja nichts überstürzen. Lasst euch Zeit.
Einmal, um die Trauer zu verarbeiten zum anderen, euch wirklich schlüssig zu werden, was mit seinem Partner wird.
Es drängt euch keiner.
Kopf hoch, irgendwie geht es weiter.
Grüße
Kerstin
|
|
|
07.08.2005 21:24 |
|
|
Jambalaika
unregistriert
|
|
Vielen Dank für Eure Antworten, Kerstin und Sabine!
Ich glaube, mit dem Gedanken an einen neuen Kumpel für Jason verdränge ich ein wenig die aufkeimende Trauer.
Aber ich werde mir die Zeit nehmen, um ihn zu trauern, denn wir haben einen gemeinsamen Weg hinter uns- mit vielen Höhen und Tiefen.
Er war insgeheim doch mein Liebling, noch dazu ein "Flaschenkind", das wir aufgezogen hatten.
Ich kann nicht mal weinen- aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich schon gestern in Gedanken von ihm Abschied genommen habe- als ich bereits wusste, dass es kein gutes Ende geben wird.
Zuviele Tiere sind in letzter Zeit hier gestorben und ich fühle mich momentan ein wenig wie eine 90jährige, die ein Stück Krieg erlebt hat.
(Auch wenn das nun sehr anmaßend klingen mag...)
Vor vier Monaten hat meine Hündin uns verlassen- ein paar Wochen später zwei Katzen, etc...
Bei der Anzahl von Tieren muss man wohl einfach mit dem Thema Sterben umgehen können- die Wahrscheinlichkeit des Todes ist hier viel größer, als hätten wir nur ein, zwei Tiere.
Das Wohl von Jason ist mir momentan am Wichtigsten.
Dennoch bin ich beruhigt, dass ihr auch meint, es darf noch ein wenig Zeit dauern, ehe er einen neuen Kumpel bekommt.
Rasputin wird erst morgen vom Tierkörperverwertungsdienst abgeholt und ich bin froh, dass mein Mann das übernimmt!
Danke für den Zuspruch!
Liebe Grüße;
Michaela
|
|
|
07.08.2005 22:23 |
|
|
Amelie
unregistriert
|
|
Hallo Michaela,
da wirst du ja wirklich gleich mehrfach geknüppelt mit den Tiefschlägen.
Leider verlieren wir unsere Herzen sehr schnell an solche Tiere, auf der anderen Seite auch wieder gut.
Tiere geben uns eine ganze Menge.
Vielleicht entschädigt es uns auch heute oft für die all zu stressisge Zeit.
Nimm dir selbst ein wenig davon, um alles zu verarbeiten ....
Grüße
Kerstin
|
|
|
08.08.2005 22:28 |
|
|
Zora
unregistriert
|
|
Hallo Michaela
Das tut mir sehr leid 
Der schmerz ist bestimmt sehr groß, manchmal kämpft man einfach vergeblich.
Lass dir zeit bis du dich entscheidest noch ein schwein dazu zu nehmen.
Vieleicht findest du ein schon etwas älteres, was ein neues gutes Zuhause sucht!Sabine kann dir da bestimmt weiter helfen 
Grüße Andrea
|
|
|
09.08.2005 07:25 |
|
|
Sandra31
Stallknecht
Dabei seit: 04.08.2005
Beiträge: 66
Herkunft: Rheinland-Pfalz
Level: 32 [?]
Erfahrungspunkte: 451.626
Nächster Level: 453.790
|
|
Liebe Michaela,
auch ich bin in Gedanken bei Dir und wünsche Dir das allerbeste!!
Unsere Hündin starb im Februar. Einen Tag vor ihrem 10. Geburtstag. Sie war wie immer, wir fuhren weg und als wir wieder kamen, lag sie tot im Hof. Eigentlich ein schöner Tod, für uns aber ein Schock. 
Sie fehlt mir noch heute...
Unsere zweite Hündin hat das gar nicht interessiert.
Trauert denn Jason um Rasputin?
Viele liebe Grüße
Sandra
|
|
|
10.08.2005 08:57 |
|
|
Jambalaika
unregistriert
|
|
Sandra- ob Jason trauert, ist schwer zu sagen.
Ich habe durchaus das Gefühl, dass er seinen Rasputin vermisst- aber es kann auch sein, dass ich hier menschliche Gefühle hinein interpretiere, die er gar nicht empfindet.
Fest steht, dass er etwas unruhiger ist und öfter mal in die Hütte- und wieder hinaus läuft.
Ich habe es als Zeichen der Verwirrung gedeutet- als würde er ihn suchen.
Kann aber auch sein, dass er sich über den vielen Platz freut, den er nicht mehr teilen muss... ?!
Er macht keinen wirklich unglücklichen Eindruck- frisst normal und verhält sich auch nicht besonders auffällig.
Er ist nicht so ein "Kuschelschwein"- er respektiert menschliche Anwesenheit, hat aber kein allzu großes Anlehnungsbedürnfis.
Insofern wäre ich als Mensch ohnehin nicht mal ein halb so guter Ersatz...
liebe Grüße;
Michaela
|
|
|
12.08.2005 16:04 |
|
|
|
