Medienbericht: Jahrelanger Massenbetrug mit Neuland-Geflügel |
Sabine unregistriert
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Medienbericht: Jahrelanger Massenbetrug mit Neuland-Geflügel |
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AHO Redaktion Grosstiere
15. April 2014
Medienbericht: Jahrelanger Massenbetrug mit Neuland-Geflügel
– Der wichtigste Geflügellieferant für Neuland-Fleisch hat in der im Hamburg erscheinenden Wochenzeitung ZEIT einen Massenbetrug eingeräumt.
Landwirt L. aus Wietzen in Niedersachen hat demnach gegenüber dem Blatt zugegeben, dass er „jahrelang konventionell gehaltenes Mastgeflügel eingekauft, geschlachtet und als Neuland-Geflügel verkauft hat“. Hunderttausende Hähnchen wurden demnach mindestens in den vergangenen fünf Jahren verkauft. „Landwirt L. hat damit Hunderttausende Euro verdient“, so das Blatt.
Der Bundesgeschäftsführer des Neuland e.V., Jochen Dettmer, dementierte gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ), dass das Fleisch immer noch unter Neuland-Label auf dem Markt sein soll, wie die Zeit berichtete. Der Verein habe am 9. Dezember intern über den Austritt des Züchters informiert. Die entsprechende Tageslieferung sei noch gestoppt worden. Bei der jährlichen Kontrolle 2013 sei aufgefallen, dass etwas mit den Zahlen des Züchters nicht stimme. Der Verein habe ihn abgemahnt, hätte ihn aber nicht mehr genauer kontrollieren können, weil er im Dezember 2013 gekündigt habe, so Dettmer gegenüber der SZ.
Das Fleisch wurde in ausgewiesenen Metzgereien verkauft und an viele Firmen-Kantinen geliefert, unter anderem an das Versicherungsunternehmen Allianz und das Internetunternehmen Google, so die ZEIT.
Neuland wurde vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dem deutschen Tierschutzbund und der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft gegründet und wirbt unter seinem Gütesiegel für „ Qualitätsfleisch aus besonders artgerechte und umweltschonender Tierhaltung“ und ethisch korrekten Konsum.
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15.04.2014 15:40 |
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Daniela D.
Mama von Hamlet und Freddy
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RE: Medienbericht: Jahrelanger Massenbetrug mit Neuland-Geflügel |
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Wie so oft, man ist schon gar nicht mehr überrascht.
Außer, es würde doch mal jemand vorbildlich handeln, kann ich mir aber inzwischen nicht mehr vorstellen.
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15.04.2014 17:13 |
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Rosie unregistriert
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„ Qualitätsfleisch aus besonders artgerechte und umweltschonender Tierhaltung“
Meistens Humbug, gilt nur um hoehere Preise vom Verbraucher zu erzielen (fast immer)
Gruss aus Irland
Alex
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15.04.2014 18:38 |
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Barbara
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Wo bleibt da eigentlich die Kontrolle? Es muss doch regelmässige, unangemeldete Kontrollen geben bei "artgerechtem Labelfleisch". Die Kontrollinstanzen habe total versagt und der Geflügellieferant ist ein Krimineller.
Solche Vorfälle sind sehr schlecht für das Image des "artgerechten Fleisches".
Es gibt durchaus Labels, die halten was sie versprechen.
Das artgerechte Fleisch "(und die Verringerung des Fleischkonsums)" sollten gefördert werden, das ist einer der effektivsten Wege, das ganze grosse Massenhaltungs-Tierelend etwas zu mindern.
Mit Fleischverzicht spricht man die grosse Massen nicht genügend an.
Es gibt artgerechte Fleisch/tierische Produketelabes, die halten was sie versprechen. z.B. Demeter etc. Und ich sags immer wieder: geht auf den Hof und schaut euch an woher das Fleisch/Milch kommen. Dann hat man Gewissheit.
lg Barbara
__________________ Wenn es im Himmel keine Schweine gibt, gehe ich dort auch nicht hin!
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16.04.2014 11:02 |
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Tashunga
Sklavin meiner Tiere
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Ich habe Zuhause in der HÖRZU Wissen einen Artikel "Der große Fleischreport". Da sind die Labels drin und werden mit den Tierschutzbestimmungen untereinander verglichen. Ich glaube Demeter war auch nicht das gelbe vom Ei, aber ich gucke nochmal nach und scanne es ein.
__________________ Füge Tieren niemals Schmerzen zu denn es fühlt den Schmerz wie Du!
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16.04.2014 11:39 |
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Rosie unregistriert
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aus der Welt (zu doesem Thema)
Link
http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/...ltung-sein.html
Wie billig kann artgerechte Tierhaltung sein?
Lidl und Aldi plädieren für artgerechte Tierhaltung – trotzdem verkaufen sie Fleischprodukte zu Tiefstpreisen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Billig-Angebot der Discounter.
Im Kühlraum einer Fleischfabrik hängen Rinderhälften für die Verladung bereit. Seit der letzten Preissenkungsrunde der Discounter bei Fleischprodukten ist erneut eine Debatte um das Verhältnis von Preis und Qualität entbrannt
Der jüngste Preiskampf der Discounter beim Fleisch befeuert auch die Diskussion über die Qualität der Produkte und den Umgang mit den Tieren. Denn nachdem Marktführer Aldi am vergangenen Samstag die Preise für seine Rind-, Hähnchen- und Putenfleischprodukte senkte, reagierte Konkurrent Lidl mit Kritik.
