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18.01.2011 12.06 | Tashunga | Mein Kater hat Krebs
Ich komme gerade vom Tierarzt und kann kaum was sehen vor Heulerei. Mein Kater Clyde hat einen faustdicken Tumer, zu 95 % bösartig. Er wog immer 6,5 Kilo und war nie dick, jetzt ist er furchtbar dünn geworden und frass weniger als sonst. Ich habe schon meinen Mann am Telefon abgewürgt, weil ich im Moment nicht sprechen kann. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Im Moment geht es ihm gut. Er ist aufmerksam, schmust, schnurrt, läuft mit in den Garten und hat auch beim schmusen oder hochheben scheinbar überhaupt keine Schmerzen. Der Tumor sitzt im Darmbereich, die Lymphknoten drumherum und Teile vom Darm sind angeschwollen, eine Niere war im Ultraschall nicht zu sehen und die Leukozyten waren fast 23 (normal 10-12). Die Ärztin sagte, es gibt 3 Möglichkeiten: 1. Abwarten und wenn er sich quält einschlafen lassen, oder 2. in einer Operation nachsehen und entweder wenn alles zu entfernen ist wegmachen, falls nicht, zu machen und einschlafen lassen oder 3. zumachen und abwarten wie lange er noch fit ist. Sie sprach von "ein paar Wochen" als ich fragte, wie lange er noch haben könnte.
Ich habe Clyde mit seiner Schwester Bonnie vor 11 Jahren aus dem Tierheim geholt, da waren sie ca. 3 Monate. Wir haben soviel miteinander durch- und mitgemacht, das kann man sich nicht vorstellen. Er ist so ein besonderer Kater, hört aufs Wort und wir lieben uns abgöttisch. Dies ist zwar ein Schweineforum aber ich muss es gerade runterschreiben. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll. Das darf einfach nicht wahr sein und ich will wieder aufwachen. Ich bin ein sehr realistischer Mensch, google aber gerade nach Fernheilung, irgendwelchen Wundermitteln oder sonstigem. Es muss doch eine Möglichkeit geben, dass mein Schatz gesund und glücklich uralt wird! Das hat er verdient! Ich will endlich aufwachen und es einfach nicht wahrhaben.

18.01.2011 12.32 | Emilia |
Tröstet jetzt zwar nicht, aber kann Dir von meiner krebskranken Katze erzählen: Meine Abby ist 5 Jahre alt und hat Krebs in Mundbereich. Vor 2 Jahren sagte man mir, daß es besser sei, sie "gehen" zu lassen. Aber sie war voller Lebensmut. Habe mir geschworen, daß sie sich niemals quälen soll. Da man dies auch nicht heilbar operieren kann.

Ihr geht es aber immer noch recht gut. Sie bekommt 2x im Jahr eine Kortison-Kur. Klar ist sie auch dünn geworden, aber so lange sie noch isst und auch noch ihre Spielphasen hat, kommt für mich keine Erlösung in Frage.

18.01.2011 12.44 | Sabine |
Moin Kerstin

Genau dafür ist die Plauderecke da. ;)

Du glaubst gar nicht, wie gut ich dich verstehen kann.
Meine Katze, Jacky, gerade mal drei Jahre alt, hat auch Krebs. Und zwar im Maul, an einer Stelle, die für eine OP rein gar nicht in Frage kommt. Sie hatte als junge Katze vermutlich mal einen Kieferbruch (genau weiss man das nicht, sie ist ein Fundtier, auch aus dem TH), aber ihr fehlte schon ein Stück vom Unterkiefer als ich sie bekam.
Vor etwas mehr als zwei Montaen habe ich es erfahren, nachdem sie auch immer struppiger wurde, fiesen Mundgeruch hatte und vermehrt sabberte, wurde sie mal unter Narkose richtig untersucht..und dabei kam es zu Tage.
Und trotz diesem schlimmen befund ist die Katze munter, spielt und frisst Trockenfutter als gäbe es kein Morgen. Wahrscheinlich kaut sie das Zeug aber nicht, die Dinger sind ja recht klein, ich vermute sie schluckts einfach so runter.

