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Zum Ende der Seite springen Landwirt liess Schweine hungern
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Jörg Jörg ist männlich
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Landwirt liess Schweine hungern Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Quelle: Lauterbacher Anzeiger

4250 Euro Geldbuße für Landwirt, der seine Schweine hungern ließ

Unglaubliche Zustände: Ferkel fraßen tote Ferkel, in Ställen sammelten sich Kot und Gülle

LAUTERBACH/ALSFELD (vn). Es war eine denkwürdige Verhandlung vor dem Lauterbacher Amtsgericht: Verteidiger und Staatsanwalt brüllten einander an, der Angeklagte stritt so lange mit seinem Verteidiger, bis dieser wutentbrannt aufstand und das Mandat niederlegte. Im Mittelpunkt der Verhandlung standen Fälle schwerer Tierquälerei durch einen Landwirt aus dem Raum Alsfeld.

Der Tierhalter hatte von der Veterinärbehörde des Vogelsbergkreises sechs Bußgeldbescheide in Höhe von insgesamt 4250 Euro wegen nicht artgerechter Schweinehaltung und anderer Gesetzesverstöße erhalten. Diese Bescheide griff er vor dem Amtsgericht am Sitz der Kreisverwaltung an.
Die Zustände in den Stallungen des Angeklagten in den vergangenen Jahren müssen bar jeder Beschreibung gewesen sein, wenn man den Schilderungen der Amtstierärzte glaubt. Die Ställe waren verkotet und voller Güllelachen, die Schweine abgemagert. Verendete Ferkel wurden nicht aus den Stallungen entfernt, so dass andere Ferkel in zwei Fällen bereits angefangen hatten, ihre toten Artgenossen zu fressen. Auch der Kadaver eines ausgewachsenen Schweins blieb tagelang im Stall liegen. Einen anderen Schweinekadaver fanden die Veterinäre auf dem Mist, ein weiteres totes Schwein in einer Plastiktonne.
Ein erfahrener Amtstierarzt schilderte, dass er ein Schwein seziert, also nach dessen Tod aufgeschnitten, habe. Dabei habe er nicht ein Gramm Fett an dem Tier festgestellt. "Im Stall herrschte Schmalhans. Es war erschütternd für mich", sagte der Tiermediziner. In einem Fall habe ein Tier unter einem Abszess gelitten, weil der Landwirt das Tier selbst, und zwar nicht fachgerecht, gespritzt habe.
Die Verteidigungsstrategie des Angeklagten setzte auf Zermürbung. Er verstrickte die insgesamt vier Veterinäre im Zeugenstand immer wieder in Diskussionen, behauptete, es gebe Schweinerassen, die bekämen von alleine Eiterbeulen. Es gebe auch Tiere, die litten unter dem Dünne-Schweine-Syndrom und blieben trotz ausreichender Fütterung mager.
Weitere Vorwürfe der Veterinäre bezogen sich auf Fälle unhygienischer Fütterung, unzureichender Desinfektion und mangelhafter Abzäunung. Einmal verwehrte der Landwirt den Behördenvertretern den Zugang zu seinem Stall. Der Angeklagte führte die Ermittlungen der Amtstierärzte auf die Hinweise von Nachbarn und Berufskollegen zurück, mit denen er seit langem im Streit lebe und die ihn jetzt als Retourkutsche angezeigt hätten. Er müsse zwar wegen einer Fehlinvestition Schulden in Höhe von 400 000 Euro verkraften, doch es bestehe kein Zusammenhang zwischen seinen Schulden und dem Fütterungszustand seiner Tiere. "Da war alles ganz normal. Dass Tiere verenden, kann jedem Landwirt passieren", sagte der Schweinezüchter.
Nach mehreren Stunden Verhandlung, in denen der Landwirt den Tierärzten immer wieder vorwarf, sie verstünden von Schweinen und ihrer artgerechten Haltung nicht so viel wie er, in denen er aber keinen einzigen Tatvorwurf stichhaltig ausräumen konnte, besann sich der Angeklagte. Er zog den Widerspruch gegen die Bußgeldbescheide über 4250 Euro zurück, die damit rechtskräftig wurden.
26.07.2005 16:53 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
Amelie
unregistriert
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Der Artikel kann einen wirklich nur traurig machen.

Letztendlich ist eigentlich auch keinem geholfen, wenn er seinen Bußgeldbescheid zurückzieht. Denn trotz allem wird er so weiter machen. Ihm müsste das ganze geschlossen werden, aber da mahlen die Mühlen des Gesetzes wahrscheinlich wieder zu langsam.

Darunter leiden haben letztendlich nur die Tiere....traurig aber wahr.

Sch....Gesetze ! Da könnte man wirklich lieber wie so in manch anderen Lebenslagen anders vorgehen, aber leider.....

Grüße

Kerstin
26.07.2005 21:54
Blinky
unregistriert
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Schrecklich, und dann noch so uneinsichtig...das ist wirklich unglaublich.
27.07.2005 08:19
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