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Geschrieben von Jörg am 19.11.2002 um 12:34:

  Jäger - Die wahren Natur und Tierschützer ?

Eigentlich wollte ich den folgenden Bericht nicht auf Schweinefreunde.de veröffentlichen. Allerdings will ich ihm den geneigten Leser doch nicht vorenthalten. Zeigt er doch, dass es einigen Waidmännern nicht zwangsläufig um Natur- oder Tierschutz geht. Der folgende Bericht spricht eigentlich Bände.

Titel: Kein Jägerlatein: 21 Wildschweine auf einen Schlag !


Wermsdorf/Pulsitz. Sieben auf einen Streich war schon Spitze. Aber 21 sind noch besser. Allerdings handelt es sich hier nicht um die berühmten Fliegen des tapferen Schneiderleins. Andreas Schertenleib erlegte auf einem Mais-Schlag 21 Wildschweine. Er vermutet, dass die Sauen aus der Wermsdorfer Region Richtung Osten gewandert sind. Jagdexperte Sönke Thamsen aus Wermsdorf hält diese Vermutung für durchaus glaubhaft: "Schwarzwild ist ein sehr mobiles Wild. In einer Nacht können sie bis zu 20 Kilometer Strecke zurücklegen."


Sicher, der Schutzpatron der Jäger, Hubertus, war dem Pulsitzer Landwirt und Jäger mit Leib und Seele hold. Aber ganz so leicht, wie das klingen mag, war es dann doch nicht. Denn vor und nach dem Jagderfolg wurde der Schweiß gesetzt. Eigentlich wollte der 42-jährige Pulsitzer sein Maisfeld an der B169 zwischen Abzweig Schmorren und Hohenwussen ernten. Einen Schlag mit diesem Getreide lässt der Landwirt immer ganz besonders lange stehen. Zum einen weil dies gut für die Qualität ist und zum anderen weil er hofft, dass sich recht viele Wildschweine darin zurück ziehen. Diesmal ging die Rechnung auf.


Am vergangenen Mittwoch bestieg Andreas Schertenleib, mit der Absicht den Mais einzubringen, seinen Mähdrescher. Alles verlief normal. Bis gegen 9.30 Uhr. "Da hatte ich zum ersten Mal Kontakt gehabt", sagte der Pulsitzer. Sofort forderte er die schnelle Einsatztruppe an. "Das sind befreundete Jäger", erklärte er. Sechs Leute waren in kürzester Zeit an Ort und Stelle. "Sie wurden rund ums Feld postiert", so Schertenleib weiter. Er selbst fuhr mit den Mähdrescher Schneisen ins Getreide um, wie er selbst sagt, die Schweine auf Trab zu bringen. Soll heißen: Sie sollten sich aus ihrer Deckung erheben. Was sie auch taten. Allerdings endete es damit, dass der Pulsitzer selbst 15 Schweine erlegte und seine Freunde weitere sechs. "Eine große Bache und sechs kleinere konnten stiften gehen", sagte der Jäger. Gegen 13 Uhr war alles vorbei, die Jagd zu Ende. Was blieb, war eine Menge Arbeit - den restlichen Mais dreschen, mit den Freunden ein zünftiges Vesper halten, die Schweine in die Kühlkammer transportieren und zerlegen. Schließlich landen diese in der Bratpfanne. "Einen solchen Erfolg habe ich in meinen 20 Jägerjahren noch nie erlebt", berichtete der Pulsitzer.


Auch Sönke Thamsen hält das Jagdergebnis für beachtlich. Er kennt auch die Hintergründe: "Schon im April wandern die Sauen in die Rapsfelder, und wenn die abgeerntet werden, gehen sie gleich in die Maisschläge und bleiben dort bis zum Herbst. Auf den Feldern findet das Schwarzwild optimale Vermehrungsbedingungen. Bei der Jagd kommen dann diese bombastischen Strecken zusammen."

Anmerkung: Nun, es ist sicherlich so, dass Wildschweine beträchtlichen Schaden in der Landwirtschaft anrichten können. Dennoch entsteht recht häufig der Eindruck, dass es manchen Jägern nur um das Ausüben eines widerlichen Sportes geht, der Ethik und Moral nicht wirklich beinhaltet. Mal ganz abgesehen davon, dass viele Jäger nicht beim ersten Schuss erfolgreich töten, sondern sehr viele Versuche benötigen. Dass Bedauern, dass einige Tiere ihr nacktes Leben retten konnten spricht ebenfalls für eine recht perfide Einstellung zu diesem Thema.



Geschrieben von EMMA1 am 27.11.2002 um 21:07:

 

Hallo,
bin neu hier und werde mich in den nächsten Tagen auch mal vorstellen.
Zu dem Thema über die wahren Tierschützer, hier ein empfehlenswertes Buch:
Titel: Vom Widersinn derJagd.


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