Wir haben ihr dann Antibiose gegeben, da sie noch ein Infektion im Maul drauf gesetzt hatte, und Cortison um die Schwellungen zu beseitigen. Am Anfang bekam sie das alle 14 Tage, das sabbern hat nach vier Wochen deutlich nachgelassen. Allerdings ist die Zunge zur rechten Seite hin, wo der Tumor sitzt, nicht mehr beweglich, also beim putzen muss ich helfen, sie macht sich eher nass als sauber, und ich kämme dann die Haare damit sie nicht verkleben.

Seit ich weiss was sie hat, habe ich das Gefühl sie ist noch viel anhänglicher geworden.
Noch geht es ihr gut, ich hoffe wir haben noch lange gute Zeiten, aber mir graut schon vor dem Moment, an dem es nicht mehr geht. Das macht mich unendlich traurig, aber ich geniesse jeden Tag mit ihr.
Ich weiss nicht ob das tröstet, aber ich kann dich wirklich gut verstehen. :troest:

18.01.2011 14.46 | Martina und Helena |
Hallo Kerstin,

auch ich habe einiges mit meinen Tieren durchgemacht.
Letztes Jahr mussten wir unseren 8-jährigen Berner-Sennenhund erlösen, er hatte mit 6 Jahren einen geplatzten Milztumor, der in den Bauchraum blutete. Ich stand auch vor der Entscheidung OP, mit einer Prognose von noch etwa drei Monaten zu leben, oder sofort einschläfern lassen. Ich kenne diese schweren Momente und weiß, wie Du dich fühlst.

Wir entschieden uns für die sofortige OP, und unser treuer Gefährte verkraftete alles gut. Er überlebte die drei Monate und schaffte es noch zwei Jahre. In dieser Zeit gaben wir alles an Liebe dem Hund, was wir hatten. Uns war dann immer bewusst, das ist die Zeit zum Abschied nehmen. Da flossen schon einige Tränen, aber wie gesagt, wir genossen jeden Tag, den wir noch gemeinsam hatten. Die Möglichkeit haben wir gehabt, besser, als wenn ein Tier von einer Sekunde auf die andere aus dem Leben gerissen wird, wie z. B. vom Auto angefahren, ... (das haben wir auch schon durch gemacht).

Also, ich denke an Dich, wünsche Dir ganz viel Kraft für diese schwere Zeit, und dass Du/Ihr die richtige Entscheidung findet.

Martina und Helena

18.01.2011 21.04 | Migi |
Mir sind bis auf zwei Hühner(die wahrscheinlich einfach alt waren)noch keine Tiere gestorben, meine Hündin wird jetzt 11 und hat Diabetis und ich hab täglich Angst dass sie in Unterzucker oder Zuckerschock fällt. Mir macht es Angst dass ich weiß dass sie kein junger Hund mehr ist. Ich würde für sie (und alle anderen Tiere) kämpfen so lange sie mir zeigt dass sie will und kann. Wenn es deinem Kater gut geht würde ich mich zur OP entscheiden und wenn man nichts machen kann würd ich ihn dennoch nicht einschläfern bis er wirklich Schmerzen hat.Zu welcher der drei Möglichkeiten rät dir denn der Tierarzt?
Ich kann mir vorstellen dass das furchtbar für dich ist und schicke dir ganz viel Kraft für eure Entscheidung!Ich drück euch ganz fest die Daumen, dass dein Schatz Glück im Unglück hat.Glaub einfach dran!!! :troest:

21.01.2011 13.14 | Tashunga |
Ganz lieben Dank für Eure Worte!
Im Moment springt er noch auf den Sessel, geht mit mir in den Garten, lässt sich schmusen und hochnehmen und den Bauch krabbeln. Kann ich dann sicher sein, daß er dann KEINE Schmerzen hat??? Ich setze ihm im Moment alles vor, was er liebt! rohes Rindfleisch, Thunfisch, gekochten Fisch etc. damit er was frisst. Gestern habe ich eine Schlaftablette vom Tierarzt geholt damit er Zuhause einschlafen kann, falls es nicht mehr geht. Die letzte Fahrt zum Tierarzt soll er nicht bewusst miterleben sondern Zuhause einschlafen. Ich hoffe immer noch wahnsinnig auf die 5 % Chance, daß es kein bösartiger Tumor ist.
Im Moment kommt es mir vor wie in einem Film. Ich habe zu nichts mehr Lust, kann nicht lachen wenn Karlsson und Bolle rumkaspern und pendel zwischen losheulen und dem Gedanken, den Tierarzt zu würgen und schütteln bis er sagt "wir haben uns vertan, es ist doch nicht so".

