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Geschrieben von DeMiri am 29.10.2018 um 14:14:

  Fragen zur Kastration

Hallo zusammen,

bei uns ziehen demnächst in Auslaufhaltung zwei Minis ein. Ein Eber und eine Sau. Sie wurden Anfang August in einem Zoo geboren und der Eber muss noch kastriert werden. Ich hatte gehofft, dass der Zootierarzt dies noch erledigt, aber heute habe ich eine Absage bekommen. Es gibt wohl Probleme bei der Zulassung von Narkosemitteln, da es auch neue Bestimmungen gibt. Außerdem ist der Tierarzt nicht erfahren mit Schweinekastration und hat mir empfohlen in eine Klinik zu gehen, da diese mit Betäubungsgas arbeiten. Gibt es da Erfahrungswerte eurerseits?

Wir wollten eigentlich noch ein paar Wochen warten bis die Ferkel zu uns kommen, da der Zaun noch nicht gerichtet ist. Der Stall ist aber groß und ich habe überlegt die Kleinen doch schon früher zu uns zu holen, den Eber schnell kastrieren zu lassen und die zwei dann erst mal für 1 bis zwei Wochen im Stall zu lassen bis der Zaun fertig ist.
Problem ist, dass die Rotte momentan aus den Eltern, drei Eber und einer Sau (alle drei Monate) besteht und wir Sorge haben, dass die kleinen Eber die Sau schon bespringen. So wie ich gelesen habe ist das rein theoretisch ja möglich. Wir würden das Risiko also mindern, wenn wir unser Pärchen aus der Rotte nehmen.
Werden die Kleinen schon sexuell aktiv, wenn der Eberpapa da ist? Wie lange ist der Eber nach Kastration noch zeugungsfähig?

Bestimmt habt ihr ein pasr gute Tipps für mich. Ich freue mich drüber.

Liebe Grüße

Miri



Geschrieben von Franziska am 29.10.2018 um 21:08:

 

Hallo Miri

und herzlich willkommen im Forum!

Du hast völlig recht mit Deinen Befürchtungen... die kleine Sau könnte durchaus schon gedeckt werden, entweder vom Papa oder von einem der Brüder. Im schlimmsten Fall kriegt Ihr dann also ein "gefülltes" Schweinchen, das Euch dann mitten im Winter (ca. Februar) einen Ferkelsegen bringen könnte. Je früher Ihr die beiden Kleinen holen könntet, desto besser.

Allerdings besteht dann nach der Kastration noch immer die Gefahr, dass die Kleine von ihrem Bruder gedeckt wird, denn dieser ist nach der Kastra noch ca. 6 - 7 Wochen fortpflanzungsfähig.

Schade, dass die kleinen Jungs nicht gleich mit 4 -5 Wochen kastriert wurden.

Ich weiss nicht genau, was ich Euch raten soll... die Gefahr besteht halt so oder so, dass es Nachwuchs gibt, weil dieser Zoo nicht rechtzeitig gehandelt hat (oder es sogar darauf anlegte, dass es weiterhin "süsse" Ferkel gibt. Das ist ja lohnend für einen Zoo.

Wieviel Platz habt Ihr?

Bei den beiden Ferkeln müsst Ihr jedenfalls für genügend Wärme sorgen, weil jetzt der Winter kommt. Sie brauchen also nebst viel Stroh im Stall auch möglichst noch eine Wärmelampe. Falls es im Februar Nachwuchs gibt, dann natürlich erst recht.

Die Fütterung mit Ferkelkorn ist Euch klar? Habt Ihr Euch da schon belesen? Bei Fragen könnt Ihr auch Silke anrufen, Tel.Nummer steht auf der Vereinsseite.

Viel Erfolg bei Eurem Projekt!



Geschrieben von Silke (wutzwutz) am 30.10.2018 um 03:28:

 

Hallo Miri,
Willkommen auf unseren versauten Seiten.

Die wichtigen Punkte hat Franziska ja schon beantwortet.
Nun noch zur Kastration. Ich kann die Ablehnung des Zootierarztes nicht so recht verstehen. Ein Tierarzt der sich mit Schweinen auskennt und die auch behandeln darf macht das vor Ort. Im Thema das kranke Schwein findest Du eine Liste von Tierärzten nach Postleitzahlen sortiert. Vielleicht ist da einer in Deiner Nähe dabei.

Gruß
Silke



Geschrieben von DeMiri am 30.10.2018 um 08:37:

 

Guten Morgen,

vielen Dank für den netten Empfang und eure Rückmeldungen.
Ich habe schon viel gelesen und sauge gerade alle Infos auf, die ich kriegen kann.

