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Geschrieben von Jörg am 04.05.2020 um 15:41:

  Warum ist Fleisch so billig?

Viele Experten sind sich einig darin, dass die weltweite Tierhaltung und Produktion tierischer Produkte einen entscheidenden Beitrag zum Klimawandel leistet.

Dennoch ist Fleisch hierzulande ein Wegwerfprodukt. Exemplarisch kann man dies gut an dem Preis für das "normale" Gyros auf unserem Bild ablesen. Unter 6 Euro pro Kilogramm Schweinefleisch. Das vegetarische Gyros hingegen kostet atemberaubende 16,61 Euro pro Kilogramm.

Wer verdient denn eigentlich noch am Schweinefleisch, wenn die Ware Tier am Ende kaum noch einen Preis erzielt? Und die gesamte Produktionskette von diesem Spottpreis abgedeckt wird? Wie kann das überhaupt funktionieren, wenn die Produktion von Fleisch doch letztlich mehr Ressourcen benötigt?

Um ein Kilogramm Schweinefleisch zu produzieren, sind 5 Kilo Futter erforderlich. Zudem verschlingt die Produktion auch Unmengen von Wasser (fast 6000 Liter) und auch die Umweltprobleme durch Nitrat im Grundwasser sind nicht von der Hand zu weisen.
Vom Elend der Schweine in der Massentierhaltung ganz zu schweigen, dessen Preisaufschlag für uns Tierfreunde gefühlt unermeßlich ist.

Dennoch ist das Fleisch günstiger als die vegane Alternative, die weniger Ressourcen verbraucht und klimafreundlicher ist.

Möglich machen dies die Unmengen an Subventionen, die die Regierungen in die Landwirtschaft und Fleischwirtschaft pumpen. Gerade Deutschland hat hier einen negativen Ruf.

Am Ende zahlen wir als Verbraucher und Steuerzahler dann "hintenrum" den Preis der Subventionen, der nicht auf dem Label von Aldi und Edeka eingerechnet wird. Auch Vegetarier und Veganer zahlen damit diese unsinnige Wettbewerbsverzerrung und dürfen obendrein für die eigenen Produkte deutlich mehr zahlen.

Selbst unsere eigene Regierung in Form des Umweltbundesamtes ist sich der Problematik bewußt. Einfach mal den Link durchlesen.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/warum-fleisch-zu-billig-ist

In einer logischen und positiven Welt würde das vegane Gyros den Prieiskampf gegen das tierische Produkt locker gewinnen...
Wir kämpfen weiter für die Schweine und alle Tiere, um diesen Zustand eines Tages tatsächlich zu erreichen. Kämpft mit!



Geschrieben von Sabine am 05.05.2020 um 09:18:

 

Moin

Ja, es ist echt verrückt.
Nur weil es immer noch ein Nischenprodukt ist, so teuer? Dabei sind die Zutaten wirklich billig.
Der Link funzt (bei mir) nicht, Jörg. 404 error.



Geschrieben von Jörg am 05.05.2020 um 10:54:

 

Moin Sabine,

das kommt davon, wenn man als Admin zu faul ist und den Beitrag von facebook herüberkopiert. Da fb den Link verkürzt, kann der hier auch nicht funktionieren Doiiing!

https://www.umweltbundesamt.de/themen/warum-fleisch-zu-billig-ist

Ist jetzt im Posting auch editiert.

Nischenprodukt würde ich ja noch nicht einmal sagen. Am Ende wird das ein relativ realistischer Preis sein und man könnte es eher als "Delikatesse" statt als Jeden-Tag-Produkt klassifizieren.

Das sollte imho auch beim Fleisch gelten: absolute Ausnahme auf dem Teller und dann kann es auch gerne teuer sein....aber nöööö Mauer!!!!

Einen lieben Grunz
Jörg



Geschrieben von Miss-Rosie am 05.05.2020 um 23:19:

 

Das ist nicht mehr ein Nischenprodukt , wenn grosse Firmen, die auch Discounter beliefern, so etwas anbieten. Wir machen auf dem Forum keine Werbung, aber es gibt eine alteingesessene Firma, beginnt mit R.....walder, die das verstärkt anbietet, auf Grund deren Netzwerkes (Einkauf, Verkauf) kommt das auch in die Regale der Discounter.
Allerdings frage ich mich bei dieser Diskussion auch etwas anderes. Ich persönlich esse auch Fleisch, aber net jeden Tag, sagen wir zweimal die Woche. Wenn man das tut, muss man net, kann man, das beim lokalen Metzger kaufen, der natürlich deutlich mehr verlangen muss, und es auch noch, wie früher, im Papier einpackt. Im Supermarkt kostet das Zeug 60 % weniger, aber alles schön verpackt in Plastik, dass die Plastiktonne schon nach einer Woche voll ist, das gilt natürlichh auch für Käse etc. Das sind genau die Pharisäer, die sage,n ja wir haben 3 Kinder, ja müssen die jeden Tag Fleisch essen? Wenn schon, reicht es net zweimal die Woche? Man unterstützt die lokale Wirtschaft und nicht die Grossen, und es wird weniger Plastikmüll produziert, kommt man am Wahlstand mit so einem Argument durch? Macht doch Sinn oder? Nein sie fahren im SUV vor, mit drei Kinder im Schlepptau, weil die können net 300 meter zur Grundschule laufen, dann kommt man mit einem einem Einkaufswagen voll Wurst und Fleisch raus, alles in Plastik abgepackt, dann möchte man mit den Leuten ins Gespräch kommen, junge, vorwiegend Mütter, ah ne wir wählen nur Grün, und dann noch 3mal im Jahr in Urlaub nach Kreta fliegen, ja das ist Heuchlerei.
Wenn man Tierscchutz und Klima ernstnimmt, muss man von unten anfangen, bei jedem.



