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Thema: blutiger Anfänger!
Leitbache

Antworten: 30
Hits: 94.711
21.07.2014 15:52 Forum: Anschaffung von Minischweinen


... und ´mal rein theoretisch angenommen, Nadine(?), Du hättest das Ferkelchen nun doch zu Dir genommen: das Wutzchen würde sich dann -aus Mangel an Artgenossen- eine Bezugsperson in Deiner Familie aussuchen... also Dich (da Deine Tochter zu klein ist und Dein Mann arbeitet), zumal Du Dich ja primär um das Tier kümmern wirst.

Natürlich ist es schön, wenn das Schweinchen so super anhänglich wird und auch klasse mit Deiner Familie auskommt, aber was machst Du, wenn Deine kleine Tochter krank wird? Dann hast Du kaum Zeit, Dich um das Wutzchen zu kümmern und auch Deinem Mann wird Eure Tochter wichtiger sein als das Schwein.

Und wenn Ihr in den Urlaub fahrt????
Mit 10 Minuten Freilauf im Garten, kurz kraulen und einem Napf Futter ist`s leider nicht getan:
das Felkelchen steht plötzlich da, ohne Familie, bekommt Panik und wird Euch suchen, versucht auszubrechen, beginnt zu schreien (ja, dieses durchdringende und lang anhaltende Schreien ist die Waffe junger Schweine), verweigert das Futter... ich garantiere Dir, nach den ersten Wutausbrüchen und Schreiattacken wird Deine Urlaubsvertretung Euch gaaaanz schnell aus dem Urlaub holen, weil das Ferkel entweder so einen Rabatz macht oder aus Trauer vor sich hinvegetiert.
Möglicherweise werden für Euch in den nächsten Jahren keine Urlaube drin sein.

Was ist, wenn das Wutzchen krank wird? Ich denke, da kommen nicht nur ein paar € auf Euch zu, sollte es etwas ernsteres werden (z.B. Lungenentzündung), sondern das Ferkel muß ja noch intensiver betreut werden als sonst.
Hättest Du überhaupt die Zeit und auch den Nerv dazu, mehrmals in der Nacht aufzustehen, nach dem kranken Tier zu schauen und dann morgens Deine Tochter in den Kindergarten zu bringen, anschließend Haushalt, Kochen etc.???

Was macht Ihr, wenn Eure Tochter Besuch bekommt und das Ferkel -aus Angst, Übermut oder warum auch immer- die Freundinnen beißt? Und bestimmt möchtet Ihr auch ´mal im Sommer mit Freunden oder Nachbarn in Eurem Garten grillen oder feiern...

Bitte bedenke auch, daß das Ferkel wächst und geschlechtsreif wird und garantiert auch ´mal versucht, seine Grenzen auszutesten... hast Du das Selbstbewußtsein, heranstürmende 50 oder auch 80kg in die Schranken zu weisen?

Ich möchte Dir Deine Traum nicht madig machen, aber bei keinem Schweinehalter ist immer alles Sonnenschein.

Liebe Grüße,
Sandra
Thema: Schwein riecht nach Curry ???
Leitbache

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Hits: 36.586
30.07.2013 16:11 Forum: Probleme und Fragen zur Minischweinhaltung / Schweinehaltung


Freue mich, daß ich helfen konnte; habe ich doch gerne gemacht... Lustig!

LG, Sandra
Thema: Schwein riecht nach Curry ???
Leitbache

Antworten: 11
Hits: 36.586
29.07.2013 14:42 Forum: Probleme und Fragen zur Minischweinhaltung / Schweinehaltung


Es ist die Tränenflüssigkeit im inneren Augenwinkel! Hat nichts mit dem Futter zu tun.

Sauen riechen aber teilweise dann überall am Körper nach Maggi, weil sie sich aneinander oder z.B. an Holzklötzen oder -in der Natur- an sog. Malbäumen das Gesicht reiben und die nächste Sau sich dann an der Stelle schubbert.

Kurz vor und währen der Rausche läuft bei meiner Bache die Tränenflüssigkeit vermehrt, ist also eine hormonelle Sache und ich würde ´mal tippen, daß es auch zur Kommunikation dient (nach dem Motto "Hallo Keiler, ich bin beglückens-wert...").
Analog dazu suppen die Karpaldrüsen regelrecht; das sind die an einer Reihe übereinander liegende kleine punktförmige Öffnungen an beiden "Kniegelenken" (sind ja eigentlich die Handwurzel-Gelenke) an den Vorderläufen innen. Da hat Bella dann richtig nasse, nach Käsefüßen stinkende Stellen... gibt eine tolle Duft-Spur im Gras (irgendwie muß der potente Keiler ´ne willige Bache im Wald ja finden).
großes Grinsen
Thema: Frischlingsbache Handaufzucht
Leitbache

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03.05.2013 18:52 Forum: Das große Schwein


Hallo Teresa,

also, wir haben damals die Milch-Rationen von der Menge her verkürzt und auch nur noch jede 2., dann jede 3. etc. Mahlzeit Milchpulver mit Flocken gefüttert. Irgendwann gab`s nur noch 1x am Tag Milch, dann jeden 2. Tag bis nur noch 1x in der Woche. Ich gaube mich zu erinnern, daß wir bis 3 Monate Ferkelaufzuchtmilch zugefüttert haben und es dann nur noch feste Nahrung gab.

Ich denke, die sollte die "Kröte" natürlich mittlerweile schon fressen, schon die ganz kleinen Frösche nehmen in der Natur neben der Muttermilch auch ab und an Bruchmais zu sich. Wenn Du ihr kleineres festes Futter wie Schweinemüsli oder auch Weizen/Gerste (Raiffeisen Landhandel) anbietest wird die Maus es bestimmt fressen. Evtl. kannst Du ja einen Schuß Sahne hinzugeben.

Und wenn sie zu dick wird, einfach ´mal einen wenig-Getreide-viel-Gemüse-frisches-Gras-Tag einlegen und sie schimpfen lassen, weil`s kein großs Buffet gibt. Sauen kann man nämlich ganz schnell zu verwöhnten Socken machen... und wenn Schhwein hungrig ist und Meckern nichts bringt wird es auch anderes Futter fressen... verhungern wird es garantiert nicht. Bääääh!

In der Natur ist das auch so; nicht immer können die Wutzen Mais, Mäuse oder Eicheln fressen. Dann muß halt auch ´mal Gras herhalten, und von daher halte ich es so, daß ich unserer Bache hauptsächlich das füttere, was draußen wächst oder sie saisonal in Wald und Feld finden würde. Natülich gibt es ab und an Extras wie gekochtes Ei, Käse, gefrorene Fruchtzwerge, Räucherfisch, Walnüsse... ich denke, mit solchen Leckereien wird auch das doofste Körnerfutter viiiiieeeel interessanter als die olle Aufzuchtmilch werden.

Einfach ´mal kreativ sein und z.B. einen großen Karton mit Stroh füllen und ´was total Neues, Interessantes hineinstopfen (z.B. eben gekochte Eierstücke, Trauben, Walnußteile, wie das Foto unten von unserer Bache mit ihrem "Osternest" zeigt...), die Maus wird begeistert am Werkeln und die Milch gar nicht mehr so wichtig sein.


Viele Grüße, Sandra
Thema: Frischlingsbache Handaufzucht
Leitbache

Antworten: 40
Hits: 168.667
04.02.2013 20:03 Forum: Das große Schwein


Hi,

an Futter kannst Du Deiner Maus gerne ´mal Weintrauben (oder auch Rosinen) anbieten, weiter klein geschnittene Apfelstücke (die Süßen mag meine am liebsten), Birnen, grobe Haferflocken (ohne Wasser oder Milch, also trocken; die Feinen atmet sie ein, hustet und findet`s doof), Maiskörner (gibt`s getrocknet und gereinigt im 25kg-Sack für 13,-€ im Raiffeisen-Landhandel), Weizen, Gerste (gibt`s auch dort), junges Gras (schön frisch gerupft, am besten das Breite), gekochtes Ei, Joghurt, Käse, gekochte Nudeln und Gemüse wie Karotten, grüne Bohnen aus dem Glas... und ab und an bekommt meine Bache auch ´mal abgekochten Wirsing, Weißkohl oder Zucchini (roh mag sie die nicht -verwöhnte Socke!).

