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04.12.2010 12.17 | Amy | Jägerlügen
vom 28. November 2010

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Liebe Freunde der Tiere,

Deutschlands Jäger, insgesamt noch etwa 350.000, greifen massiv in die Ökosysteme unserer Kulturlandschaft ein. Sie verändern sie zu ihrem Nutzen und oft zum Nachteil für den Naturhaushalt.
Für den Abschuss begehrte Arten wie Rehe, Hirsche und Fasane werden mit Wildfütterungen, Medikamenten oder Aussetzaktionen in unnatürlicher Weise vermehrt, wodurch insbesondere den letzten naturnahen Wäldern Fraßschäden gefördert werden. Gegen lästige Konkurrenten, von Fuchs über Marder, Dachs und Iltis bis hin zum Mauswiesel, führt man dagegen mit einer Vielzahl oft tierquälerischer Fallen und dem Gewehr einen wahren Feldzug. Anschließend dient sich die Jägerschaft in der Öffentlichkeit als Ersatz für die zuvor von eigener Hand ausgerotteten "Raubtiere" an. Doch diese kann und muss der Mensch gar nicht ersetzen. Beutegreifer haben in der Regel einen nur qualitativen Einfluss auf die Populationen ihrer Beutetiere. Sie töten meist kranke, schwache oder junge Tiere. Eine quantitative Beeinflussung von Tierbeständen durch "Raubtiere" gab es nie, dazu war ihre Siedlungsdichte von Natur aus schon immer viel zu gering. Diese Aufgabe haben vielmehr schon immer Kontaktkrankheiten, innerartliche Konkurrenz und kalte Winter übernommen - lauter Faktoren, die auch in unserer Kulturlandschaft nichts von ihrer Wirksamkeit eingebüßt haben. Um Hirsche und Wildschweine zu regulieren bedarf es also weder Wölfe, noch Jäger.

Zugvögel wie Wildenten, arktische Gänse, Schnepfen und Wildtauben sind beliebte Zielscheiben in Deutschland. Hier beschränkt sich die "Hege" oft ausschließlich auf den Abschuss. Rund 1,5 Millionen Zugvögel werden in jedem Jahr in Deutschland geschossen Beliebt ist daneben auch die Jagd auf handzahme Wildtiere, vor allem Wildschweine, in so genannten "Jagdgattern".

Effektive Jagdkontrollen fehlen, anders als in allen anderen EU-Ländern, in Deutschland weitgehend. Sie müssen hier nämlich von den Jägern selbst vorgenommen werden. Illegale Greifvogelabschüsse, Vergiftungsaktionen gegen "Raubwild" und andere Verstöße gegen Jagd- und Naturschutzrecht sind deshalb in vielen Revieren immer noch an der Tagesordnung.

Hier einmal die bebliebtesten Jägerlügen auf die Sie leider auch reingefallen sind auf einmal zusammengefasst aufgedeckt:

Jägerlüge 1: Ohne Jagd würden Wildtiere überhand nehmen
Falsch. Wie in vielen biologischen Untersuchungen nachgewiesen werden konnte, regeln sich die Bestände wildlebender Tiere durch soziale Mechanismen und Nahrungsangebot selbständig. Bei Füchsen beispielsweise bekommt in jagdfreien Gebieten nur ein kleiner Teil der Füchsinnen Nachwuchs, um die Populationsdichte nicht unnötig ansteigen zu lassen. Geburtenkontrolle statt Massenelend nannten namhafte Forscher dieses Phänomen. Wo Füchse jedoch gnadenlos verfolgt werden, steigt die Anzahl trächtiger Füchsinnen drastisch an, wodurch die Verluste rasch wieder ausgeglichen werden. Wenn man einen Blick auf großflächig jagdfreie Gebiete wirft, wird man rasch feststellen, daß die Tierpopulationen dort keineswegs im Ungleichgewicht sind. Im Gegenteil: Die Populationen dort sehr viel stabiler, die Artenvielfalt größer als in Arealen, in denen gejagt wird.

Jägerlüge 2: Jagd schützt die Bevölkerung vor Tollwut und anderen Wildtierkrankheiten
Falsch. Genau das Gegenteil ist der Fall: so führt Jagd beispielsweise zu einer beschleunigten Ausbreitung der Tollwut. Jagd kann die Gesamtzahl an Füchsen nicht reduzieren (s.o.), die steigende Geburtenrate führt jedoch zu einer höheren Zahl an Jungfüchsen. Diese Jungfüchse wandern im Herbst aus dem elterlichen Revier ab, um sich ein eigenes Zuhause zu suchen und begegnen auf ihren langen Wanderungen vielen Artgenossen, was sie zu idealen Tollwutüberträgern macht. Je mehr Füchse man tötet, desto rascher breitet sich daher die Tollwut aus. Daß die Schweinepest von Wildschweinen auf Haustiere übertragen wird, ist als Gerücht zu werten. Vielmehr tragen Jäger, die (unerlaubterweise) Schlachtabfälle zum Anlocken von Beutegreifern verwenden, dazu bei, daß Seuchen von Hausschweinen in die freie Wildbahn getragen werden.

Jägerlüge 3: Die jagdliche Hege ist ein Beitrag zum Tier- und Naturschutz
Falsch. Die jagdliche Hege dient in erster Linie dem Ziel, eine möglichst große Anzahl möglichst prächtiger Tiere zum Abschuß zur Verfügung zu haben. Darunter haben zunächst einmal alle Lebewesen zu leiden, die diesem Ziel zuwiderlaufen Beutekonkurrenten wie Fuchs und Marder etwa, die im Rahmen der Hege mit Flinte und Falle erbarmungslos verfolgt werden. Als Beitrag zum Naturschutz kann das schwerlich gewertet werden. Darüber hinaus werden im Rahmen sogenannter Biotopverbesserungen die Lebensbedingungen in Feld und Flur gezielt zugunsten jagdbarer Arten verändert. Tiere, die nicht gejagt werden dürfen und damit für den Jäger nicht interessant sind, werden dabei teilweise oder vollkommen verdrängt. Manche Tierarten wie etwa Rehe oder Wildschweine werden von Jägern gezielt gefüttert. Dadurch werden natürlich einerseits die Abschußchancen maximiert, andererseits aber auch künstlich überhöhte Wilddichten geschaffen. Die resultierenden Schäden in der Forst und Landwirtschaft werden dann allzu oft zum Anlaß genommen, nach höheren Abschußzahlen für das sogenannte Schalenwild zu rufen.

