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01.09.2011 18.47 | Daan V. | Schweine (Männer) und Technik
Schweine und Technik
Eine Einladung eines nahegelegenen Altenheims für ein Besuch mit Felix lag vor. Der Termin wurde ausgemacht, und wie sooft rief kurz vorher die Presse an , ob Sie, um für eine Internetpräsentation eine Videoaufnahme zu machen, dabei sein dürfte,. Am Heim angekommen , sah ich den Reporter schon nervös an- und abgehen. Wir kannten uns schon von vor 4 Jahren, als Fotograf bei einem der ersten Artikel, die über Rudi, der ältere Bruder von Felix verfasst wurden . Dieses Mal war er aber ganz alleine und sichtlich aufgeregt. Er war das Reporterteam in einer Person. Er verfügte über eine Hightech-Kamera, die nur auf einem Stativ zu bedienen war, ziemlich umständlich also. . Felix mag Kameras, denn darauf befinden sich oft Leckereien…Die Ankunft wurde gefilmt und darauf folgend die anschließende Arbeit mit den im Kreis sitzenden Heimbewohnern. Der Heimleiter, ein seriöser und freundlicher Mann, meines Alters, also noch recht jung...., verfolgte mit Stolz und Begeisterung das ganze Geschehen.
Es war eine schöne und harmonische Runde, wobei ich den Reporter kaum wahrnahm. Am Ende bat er mich jedoch, für den Internetbeitrag noch ein Interview mit ihm zu machen . Ich stimmte natürlich zu, obwohl ich eigentlich gar keine Zeit mehr hatte. Irgendwie tat er mir leid, er war sehr angespannt, und erläuterte mir dann auch, dass es seine erste selbständige Reportage war. Er war schweißgebadet. Für die Aufnahme brauchte er einen ruhigen Raum. Zusammen mit dem Heimleiter suchten wir einen hübschen Wintergarten auf. Viel Licht, aber in unterschiedlicher Stärke, und natürlich schallte es ziemlich : ein Traum für einen Reporter. Die Möbel waren mit Schals und anderen Fan Utensilien von FC. Schalke drapiert , und Felix kam sich mal wieder vor wie der Trainer. Aus bekanntem Grund waren die Fanartikel mit einer Staubschicht überzogen, sie wurden wohl schon lange nicht mehr durch die Luft gewirbelt . Daran schuld ist aber ein anderer Felix..Endlich hatte der Reporter seine Kamera installiert und wollte mit dem Interview anfangen. Erste Frage: „ Wo ist mein Blatt mit Fragen?“ Die Schweißausbrüche nahmen in Intensität schlagartig zu. Er fand das Blatt endlich und startete erneut. Nach rascher Beantwortung der Fragen war er sichtlich beruhigt. Felix hatte sich inzwischen hingelegt: Er kennt diese langweiligen Momente, wobei sowieso nichts mehr für ihn raus springt. Ein kurzer Probelauf der Aufnahmen, und....kein Ton! Der Heimleiter und ich guckten uns an, ob wir lachen oder weinen sollten wussten wir nicht. Wir blieben, um die Gesundheit des Reporters nicht noch mehr zu gefährden, gelassen. Felix kennt das: Akutes Herz-Kreislaufversagen. Wir suchten Alle nach dem Ton, wo war er? Der Reporter fand ihn letzendlich, aber das Interview musste trotzdem noch mal gemacht werden. Beflügelt durch das gelungene Interview mit Ton, wollte er vom Knacken einer Walnuss unbedingt noch eine Tonaufnahme machen. Da kam der unberechenbare Schall des Wintergartens Felix zu Gute: Drei Nüsse, also drei Aufnahmen waren notwendig. Felix guckte mich ungläubig an, soviel Glück auf einmal? Wusste der Kameramann nicht, dass er auf Diät ist ? Eben Schwein gehabt! Der Reporter schien sich ,vom Kreislauf her wieder zu stabilisieren. Aber Schein trügt.. Weil man in einem Katholischen Heim nicht flucht , sagte er, während der nächste Schweißausbruch eintrat : „O je, wie unangenehm, ich brauche für den Zeitungsartikel noch ein Foto!“ Er ging mittlerweile schon arg gebückt, so dass er zunehmend aussah wie ein Heimbewohner. Ein Rollstuhlpatient wurde rekrutiert, der mit mir daneben sitzend, Felix bürsten sollte. Als das erfolgreich absolviert wurde, folgte das obligatorische Filmen des Einstiegs ins Auto ,was aber durch zugeeilte neugierige Passanten gründlich vermiest wurde. Ein Türkischer Mitbürger hielt seinen schweren BMW an, lies sein Fenster runter und rief: „He Chef, ist das ein Schwein?“ „Ja“, antwortete ich fachkundig, worauf der antwortete: „ poh, ist der riesig“ Felix , betört durch dieses Kompliment, fiel bei dem ,aus Parkplatzmangel erforderlichen Queraufstieg zum Auto ,fast runter von seiner Rampe … Dadurch noch mehr genervt sagte ich: „ Und Tschüss, danke für die Zusammenarbeit“. Deutlich mitgenommen fuhren Felix und ich zwar erlöst zur Praxis, jedoch auch ich fing an zu schwitzen...Felix meinte, er würde auch wie Sau schwitzen, er scheint einfach nicht wahr haben zu wollen, dass er das nicht kann. Ich bemühe mich nicht mehr ihn diesbezüglich zu widersprechen: Perle für die Säue . Am nächsten Tag waren Zeitungsartikel und Internetbeitrag schon fertig. Vom Knacken der Nuss war allerdings nichts zu hören! Ob Felix mit dem Reporter unter einer Decke gesteckt hat? Er hat sich bis heute noch nicht drüber geäußert.
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen-buer/Therapieschwein-Fel
ix-id3954474.html

01.09.2011 20.25 | Tashunga |
Klasse, Daan, Danke ! :lach:

Mehr davon!!!!!!

02.09.2011 13.13 | heideschwein |
ein herrlicher text.. wunderbar.. mein lacher der mittagspause ((-:

vielen dank
katja

03.09.2011 09.26 | Sabine |
Moin Daan

Und mein Lacher am Morgen. Köstlich. :up:
Ich ergänze mal oben mit dem passenden Link.

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