Weiter füttere ich ´mal ein Butterbrot (Weizen- oder Weißbrot, Roggen mag Bella wg. des höheren Sauerteiganteils nicht), Stachelbeeren, Pflaumen, Mirabellen, geknackte Walnüsse und frische Maiskolben je nach Saison.

Und wenn`s im Herbst mit den Eicheln und Bucheckern losgeht bin ich täglich mit dem Eimer unterwegs und sammel die länglichen Eicheln (bei den Buckeckern ist`s eher eine lästige Kleinfriemelei, das habe ich aufgegeben) oder auch auf abgeernteten Maisfeldern die liegengebliegenen Maiskolben.

Und was die Sau im Garten ausgräbt darf sie auch fressen (z.B. Regenwürmer, Mäuse, sie hat auch schon aus dem Nest gefallene nackte Spatzenküken erwischt und verputzt). Unglücklich!

Letzten Spätsommer habe ich die Sau das erste Mal wie ein Irrwisch auf der Wiese im hohen Gras herumhüpfen sehen und dachte schon, sie hat ´ne Stechmückenplage am Hals... rechts herum, links herum, dann ein Satz, Nase ins Gras, drehen, weiterrennen, wieder andere Richtung... bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, sie hat die normalen Grashüpfer gejagt und gefressen. Tierisches Eiweiß!
Also bin ich mit ´ner Plastiktüte ebenfalls durch die Wiese gehüpft und habe ihr die gesammelten Insekten in einen kleinen Stohberg ins Gehege getan... die Sau hat sich wunderbar beschäftigt. großes Grinsen

Was Futter-technisch ein totaler Flop ist sind die grünen Preß-Pellets oder Fertigfutter für Schweine, Kartoffeln, Heu, Körnerbrötchen, nicht-heimisches Obst (wie Banane, Pfirsich), Tomaten, Gurken.
Aber ich glaube, da sind die Schweine-Geschmäcker sehr verschieden. Du mußt einfach ausprobieren, was ankommt.


Hmm, das mit dem Wechsel ist nicht leicht. Ich denke, es würde für Deinen Frischling einfacher sein (und auch für Euch), wenn sie sich nicht so doll an Euch gewöhnt und Ihr sie zu dem Förster bringt. Wie weit wohnt der von Euch entfernt?
Dann könntet Ihr nämlich in immer kürzeren Abständen zu ihm fahren und das Wutzchen über immer längere Zeiträume dort eingewöhnen.
Das wird sowieso noch recht schwierig denke ich; vor allem, je länger die Maus bei Euch ist und je enger Ihr Kontakt zu ihr habt.

Einen räumlichen Wechsel macht ein Schwein (zumindest ein Schwarzkittel) recht problemlos mit, wenn seine Rotte (also Du und Dein Freund) mit umzieht (Wildschweine machen in einer Nacht bis zu 30km!).
Wir sind vor 2 Jahren umgezogen, da war Bella 3. Sie kannte ihr neues Gehege samt Hütte von vielleicht 7 Besuchen. Gleich die 1. Nacht hat sie ihr Nachtquartier anstandslos angenommen (naja, war auch Anfang Januar, saumäßig kalt und stürmisch).
Zudem ist der Hund mit seiner Hütte direkt an ihrem Gehege, die Sau hat ebenfalls Blick auf uns und das Haus und mit dem Stroh aus ihrem alten Stall in ihrem neuen Unterschlupf war alles kein Problem. Es gab nie irgendwelche Ausbruchsversuche. Schließlich ist ihre "Rotte" ja bei ihr.

Sobald sich aber die Familie ändert kann ich nicht sagen, ob die Maus aus ihrem neuen Heim (vor allem, wenn sie das einzige Schwein ist) ausbüchst und Euch suchen geht.
Ich denke aber, je normaler räumliche Veränderungen für den Frischling sind, desto leichter wird ihr auch der Umzug in ihr endgültiges Zuhause in ein paar Monaten fallen. Zumal sie -je kleiner sie noch ist- viel besser mit den Hunden vergesellschaftet werden kann.

Der Transport hat sich bei uns damals etwas schwierig gestaltet, weil der Sau beim Autofahren schlecht wird (bekommt eine ganz heiße Steckdose, quiekt und hampelte auf dem Schoß herum). In eine Transportbox haben wir sie nicht bekommen und so haben wir einen Anhänger ans Auto gehängt (einen offenen), Hund drauf, Sau drauf, beide angeleint, ich drauf mit den kurzen Leinen in der Hand und dann sind wir in Schrittgeschwindigkeit die paar Meter in unser neues Zuhause gefahren.
Hat prima geklappt.

Jetzt ist Bella 5 und schläft seit 2 Jahren "richtig" draußen (mit Unterstand und Windfang auf Holzboden und in viel Streu und Stroh) und bekommt sowohl Schnee, Regen, Stürme, Gewitter als auch den Sonnenaufgang, Vögel, die erste warme Frühlingsbrise oder auch Hochsommertemperaturen mit.
Davor hatten wir sie nachts im Stall in einer Scheune, nur tagsüber war sie draußen in Hof und Garten. In den Stall haben wir sie mit etwa 9 Monaten ausquartiert, weil sie nicht nur das 4. Hundekörbchen demoliert hatte, sondern auch dem Hund dermaßen auf die Eier ging, daß der nur noch genervt floh (er bewohnte mit der Sau einen leicht beheizten, ebenerdigen Raum zum Hof hin und anfangs hat der Frischling sogar bei ihm im Körbchen geschlafen -wg. der Körperwärme).
Aber da es Futter nur noch im Stall in der Scheune gab und wir dort bei schlechtem Wetter auch viel unternahmen (Mäuse jagen, durch`s Gerümpel stöbern, Marder verfolgen, alte Strohballen zerwühlen, Spatzen gucken, klettern etc.) ging der Frischling gerne in den Stall.

Ich persönlich kann nur sagen, daß Wildschweine sehr anpassungsfähig, clever und vor allem äußerst bewegungsfreudig sind. Wie Ihr es weiter handhaben wollt bleibt letzten Endes bei Euch... ist ja auch abhängig davon, wie selbständig und robust vom Wesen her der Frischling bereits ist.
Thema: Hauerwachstum
Leitbache

Antworten: 9
Hits: 25.476
31.01.2013 01:41 Forum: Das kranke Schwein


Normalerweise wachsen die unteren Hauer (beim Keiler sind das die Gewehre) vor den oberen nach außen-oben. Die oberen Hauer (die Haderer) wachsen nach außen-unten, erst ab einem gewissen Alter krümmen sie sich sichelförmig nach oben. Beim Kauen wetzen sie sich an den Unteren, so daß besonders die im Unterkiefer eine rasiermesserscharfe Kante bekommen.

Nicht nur die Jungs bekommen solche Waffen, auch die Mädels haben welche -wenn auch nur die Spar-Version... großes Grinsen

Unten ein Foto der Haken meiner 5-jährigen Bache... sie sind nicht imposant, aber trotzdem recht scharf und haben schon einige Hosen und Gummistiefel auf dem Gewissen. Zwinker!


Viele Grüße,
Sandra
Thema: Frischlingsbache Handaufzucht
Leitbache

Antworten: 40
Hits: 168.667
31.01.2013 01:25 Forum: Das große Schwein


Jaaaah, da werden Erinnerungen wach... *grins* ... wirst noch vieeeel Freude mit der Maus haben.

Dein Bericht liest sich gut, auch das mit dem Sägemehl (ich nehme als Einstreu die groben Hobelspäne von der Raiffeisen).
Bei den frostigen Temperaturen eignet sich als Nistmaterial auch Stroh (Weizen oder Roggen, Gerste ist wegen der fiesen Grannen eher nichts). Durch die Hohlräume ist`s ein guter Wärmespeicher. Schlechter ist Heu, weil das im Saft geerntet wurde und -wenn das Wutzchen naß von draußen hereinkommt- sich mit Feuchtigkeit vollsaugt und schnell zu gammeln oder gar schimmeln beginnt.