Jägerlüge 4: Jagd ist erforderlich, um Schäden in der Land- und Forstwirtschaft zu vermeiden
Falsch. Durch die massive Fütterung von Rehen, Hirschen und Wildschweinen im Rahmen der jagdlichen Hege tragen die Jäger ja gerade dazu bei, die Populationsdichten dieser Tierarten künstlich auf hohem Niveau zu halten. Hege schafft also die vermeintliche Notwendigkeit der Jagd auf Reh, Hirsch und Wildschwein erst. Abgesehen davon, macht Jagd die Tiere scheu und zwingt sie in die Deckung des Waldes. Dadurch kommen Rehe und Hirsche oftmals erst mit den jungen Bäumen, an denen sie Schäl und Verbißschäden anrichten, in Kontakt. Doch je mehr Schäden entstehen, desto intensiver werden die Rufe nach schärferer Bejagung. Das Zusammenspiel von Jagd und Hege erzeugt damit einen Teufelskreis, unter dem nicht nur Natur und Tiere, sondern auch Land und Forstwirtschaft zu leiden haben.

Jägerlüge 5: Jäger schützen bedrohte Tierarten
Falsch. Selbst Wildtiere wie der Feldhase, die nach Einschätzung führender Wissenschaftler als bestandsbedroht einzustufen sind, werden von der Jägerschaft nach wie vor zu Hunderttausenden erschossen. Außerdem behaupten Jäger, sie müßten Füchse und andere Beutegreifer mit Flinte und Falle verfolgen, um deren Beutetiere vor dem Aussterben zu bewahren. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Abgesehen davon, daß man so intelligente und anpassungsfähige Tiere wie Füchse mit jagdlichen Mitteln ohnehin nicht dezimieren kann (s.o.), erweisen sie ihren Beutetieren einen wichtigen Dienst. Dadurch, daß sie vor allem schwache und kranke Tiere erbeuten, halten sie beispielsweise Hasenbestände fit und gesund. Darüber hinaus setzen Jäger faunenfremde Tiere wie Fasanen zu Jagdzwecken aus. Diese Arten stellen eine nur bedingt kalkulierbare Bedrohung für die einheimische Fauna dar mancherorts wurde etwa das bestandsbedrohte Birkhuhn durch den Fasan verdrängt. Zu guter Letzt darf man nicht vergessen, daß die Jagd selbst häufig nicht selektiv ist Fallen beispielsweise töten wahllos, egal, ob es sich bei dem Opfer um einen Marder, ein Eichhörnchen oder eine Hauskatze handelt, und auch bei der Jagd mit dem Gewehr ist nicht immer klar, wer oder was das Opfer ist. Wie sonst wären die zahlreichen Jagdunfälle ( Jäger verwechselt Treiber mit Wildschwein) und versehentlichen Abschüsse von Haus und Weidetieren zu erklären?

Jägerlüge 6: Jagd ist ein erhaltenswertes Kulturgut
Falsch. Jagd hat ohne jeden Zweifel eine jahrhundertealte Tradition eine Tradition voller Blutvergießen, Grausamkeit und sinnloser Qual. Mittelalterliche Jagdarten, bei denen beispielsweise Füchse bis zu ihrem qualvollen Tod wieder und wieder in die Luft geschleudert, oder Rehe und Hirsche in Massen gefangen und anschließend in abgegrenzten Arenen von adligen Schützen hingerichtet wurden, sind schon vor geraumer Zeit verboten worden. Auch andere traditionsreiche, aber ethisch fragwürdige Praktiken wie Hexenverbrennungen oder Sklaverei wurden längst als anachronistisch erkannt und von der modernen Gesellschaft über Bord geworfen. Wie die Geschichte zeigt, muß mit überkommenen Traditionen manchmal gebrochen werden, wenn sie ethisch-moralischem Fortschritt im Weg stehen.

Jägerlüge 7: Jäger sind tier- und naturliebende Menschen
Falsch. Jäger wurden sowohl in Europa als auch in den USA schon psychologischen und soziologischen Untersuchungen unterzogen und hinsichtlich verschiedener Aspekte mit Nichtjägern verglichen. Die Ergebnisse zeigen eindeutig, daß Jäger keine höhere Naturverbundenheit aufweisen als Nichtjäger, Themen des Tier-, Umwelt und Naturschutzes eher negativ gegenüberstehen und allgemein eine höhere Tendenz zu aggressiven Verhaltensweisen zeigen. Die jägerische Tier und Naturliebe erfreut sich nicht am Dasein des geliebten Objekts; vielmehr zielt sie darauf ab, das geliebte Wesen mit Haut und Haar zu besitzen, und gipfelt darin, es durch den Akt des Tötens zur Beute zu machen. Nirgendwo zeigt sich dies deutlicher als in den Jagderzählungen, die in praktisch jeder Ausgabe der gängigen Jagdzeitschriften zu finden sind.

Jägerlüge 8: Die Waidgerechtigkeit sorgt dafür, daß bei der Jagd alles fair zugeht
Falsch. Die Waidgerechtigkeit ist ein ungeschriebenes Gesetz, dessen Inhalt die Jäger unter sich ausmachen. Dadurch, daß dieser Terminus Eingang in die Tierschutzgesetzgebung gefunden hat, ist praktisch alles legal, was noch irgendwie als waidgerecht bezeichnet werden kann. Jägern werden damit Verhaltensweisen gestattet, die bei jedem anderen Menschen sofort zu einem Verfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz führen würden. Die weiter unten aufgeführten Jagdarten sind Beispiele dafür. Mit Gerechtigkeit hat die Waidgerechtigkeit nur wenig zu tun. Während es verpönt ist, das edle Hochwild an der Fütterung zu erschießen, hat kein Jäger Skrupel, dasselbe mit dem verhaßten Beutekonkurrenten Fuchs zu tun. Bei einer Treibjagd darf allerdings nur der Jäger ein verletztes Tier endgültig töten, der es zuvor auch angeschossen hat mit dem Resultat, daß so mancher Hase oder Fuchs sich stundenlang blutend in unerträglichen Schmerzen winden muß, bevor man ihn schließlich umbringt. Gerechtigkeit also allenfalls für die Jäger, keineswegs jedoch für die Tiere.