Geschrieben von Jörg am 06.05.2020 um 05:43:

 

Moin Alex,

bei ca. 8 Millionen Vegetariern/Veganern in Deutschland ist es zwar keine Nische mehr, aber die Preisdifferenz macht es dennoch zu einem Luxusgut. Und das ist ja die Krux an der Sache: um im Preiskampf eine Chance zu haben, muss es ähnlich bepreist werden wie das Fleisch in der Theke.
Das kann es aber nicht, da die Riesensubventionen eben nicht bei diesen Produkten landen. Ergo kann sich Otto-Normal-Verbraucher(in) schon aus oft finanziellen Erwägungen gar nicht FÜR dieses Produkt entscheiden.

Meiner Frau und mir geht es nicht anders. Unsere Pensionen sind eher klein, auch wenn sie uns nicht zu armen Leuten per se machen. Aber diese Preise können wir uns nur mit Bedacht leisten. Ergo ist es uns gar nicht möglich, durch mehr Konsum die Nachfrage anzuregen.

Durch die Subventionen beim Fleisch ist es defakto ein unfairer Wettbewerb und ich frage mich, warum dagegen noch keine Veggie-Firma geklagt hat. Denn durch die Subventionen wird das Fleisch künstlich billig gehalten und andere Produkte haben keine Chance.

Wie auch bei unserer lieben Autoindustrie, die ja nun auch wieder nach Unterstützung bettelt obwohl sie den Schritt weg vom Verbrennungsmotor immer noch nicht hinbekommt.

Ja, weniger Fleisch essen und eher beim Metzger zu kaufen als im Aldi würde helfen. Aber solange das nicht staatlich forciert wird (nicht durch Blendergütesiegel zum "Tierwohl"), wird daraus nix.

Einen lieben Grunz,
Jörg



Geschrieben von Silke (wutzwutz) am 06.05.2020 um 08:35:

 

Wenn ich auch der gleichen Meinung bin zum Thema Subventionen und verantwortungslos Preisgestaltung möchte ich trotzdem etwas ergänzen.
Vegetarisch/vegane Ernährung ist nur dann deutlich teurer wenn man Ersatzprodukte kauft. Das braucht man aber nicht. Man kann sich auch selbst kochen und backen ohne auf solche Produkte zurückzugreifen. Damit ernährt man sich gesund und vegetarisch/vegan für deutlich weniger Geld.

Gruß Silke



Geschrieben von Jörg am 06.05.2020 um 09:54:

 

Hiho Silke,

da hast Du natürlich durchaus Recht. Aber wie viele der 72 Millionen nicht-vegetarischen Bundesbürger wären denn bereit, das auch zu tun. Bequemlichkeit spielt da immer eine gewichtige Rolle. Und dann halt auch der Preis.
So lange der Preis für die vegane Alternative x-mal so hoch ist, wird weiter Billigfleisch und Billigstmilchprodukten der Vorzug gegeben.

Wenn ich sehe, dass man für 1l Hafermilch über 2,50 Euro hinblättern soll...dann weiss ich genau was der Normal-Deutsche tut: 0,71 Euro für die Kuhmilch ausgeben. Hat man ja immer so gemacht und "Die Milch machts..."

Einen lieben Grunz,
Jörg



Geschrieben von Carlos am 06.05.2020 um 13:13:

 

hallöchen zusammen,

ich lebe seit ca. 35 Jahren vegetarisch, oft auch vegan
Damals war ich(wir) noch der Meinung, dass wenn das viele machen, weniger Tiere geschlachtet werden.
Wie naiv waren wir.
Bei den heutigen Exportzahlen von Fleisch......... Es hat doch niemand ein Interesse daran, dass das Fleisch teurer wird. Die Landwirtschaft nicht, die Politik nicht.....
Nur billiges Fleisch ist konkurenzfähig.
China kauft alles was an Schweinefleisch zu bekommen nicht, jedenfalls vor Corona.
Eine Folge der ASP im eigenen Land.
Je länger ich schreibe, desto mehr schwilt der Hals an..
LG Henni



Geschrieben von schweinemami am 06.05.2020 um 17:09:

 

Sorry, wenn ich mich da jetzt einmische. Aber der Metzger hat im Prinzip das gleiche Fleisch wie der Supermarkt oder Disconter. Auch der kauft sein Fleisch vom Schlachthof. Die Metzgereien, die noch selber schlachten gibt es bei uns in Ö und bei Euch in D so gut wie nicht mehr. Und wenn, dann kauft er sicher keine Tiere aus biologischer Landwirtschaft.

Die einzige Gewissheit, daß Tiere artgerecht gehalten werden, hab ich nur, wenn ich mir einen Bauern suche, und mir dort anschauen kann, wie die Tiere leben. Es ist schwierig so jemanden zu finden, aber es geht.


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