Eine Flasche mit Nuckel ist unnötig, den hat unsere Bache nie angenommen. Ein Napf hat da vollkommen ausgereicht.

Das andere Nuckeln machte unsere Sau in der Leiste vom Hund, in unseren Ellbeugen, Kniekehlen, Handinnenflächen... überall, wo es schön warm und weich war... sie streckte die Zunge etwas ´raus, machte einen Spuck-Fleck und zutzelte sich glücklich. Also eine Art der Befriedigung und zur Festigung der Bindung. Denke, sie hat sich damit auch den Geruch von uns eingeprägt. Das Nuckeln hat sie regelmäßig bis zu einem Alter von etwa 3, 4 Monaten gemacht, danach wurde es immer weniger.


Viele Grüße,
Sandra
Thema: Kinder und Schweine
Leitbache

Antworten: 25
Hits: 98.794
31.01.2013 00:29 Forum: Anschaffung von Minischweinen


Hallo,

wollte nur kurz meinen "Senf" hinzugeben... auch wir haben ein Schwein (allerdings einen Schwarzkittel), und das kennt (Klein-)Kinder seit sie 7 Tage alt war.

Unsere Bache hat nie schlechte Erfahrungen mit Kindern gemacht und immer wurden Regeln eingehalten, wenn Kinder dabei waren.
Es war nie Thema, daß die dem Frischling versehentlich weh tun könnten (nicht falsch verstehen, natürlich haben wir aufgepaßt, daß der Maus nichts passierte; aber Frischlinge sind robuste, zänkische Kerlchen und nicht aus Porzellan), es ging eher darum, daß das Wutzchen sich nicht an den Hosenbeinen der Kinder vergriff.

Unsere Sau ist gewachsen und ab einer gewissen Größe sind junge Schweine nicht mehr so schön handlich und klein, will sagen: ein Kind hat eine wesentlich geringere Augenhöhe als ein Erwachsener und so sieht ein pubertäres Schwein es möglicherweise nicht mehr als Respektsperson.

Außerdem sind Kinder hibbelig, hüpfen herum, haben eine höhere Stimme, quietschen und lachen, rennen und wenn sie Angst haben zeigen sie das. Unsere Bache kann Kinder nicht leiden.
Selbst, wenn wir Besuch mit Kindern haben patrouilliert die Sau mit gestelltem Kamm, erhobenem Pürzel und hoher Steckdose in ihrem Gehege am Zaun entlang... obwohl niemand ´was von der Bache will und sie komplett in Ruhe läßt. Irgendwann legt sie sich hin, aber sobald ein Kind auf dem Hof herumhüpft ist die Wutz wieder auf Patrouille.

Ich bin davon überzeugt, würde ein Kind seine Finger in das Gehege stecken, um die Sau zu füttern oder zu streicheln, würde sie ganz gezielt nach der Hand beißen.

Ich will jetzt nicht unterstellen, daß es sich dabei um ein Beuteverhalten handelt, es ist wohl eher eine Reviersache (im Hof darf sie brummen, wenn wir keinen Besuch haben).
Oder die Sau ist einfach nur angepißt bei den hohen Frequenzen der Kinderorgane und das Herumgehampel irritiert oder reizt sie.

Natürlich haben wir keine asoziale Sau, bei erwachsenen Freunden ist sie Lamm-fromm und kein Ekel.
Sie ist auch kein wildes Monster.
Natürlich kontolliere ich auch ab und an die Zähne (kann einfach meine Hand "ins Maul stecken"), petze -wenn nötig- ohne Probleme ihre Schalen und créme ihre Ballen ein, reinige die Ohren und habe ihr auch schon das eine oder andere Getreideteilchen aus dem Auge gefummelt, versorge Verletzungen, gucke Nabel, Zitzen und ihr "bestes Stück" nach und die Bache hält dabei still.

Das geht logischerweise nicht, wenn sie rauschig ist, frißt oder buddeln will, aber sobald ich sie niedergekrault habe kann ich mit ihr alles machen. Ich glaube, da Schweine sich nicht so pflegen können wie Hunde oder Katzen (die lecken die Wunde und gut is`) sind sie auf Schlammbäder und Schubber-Bäume angewiesen... und auf die die Körperpflege durch "Artgenossen" (also unsereins).

Ich finde es sehr wichtig, gerade bei Tieren mit dermaßen ausgeprägten Persönlichkeiten und auch Kräften mit einem gewissen Maß an "medical trainig" schon im kleinsten Zwergenalter anzufangen, damit später alles zur Routine zählt und im Notfall keine Jagd über den Hof oder in der Box stattfinden muß, um eine kleine Verletzung o.ä. zu versorgen.


Viele Grüße,
Sandra
Thema: Schweinehaltung Rheinland-Pfalz
Leitbache

Antworten: 12
Hits: 25.140
30.01.2013 23:18 Forum: Tierschutz und andere Diskussionen


Ähhhh... handelt es sich bei dem anzumeldenden Schwein jetzt um ein Haus- oder ein Wildschwein?

Viele Grüße,
Sandra
Thema: sind alle schweinefreunde vegetarier?
Leitbache

Antworten: 136
Hits: 633.018
02.09.2012 00:40 Forum: Saumäßige Erfahrungen


Zwar haben wir ein Wildschwein, aber trotzdem essen wir Wild. Durch die Haltung unserer Bache haben wir sehr viel über die Schwarzkittel gelernt, wie sie kommunizieren, welche Freßgewohnheiten sie haben, wie clever sie sind, wie sie handeln und leben. Und wie sie jagen.
Ja, auch Wildschweine jagen: im Frühjahr ziehen sie in einer Art Kette nebeneinander durch die hohen Wiesen auf der Suche nach frisch gesetzten Rehkitzen und Junghasen. Sie jagen Mäuse, Maulwürfe und vor 3 Tage habe ich das erste Mal gesehen, daß unsere Sau erfolgreich den Grashüpfern in der Wiese nachgestellt hat... klar, ist ja tierisches Eiweiß.

Wären Wildschweine reine Pflanzenfresser hätten sie keine 44 Zähne im Maul. Und wer sich einmal ein Schweinemaul genau angeguckt hat stellt fest, daß ein paar der Backenzähne den Reißzähnen ("Brechscheren" zum Knochenknacken) unserer Hunde sehr ähnlich sind.

Trotzdem finde ich ist es die bessere Alternative, Wild zu essen als Mastvieh, das in viel zu kleinen Ställen usw. usw. usw.

Wildfleisch ist das gesündeste Fleisch überhaupt. Wild lebt frei, ernährt sich absolut artgerecht und natürlich.
Wenn bei uns ein Stück Rehwild oder ´ne Sau geschossen wird hört das Tier nicht einmal mehr den Knall, wenn es die Kugel trifft. Der Tod ist schnell, schmerzlos und das Tier hatte ein schönes Leben. Das Fleisch ist rein von irgendwelchen Antibiotika, hat eine gute Farbe und Konsistenz (nicht dieses wässrige Streß-Fleisch) und einen feinen Eigengeschmack. Zudem ist es cholesterinfrei.
Und wir essen es gerne.

Sauen vermehren sich mittlerweile zu 200 bis 300% pro Jahr, und diese Überpopulation an Schwarzwild kommt immer mehr in Konflikt mit der Landwirtschaft und den Ansprüchen der Gesellschaft (schnelle Verkehrsanbindungen, Windräder, Erholungs- und Neubaugebiete etc.)... von daher ist es unabdingbar, daß Wildschweine bejagt werden. Und das, was wir erlegen, essen wir natürlich auch.
Wieso verkaufen und dann für viel Geld qualitativ minderwertiges Fleisch beim Metzger oder gar Discounter kaufen???