Jägerlüge 9: Der Abschuß freilaufender Haustiere ist zum Schutz von Wildtieren erforderlich
Falsch. In wildbiologischen Studien tauchen Haustiere als Mortalitätsfaktor für die betreffenden Forschungsobjekte in aller Regel nicht einmal auf; nur ein geradezu lächerlich kleiner Teil der jagdbaren Tiere fällt Hunden und Katzen zum Opfer. Dennoch haben Jäger das Recht, im Rahmen des sogenannten Jagdschutzes vermeintlich wildernde Hunde und Katzen zu erschießen im Falle von Katzen bereits dann, wenn sie sich nur wenige hundert Meter von nächsten bewohnten Haus befinden. Offensichtlich macht die Jägerschaft davon regen Gebrauch. Zwar werden keine offiziellen Abschußstatistiken geführt, doch wird die Anzahl jährlich von Jägern getöteter Haustiere auf 350.000 bis 600.000 Katzen und 30.000 bis 60.000 Hunde geschätzt.

Jägerlüge 10: Jäger töten angst- und schmerzfrei
Falsch. Die Jagdzeitschriften sind voll von Berichten über sogenannte Nachsuchen, bei denen Tiere zuerst nur angeschossen und schließlich nach oft stundenlanger Verfolgung getötet werden. Schätzungen zufolge treffen zwei Drittel aller jagdlichen Projektile ihr Ziel, ohne es zu töten! Praktisch alle Jagdarten sind grausam. Ein besonders übles Beispiel ist etwa die Baujagd: Dabei sollen Füchse mit auf Schärfe abgerichteten Hunden aus ihrem Bau vor die Flinten wartender Jäger gehetzt werden. Jungfüchse werden in Gegenwart ihrer entsetzten Eltern vom Jagdhund zerfleischt; manche Füchse lassen sich in ihrer Verzweiflung auf Kämpfe mit dem Hund ein, was nicht selten zum Tod beider führt. Im Hinblick auf die Jagd mit angeblich sofort tötenden Schlagfallen gibt es Studien, die ausweisen, daß ein Großteil der darin gefangenen Tiere schwer an Pfoten, Schwanz oder Körper verletzt werden, und mehr als 20 Prozent der Fallenopfer entkommen mit Laufverstümmelungen. Nicht zu vergessen sind natürlich auch die allherbstlichen Treibjagden: Voraussetzung für den Erfolg einer Treibjagd ist die panische Angst der gejagten Tiere, um sie zur Flucht aus dem für sie zunächst sicheren Versteck zu bewegen.

Jägerlüge 11: Jagd ist eine nachhaltige Nutzung von Wildtieren
Falsch. Der größte Teil der getöteten Tiere wird keiner wie auch immer gearteten Nutzung zugeführt. Jagd und Hege sind in erster Linie Selbstzweck; Jäger genießen vielmehr das Töten und Beutemachen, wie sie in den gängigen Jagdzeitschriften auch immer wieder deutlich machen. Niemand muß heute mehr Fuchs oder Marderpelze tragen, um sich warmhalten zu können, und auch Wildfleisch ist aus ökologischer wie ökonomischer Perspektive vollkommen verzichtbar. Wir dürfen nicht vergessen, daß es sich bei jenen Tieren, die wir so arrogant und ignorant als jagdbar bezeichnen, um lebende, denkende, fühlende Individuen mit einem Interesse an Leben und Unversehrtheit handelt. Es gibt schlichtweg keinen vernünftigen Grund, diese Lebewesen einer rücksichtslosen Verfolgung durch von egoistischen Interessen getriebene Hobbyjäger auszusetzen. Die Abschaffung der Jagd ist somit längst überfällig.

Herzliche Grüße

Dr. Gunter Bleibohm Harald Hoos


Weitere Infos unter:
www.pro-iure-animalis.de

04.12.2010 12.55 | michele |
/

17.12.2010 01.22 | Leitbache |
Jetzt haben wir hier einen schönen langen Kommentar von 2 Herren, einer davon ist Doktor von was-weiß-ich... also von 2 ganz normalen Menschen, die einfach nur ihre Meinung in einem Forum kund tun.
Das Geschreibsel stammt aus einem „Anti-Jagd-Blog“/ einer „Jäger-Haß-Kampagne“, jedenfalls nichts, was auf Fakten zu basieren scheint.
Kurz: aus einem Forum, wo sich Freaks an Bildern von toten Tieren aufgeilen, unqualifizierte Bemerkungen austauschen, allen Grünröcken den Tod an den Hals wünschen und dann auch noch ernsthaft glauben, ihre Meinung und das damit verbundene Handeln (Hochsitze ansägen etc.) sei gerechtfertigt.

Und wenn dann die Schweinepest um sich greift (die ihren Ursprung beim Hausschwein hat und dann bei Weidegängen auf Wildschweine übertragen wurde), die Blauzungenkrankheit, Geflügelgrippe oder die Tollwut, och, was soll`s, lasst der Natur ihren Lauf, dann liegen halt die toten Rabenkrähen auf den Kinderspielplätzen, laufen die bissigen Füchse durch die Fußgängerzonen, verenden die Frischlinge im Berliner Stadtpark, rennen die meckerlichen Waschbären mit Räude im Garten herum, juch-heee...!!!

Wer jetzt ernsthaft glaubt, dass dies` die bessere Alternative ist soll ´raus gehen und sich einschneien lassen.
So, dann möchte ich ´mal etwas zu dem Kommentar dieser angeblich studierten Herren schreiben:

Zu 1.:
Die Fuchspopulation kann nicht mit der der Wildschweine verglichen werden, Füchse werfen 1x pro Jahr 2 bis 4 Welpen, Sauen mittlerweile 2x bis zu 8 Frischlinge. Die Fuchspopulation richtet sich nach dem Nahrungsangebot, in Jahren mit vielen Mäusen sind die Gehecke dementsprechend größer, die Wurfanzahl/Jahr beträgt dennoch 1.

Zu 2.:
Tollwütige Tiere verlieren die Scheu vor dem Menschen, sie sind zutraulich und dadurch gefährlich. Taucht auf dem Spielplatz ein lieber Fuchs auf und beißt ein Kind, ist das Geschrei groß.
Auch Hundehalter, die in Tollwutimpfgebieten wg. der verteilten Köder ihre Vierbeiner dauerhaft an der Leine halten müssen, werden gaaaaanz schnell nach den Jägern rufen, damit diese Krankheit ausgemerzt wird. Schließlich geht die Infizierung mit Tollwut in den allermeisten Fällen beim ungeimpften Tier und dem Menschen (Ausnahme: eine rechtzeitige, medikamentöse Behandlung, die eine sehr schmerzhafte, langwierige und kostenintensive Sache bis ans Lebensende ist) mit einem qualvollen Tod einher.