Ich habe gestern mit unseren Landtierarzt telefoniert. Er kommt vorbei und schaut sich die Ferkel an, wenn sie da sind. Er konnte die aussage des Zootierarztes auch nicht verstehen und meinte, es sei eigentlich kein Problem mit der Kastration. Da sind wir jetzt also gut versorgt.


Es war eigentlich geplant, dass wir unseren Stall (ca. 3 auf 4 Meter Platz für die Schweine plus 2 auf 4 Meter Platz für Stroh und Heu) und den Zaun erst noch herzurichten und dann die Tiere in ein paar Wochen holen. Da ich gestern die Absage für die Kastration bekommen habe, war mir klar, dass wir so lange nicht mehr warten können. Wir werden jetzt den Stall herrichten, Stroh habe ich schon bestellt, eine Wärmelampe haben wir auch. Wäre Schafwolle noch eine gute Idee? Da komm ich säckeweise dran. Und Sägespäne? Die benutzt meine Nachbarin im Winter für ihre Pferde. Der Stall ist ein klein wenig abschüssig. Ich dachte, wir könnten für den Schlafplatz eine Palette auf den Boden legen, diese eben ausgleichen und dort den Schlafplatz einrichten. Das würde vom Betonboden her noch isolieren. Was meint ihr?

Leider können die Ferkel dann noch nicht raus, da wir noch keinen Zaun haben. Aber wir arbeiten natürlich dran, den schnell fertig zu stellen. Mit der Veterinäramtsärtin habe ich schon abgeklärt wie der Zaun sein soll. Wir habe uns für einen Holzzaun (Ranchzaun sagt man glaube ich auch) und einer Elektrolitze entschieden. Ohne Stromzaun macht unser Veterinäramt nicht mit, da wir sehr viele Wildscheine hier haben.

Über die Fütterung mit Ferkelkorn bis zum 6. Monat weiß ich Bescheid. Das muss ich noch besorgen.

Das ist jetzt ne ziemliche Hauruckaktion, aber das muss jetzt wohl so sein. Für weitere Tipps sind wir sehr dankbar.

Zum Zoo noch. Die Sau wirft jedes Jahr. Sie sagen, sie wollen den natürlichen Kreislauf aufrecht erhalten. Sie versuchen die Ferkel dann zu vermitteln. Wenn das nicht klappt, kommen sie mit den Worten der Biologin in den "Futterkreislauf". Werden also geschlachtet und an die Waschbären, Luchse etc. verfüttert. Wenn jemand noch 2 Eberchen sucht, kann sich gerne an mich wenden. Ich hardere auch ein bisschen, aber 4 Ferkel mit dem Risiko einer trächtigen Sau ist uns zu viel. Wir haben 1200 m2 Grund für die Schweine inkl. Suhle. Aber wir sind Anfänger und ich will jetzt erst mal mit zwei Schweinen beginnen.


Toll, dass es diese Seite gibt.

Liebe Grüße

Miri



Geschrieben von Franziska am 30.10.2018 um 09:31:

 

Ok, das tönt schon mal gut. Ja, die Palette als Unterlage/Isolation wäre auf jeden Fall gut!

Als Alternative könntet Ihr aber auch überlegen, ob Ihr nicht besser 2 Brüderchen nehmt...?
Dann würde das Zittern, ob es noch Nachwuchs gibt (= Inzucht) wegfallen.

Ich habe ursprünglich auch mit zwei Borgs/Brüdern angefangen. Dann wäre auch die Kastration noch nicht so oberdringend notwendig.
Die kleine Schwester würde dann allerdings wohl im "natürlichen Futterkreislauf" enden. Aber egal, was Ihr entscheidet, 2 Geschwister bleiben so oder so übrig.

Es ist Eure Entscheidung, welche zwei Ferkel Ihr nehmen wollt, möglich ist alles.

Alles Gute!



Geschrieben von DeMiri am 30.10.2018 um 21:59:

 

Danke für die Rückmeldung. Wir bleiben dabei. Wir haben den beiden schon Namen gegeben.

Ich melde mich bestimmt wieder mit ganz vielen Fragen.

Danke und Gruß aus dem Schwarzwald



Geschrieben von Alexandra am 11.08.2019 um 15:52:

  Kastration....zeugungsfähig

Hallo,
Ich habe Karlchen mit 6 Wochen kastrieren lassen. Jetzt ist er 7 Wochen. Muss ich auch Angst haben dass er meine Rosi besteigt? Sie ist wesentlich größer...aber wo ein Wille ist.... die Frage ist, ob er mit 6 Wochen schon hätte zeugen können?
Gruß und vielen Dank
Alexandra


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