Genau das ist es doch, was der Tierschutz anstrebt: gesundes Fleisch von Tieren, die nicht leiden mußten und artgerecht ernährt und gehalten wurden und einen schnellen, schmerzfreien Tod bekommen haben.
Thema: Sau jagt Pferde und gibt putzige Laute von sich
Leitbache

Antworten: 7
Hits: 18.147
04.08.2012 02:06 Forum: Saumäßige Erfahrungen


... also zumindest ist das mit der Lautäußerung bei meiner Bache so...
Thema: Sau jagt Pferde und gibt putzige Laute von sich
Leitbache

Antworten: 7
Hits: 18.147
04.08.2012 02:06 Forum: Saumäßige Erfahrungen


Hallo Peter,

also, wenn das Geräusch wie ein mittel-tiefer stotternder Schiffsdieselmotor klingt (das Schwein mehrere kurze laute "öh-öh-öh-öh!" von sich gibt, wobei es das Maul etwas geöffnet hat -anders dazu das klassische runde Grunzen, das eher "aus der Nase" zu kommen scheint) müßte es eine Art Begrüßung gegenüber Fremden/Ranghöheren sein. Möglicherweise auch mit einer Beschwichtigung drin.

Wie sich die Situation weiter entwickelt hängt dann davon ab, wie sich das andere Tier verhält, bzw. ob Piggi weiter Respekt hat oder merkt, das sie Oberwasser bekommt (wie z.B. bei dem Fohlen, das ihr gegenüber möglicherweise unsicher oder ihr vielleicht auch zu quirlig ist).


Viele Grüße,
Sandra



PS:
Das drohende Schmatzen ist ja nicht mit dem Schmatzen beim Fressen zu verwechseln sondern kommt davon, daß das Schwein die Hauer/Eckzähne aufeinander wetzt (ähnlich dem Zähneknirschen) und den Speichel schaumig schlägt... glaube ´mal gehört zu haben, daß sich darin dann auch vermehrt Hormone befinden, die der Kommunikation dienen.
Thema: Die Wildsau ist los
Leitbache

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19.05.2012 23:07 Forum: Das große Schwein


Hallo Zerberus,

an Deiner Stelle würde ich wenigstens der Unteren Jagdbehörde/Ordnungsamt Bescheid geben, daß Ihr einen Schwarzkittel habt. Wir haben auch den Hegeringleiter und die umliegenden Jagdpächter informiert... so eine Sau ist schneller ´mal ausgebüchst als man gucken kann, und wenn sie so am hellsten Tag durch die Gemarkung oder den Ort bummelt kann beim Bürger schnell der Verdacht von Tollwut/Krankheit o.ä. aufkommen... und dann kann es passieren, daß die Polizei oder ein anderer Jäger das Stück irrigerweise erlegt.

Vor allem würde ich Rambo mit einer privaten Haftpflicht versichern, er muß nur ´mal einen Besucher beißen, einen Nachbargarten verwüsten oder vor ein Auto laufen und dann kann`s richtig teuer werden.
Thema: Wildschwein Frischlinge
Leitbache

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19.04.2012 17:45 Forum: Probleme und Fragen zur Minischweinhaltung / Schweinehaltung


Hallo Pina,

sind ja noch richtig zerbrechlich, die Kleinen.

Füttern würde ich sie pro Mahlzeit, bis sie satt sind (keine Angst, das werden anfangs natürlich nie und nimmer 250ml sein; denke, so mit 50 bis 100ml ist das ok) und dann Nuckel/Napf bis zur nächsten Fütterung wegstellen.

Ich möchte Dir keine Angst machen, aber es kann durchaus sein, daß sie die ersten Wochen nicht überleben, möglicherweise sind sie krank (Herzfehler, Immunschwäche, irgendwas an Viren o.ä.), weswegen die Bache sie zurückgelassen hat.
Vielleicht erholen sie sich und gehen später ein... hm, tja, ab wievielen Wochen so ein Wutzchen über`m Berg ist ist schwer zu sagen. Die Schwester unsere Bache wurde parallel von einem Bekannten aufgezogen, sie war kerngesund. Nur hatte sie halt ihren eigenen Kopf und randalierte immer häufiger, wurde ausquartiert und damit sie nicht so einsam war wurde sie mit 3 gleichaltrigen Ferkeln zusammengesetzt.
Fazit: die Bache fing sich von den Ferkeln einen Hausschweine-Virus und ging innerhalb von 3 Tagen an Durchfall ein. Und da war sie bereits 3 Monate alt.
Ich habe bei Bella jeden Morgen gebangt, ob sich noch lebt... mit 6 Monaten wurde ich dann entspannter, und ab einem dreiviertel Jahr war es sicher, daß sie nicht noch an irgendwelchen Spätfolgen eingehen würde.

Ich denke ´mal, so ab 6 bis 8 Wochen (???) kannst Du versuchen, parallel zum Fläschchen geweichte Haferflocken anzubieten. Und wichtig: biete ihnen die Möglichkeit zu buddeln (selbst, wenn es nur eine kleine Schüssel mit Erde ist).
Regen und Wind ist für junge Frischlinge oftmals tödlich, die unterkühlen und fangen sich schnell eine Lungenentzündung. Kälte ohne Nässe vertragen sich eher (die Bache wärmt ja auch).
Besser, Du läßt sie -wenn`s richtig angenehm warm draußen ist- in einer geschützen Ecke brummen.

Die Nabelschnur ist bei Bella etwa mit etwa 1 Woche abgefallen.

Ach, und wegen dem Futter: bitte versuche, die Milch fetthaltiger zu machen: selbst Kuhmilch ist zu fettarm. Ich weiß nicht, ob Babymilch gut ist, aber bestimmt eher als Welpenmilch... (*bitte um Korrektur, falls ich da falsch liege*)
Habe irgendwo gelesen, daß man Frischlings-/Ferkelmilch auch selbst mischen kann, zumindest gehören in die Kuhmilch u.a. ein Eigelb, Sahne und Mineralien/Spurenelemente/??? hinein. Bitte erkundige Dich darüber aber nochmal, nicht, daß ich da ´was falsch in Erinnerung habe.

Tja, so spontan wüßte ich nicht, was ich noch schreiben könnte... ´mal angenommen, Du brinst sie durch:
Hast Du Dir auch überlegt, was aus den Frischlingen werden soll, wenn sie älter sind? Kannst Du sie halten? Ausbruchsicheres Gehege? Futter?
Meine Bache wog mit 1 Jahr 60kg (in der Natur hätte ihr Gewicht bei 35-45kg gelegen), heute, mit 4 Jahren, bringt sie stolze 120kg auf die Waage.
So ein Wutzchen kann zwischen 12 und 15 Jahre alt werden... das ist schon eine ordentliche Verpflichtung, die Du da eingehst. Zumal Du die Sauen ja nicht so einfach irgendwohin mitnehmen kannst wie einen Hund... und wie Du die Situation bei Dir geschildert hast wird es auch sehr schwierig werden, sie weiterzuvermitteln, da ja allein schon die Haltung strafbar ist.

Ich möchte Dich damit nicht beunruhigen, aber denke bitte auch darüber nach, was mit den Wutzchen auf Dauer geschehen soll.


LG, Sandra
Thema: Frischling - Brauche Hilfe
Leitbache

Antworten: 38
Hits: 150.434
13.04.2012 21:40 Forum: Das kranke Schwein


Unsere Bache geht beim Pinkeln hinten in die Hocke.

Und daß bei Fritz noch kein Hoden zu sehen ist liegt einfach daran, daß er noch zu klein ist... und wenn er größer ist wirst Du sie auch nicht sehen, weil beim Keiler die Hoden rechts und links dicht an den Hinterläufen, also direkt an den Innenschenkeln, liegen... wie dickere Beulen.
Männliche Wildschweine haben keinen frei herumbaumelnden Hodensack (dann würden die Streifgänge durch Brombeeren und Weißdornhecken auch ziemlich schmerzhaft werden).