Zu 3.:
Die Jagd ist erst ´mal staatlich vorgeschrieben! Beschwerden bitte ans Ministerium!
Zudem hat die Jagd den Auftrag der Regulierung, verletztes oder krankes Wild zwecks gesundem Bestand zu erlegen. Und ein gesunder Wildbestand beinhaltet nun ´mal starke Stücke. Zudem werden nicht wenige Wildtiere von Autos angefahren oder frei durch Wald und Feld laufenden Hunden verletzt, und wer soll dann das Leiden von Reh oder Hase beenden? Der Autofahrer mit dem Wagenheber? Der Hundehalter mit dem Taschenmesser? Und woher bekommt der Handel den Rehrückenbraten, das Hirschgulasch, den Wildhasenpfeffer?

Zu 4.:
Verbietet den Bauern in Deutschland die nächsten 10 Jahre, hektarweise Mais, Weizen, Hafer und Raps anzubauen, dann wird sich die Schwarzwildpopulation von alleine nach unten regulieren. Geringeres Nahrungsangebot, ergo geringere Nachwuchsrate. Schälschäden im Wald deuten auf einen zu hohen Rotwildbestand hin (da nur Abschuß von wenigen kapitalen Hirschen, kein Abschuß vom Kahlwild).

Zu 5.:
Es ist verboten, Kaninchen oder Fasane auszusetzen! Auch die Fallenjagd unterliegt strengen Regeln, und die sog. „Bäreneisen“ (in unterschiedlichen Größen) sind sowieso verboten. Und überhaupt: wo wird noch mit der Falle gejagt? Kanada.
Je nach Revier gibt es mehr oder weniger Hasen, und jeder Pächter weiß, ob das eigene Revier eine Jagd auf die Mümmelmänner verkraftet oder nicht.

Zu 6.:
Früher gab es kein Tierschutzgesetzt (wie das im Kommentar beschriebene „Fuchsprellen“), von daher: bitte nicht auf tierquälerische „Spiele“ von anno dazumal verweisen. Früher wurden die Jäger von den Bauern und Gemeinden bezahlt, damit deren Felder mit dem wertvollen Getreide vor Wildschweinrotten und Rotwildrudeln geschützt wurden.
Heute bezahlt der Jäger sehr viel Geld, damit er einige wenige Stücke Wild für sich oder den Handel erlegen kann (-> Weihnachtsbraten), sich nebenbei mit Spaziergängern und Hundehaltern herumärgern muß, auf freiwilliger Basis Tollwut- und ESP-Impfköder auslegt, überfahrene Wildtiere von den Straßen sammelt und ständig mit Jäger-Hassern und Vorurteilen konfrontiert sieht.

Zu 7.:
Das Absolvieren der Jägerprüfung nennt sich nicht umsonst „Grünes Abitur“!
Was ein angehender Jäger über die Tier- und Pflanzenwelt an Fachwissen lernt kann ein normaler Hundehalter oder Jogger nie und nimmer wissen. Jäger haben dadurch mehr Respekt vor dem Leben als der Haustierhalter, dessen Minki um die Ecke ins Feld zieht und lustig Junghasen tötet, Bello hochtragende Rehe im Winter durch den Wald hetzt („der will ja nur spielen“) oder Spaziergänger meinen, allabendlich oder früh am Morgen noch in der Dunkelheit mit der Taschenlampe durch die Felder latschen zu müssen zwecks Erholung und dabei das Wild scheucht und von der Nahrungsaufnahme abhält.

Zu 8.:
Die Waidgerechtigkeit liegt im Einklang mit dem Tierschutz.
Und wer bitte schön soll auf einer Treibjagd denn sonst ein z.B. angeschossenes Stück Wild erlösen als ein Jäger? Der lebensmüde Pilzsammler mit seinem Steinpilz-Schnippel-Messerchen? Der Mops der aufgetakelten Spaziergängerin?

Zu 9.:
Es geht nicht nur um die jagdbaren Wildtiere, sondern um alle!
Jährlich töten Deutschland-weit streunende Katzen und wildernde Hunde über 27,5 Mio. Tiere (angefangen von der Eidechse und dem Haussperling über das Eichhörnchen und den Eichelhäher zum Rebhuhn bis hin zu Junghasen, Rehkitzen und sogar ausgewachsenen Rehen). Und das ist nur die Hochrechnung über die Tierhalter, die an der Studie teilgenommen haben. Die Dunkelziffer wird auf das Doppelte geschätzt!
Wo ist da der Tierschutz? Jeder Haustierhalter hat eine Aufsichtspflicht. Wer dem trotz mehrmaliger Ansprache nicht nachkommt muß sich nicht über eine Anzeige oder den Abschuß des Haustieres wundern. Es darf nicht angehen, dass gelangweilte, unerzogene oder schlecht gehaltene HAUS-Tiere WILD-Tiere aus Lust und Laune oder auch Hunger töten. Da kann zwar das Haustier nichts dafür, aber der Halter! Nur: muß das Wild unter dem Unverständnis des Menschen leiden?

Zu 10.:
Nachsuchen gibt es nun ´mal. Würde jeder saubere Schuß in einer Zeitschrift stehen, wenn ein Hirsch o.ä. im Knall lag, würde der dicke Brockhaus nie und nimmer ausreichen. Nachsuchen müssen durchgeführt werden: Wild wird angefahren, von Hunden angefallen oder auch krank geschossen. Eine Nachsuche gewährleistet das schnellstmögliche Beenden des Leidens des verletzten Stückes.
Und in welchen Büchern haben die Autoren denn geschmökert? Bäreneisen etc. sind schon seit vielen Jahren verboten, also sich bitte ´mal neu belesen. Die Fallenjagd ist wesentlich überarbeitet worden, wer dies` betreiben will muß mittlerweile separate Lehrgänge absolvieren.
Treibjagden sind Bewegungsjagden, d.h. es wird mit etwas Lärm langsam durch die Dickungen gegangen, und das Wild zu beunruhigen, d.h. auf die Läufe zu bringen, damit es von dannen zieht. Nix mit Hektik. Wer kann schon eine hochflüchtige Sau schießen? Wutzen schaffen locker 50km/h, und das durch Tannenschonungen und Jungbuchenbestände. Wieso sollte denn „panische Angst“ verbreit werden? Der Jagderfolg wäre doch dann gleich Null. Logisch, oder?

