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Geschrieben von Higgins am 19.09.2019 um 21:42:

  Kastra Eberchen lieber erst etwas später?

Hallo.
Ich würde gerne wissen, ob es nicht besser ist, einen Eber so spät als möglich zu kastrieren? Damit er durch die vorhandenen Hormone noch etwas "ausreifen" kann? Natürlich, wenn er keine Sau bei sich hat.

Wäre das nicht auch für ein gesundes Wachstum wichtig? Wer hat damit schon Erfahrung gemacht und sind sie dann auch geistig reifer bzw. werden älter, da es weniger Wachstumsschädigungen gibt?
Danke für eure Meldungen.

Viele Grüße

Frauchen von Higgins



Geschrieben von Silke (wutzwutz) am 20.09.2019 um 06:36:

 

Da bin ich anderer Meinung. Durch die Kastration so früh wie möglich bleiben die körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen sehr klein.
Erwachsen werden ist bei Schweinen wie bei Menschen eine Frage der Erfahrung und Umgebung und Persönlichkeit, nicht der Hormone.

Grüße

Silke



Geschrieben von Franziska am 20.09.2019 um 13:48:

 

Ich nehme an, Du schliesst von Hunden auf Schweine.

Bei Hunden ist die Kastration äusserst umstritten, eine "Früh-Kastration" sozusagen ein No-Go, weil dabei der Charakter, die "Reife", das Erwachsenwerden und die Gesundheit (schwaches Bindegewebe, Krebs, etc.) angeblich sehr stark beeinflusst werden durch die fehlenden Hormone.

Ich bin da eher skeptisch, denn ich kenne sehr, sehr viele Kastraten aus dem Tierreich, z.B. die Frühkastraten bei Meerschweinchen, welche die beste Lösung für so ein soziales Rudeltier ist, weil somit die kleinen Jungs ohne Trennung dauernd in ihrem Rudel bleiben können.
Auch bei Hunden kenne ich dermassen viele Kastraten (hauptsächlich aus dem Tierschutz), aber nur wenige Krankheiten oder "unreife" Rüden, dass ich auch dabei das Schreckgespenst Kastration nicht ganz so eng sehe.

Bei Ebern ist es ein Muss, dass man sie möglichst früh kastriert, weil damit das Risiko erheblich kleiner ist als bei grösseren (Hoden noch nicht so weit entwickelt, noch keine Fettkörper rings um die Hoden = Eingriff viel kleiner). Wenn man zu lange wartet bei Ebern, können sie ihren typischen Eber-Geruch zeigen (das "stinkt") und auch das Verhalten wird ziemlich aggressiv, was da je nachdem nach der Kastration nicht mehr verschwindet.

Alles in allem gilt nach heutigem Wissensstand: So früh wie möglich kastrieren lassen, um Ebergeruch, Aggressivität und ein hohes OP-Risiko zu vermeiden.

Wie alt ist Dein Eberchen denn jetzt?



Geschrieben von Franziska am 20.09.2019 um 13:53:

 

Ach ja, als Ergänzung noch:

Meine beiden Eberchen wurden im Alter von 4 Wochen kastriert, beim einen (Peppino) gab es sogar ernste OP-Probleme, weil er einen Leistenbruch hatte und der Darm aus der OP-Wunde herausquoll. Der TA gab dem kleinen Peppi eigentlich kaum eine Überlebens-Chance.

Das Ergebnis dieser "frühen" Kastration war:
Beide Jungs waren zeitlebens sehr zutraulich und sanft, Calimero (mit der problemlosen Kastra) starb mit 7 Jahren an Krebs. Sein Bruder, Peppino, musste mit 14.5 Jahren wegen schwerer Arthrose eingeschläfert werden.
Beide Brüder wuchsen identisch gleich auf, hatten immer dieselben Bedingungen. Das heisst, die Kastration hatte in meinen Augen 0 Auswirkung auf ihre Krankheiten und Lebensdauer.


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