Glückwunsch, daß Fritz ein neues Zuhause gefunden hat. Prima!
Thema: Frischling - Brauche Hilfe
Leitbache

Antworten: 38
Hits: 150.434
22.03.2012 23:12 Forum: Das kranke Schwein


Hallo,

hm, so ganz eingetrocknet ist der Nabel ja noch nicht und die Schalen sind auch noch rosa-rot... denke, max. 5 Tage wird der Frosch alt sein.
Die Haut ist ja doch recht gerötet... normalerweise sollte sie -wenn der Nabel fertig abgeheilt ist- wie der Rest von Bauch/Schenkeln sein, also weiß/blaß rosa. Vielleicht doch ein Auge drauf haben oder einen TA drüber schauen lassen. Konfusion
Ist die gerötete Stelle besonders warm? Hast Du eine Wärme-/Rotlichtlampe?

Als Futter empfehle ich das Ferkelvollfutter aus dem Landhandel (Raiffeisen). Ist ein Milchpulver zum Anrühren und kostet nicht die Welt. Ein 15kg-Sack reicht aus (immer weniger Milch, immer mehr Haferflocken/Reis/...), dann sollte der Kleine komplett auf feste Nahrung umgestellt sein.

Wenn der Frischling nicht aus der Flasche saufen will, laß` ihn. Da er ja aus dem Napf säuft ist`s völlig in Ordnung (und ´ne schöne Sauerei), gewöhne ihm den Nuckel gar nicht an. Gibt nur Geschrei.
Die nötigen Mineralien etc. sind in der Ferkelmilch drin. Wenn der Kleine möchte laß` ihn bei schönem Wetter (windgeschützt) im Garten in der Erde buddeln, dabei nimmt er mit dem Grund das notwendige Eisen auf. Eine Spritze ist dann nicht mehr erforderlich (gibt nämlich auch nur Geschrei großes Grinsen ).

Füttern würde ich ihn immer dann wenn er anfängt, richtig Rabatz zu machen. Gib` ihm anfangs nicht so viel (denke, mit 250ml pro Fütterung wird er satt zu bekommen sein) und wenn er satt ist, die restliche Milch wegstellen. Lieber mehrmals am Tag füttern. Und ihm spät abends den letzten Napf hinstellen (als "Nacht-Snack") und erst wieder früh morgens eine Ladung Milch geben (sonst tyrannisiert er Dich rund um die Uhr).
Ist eine Sache des Augenmaßes: einen kleinen runden Milchbauch kann das Wutzchen nach jeder Mahlzeit haben, nur wenn er wie ein Hängebauchschwein eine richtige Trommel mit sich herumschleppt (wenn der Bauch so dick ist, daß Du ihn bei Draufsicht auf den Frischlingssücken seitlich hervorgucken siehst) ist`s definitiv zu viel. Das gibt beim Wachstum möglicherweise Gelenkprobleme.
Ach, und soweit ich mich erinnere haben wir bei unserem Frosch nach dem Füttern immer Bauch und Hintern gerieben. Für eine bessere Verdauung und einen schönen Schiß. Bääääh!
Die Bache läßt die ersten 7 bis 10 Tage (je nach Witterung) die Frischlinge nachts auch alleine im Kessel zurück um alleine auf Nahrungssuche zu gehen.

Hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.
Thema: Jäger unterstellen einer Familie, die einen verletzten Frischling retten, Wilderei?
Leitbache

Antworten: 14
Hits: 51.161
RE: Jäger unterstellen einer Familie, die einen verletzten Frischling retten, Wilderei? 22.03.2012 22:31 Forum: Tierschutz und andere Diskussionen


Hallo Barbara,

ja, natürlich haben wir uns lange überlegt, ob wir uns ein weiteres Wutzchen holen sollten.
Nur haben wir leider nicht den Platz für weitere 150m², das Material muß stabil sein und ist daher teuer (die Pfosten und Baustahlmatten müssen ja einem Ausbruchsversuch standhalten; ein einfacher, robuster Bretterzaun bringt da gar nichts, auch Strom ist uninterssant), und Futter und Stroh wollen ja auch noch gekauft werden. Zudem bräuchten wir für Bella ja einen Kumpel, der bei fast gleicher Größe und Masse auch so flink ist wie sie. Und möglichst auch dauerhaft Freiland-tauglich... also einen anderen Schwarzkittel.
Na, und dann natürlich ein "Eingewöhnungs-Gehege". Und die ganzen OKs von Kreisverwaltung etc.. Und ob die Versicherung noch ´ne Bache nimmt (Keiler sind ja ab der Geschlechtsreife Einzelgänger; ich weiß auch nicht so recht, ob ein Kastrierter eine Lösung wäre... zumal er ja vom Geruch her weder Fleisch noch Fisch für Bella ist und sie ihn womöglich dauerhaft tyrannisieren würde)...?

Das Halsband bekommt sie angezogen, sobald sie im Garten unter Aufsicht brummen darf (Mäuse buddeln, Grasen, Rennen). Nur zur Sicherheit, sollte sie sich abseilen. Das Teil haben wir ihr selbst gebastelt, aus neon-gelbem Gewebeband aus dem Baumarkt (OBI oder Globus), gibt`s von der Rolle als Meterware. Die Metallringe und Schnallen haben wir auch von dort. Als Vorlage diente ein herkömmliches Hundehalsband mit Stop-Ring. Das Halsband wird mit Schlagnieten zusammengehalten und ist in der Größe verstellbar (wg. Sommer- und Winterschwarte).
Das Teil zu basteln ist etwas Geduldsarbeit, aber hält prima. Es bleibt einem gar nichts anderes übrig, in der Größe gibt`s halt keine passenden Halsbänder mehr im Heimtierzubehör. großes Grinsen
Thema: Jäger unterstellen einer Familie, die einen verletzten Frischling retten, Wilderei?
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17.03.2012 10:55 Forum: Tierschutz und andere Diskussionen


Ja, Migi, man handelt eben nicht immer vernünftig... großes Grinsen ... obwohl so ein Schwein doch viel Arbeit macht, auf seine Weise gibt es einem auch viel zurück.

Gestern z.B. hat mir die Wutz beim übermütigen Spielen einen kleinen Kratzer am Arm verpaßt (+ dicker Beule). Ich habe mit ihr geschimpft und ihr die Schramme gezeigt, und die Bache hat die kleine Verketzung angeschnüffelt, abgeleckt (bäh!), mit ihrer weichen Scheibe mein Gesicht berüsselt und mich angepustet und dieses öh-öh-öh! als "Entschuldigung" von sich gegeben.
Es ist schon verblüffend, daß ein Schwein irgendwie eine Art Schuldbewußtsein hat. Bella wußte ganz genau, daß sie mir den Kratzer verpaßt hatte.


@Martina:
Ja, auch wenn es hier nicht immer auf Verständnis stößt.
Die Schleiereule war damals in unserer Scheune aus einem NABU-Nistkasten gefallen, und weil die Leute sich ´mal alle 5 Jahre blicken lassen und das nicht wirklich für viel Intersse spricht (der Kasten sollte doch etwas öfters gereinigt werden) und wir dann mit Leiter und Müllsack die Nisthilfe gesäubert haben dachten wir, na, soll die kleine Eule in ihrer Umgebung groß werden. Wir haben ihr ein eigenes Gehege gebaut, gefüttert, gepäppel, geschmust und mit ihr Flugübingen gemacht. Und auf Pfiff antwortete sie. Und nachts kam der Eulenvater in den Hof zum Gehege und hat den Kleinen besucht. Und irgendwann gegen Abend -unser Kelchen machte schon die ersten kurzen Flüge- saß sein Vater auf dem Scheunendach und hat ihn "wieder" in die Familie integriert. Unsere Eule wurde wieder gefüttert, hat mit den Geschwistern und Elterm Flüge unternommen und ist 2 Jahre später zurück in die Scheune gekommen und hat Nachwuchs gemacht.
Na, und der Falke war eigentlich schon flugfähig, hatte aber mit den Rabenkrähen bei seinem ersten Rundflug nicht gerechnet und die ihn arg zerzaust. Wir haben ihn 10 Tage gepäppelt und dann wieder fliegen lassen. Zum Glück war er nur etwas geschockt und zauselig und hatte keinen Bruch.
Thema: Jäger unterstellen einer Familie, die einen verletzten Frischling retten, Wilderei?
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14.03.2012 23:07 Forum: Tierschutz und andere Diskussionen