Zu 11.:
Wildfleisch ist das gesündeste Fleisch überhaupt. Cholesterinarm und garantiert frei von Antibiotika und sonstiger Chemie. Die Jagd gab es schon immer. Sie zieht sich wie ein Roter Faden durch die Entstehungsgeschichte der Menschheit.
Auch aufgrund der bereits o.gen. Punkte ist es in unserer heutigen Kulturlandschaft gar nicht mehr möglich, auf ein gesundes Maß an Jagd zu verzichten.


Was soll man sonst noch sagen? Einfach nur unüberlegt, der Kommentar der Jagdgegner.
...aber zu Weihnachten einen edlen Rehrücken auf dem Teller haben wollen.

17.12.2010 09.28 | Amy |
das dir das nicht gefällt, erstaunt mich nicht. rennst du doch auch gerne unter dem deckmantel der hege und pflege mit dem schießprügel durch den wald.

bei uns findet jetzt eine treibjagd nach der anderen statt. glückliche gesichter, gefüllte teller, bei den jägern?, aber nein, die spenden ja für die tafel. ;)

17.12.2010 10.45 | Schlormel |
Hier noch was dazu......:

Jäger erschießt sich selbst...

http://www.focus.de/panorama/vermischtes/jagdunfall-jaeger-erschiesst-
sich-selbst_aid_581538.html :lach: :up: :baeh:

17.12.2010 14.41 | Snotmann |
Die Schweinepest ist eine Krankheit die bei Schweinen ausgebrochen ist, aber doch von dem Menschen "begünstigt" wurde ... also ich die Diskussion über Krankheiten bei Tieren doch Schwachsinn weil die Menschen es sind die durch Masthaltungen etc. Krankheiten dies es sonst nie gäbe, hervorruffen.

Und mit einer Knarre Probleme zu lösen, die man selber verursacht hat, ist anscheinend im Iraq genau das selbe wie bei den Jägern hier bei uns.

Ich sehe ein das jemand die Hand drauf haben muss bei sowas, aber schon bei den Jägern die ich kenne, weiß ich das diese nicht jagen weil es "sinnvoll" ist, sondern weil sie sich dadurch Knarren kaufen können.

18.12.2010 01.16 | Leitbache |
Erst einmal: nur, weil ich mich mit dem Thema der Jagd beschäftige und ein zahmes Wildschwein halte heißt es noch lange nicht, daß auch Jäger bin.

Und wer sich ´mal ein bißchen belesen hat wird wissen, daß ein Jäger sich nicht einfach lustig Unmengen von Waffen welchen Kalibers auch immer kaufen kann wie es beliebt. Langwaffen werden gekauft, verkauft, zur Probe ausgeliehen, und bis man eine passende gefunden hat dauert es halt etwas. Wieso glaube hier eigentlich jeder, daß ein Jäger die Büchse oder Flinte nur als Schwanzersatz hat?
Warum meckert keiner, wenn sich die Jugend heutzutage schnelle 3er BMWs oder VW Gölfe holt und damit um die Wette prahlt? Schwanzersatz!
Oder wieso muß jeder Normalbürger sich einen besonders exotischen Hund halten? Na, Schwanzersatz??? Border Collie, Malinoi, Wolfshund, Jack Russel Terrier, Rhodesian Ridgeback,... alles im Endeffekt Jagdhunde (mit mehr oder weniger hoher Reizschwelle), und ohne konsequente Erziehung sind diese lieben Schoß- und Familienhunde Beißmaschinen auf 4 Pfoten.
Genau wie ein gutes Gewehr, ein schnelles Auto, eine Jacht etc. sind auch Hunde Prestigeobjekte (...und in den allerwenigsten Fällen haben die Vierbeiner das Glück, in ihrer ursprünglich angezüchteten Bestimmung verwendet zu werden). Jeder hat so sein „Spielzeug“.

Klar, die Schweinepest hat ihren Ursprung in den Hausschweinemastbetrieben. Zu wenig Platz -> mangelnde Hygiene -> Fressen (oder gar Verfüttern) von toten Artgenossen. Und bei Weidegängen im Herbst hat sich dann der ganze Mist dann auf die Schwarzkittel übertragen. Trotzdem kann unsereins noch lange nicht einfach zuschauen und warten, daß -oder hoffen, bis- sich "alles irgendwie so halt wie auch immer" selbst reguliert.
Der Mensch will nicht mit gefährlichen Krankheiten leben müssen, jeder verlangt ein gewisses Maß an Sicherheit. Dazu gehört auch, daß übertragbare Krankheiten wie Pest, Geflügelgrippe o.ä. ausgemerzt werden.
In unserer dicht besiedelten Jet-Set-Welt führt ein gefährliches Virus nun ´mal gleich zu einer tödlichen Pandemie.

Und bez. der derzeit anfallenden Treibjagden: jedes Revier hat einen gesetzlich vorgeschriebenen Abschuß zu erfüllen, und zwar während der Jagdzeiten. Sofern der Abschuß von z.B. Rotwild bis inkl. Januar nicht erfolgt ist wird – wenn das mehrere Jahre hintereinander geschieht- dem Revierpächter ein staatlicher Berufsjäger vor die Nase gesetzt, der dann gem. Abschußplan das Wild erlegt. Berufsjäger wissen aber weder um die Bestandsstärke, noch um die zu schonenden Stücke, und das wäre ein schwerer Verlust für den Wildbestand. Weiter hat der Pächter den Berufsjäger zu bezahlen. Teurer Spaß.
Also versucht jeder Revierinhaber, bis zum Ende der Jagdzeit im Januar noch seinen Abschuß zu erfüllen (... zumal das Wildbret dem Revierinhaber gehört und verkauft oder selber gegessen wird).
In ruhigen Revieren ist das meistens schon erledigt, aber in Revieren, die zu groß sind für ein oder zwei Jäger (die ja auch alle noch nebenbei her ganz gewöhnliche Zahnärzte, Rechtsanwälte, Angestellte, Politiker oder auch Beamte usw. sind und die Jagd nur nach Feierabend, bei passendem Wetter und entsprechenden Licht-/Mondverhältnissen betreiben können) oder die von Spaziergängern und Frischluftlern dauerhaft bevölkert werden ist es eigentlich unmöglich, der Pflicht nachzukommen.
Und dann bleibt eben nichts anderes übrig, als im Rahmen einer Bewegungsjagd auf den letzten Drücker das „noch ausstehende“ Wild zu erlegen.

