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Zum Ende der Seite springen Ein Eber ist ein Eber...
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Jörg Jörg ist männlich
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cool Ein Eber ist ein Eber... Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Die menschliche Sprache ist eine feine Sache. Ohne sie wäre eine effektive Kommunikation äußerst schwierig. Dies merkt man immer dann, wenn die Gesprächspartner keine gemeinsame Sprache sprechen. Und Sprachen sind sehr lebendig und entwickeln sich immer weiter. Neue Begriffe werden nötig und erfunden und bürgern sich ein…

Tiere in unserer Sprache

Auch für Tiere ist in jeder Sprache Platz. Wir kategorisieren und benennen andere Spezies. Dabei denken wir „Normalbürger“ wenig bis gar nicht über den Ursprung manch einer Bezeichnung nach, sobald sie sich „eingebürgert“ hat.
Besonders schlimm empfinden viele Tierschützer die Kategorisierung zwischen Nutztier und Heimtier. Aus den vorangestellten Begriffen „Nutz“ und „Heim“ ergibt sich ganz genau, was wir von den jeweilgen Tierarten halten und wie wir mit ihnen umgehen.

Schweine sind für die meisten Menschen Nutztiere. Sie müssen uns „nutzen“. Schweine „tun“ dies für den Menschen ausschließlich durch ihr Ableben in Form von Nahrung und Ernährung. Die meisten Menschen, die sich mit Schweinen beschäftigen, tun dies aufgrund eines landwirtschaftlichen Hintergrundes. Dabei entstand die „Notwendigkeit“, eine Bezeichnung für ein kastriertes, männliches Schwein zu finden.

Ein kastrierter Eber ist nunmehr ein „Borg“. Jeder Mensch, der nicht im Thema Schwein involviert ist, wird bei diesem Begriff schmunzeln oder laut lachen. Man mag vielleicht noch Björn Borg, den Tennisspieler kennen. Oder die „Borg“ aus der TV-Serie Star Trek (Widerstand ist zwecklos).

Wikipedia schreibt zum Thema Borg:

Zitat:
Borg (Hausschwein)

Als Borg (von mittelhochdeutsch barc: ‚[männliches] verschnittenes Schwein‘; landschaftlich auch Barch, Barg, Bark, Bork, Borsch, Kunze oder Pölk) wird ein bis zur sechsten Lebenswoche oder generell ein kastrierter Eber bezeichnet.
Wikipedia Deutschland


To Borg or not to Borg?

Auch Tierfreunde haben sich mittlerweile diesen Begriff zu Eigen gemacht. „Borg“ geht leichter von den Lippen als kastrierter Eber. Bei Tierfreunden, die zum Beispiel aktiv im Tierschutz tätig sind und das unkontrollierte Vermehren von Minischweinen verhindern wollen, wird Wert darauf gelegt, dass ein Eber möglichst kastriert wird. Auch hier findet man dann oftmals den Begriff Borg.

Doch die kritiklose Übernahme des Begriffes verklärt dessen Ursprung. Ein „verschnittenes“ Schwein diente letztlich anderen Zwecken als ein Eber. Mit einem Eber kann man weiterzüchten, mit einem Borg nicht. Der Borg wird mithin nicht nur physisch beschnitten, sondern auch sprachlich.

Leidensgenossen der Borg

Bei vielen anderen Tierarten gibt es ähnliche Begriffe: Wallach beim Pferd, Ochse beim Rind, Hammel beim Schaf. Und, merkt Ihr was? Wir tun dies nur bei Nutztieren, nicht bei exklusiven Heimtieren. Oder kennt Ihr etwa einen Begriff für einen kastrierten Rüden? Nein, er ist und bleibt ein Rüde. Halt nur ein kastrierter. Ein kastrierter Kater ist immer noch ein Kater.

Nach 15 Jahren Zwangspause beim Thema Schwein kann ich mich nach wie vor nicht an die Nutzung des Begriffes Borg im Tierschutz und unter Tierfreunden gewöhnen.
Wir alle sollten anfangen, auch in unserem Sprachgebrauch die Trennung zwischen Nutztier und Heimtier aufzuweichen.
Geben wir also allen kastrierten Ebern fortan die Ehre, sie weiterhin als Eber zu bezeichnen. Borg war gestern und der Begriff sollte uns nicht weiter „assimilieren“ (kleiner Star-Trek Insider-Witz)…

Für Schweinefreunde e.V.
Jörg Kipka

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14.04.2020 05:52 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
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Lieber Jörg,

auch wenn ich Beweggründe und Argumentation nachvollziehen kann bin ich aus ganz praktischen Gründen durchaus zufrieden mit der sprachlichen Unterscheidung.
In der Beratung hilft diese Unterscheidung Verwirrung zu minimieren. Schriftlich ist das ja alles kein Problem, aber telefonische Beratung erschwert sich oft dadurch daß nicht jeder Mensch "die gleiche Sprache" spricht, vom Zuhören gar nicht zu reden. Da hilft eine deutliche sprachliche Unterscheidung tatsächlich weiter. Die Begrifflichkeit jetzt auf ausschließlich Telefonate zu beschränken stiftet jedoch noch mehr Verwirrung.

Gruß
Silke

__________________
Der Verstand sagt: Du kannst sie nicht Alle retten,
das Herz flüstert: Wenn es wenigstens Eines ist!
14.04.2020 07:25 Silke (wutzwutz) ist offline Beiträge von Silke (wutzwutz) suchen Nehmen Sie Silke (wutzwutz) in Ihre Freundesliste auf
Sabine
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Moinsen

Die Argumentation kann ich total nachvollziehen.
Und mir war bisher noch nicht aufgefallen, das diese sprachliche Trennung wirklich nur für die sogenannten Nutztiere gilt.
Aber, jetzt haben wir 15 Jahre gebraucht um diese klare sprachliche Unterscheidung den Haltern beizubringen, jetzt bin ich froh das es sitzt. Ich möchte nicht drauf verzichten. Zwinker!
14.04.2020 08:42
Jörg Jörg ist männlich
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Moin Moin ihr beiden,

danke für Euer Feedback. Und das ist ja das schöne bei einer "Meinung", man muss sie nicht teilen. Dass es Euch allen, die ihr es gelernt habt anzuwenden, leichter fällt von einem Borg zu reden ist klar.
Aber auch Ihr müsst allen Neulingen und Nicht-Super-Schweine-isten erstmal erklären, was ein Borg ist. Die Zeit, die ihr dann bei den Leuten fürs Erklären und Einbläuen aufbringt könnt ihr auch verwenden um einfach vor dem Eber ein kastriert zu setzen Clown

Ich persönlich werde meine alsbald-kastrierten Eber jedenfalls mit Herr Eber anreden Spuck! Pruuust!

Lieben Grunz,
Jörg
14.04.2020 09:43 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
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