Die Supermarktkette appellierte an die Branche, ein Preisniveau im Frischfleischsektor zu finden, "das die richtigen und wichtigen Anstrengungen für mehr Tierwohl unterstützt". Gleichwohl schloss sich der Wettbewerber der Preissenkungsrunde an, damit "preissensiblen Kunden" kein Einkaufsnachteil entstehe, wie der Discounter mitteilte.
Für viele Kunden stellt sich nun die Frage: Kann billiges Fleisch auch artgerecht sein? An welchen Anhaltspunkten Sie sich orientieren können, lesen Sie hier.
Was ist Fleisch aus artgerechter Tierhaltung?
Im Gegensatz zur konventionellen Tierhaltung orientiert sich artgerechte Haltung von Nutztieren an deren natürlichen Lebensumständen. Die Tiere sollen artspezifische Verhaltensweisen ausleben dürfen. Auch ein "würdiges" Töten ist Bestandteil der artgerechten Haltung. Entsprechend gehaltene Tiere gelten als weniger stressanfällig und erkranken allgemein seltener. Tiergerechte Haltung geht aber noch weiter: Jedes einzelne Tier soll sich in der Gruppe individuell ausleben können.
Das Wachstum der Vollsortimenter wie Rewe und Edeka hat im vergangenen Jahr wieder nachgelassen. Nach der Modernisierung der Filialen steigt Aldi wieder verstärkt in den Preiskampf ein.
Ist teures Fleisch grundsätzlich aus artgerechter Haltung?
Nein. Fleisch aus artgerechter Haltung ist aber meist nicht zu Tiefstpreisen zu haben. Der Preis von Fleisch, dessen Qualität und Herkunft kaum nachvollziehbar ist, richtet sich vielmehr nach dem Verkaufsort und danach, wie das Fleisch vermarktet wird. Artgerechtes und konventionelles Fleisch können beide genauso beim Discounter liegen wie in der Delikatessenabteilung im Kaufhaus.
Gibt es Siegel, an denen ich mich orientieren kann?
Seit Anfang des vergangenen Jahres gibt es ein neues Siegel des Deutschen Tierschutzbundes. Mastbetriebe, die diese Auszeichnung erhalten, müssen gewährleisten, dass Tiere ihre artspezifischen Verhaltensweisen ausleben können. Dabei gibt es das Label in zwei Tierschutzstufen: einer Einstiegsstufe und einer Premiumstufe. In beiden Fällen gibt es verbindliche Anforderungen an Zucht, Haltung, Transport und Schlachtung.
Die Tierschutzstufen sind zu erkennen an einem oder zwei goldenen Sternen auf den blauen Siegeln. Fleisch mit der "Neuland"-Kennzeichnung erfüllt laut Deutschem Tierschutzbund die Anforderungen der Premiumstufe des Tierschutzlabels und liegt manchmal sogar darüber.
Bin ich bei Biofleisch auf der sicheren Seite?
Bei Biofleisch kann der Verbraucher sehr sicher davon ausgehen, dass es aus artgerechter Produktion stammt. Hier gibt es strenge Vorschriften und vor allem häufigere Kontrollen. Allerdings gibt es Unterschiede bei den Biozeichen – das allgemeine EU-Siegel ist weniger streng als spezielle Siegel von deutschen Bio-Anbauverbänden wie Demeter oder Bioland.
Gibt es Anhaltspunkte für die Qualität von konventionellem Fleisch?
Es gibt Gütesiegel, allerdings in einer kaum überschaubaren Fülle. Die Gütezeichen prüfen Merkmale wie Sicherheit, Regionalität oder artgerechte Tierhaltung – mit sehr unterschiedlichen Standards. Oft werden sie zudem nur regional oder von einer einzigen Supermarktkette verwendet. Für Verbraucher ist es schwer, die Siegel zu bewerten und von Werbebotschaften zu unterscheiden. Informationen über die Gütezeichen geben die Verbraucherzentralen.
Muss die Herkunft von Fleisch gekennzeichnet werden?
Meist nicht. Während Verbraucher bei Eiern über einen Code herausfinden können, aus welchem Stall sie kommen, muss die Herkunft der meisten Fleischsorten nirgends angegeben werden. Nur Rindfleisch muss seit dem BSE-Skandal gekennzeichnet werden. Dies gilt aber nur für frisches Fleisch. Sobald das Fleisch verarbeitet wurde – etwa mariniert oder in Babynahrung verwendet – tappt der Verbraucher wieder im Dunkeln.
Kann ich erkennen, ob ein Tier mit genetisch verändertem Futter gefüttert wurde?
Eher nicht. Es gibt keine Pflicht für eine entsprechende Kennzeichnung. Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik vergibt das Siegel "Ohne Gentechnik" – will ein Fleischproduzent es für seine Ware nutzen, muss er nachweisen, dass er kein Genfutter verwendet.
Ist der Fleischkauf beim Metzger sicherer als im Supermarkt?
In Deutschland gibt es über 25.000 Fleischereien, doch inzwischen beziehen viele von ihnen Fleisch vom Großhändler. Hier ist die Sicherheit nicht größer als im Supermarkt. Es gibt aber auch viele Metzger, die Tiere aus der Region beziehen, selbst schlachten und die Herkunft angeben.
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16.04.2014 12:51 |
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