Würde unser regelrecht krankhaftes Freizeitverhalten und das mittlerweile fast schon perverse Bedürfnis, selbst nachts noch mit Kopflampen den Köter im Wald kacken lassen zu müssen, auf nur die Hälfte heruntergeschraubt werden, müsste in vielen Revieren nicht noch im Winter Wild gescheucht werden!!!
Aber soweit wird meistens leider nicht gedacht, wenn es heißt, die böööösen Jääääger machen ´mal wieder ´ne Treibjagd!

Und das hierbei zur Strecke kommende Wild geht in den Handel und als Weihnachtsbraten über die Ladentheke!

18.12.2010 09.44 | Amy |
:bonk: unterste schublade dein kommentar. :mauer:

19.12.2010 20.34 | Leitbache |
Tja, dann bin ich ´mal gaaanz gespannt auf Deine Version.

Und bitte keine Beschimpfungen, fremden Zitate, Querverweise auf Foren-Schreiberlinge o.ä., sondern Deine eigene Gegendarstellung, verständlich geschrieben und vor allem: mit Grips.
:grin:

20.12.2010 06.13 | Ralf2 |
Hallo,
@Leitbache: Ich finde es toll, wie Du hier immer wieder offen Deine Meinung sagst, obwohl Du ganz schön Gegenwind bekommst.
Ich lese hier seit Jahren nur so mit, weil mich viele Themen halt interessieren. Selten schreibe ich mal was. Beim Thema Jagd regt mich aber immer wieder eine Sache auf, so dass ich meine Meinung mal ganz kurz schreiben möchte. Ich verstehe nicht, dass viele Tierschützer so dagegen sind. Einerseits wird für artgerechte Nutztierhaltung eingetreten - aber artgerechter als draußen in freier Natur geht es doch gar nicht. Andererseits wird gegen ALLE Jäger geschimpft und der Ruf zurück zur Natur immer wieder laut. Her mit Wolf, Luchs und Bär (wohin mit ihnen bei unseren zerstückelten, kleinen Revieren fragt natürlich keiner). Hat schon mal jemand gesehen, wie ein Rudel Wölfe einen Hirsch reißt? Grausamer geht es nicht. Wölfe können so großes Wild nicht mit einem Biss töten, also beißt sich einer vorne am Maul fest und die anderen fangen schon mal munter an, das LEBENDE Tier aufzufressen. Also, ich würde im Zweifel dann doch lieber erschossen werden. Oder es wird gesagt "Die Natur regelt den Bestand durch Krankheiten und Kälte" usw. Ja, hallo, ist das nicht mindestens genauso grausam wie ein Schuss?
Nur wer wirklich gar nicht mehr auf Produkte von Tieren zurückgreift, hat meiner Meinung nach das Recht, sich über Jäger aufzuregen. Keine Lederschuhe, Ledersessel, Hundehalsbänder- und Leinen mehr aus Leder, usw. Auch Vegetarier essen Käse, Eier, trinken Milch, usw. von Tieren, denen man die Jungen wegnimmt, damit sie z.B. immer weiter Milch geben durchs Melken. Die Kälber werden geschlachtet. Hähnchen werden gleich nach dem Schlüpfen aussortiert und getötet, weil nur die Legehennen gebraucht werden. Diese Form der Ernährung ist eigentlich unnatürlich, die vernünftig ausgeführte Jagd ist es ganz sicher nicht.

Gruß,

Ralf

20.12.2010 09.34 | Amy |
Original von Leitbache
Tja, dann bin ich ´mal gaaanz gespannt auf Deine Version.

Und bitte keine Beschimpfungen, fremden Zitate, Querverweise auf Foren-Schreiberlinge o.ä., sondern Deine eigene Gegendarstellung, verständlich geschrieben und vor allem: mit Grips.
:grin:

klugscheisser
hirnlos ?(.............guuuuuuuuuuuuuuuuuuuut, gibt mildernde umstände

20.12.2010 09.55 | Amy |
in einigen sachen gebe ich dir recht. im grunde habe ich nichts gegen jäger die ihr fach verstehen. ja, ja, ja ich habe schon vor einigen jahren gelesen welches wissen für den jagdschein benötigt wird, allerdings sind mir die bedingungen absolut zu lasch. alleine der waffenschein für bestimmte leute ist ein witz. und so gibt es einiges was mir im zusammenhangt mit der jagd nicht gefällt. ist doch widerlich zu feiern, wenn getötet wurde, dann noch die netten bildchen, fuß auf dem erlegten tier,. und immer wieder dieses gelaber wie klasse die jagd doch ist. was ist ihr hobby die jagd, wie kann man am töten spaß haben. hege und pflege, ich habe noch nie einen jäger in der natur arbeiten gesehn, dafür gibt es ja das niedere volk. das einzige was der größte teil heute macht, den wald verpesten mit ihren autos. na immerhin sind sie meistens grün lackiert, die diesel...hallali





Original von Ralf2
Hallo,
@Leitbache: Ich finde es toll, wie Du hier immer wieder offen Deine Meinung sagst, obwohl Du ganz schön Gegenwind bekommst.
Ich lese hier seit Jahren nur so mit, weil mich viele Themen halt interessieren. Selten schreibe ich mal was. Beim Thema Jagd regt mich aber immer wieder eine Sache auf, so dass ich meine Meinung mal ganz kurz schreiben möchte. Ich verstehe nicht, dass viele Tierschützer so dagegen sind. Einerseits wird für artgerechte Nutztierhaltung eingetreten - aber artgerechter als draußen in freier Natur geht es doch gar nicht. Andererseits wird gegen ALLE Jäger geschimpft und der Ruf zurück zur Natur immer wieder laut. Her mit Wolf, Luchs und Bär (wohin mit ihnen bei unseren zerstückelten, kleinen Revieren fragt natürlich keiner). Hat schon mal jemand gesehen, wie ein Rudel Wölfe einen Hirsch reißt? Grausamer geht es nicht. Wölfe können so großes Wild nicht mit einem Biss töten, also beißt sich einer vorne am Maul fest und die anderen fangen schon mal munter an, das LEBENDE Tier aufzufressen. Also, ich würde im Zweifel dann doch lieber erschossen werden. Oder es wird gesagt "Die Natur regelt den Bestand durch Krankheiten und Kälte" usw. Ja, hallo, ist das nicht mindestens genauso grausam wie ein Schuss?
Nur wer wirklich gar nicht mehr auf Produkte von Tieren zurückgreift, hat meiner Meinung nach das Recht, sich über Jäger aufzuregen. Keine Lederschuhe, Ledersessel, Hundehalsbänder- und Leinen mehr aus Leder, usw. Auch Vegetarier essen Käse, Eier, trinken Milch, usw. von Tieren, denen man die Jungen wegnimmt, damit sie z.B. immer weiter Milch geben durchs Melken. Die Kälber werden geschlachtet. Hähnchen werden gleich nach dem Schlüpfen aussortiert und getötet, weil nur die Legehennen gebraucht werden. Diese Form der Ernährung ist eigentlich unnatürlich, die vernünftig ausgeführte Jagd ist es ganz sicher nicht.

