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16.05.2011 07.57 | akpinia | Veterinäramt nicht immer die beste Lösung
Ich möchte Euch hier mal eine kopierte Mail zum Lesen und Nachdenken schicken. Dies schrieb mir eine Freundin. Diese, bzw. ähnliche Erfahrungen habe ich bereits auch mit dem VET-Amt gemacht und im Nachhinein mehr Leid für die Tiere erreicht. Man kann nicht davon ausgehen, dass nach Einschalten des VET-Amtes sich alles zum Besten für die Tiere entwickelt.

Hier die Mail:

Was ich dir am Telefon erzählen wollte, ist Folgendes:
Du weißt ja, dass ich bei Altenkirchen eine Freundin habe, die einen Pferdehof führte. Mit diesem ging es in den letzten Jahren bergab, das Geld für die Renovierungen fehlte und es sah teilweise schon richtig ungepflegt und marode aus. Doch den Pferden ging es dabei immernoch gut, sie hatten Weide, bekamen Futter und hatten einen rießengroßen Auslauf. Dieser Auslauf war ähnlich wie meiner, lag auf Fels, war aber, bedingt durch die 60 Pferde, bei langen Regengüssen matschig. Dieser Matsch gefiel vielen Spaziergängern und selbsternannten Pferdeschützern nicht und meine Freundin erhielt mehrere Anzeigen. Daraufhin kam das Vet-Amt und inspizierte die Anlage. Es machte obskure Auflagen, der Paddock (eine Fläche von 10.000 qm) sollte begrünt werden, der Stall, der bislang mit Gummimatten ausgelegt war, musste eingestreut werden und der Weg vom Paddock zum Stall, Hanglage über Geröll und Steine, sei zu gefährlich und dürfe auch nicht mehr benutzt werden. Seit 20 Jahren war auf diesem Weg nichts passiert, im Gegenteil, die Pferde waren unglaublich trittsicher geworden.
Der Fehler war, dass meine Freundin und der inzwischen geschiedene Ehemann die Sache nicht ernst nahmen. Und so kam es, dass Anfang Dezember das VEt-Amt mit einem riesen Polizeiaufgebot ALLE Pferde konfiszierte. Das heißt, zehn Pferde konnte meine Freundin noch in verschiedenen anderen Ställen unterbringen. Zwei Monate standen dann die vom Vet-Amt beschlagnahmten Pferde in desolater Haltung, eingeschlossen in einer dunklen Halle, in der immer nur Stroh aufgestreut, aber nie gemistet wurde. Andere Pferde standen auf einer kleinen mit Stacheldraht eingezäunten Wiese, mussten sich zu mehreren Pferden eine enge Weidehütte teilen. Diese Wiese verkotete in Windeseile und die Tiere standen in ihrer eigenen Gülle. Sie waren vom Regen in die Traufe gekommen. Etliche der Tiere konnte (und durfte) meine Freundin noch verkaufen, zum Schleuderpreis versteht sich, wer nimmt im Winter schon ein neues Pferd auf?
Die letzten 22 Pferde wurden Ende Januar vom VEt-Amt abtransportiert. Sie tauchten später bei diversen Händlern auf, eines der unreitbaren Tiere wurde auf dem Pferdemarkt in Prüm entdeckt, als Reit- und Kutschpferd angeboten und konnte dort freigekauft werden. Die anderen alten Pferde sind nachweislich (wurden von einem der Händler genau beschrieben) nach Frankreich transportiert worden und haben das vom Vet-Amt zugesagte Gandenbrot inzwischen wohl auf den Tellern der Franzosen verbracht.
So sieht es aus, wenn das Vet-Amt Altenkirchen einschreitet! Ich habe den Glauben an die berechtigte Zuständigkeit dieser Behörde verloren. Ich möchte mich jetzt auch nicht noch weiter darüber auslassen, denn an diese Behörde kommt man nicht dran und jegliche Emotionen darüber sind so sinnlos.
Fakt ist, dass meine Freundin wohl (dort) keine Pferde mehr halten darf. Sie hat sicher auch Mist gebaut, sich durch Umbenennenungen etc. verstrickt und Insolvenzen verschleihert. Doch dass das Vet-Amt dann so handeln darf, finde ich skandalös.

16.05.2011 08.27 | Martina und Helena |
Das tut mir sehr leid, für deine Freundin, und vor allem für die Pferde.
Das ist ja der absolute HAMMER, könnt ihr damit nicht an die Presse, bzw. Fernsehen gehen. Z. B. SternTV, o. ä.

Das kann doch nicht sein, daß das Vet.Amt mit solchen unglaublich unverschämten Dingen ohne weiteres durchkommen kann.

Ich drück euch die Daumen, dass ihr einen Weg findet, wie es weitergeht.

LG, Martina

16.05.2011 09.01 | akpinia |
Wegen des Vet-Amtes hätte ich auch gerne mehr unternommen. Allerdings schoß meine Freundin in ihrer Wut so quer und verärgerte so viele Menschen, dass ich mich letztendlich dann doch bedeckt gehalten habe. Der Fall ist wirklich nicht einfach und inzwischen liegen auch mehrere Strafanzeigen gegen sie vor. Unter diesen Voraussetzungen die Medien einzuschalten ist dann auch nicht mehr glaubwürdig.


lg.
Astrid

16.05.2011 22.09 | Martina und Helena |
Oh, das ist aber schade. Vielleicht hat sonst noch jemand eine Idee?

17.05.2011 08.02 | akpinia |
Der Zuf ist abgefahren,leider. Ich frage mich, wie kann eine Vet-Beauftragte, die ansonsten Gaststätten und Restaurants auf Hygiene kontrolliert, über Pferdehaltung urteilen. Völlig unwissend wie Pferde möglichst artgerecht gehalten werden sollten, wurde hier eine sehr schlimme und folgenreiche Entscheidung zu Ungusten der armen Tiere gefällt.

17.05.2011 08.53 | Masuya |
Naja .. das ist mal wieder ein Beispiel, wie willkürlich das Vet.Amt entschiedet.

Als ob das dann eine Artgerechte Haltung gewesen wäre. Da hatten sie es auf dem Hof definitiv besser.

Ich bin selbst Pferdefan und hatte auch ein eigenes...sowas macht mich so wütend.

Bei mir und den Steckdosen ist es ja nicht anders. Die Ohrmarken müssen da Patu rein, scheiß drauf das es gegen das Tierschutzgesetz verstößt.
Die machen was sie wollen, hauptsache sie können Macht über andere ausüben.

17.05.2011 09.32 | akpinia |
Ja, so ist es. Den Pferden ging es wirklich gut, rund um die Uhr Auslauf, satt zu essen und für schlechte Witterung einen Stall. Mehr braucht Pferd nicht. Ich habe auch 4 Pferde und kenne die Bedürfnisse dieser Tiere.

Auch wenn der Hof selber in keinen guten Zustand mehr war, ging es den Tieren dennoch sehr gut.

Leider hat sich meine Freundin selbst an die Wand gestellt, in dem sie die Veterinärin tätlich angegriffen hat und noch so einige Aktionen in ihrer Not gestartet hat. Ich kann sie zwar verstehen, aber damit war und ist das Thema die Medien einzuschalten, nun gegessen.

lg.
Astrid

17.05.2011 10.56 | Sabine |
Moin

Ja, das ist leider das Problem mit manchen Vetämtern..es steht und fällt mit dem Wissen und dem Engagement der zuständigen Mitarbeiter. Ist leider nicht alles "Gold was glänzt".

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