21.01.2011 17.31 | Martina und Helena |
Hallo,

ich würde persönlich auch mal davon ausgehen, dass er nicht große Schmerzen hat, denn das würdest Du merken.
Ich habe es genauso wie Du gemacht, und versucht, die Zeit für das Tierchen so schön und angenehm wie möglich zu machen, und verwöhnen. Nur weinen würde ich nicht vor dem Katerchen, denn das merken die Tiere noch mehr, und wissen nicht warum. (Denke ich mal).
Ich wünsche Dir viel Kraft und genieße jeden Tag, den ihr gemeinsam verbringt.

Martina

21.01.2011 20.02 | Doris |
Hallo Kerstin,

oh man, das habe ich jetzt erst gelesen...
Sei dir sicher, du wirst es merken wenn er nicht mehr möchte und "gehen" will! Ich musste mich 2010 von vier Schweinen, unserem 12jährigen Pokey (Hund) und unserem 13jährigen Frddy (Kater) "trennen". Sie durften ALLE so lange bei uns bleiben wie sie mochten und keiner musste (durch unseren Entschluss - einfach so) gehen. Bei Freddy hat es sehr lange gedauert bis er bereit war zu gehen (viele Monate...), bei Pokey gings ganz schnell und bei den Schweinen war es unterschiedlich. Aber eins kann ich dir versichern: DU wirst es merken wenn er nicht mehr möchte...
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und versuche die Zeit mit ihm noch sehr zu geniesen! Das merken die Süßen ganz stark, denn sie sind viel "sensibler" als wir Menschen. Versuche ein bisschen deiner Kraft auf ihn zu übertragen.
Fühl dich ganz dolle gedrückt von mir :troest:. Du schaffst das!

21.01.2011 20.11 | eva3003 |
Wir können grad gut verstehen wie du dich fühlst. Unser Hund Jenny hatte heute wieder einen "Rückfall". Sie hatte das vor drei Monaten schon einmal, plötzliches "Augenzucken", fällt einfach um und kann sich nicht mehr orientieren. Der Arzt nannte es Störung des Vestibularorgans. Sitzt scheinbar im Gehirn. Heute ging es wieder los. Wir sind auch total fertig. Tierarzt sagte, es könnte auch ein Gehirntumor sein, hoffen wir aber nicht.

Vor allem weil sie schon Tumore an der Gesäugeleiste hatte, die wir operieren haben lassen. Es hieß bei dem einen Arzt auch, wir sollen es nicht mehr machen, sie wäre schon so alt, das bringt nichts mehr. Ein anderer hat gesagt, sofort operieren, da sich die Tumore schnell verbreiten. Dafür haben wir uns dann entschieden und wir sind echt froh, dass wir es gemacht haben. Aber vorher kann man selten wissen, was die bessere Entscheidung ist. Das ist wirklich schwierig.

Lass das den Kleinen fühlen, wie sehr du ihn liebst. Das macht ihm seine Krankheit auch leichter und er gibt es dir in jeder Minute seines Lebens zurück. Wir wünschen euch von Herzen alles Gute.

22.01.2011 18.53 | karin |
Das hört sich nicht gut an.Anscheinend überall Metastasen im Körper.Er hatte ein gutes Leben,wir alle müssen gehen wenn die Zeit gekommen ist.Lieben bedeuten auch loslassen. Katzen sind hart im Nehmen,aber er leidet ja jetzt schon. Der einzige Respekt den wir den Tieren noch erweisen können ist ein schmerzloser Tod bevor es zur Quälerei wird.
Lass ihn in Würde gehen,es klingt hart,aber es ist doch nur noch eine Frage der Zeit.Erst erlösen lassen wenn er sich quält? Das ist der falsche Weg.Ich weiss man kommt sich wie ein Mörder vor,aber das ist nicht so.
Ich wünsche dir viel Kraft die richtige Entscheidung zum Wohle des Tieres zu treffen.

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