Gruß,

Ralf

22.12.2010 19.30 | Leitbache |
Hallo,
@Ralf: dankeeeeee! Na, dann ziehen wir nun gemeinsam den Unmut aller auf uns. Finde ich gut, dass Du Deine Meinung hier vertrittst.
Die Natur ist nämlich nicht immer nur lieeeb und süüüüß, nee, sie kann auch richtig grausam sein. Vorletzten Sommer haben wir beim Abendansitz am Raps gehört, wie ´ne Rotte einen Hasen gemeuchelt hat. Die Sauen haben sich auf den armen Kerl gestürzt und ihn bei lebendigem Leib zerrissen. Das war ein Geschrei. Am nächsten Tag habe ich nachgeschaut, kein Härchen ist mehr vom Hasen übrig geblieben. Wahnsinn!
Waidgerecht erlegtes Wild ist das gesündeste Fleisch schlechthin. Und ich stehe dazu, ´ne Bache zu halten, aber trotzdem Wildschweinbraten zu essen. Selbst, wenn mich jetzt der Haß sämtlicher Forenleser trifft! Auch hier im Forum gibt es nämlich Leute, die Schweine halten, um sie zu essen. Nur halten die sich gaaaaanz bedeckt.
:baeh:

Ich finde es wesentlich schlimmer, wenn jemand hier in ellenlangen Kommentaren auf die böööösen Jäger und Fleischesser schimpft, sich über die Viehhaltung beschwert und dann ganz heimlich zu Hause in den Supermarkt rennt und ´n Putenschnitzel kauft.

@Amy: Hege und Pflege ist es bereits, wenn der Wald ab Einbruch der Dämmerung nicht mehr betreten wird.
Wild interessiert ein daher fahrendes Auto kaum, aber Spaziergänger veranlassen es, sich zurückzuziehen. Ein Auto stört also weniger, zumal es fährt und auch gleich wieder weg ist. Autos sind den Tieren von Straßen her bekannt. Aber Fußgänger verströmen menschlichen Geruch, reden, sind viel länger präsent als ein Kfz.

Jetzt, im tiefen Winter, werden Raufen für`s Rehwild aufgestellt, Fütterungen für Rebhuhn & Co., Zuckerrüben für Rot- und Schwarzwild verteilt. Das geschieht logischerweise in ruhigen Revier-Ecken und nicht an Spazierwegen. Nicht selten werden Ausgleichsflächen mit Wildkräutern gesät oder Maisfelder als Wildäsungsfläche stehen gelassen, werden Ruhezonen in Windwürfen geschaffen und Suhlen gebaut.
Nur die wenigsten „Normalbürger“ bekommen mit, welche Arbeit sich der Jäger im Revier macht, ehe er einen guten Wildbestand hat.
Und als Ergebnis dieser langjährigen Arbeit schießt er halt seinen abnormen, lang gehegten Bock oder einen auch ´mal einen Hasen.

Und wg. dem Waffenschein-Erwerb: jeder Waffenhalter ist gemeldet, aber wie sieht es mit Schönheits-Chirurgen aus? Jeder Gynäkologe kann sich an die Nase des Nachbarn heranwagen, denn es gibt kein Zertifikat für einen Schönheits-Chirurgen. Und dieses unkontrollierbare Herumgeschnippel finde ich wesentlich gefährlicher als eingetragene Waffenbesitzer... ja, besagte schwarze Schafe gibt es überall.

23.12.2010 08.55 | wild-wutz |
Jetzt muss ich mich auch einmal kurz in das Thema reinhängen.... :D

Einmal vorweg… das Thema Jagd ist ein sehr schwieriges Thema und nicht so einfach mit ein paar Sätzen abzuhandeln.
Ich möchte auch nicht jeden Punkt zerpflücken, der oben aufgeführt ist, aber bei der Überschrift „Jägerlügen“ stellen sich mir die Kammborsten.
Klar, es gibt jede Menge pro und contra zu dem Thema und ich persönlich bin kein Freund der Jagd.
Allerdings muss auch ich einsehen, dass in unserer modernen Gesellschaft es zur Zeit keine Alternative zur zielgerichteten Jagd gibt, wenn sie mit Hirn und Verstand ausgeführt wird.

Beispiel - in einer Region unseres Stadtwaldes wurde in den letzten 12(!!) Jahren ca. 4-5 Wildschweine erlegt. Die Tiere haben sich jetzt derart ausgebreitet, dass sie nun überall auftauchen und Parks und Gärten zerwühlen.
Die eine "Parkrotte" hat 2 Bachen und 8 Frischlinge.
Dieses Jahr!
Im nächsten Jahr bekommen diese Bachen wieder Frischlinge - zwischen 2 und 8. Macht 4- 16 plus die 2 Muttertiere.
Die Mädels der 8 Frischlinge, dann schon Überläufer, sind dann schon geschlechtsreif. Sagen wir einmal, dass von den 8 Überläufern 4 Bachen dabei sind und trauen wir denen bei ihrem ersten Wurf einmal 2-4 Frischlinge zu – 8 – 16 Frischlinge zuzüglich den 4 Überläuferbachen.
Wie viele Wildschweine hätten wir dann im Park?
Und jetzt rechnen wir einmal die nächsten paar Jahre weiter....

Und die Natur regelt sich tatsächlich von selbst!
Ist das wirklich so??
Nein!
Die Population wächst prächtig weiter!
Welche realisierbare Alternative hat man zum Abschuss einiger Exemplare im Jugendalter?
Realisierbare Vorschläge bitte!

Früher dachte ich auch dass Jäger aus reiner Lust am Töten in den Wald gehen.
Ich lernte mit den Jahren, dass es durchaus Sinn macht die Bestände so zu regulieren, auch wenn es mir persönlich um jedes Tier leid tut.
Das hat jetzt nichts mit "Fähnchen in den Wind hängen" zu tun, sondern es ist eine reine Betrachtung der unausweichlichen Tatsachen.

Die Jäger tragen nicht die Schuld, sondern es ist ein Zusammenspiel von vielen Faktoren. Sicherlich gibt es schwarze Schafe (man erspare mir jetzt den haarspalterischen Kommentar zu der Formulierung mit den Schafen), aber die gibt es überall.

