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Zum Ende der Seite springen Bayern: Staatsminister contra Minischweinhaltung
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Jörg Jörg ist männlich
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Bayern: Staatsminister contra Minischweinhaltung Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hamburg (ots) - Der in Bayern für Tierschutz zuständige
Verbraucherschutzminister Eberhard Sinner hat sich am vergangenen
Freitag erneut gegen Verbesserungen bei der Schweinehaltung
ausgesprochen. Er verwies auf hohe Tierschutzstandards, die es schon
heute in Deutschland insbesondere bei der Schweinehaltung gäbe.
Stattdessen kümmert sich Minister Sinner lieber um sogenannte
"Minipigs" und warnt vor der Privathaltung dieser Schweine. Denn die
Schweine-Zwerge bräuchten die Gesellschaft von Artgenossen, wollten
im Erdboden wühlen und sich suhlen und benötigten deshalb regelmäßig
Weidegang.

"Gerade dem für Tierschutz zuständigen Staatsminister Sinner
sollte bewusst sein, dass sich die Verhaltensansprüche von Minipigs
und ihren großen Artgenossen nicht nennenswert unterscheiden",
erklärt VIER PFOTEN Nutztier-Kampaigner Thomas Pietsch. "Deshalb
gelten die von Minister Sinner erläuterten Haltungsanforderungen
nicht nur für Schoß-Schweine, sondern auch für das landwirtschaftlich
genutzte Borstenvieh. Dass Eberhard Sinner hier mit zweierlei Maß
misst, ist völlig unverständlich."

Auch in Bezug auf die angeblich hohen nationalen Standards zum
Schutz von Schweinen irrt sich der Minister, denn viele europäische
Länder wie Schweden, die Niederlande, Großbritannien oder die Schweiz
verfügen schon heute über Regelungen, die weitaus strenger sind als
die deutschen und europäischen Vorgaben. Die allermeisten der mehr
als 40 Millionen deutschen Schweine werden nicht verhaltensgerecht
gehalten und das wird sich bei einer 1:1-Umsetzung der EU-Richtlinie
auch nicht ändern.

Geht es nach den Minimalstandards der EU, sollen Mastschweine ihr
Leben weiter auf engstem Raum in sogenannten Vollspaltensystemen
verbringen. So sieht die EU-Richtlinie für ausgewachsene Schweine
lediglich 0,65 Quadratmeter Platz vor. Ein verbindliches Angebot von
Einstreu zum Wühlen und Erkunden, wie es der Minister für Minipigs
sinngemäß einfordert, ist nicht vorgesehen. Auch von regelmäßigem
Weidegang können Schweine aus Intensivhaltung nur träumen. Die von
Minister Sinner für notwendig erachtete "Gesellschaft von
Artgenossen" erlebt kaum eine Zuchtsau. Denn diese Tiere verbringen
den Großteil ihres Lebens in Einzelhaltung in sogenannten
Kastenständen oder in Anbinde-Vorrichtungen, in denen sie sich nicht
einmal umdrehen können. Ihr "Lebensraum" von circa 1,3 Quadratmetern
entspricht gerade einmal der Größe der Sau.

"VIER PFOTEN fordert die Bayerische Staatsregierung auf, ihre
Blockadehaltung beim Ringen um Verbesserungen bei der Schweinehaltung
endlich aufzugeben. Sie sollte wenigstens einen von Renate Künast
vorgeschlagenen Kompromissvorschlag mittragen. Dieser ist aus Sicht
des Tierschutzes zwar auch nicht ausreichend, er enthält jedoch im
Vergleich zu der EU-Richtlinie wenigstens einige Fortschritte. Besser
noch wäre es, wenn Minister Sinner seine Vorschläge für eine
artgerechte Haltung der Minipigs auf die "Maxipigs" übertragen
würde", sagt Thomas Pietsch.
21.09.2003 03:51 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
Jörg Jörg ist männlich
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Themenstarter Thema begonnen von Jörg
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Als Verein können wir die geschilderte Haltung der Organisation 4 Pfoten nur unterstützen. Es ist zwar auch unser Bestreben, für die Minischweine bessere Haltungsbedingungen festzuschreiben und durchzusetzen sowie die Halter zu informieren, jedoch sehen wir die vorrangige Aufgabenstellung -insbesondere der Politik- in der Verbesserung der Haltung der Nutzschweine.

Die Dimensionen in denen sich die Minischweinhaltung bewegt und die Tatsache, dass die meisten Menschen einem Haustier eine vergleichsweise gute Behandlung zukommen lassen, beweisen, dass bei den großen Schweinen durchaus mehr Handlungsbedarf besteht und sich die Politik nicht durch das Eröffnen von Nebenkriegsschauplätzen aus der Verantwortung stehlen darf.
Die durch Lobbyismus und Kapitaldenken geprägte Einstellung der Politik zu den Nutztieren bedarf einer dringenden Kehrtwende. Dass es noch immer Ewiggestrige gibt, die den Status Quo in der Schweinehaltung stützen wollen anstatt einer tiergerechten Zukunft das Wort zu reden, können wir als Verein in keinster Weise nachvollziehen.

Auf lange Sicht muss sich sowohl die gesamte Politik, die Bauernschaft und gerade auch die Verbraucher darüber im Klaren sein, dass eine Verbesserung nur durch gemeinsames Handeln entstehen wird. Mit dem Zeigefinger auf andere zu deuten, alte Seilschaften und Traditionen zu pflegen ist weder dem Menschen noch dem Tier dienlich. Blockkadehaltungen seitens der Politik, wie hier geschildert, sind daher vollkommen inakzeptabel.

Jörg Kipka
1. Vorsitzender Schweinefreunde e. V.
21.09.2003 03:52 Jörg ist offline E-Mail an Jörg senden Beiträge von Jörg suchen Nehmen Sie Jörg in Ihre Freundesliste auf
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