Stimmt. großes Grinsen

Wir haben unsere Bache auch verwaist aufgegriffen.
Nur wenige Stunden zuvor wurde ihre Mutter an einer Schnellstraße überfahren, und nur aus reinem Zufall waren wir Ausflugs-technisch an dem Tag am Rhein unterwegs und zufälligerweise war das das Jagdrevier eines Bekannten, haben nur aus Zufall miteinander telefoniert, von dem Verkehrsunfall und den Frischlingen erfahren und nur mit viel Glück wußten wir in etwa, wo sich der Kessel befand.
Sehr viele Zufälle, und es war üüüüberhaupt nicht geplant, so einen flinken, jungen Frischling mit noch Nabelschnur am Bauch einzusammeln: eher aus Neugier haben wir nach dem Kessel gesucht und hätte ich ihn nicht eher durch Zufall (da, schon wieder ein Zufall) und mit Maggi-Geruch im hohen Schilf gefunden und wäre ich nicht völlig frei von "Wenns" und "Abers" vorne hineingekrochen und hätte sich nicht zufälligerweise gegen den "Notausgang" ein kleines Frischlingsbeinchen abgehoben und ich nicht einfach gedankenlos zugepackt und das lautstark qiekende Etwas mit den wunderschönen schwarzen Knopfaugen sofort unter meine Jacke gestopft, wo es augenblicklich ruhig war... na, dann hätten wir heute keine 4-jährige Wildschweinbache mit einem Kampfgewicht von 120kg!

Natürlich war es dumm und unvernünftig, der Straßenverkehr fordert halt Opfer unter den Wildtieren. Wir haben nicht die Sau aufgegriffen, weil wir den "durch den Menschen entstandenen Schaden an der Natur wiedergutmachen" wollten, nein.
Ganz einfach aus Unvernunft haben wir das Wutzchen mitgenommen. Platz, Genehmigungen, Futter und Sachkunde waren kein Hindernis, es gibt richtig gute Fachliteratur über Schwarzwild.

So interessant es ist, was man alles von so einem Wildtier lernt, die Lautäußerungen, das Verhalten, die Cleverness, die Freßgewohnheiten usw., das möchte ich heute nicht mehr missen. Auch nicht, daß diese grobe Sau irgendwie doch eine Mimik hat und zuckersüß sein kann. Daß sie mich um jeden Preis verteidigen würde und besser als der Hund aufpaßt.

Dann gibt es da noch die üblichen Aufgaben als Schweinehalter wie Misten, Sule erneuern, Grund erneuern, neue Spielsachen bauen.

Und dann kommen die Aspekte, die eine Wildschweinhaltung anstrengend machen: es wird JEDEN MONAT für 1 Woche rauschig und das Futter ist recht zeit- (Eicheln säckeweise sammeln) und kostenintensiv (Mais/ Weizen/ Gerste aus dem Landhandel, Haferflocken, Trauben, Äpfel... nur Speisequalität, saurer oder matschiger Kram geht gar nicht, genausowenig wie nicht-heimisches Obst und -Gemüse oder gar Preß-Pellets).
Außerdem sind mein Mann und ich (naja, und der Hund) die einzigen, die das Gehege betreten können, und wenn ich mit dem Hund ´mal 1 Tag unterwegs bin (wir 2 sind ihre Rotte) bekommt die Bache Verlassensängste.
So grob es jetzt auch klingt, aber man knebelt sich mit so einem sozialen Tier für ca. 15-20 Jahre.

Im Endeffekt kann ich sagen, ich finde es schön, daß wir die Sau haben und bin froh über alles, was ich von ihr gelernt habe, aber nochmal kommt mir keine "ins Haus".
Und ich rate auch jedem davon ab, einen Frischling aufzusammeln und ihn halten zu wollen.
Thema: Jäger unterstellen einer Familie, die einen verletzten Frischling retten, Wilderei?
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14.03.2012 16:21 Forum: Tierschutz und andere Diskussionen


Unter den Bergriff der Wilderein fällt mehr als der Normalbürger sich vorstellt: nicht nur, wenn der Hund beim Gassigehen Rehe hetzt, bzw. durch die Stilllegung stöbert oder wenn die gelangweilte Hauskatze Junghasen totbeißt, sondern auch das Einsammeln von vermeintlich verwaistens Nestern/Gelegen, das Aufsammeln von Abwurfstangen (also Geweihe/Gehörne) von z.B. Rot- und Rehwild und natürlich auch das an-sich-Nehmen von Wildtieren.
Hierbei ist es egal, ob sie verletzt sind oder möglicherweise verstoßen/ verwaist oder alleine irgendwo in der Wiese (Rehkitze, Junghasen) oder totgefahren am Straßenrand liegen (z.B. Schleiereule).

Wildtiere dürfen nicht der Natur entnommen werden. Erst ´mal, weil die allermeisten Menschen gar keine Ahnung, d.h. die nötige Sachkunde haben, welche Bedürfnisse so ein Wildtier hat (und zwar nicht nur, solange es ein süßer Frischling ist), und weiter, weil es einige gesetzliche Vorschriften bez. der Wildtierhaltung gibt, an die man beim Einsammeln des Tieres gar nicht denkt.
Es gibt spezielle Wildtierauffangstationen, die das eine oder ander Rehkitz, Jungfuchs oder auch den Frischling aufnehmen, aber auch deren Kapazitäten sind begrenzt.

Was soll denn mit dem Frischling passieren, wenn er gesund gepflegt ist? Der Kerl kann mit z.B. bereits 8 Wochen nicht mehr ausgewildert werden.

Wie in dem Folgeartikel steht hat das Wutzchen Glück und soll in einem Gnadenhof mit weiteren Artgenossen o.ä. unterkommen. Schön, wenn die Leute dort ein groß genuges Areal, doppelte und tief in der Erde eingegrabene Zäune, artgerechtes Futter und viel Beschäftigung für die Schwarzkittel haben. Ganz abgesehen von den erforderlichen Meldevorschriften bei Ordnungsamt, Jagdinstitutionen, usw., anfallenden Kosten wie Kastration etc.

Ich denke nicht, daß es dem Jagdpächter darum geht, den Frischling "weil`s so geil ist" einfach ´mal "totzuschießen".
Wildtiere gehören grundsätzlich in die Natur und sollten dort auch bleiben. Und ja, die Natur ist grausam, und wenn so ein Frischling angefahren wird oder schon von Geburt an eine Krankheit hat dann wird der eben von der Bache verstoßen und sich selbst überlassen. In ein oder 2 Nächten wird der Fuchs den kranken Frischling holen und fressen.

In den meisten Fällen sammeln Spaziergänger nämlich so einen süüüßen armen verletzten Frischling auf, beim Tierartzt gibt es eine Schiene, das Wutzchen bleibt für 2 oder 3 Monate in der Familie (ist ja immernoch sooo drollig und lustig), nur ab einer gewissen Größe wird es dann nicht mehr lustig: die Sau gräbt das heilige Blumenbeet um, plündert den Biomüll, beißt fremde Hunde, verfolgt die Nachbarkinder, büchst aus (Wutzen können sich durch die kleinsten Zwischenräume quetschen, locker Jägerzäune überspringen und heben ´mal so ganz nebenbei einen Maschendrahtzaun an), hampelt auf der Straße ´rum, geht betteln... und ab der Geschlechtsreife sind sie sowieso mit Vorsicht zu genießen, besonders Keiler.
Und dann will keiner mehr den Schwarzkittel haben, weil er Arbeit und Probleme macht.

Ich glaube nicht, daß die meisten Leute wissen, auf was sie sich einlassen, wenn sie einen 7 Tage jungen Frischling aufsammeln und meinen, sie könnten ihn großziehen. So eine Sau wiegt ´mal ganz schnell 100kg, hat eine Irrsinnskraft und schafft ohne Probleme 50km/h.

Und da das Wild demjenigen Jagdpächter gehört, in dessem Revier es sich aufhält liegt es letzen Endes an ihm zu entscheiden, ob er den Frischling in der Natur beläßt, einer Auffangstation aushändigt oder einer Privatperson überläßt.
Thema: Wildschwein
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30.12.2011 21:58 Forum: Das kranke Schwein


Hallo Karin,

das Wutzengehege steht auf meinem Privat-Grunstück direkt am Haus. Es ist nur von 2 Seiten einsehbar, an den anderen 2 Seiten stehen hohe Fichten und dichte, dornige Wild-Pflaumen-Büsche.

Für die Wildtierhaltung solltest Du das OK des Jägers haben, aus dessem Revier die Frischlinge kommen. Ansonsten fällt das Aneignen von Wildtieren unter die Wilderei.
Damit es keinen Huddel gibt haben wir auch den örtlichen Jagdpächter und den umliegenden Jägern Bescheid gegeben, daß wir eine Bache halten: sollte sich die Sau ´mal -wie auch immer- aus ihrem Gehege abseilen und lustig durch die Gemarkung turnen weiß jeder, daß sie zu uns gehört und nicht beschossen wird. Auch die direkten Nachbarn wissen von unserer Bache.

Weiter habe ich die Sau beim Ordnungsamt/Untere Jagdbehörde angegeben und den Kreisjagdmeister darüber in Kenntnis gesetzt (obwohl letzteres wohl nicht nötig ist, glaube ich).

Da so ein Wildschwein auch -wenn unterwegs- ´mal ganz schnell einen Verkehrsunfall verursachen, den Nachbargarten verwüsten, einen Hund beißen oder jemanden umrennen kann (sie ist ein Energiebündel und das Spielen mit ihr ist ab und an eine recht blaue Flecken-lastige Angelegenheit) haben wir vorsichtshalber eine Tierhalterhaftpflicht-Versicherung abgeschlossen (hier war auch die Voraussetztung dafür, daß wir die Wutz direkt am Haus halten).

Ansonsten gelten halt noch die üblichen baulichen Bestimmungen mit doppeltem Zaun etc..

Hoffe, ich konnte weiterhelfen,


Dir und allen Lesern einen Guten Rutsch,

viele Grüße, Sandra
Thema: hallalli
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30.12.2011 21:29 Forum: Tierschutz und andere Diskussionen


Ich kenne auch den Film und habe herzhaft gelacht, er ist überall in der Jägerschaft bekannt und bringt jeden zum Schmunzeln... aber wie gesagt: es handelt sich um eine Satire, d.h. alles, was dargestellt wird, ist arg überspitzt. Natürlich gibt es da so die ein oder andere Gegebenheit, die einem irgendwie entfernt bekannt vorkommt, aber "Halali -oder Der Schuß ins Brötchen" ist lediglich ein übertrieben dargestellter Film.

Und die querliegenden Bäume und "ge-Sackgassen`ten" Wege gehen auf das Konto des Forstes: die Jägerschaft hat nichts mit der Wald- und Holzwirtschaft zu tun, und wenn die Waldarbeiter neue Rückewege schlagen oder Schneisen zumachen ist das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Schikane der Grünröcke!
Der Wald ist halt nun ´mal ein Wirtschaftsraum!
Thema: Interview Ernst Tschanz: Die Jagd ist schädlich, unzeitgemäss, grausam
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09.11.2011 14:32 Forum: Tierschutz und andere Diskussionen


Natürlich kann man es dem Normalbürger nicht verbieten, zu unsinnigsten Uhrzeiten den Wald zu betreten... ich denke aber, da sollte jeder ein gewisses Verantwortungsgefühl haben und halt ab Einbruch der Dunkelheit bis zu den Morgenstunden die Natur zu meiden.

Mir geht es jetzt auch gar nicht darum, daß der Spaziergänger nicht dem Jäger durch den Ansitz latscht (gibt da so einen Paragrapen namens "Störung der Jagd"), sondern einfach darum, dem Wild die Möglichkeit zu geben, sich in der Gemarkung frei zu bewegen, zu fressen, sich zu paaren etc., ohne, daß es von Mountainbikern gescheucht, laut palavernden Walkern vergrämt oder frei laufenden Hunden gehetzt wird.

Vor allem, da ja mittlerweile jeder meint, nicht nur die öffentlich ausgeschriebenen Waldwege benutzen zu müssen, sondern auch Rückewege und Wildwechsel in Anspruch nimmt, um einfach ´mal abzukürzen, andere Aussichten zu genießen oder -was besonders schlimm ist- quer durch die Tannenschonungen turnt, um Pilze zu pflücken (gem. Gesetz ist hier nur ein "Handstrauß" pro Person erlaubt und kein großer Weidenkorb voll) und dabei noch die Ruhezonen von Reh und Sau aufsucht und möglicherweise sogar noch Abwurfstangen von Hirschen sammeln möchte (fällt übrigens unter "Wilderei", ebenso wie das Einsammeln von angeblich verwaisten Nestern und Jungtieren).

Ich glaube nicht, daß die Schwarzkittel sich nur vermehren, weil sie beschossen werden. Denke, der immer weiter schrumpfende Lebensraum, die wachsende Anzahl an sehr großen zusammenhängenden Weizen-, Mais- und Rapsfeldern und das steigende Freizeitbedürfnis der Menschen (ja, Wildschweine sind normalerweise tagaktiv, und nur, weil sie gezwungen werden, nachts auf Nahrungssuche zu gehen ist es dem Jäger nicht möglich, selektiv einzelne Sauen zur Bestandsregulierung zu schießen... so muß in der Nacht gejagt werden, und dabei werden halt bedauerlicherweise vesehentlich starke oder Frischlinge führende Bachen oder Keiler mittleren Alters geschossen, die für eine gesunde Schwarzwildpopulation wichtig sind) sind ein nicht unerheblicher Faktor.
Thema: Interview Ernst Tschanz: Die Jagd ist schädlich, unzeitgemäss, grausam
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04.11.2011 13:22 Forum: Tierschutz und andere Diskussionen


Äääähhh... und was machen Hauskatzen??? Werden zu Hause gefüttert, haben es warm und einen Menschen, der sich um sie kümmert, und trotzdem streunen sie durch Vorgärten, Felder, Wiesen, an die Häuser grenzende Waldstücke und stellen Singvögeln, Reptilien und (Klein-)Säugern nach... z. T. wird einfach nur die junge Schleiereule totgebissen, ab und an auch der Eidechse der Kopf abgefressen, manchmal aber auch dem Junghasen die Bauchdecke aufgerissen und das arme Ding dann teilweise gefressen.

Ich finde, in der Natur ist nicht wirklich alles "heile Welt", und da sollte der ganz normale Bürger ´mal an die eigene Nase fassen und schauen, was so der eigene Stubentiger oder Fiffi so in der Gemarkung treibt, wenn er unbeobachtet ist.
Habe hierzu auch bereits aktuell zu einem anderen Kommentar eine Bemerkung abgegeben.

Denke, da sollte sich jeder Spaziergänger und Frischluftler angesprochen fühlen, der früh morgens oder ab Einbruch der Dunkelheit meint, sein Erholungsbedürfnis befriedigen zu müssen und durch die Feldmark hampelt.
Thema: Sind die Jäger schuld an der Wildschweinschwemme?
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04.11.2011 00:46 Forum: Tierschutz und andere Diskussionen


Finde, Frank hat Recht: Wildschwein-"Schwemme" hat mit vielen Faktoren zu tun und jeder (Bauern, Städte, Bürger, Verkehr, Jäger, Kima, Standort) hat irgendwo seinen Teil dazu beigetragen.

Und meine Bache hat mich ganz entrüstet angeguckt, als ich das erste Mal mit Kastanien ankam. Ungläubig!


Viele Grüße, Sandra
Thema: Interview Ernst Tschanz: Die Jagd ist schädlich, unzeitgemäss, grausam
Leitbache

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RE: Interview Ernst Tschanz: Die Jagd ist schädlich, unzeitgemäss, grausam 04.11.2011 00:33 Forum: Tierschutz und andere Diskussionen


Wer ist eigentlich Paul... äh, Ernst Tschanz???

Glaubt er, die Rehe hüpfen lustig um ihn herum, während er mit dem Kamera-Team durch den Wald trampelt???
Wie wollen Wildhüter den Wildbestand regulieren??? Überfahren sie alle Hirsche und Wildschweine, die zu viel in Wald und Feld unterwegs sind???
Will er verletztes Unfallwild zum Tierarzt bringen??? Oder es -wenn zu schwer verletzt- ihm zum Einschläfern eine Spritze geben (schon ´mal einem angefahrenen Dachs begegnet? ... da könnte ich auch gleich die Hände ins Hyänen-Gehege im Zoo halten) oder es erwürgen???
Und war der gute Mann denn schon überhaupt einmal "undercover" in einem Schlachthof???

Naja, unsereins denkt sich seinen Teil zu so einem mageren Artikel... vielleicht sollte der Mann lieber mehr Yoga machen und so seine innere Mitte finden... Bääääh!
Thema: Wildschwein
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04.11.2011 00:13 Forum: Das kranke Schwein


Hallo,

das Problem mit dem Saufen kenne ich: unsere Bache haben wir mit 7 Tagen aufgefunden (da war die Nabelschnur noch dran), alles Fläschchengeben brachte nichts, nur Gequieke und eine mega-Schweinerei.
Wir haben auf der Raiffeisen das Ferkelvollfutter in Pulverform geholt (guck, daß es auch ein Vollfutter ist und kein Ergänzungsfutter), das riecht wie Kokos und wird mit handwarmem Wasser angemischt. Mit dem Sauger hat`s nicht geklappt, und da Schweine sich ja nicht verhungern lassen haben wir unserer Bache einen Napf mit dem Futter vor den Rüssel gestellt, und siehe da: sie fing sofort an zu watzen. Wir haben später Haferflocken, bzw. gekochten Reis untergemischt. Nudeln (auch abgekocht) sind natürlich auch eine feine Sache. Und Weintrauben und klein geschnittene Äpfel (aber nicht die Sauren... Bääääh! ).

Das mit dem Buddeln stimmt: Schweine decken dadurch ihren Mineralienbedarf, dann brauchst Du ihnen vom TA auch keine Spritze gegen Eisenmangel geben lassen.

Hast Du ´mal geguckt, wieviele Bachen/Keiler Du hast??? Du weißt aber schon, daß Keiler normalerweise ab der Geschlechtsreife mit etwa 1 1/2 Jahren Einzelgänger sind???
Natürlich gibt es Ausnahmen, aber in den meisten Fällen werden diese Kameraden mit etwa 4 Jahren so ungenießbar und gefährlich, daß eine familien-nahe Haltung nicht mehr wirklich möglich ist... Du kannst Dir natürlich auch ein schönes Gatter bauen, wo Du Deine Rotte hältst (meine Bache wurde übrigens Ende Dezember -da war sie 10 Monate alt- das erste Mal rauschig).

Apropos "halten": wenn Du ein einzelnes Wildschwein aufziehst und es mit Hund etc. hältst wird es fast so zahm sein wie eben ein Hund, aber sobald es 2 oder mehr Frischlinge sind beschäftigen die sich eher miteinander als mit Dir und sind eher schlecht zahm zu bekommen... und Sauen können wirklich hoch springen, sich durch die unmöglichsten Spalten quetschen und haben eine unglaubliche Kraft.
Und sie sind total clever: unser Frischling war -wie unser Hund- im Hof angeleint, nur an einer kürzeren Leine (Bella turnte ständig auf unserem Hund ´rum, drückte und schob an ihm und nervte ihn total). Da sie trotz wütendem Quieken nicht an den Hund heran kam stellte sie nach kurzer Zeit fest, daß -wenn sie an der anderen langen Leine zog- der Hund aufstand und ein Stück näher kam. Die Sau zog so lange den Hund herbei, bis er wieder in ihrer Reichweite war und sie ihn schön terrorisieren konnte!!! Bäääääh!

Oder die Butterkekse in der Küche neben dem Herd: Schwein zu kurz, auf die Hinterläufe-Stellen brachte auch nichts... aber die Herdklappe war ja auch noch da: Bella klappte also das Teil ´runter, stellte sich drauf, machte sich lang und kam so an die Kekse! Und das hatte ihr niemand gezeigt.

Finde es klasse, daß Du Dich für die Schwarzkittel so einsetzt.
Wir haben unserer Bache ein 150m² großes Gehege gebaut, es besteht aus 5m x 2,50m hohen Baustahlmatten, die einen halben Meter tief eingelassen wurden; die Stützpfosten sind dicke Zaunpfhähle, die wir sogar 70cm tief eingegraben haben. Bellas Holzhütte ist vorne 90cm, hinten 70cm hoch (also mit Schräg- + Vordach), 1m(?) tief und 2m lang (glaube ich). Sie steht "schwebend" auf 3 Querbalken -wg. der Durchlüftung gegen Bodennässe, Schimmel und gegen die Kälte- mit Podest, die aufrechten Pfosten haben wir ebenfalls einen halben Meter eingebuddelt. Auf 3 1/2 Seiten ist die Hütte zu und im Winter fast komplett mit Stroh ausgepolstert... und sie steht gen Süden (daß kein kalter Nordwind hereibläst).


Viele Grüße, Sandra
Thema: sind alle schweinefreunde vegetarier?
Leitbache

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01.09.2011 18:49 Forum: Saumäßige Erfahrungen


Äääääh, neeee... wollte nur kurz zum Folgekommentar meiner Bemerkung hinzufügen, daß da wohl etwas falsch verstanden worden ist: unsere Maus bekommt bei uns ihr Gnadenbrot.

Ich meinte, daß -wenn man sich aktiv und körperlich mit Schweinen beschäftigt, also nicht nur trockene Lektüre ließt oder ´mal ´n Film guckt, sondern sie hautnah erlebt- man viel mehr über das Fühlen, Handeln und den Eigenschaften dieser Tiergattung lernt und dadurch auch erst merkt, welche Ansprüche sie stellen, um ein glückliches Leben führen zu können.
Thema: sind alle schweinefreunde vegetarier?
Leitbache

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21.08.2011 14:44 Forum: Saumäßige Erfahrungen


Wir essen auch Fleisch... auch Wild... obwohl wir ein Wildschwein haben. Ich denke, wenn man sich einmal mit einem "eßbaren" (klingt jetzt etwas grob) Tier beschäftigt hat (also es über einen längeren Zeitraum füttert oder gar aufzieht, mit ihm lebt, von ihm lernt, das Wesen versteht) hat man wesentlich mehr Respekt vor dem Leben und Sterben und sieht den Fleischkonsum aus anderen Augen, vielleicht ist man mehr sensibilisiert oder überlegt zweimal, ob und wieviel Fleisch man ist.

Grüße, Sandra
Thema: schwimmen durch fließendes Gewässer?
Leitbache

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14.07.2011 20:05 Forum: Probleme und Fragen zur Minischweinhaltung / Schweinehaltung


Hm, würde an Deiner Stelle auch einen Zaun ziehen. Und in der Dämmerung kann man Deine beiden Rüssel schon ´mal mit den wilden Artgenossen verwechseln.

Schweine können übrigens exzellent schwimmen.
Meine Maus ist als Frischling damals an einem heißen Sommertag einfach so, ohne irgendeinen Anlaß, bei uns in den Weiher gesprungen und hat ´ne Runde gedreht.

Und Wildschweine schwimmen ja auch problemlos durch den Rhein!!! Ist schon öfters passiert, daß die Sauen bei Bingen ins Wasser gestiegen sind und auf der anderen Rheinseite mitten in Rüdesheim wieder herauskamen. Und im Rhein herrsch eine ordentliche Strömung, da sind schon so einige Badegäste ertrunken, erst kürzlich einer der Matrosen von dem havarierten Frachter Höhe St. Goar.

Vielleicht ist die Beton-Schräge vom Wehr eine Hürde... auf der glatten, nassen Fläche haben die Rüssel möglicherweise zu wenig Halt mit ihren Schalen...


Grüße,
Sandra
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