Das Geschreibsel der Anti Jagd Präsenzen im Netz ist meist reißerisch geschrieben, um ein Feindbild Jäger aufzubauen und man verbreitet meist nur leider nur Halbwissen um dieses zu schüren. Wäre man an einer tatsächlichen Lösung interessiert, würde man den Konsens suchen. Das will man aber offenbar nicht.
Auf diese Art kommt man nicht weit und man erreicht gar nichts.
Ich kenne mittlerweile einige Jäger. Mit den meisten kommt man gut hin und manche würde man mit einem kräftigen Tritt am liebsten zum Mond befördern.
Aber gibt’s das nicht überall?
Man darf da nicht zu vernagelt an die Thematik heran gehen, sondern muss die Realität im Auge behalten und schauen, was machbar ist.
Letztendlich tragen wir alle Schuld an der IST-Situation, denn wir alle wollen frisches Brot auf dem Teller, unser Haus am Waldrand und gut ausgebaute Straßen haben.
Warum auch nicht, denn schließlich gehört der Wald ja uns alleine.

Haben wir Menschen tatsächlich das alleinige Nutzungsrecht??
Ist es ok, wenn "Horden" von Walker in den Wald einfallen?
Wie sieht es mit der neuen "Sportart" Geocatching aus?
Macht es Sinn, nachts mit dem Moutainbike durch den Wald zu rasen?
Ist es vertretbar, seine Abfälle, sei es Grünschnitt oder sonst etwas am Stadtrad in den Wald zu werfen?
Das sind nur ein paar Punkte, welche das Leben der Wildtiere massiv beeinflussen und dafür ist kein Jäger verantwortlich.

SG
Frank

25.12.2010 19.42 | Leitbache |
Vor 2 Jahren hatte ein Jagdkollege im Rheinland erheblichen Wildschaden in seinem Revier: 7ha Körnermais komplett platt!!! Da konnten mehrere Pkw am Stück drin parken, so haben die Sauen gewütet. Also wurde der noch halbwegs stehende Rest vor der Mahd abgestellt... und wie alle so dastanden und auf den Häcksler warteten spazierten ganz empört 2 "Städter" aus dem Feld, turnten noch ungelenk über den Stromzaun und beschwerten sich, daß man da ja gar nicht ungestört daherlaufen könne...
Frech, oder?!!

Und bez. des fragwürdigen "Geocatchings"... noch am selben Tag wurde ein weiteres Maisfeld gemäht, und der Häcksler war bei Einbruch der Dämmerung gerade fertig geworden, da kletterten 3 Erwachsene in bunten Trekking-Klamotten und mit Rucksäcken aus der daneben liegenden Brombeerdickung, mit Zetteln und Kompass und GPS in den Händen, palaverten und suchten den ominösen Geo-Gedöns-Punkt dort, wo kurz zuvor der Mais noch gestanden hatte... ja stellt Euch ´mal vor, die wären ´ne halbe Stunde vorher gekommen und keiner hätte sie heranlatschen sehen...???
Brandgefährlich, dieses "Spielchen"!

Unverständlich, was die Leute heutzutage in ihrer Freizeit meinen treiben zu müssen.

Erst gestern hatte ich ´mal wieder eine Grundsatzdiskussion mit einer verrückten Frau, die der Meinung war, ihre 3 weißen Japan-Spitze seien ihre Kinder, und denen müßte sie rund um die Uhr Beschäftigung und Spaziergänge bieten, und sie müsse dafür auch im Wald querbeet laufen, dieser sei für alle da, schließlich zahle sie ja Steuern... a-ha! :doing:
Der Frau stand so der Wahnsinn in den Augen, daß da jedes vernünftige Argument vergeudete Zeit war.

25.12.2010 21.48 | Amy |
natürlich habt ihr in einigen sachen recht. ich sage ja auch nicht das alles schlecht ist. leider ist es heute tatsächlich so das sich die natur von selbst nicht mehr regeln kann, leider. der mensch macht selber viel, bald wohl alles kaputt.
leider gibt es nur noch wenig menschen die die natur genießen. da hast du recht leitbache, spaziergänger die sich so laut unterhalten das jedes wort weit zu verstehen ist, und der neue trendsport, jo die kriechen neuerdings aus jedem gebüsch.

den waffenscheinbesitzer mit einem schönheitschirurgen zu vergleichen hmm, zu dem geht jeder freiwillig. hier sind schon etliche menschen mit waffen von jägern getötet bzw. verletzt worden. der waffenbesitzer sollte älter sein, und ab einem bestimmten alter den schein wieder abgeben müssen.

die futterplätze sind in unseren wäldern immer gut mit dem auto zu erreichen, sprich breite gut angelegte wege. gut für spaziergänger, schlecht für das wild, es wird öfters gestört.

29.12.2010 20.43 | Amy | RE: Jägerlügen
ja was denn nun ???? ?(

http://www.shz.de/nachrichten/lokales/flensburger-tageblatt/artikeldet
ails/article/111/wild-nagt-am-hungertuch.html#CommentStart

04.01.2011 18.29 | Leitbache | RE: Jägerlügen
Auch wenn das Wild "früher" ebenso harte Winter erlebt hat; heutzutage sind ihre Äsungsflächen durch die Ausweitung des Straßennetzes, Ortschaften etc. geschrumpft, und von daher finde ich, ist das Zufüttern in Notzeiten (wie wir sie im Moment haben) nicht verkehrt.
Es geht nicht darum, den Bestand zu mästen und mega-starke Hirsche, kapitale Sauen, Riesen-Rehe und Monster-Hasen heranzufüttern, neee, das hungernde Wild verbeißt massenhaft Obstbäume, Jungtannen und -buchen und andere Gehölze, die eigentlich im Frühjahr Schutz, Nahrung und Brutmöglichkeiten bieten würden.
Mit solchen Notfütterungen sollte das Wild von Baum & Co. ferngehalten werden, und nicht, um sie beim Fressen zu Schießen (was kein vernünftiger Jäger in dieser Notsituation machen sollte) oder sooooo fett zu füttern, daß die Population im Frühjahr/Sommer explodiert.

... ist alles eine Sache der angemessenen Futtermenge.

Die "ausgebauten Straßen und Wege" zu den Futterstellen treffen öfters zu. Nur muß auch bemerkt werden, daß jeder noch so kleine Wildwechsel oder auch zugewucherte Rückeweg von Spaziergängern benutzt und dadurch immer breiter und zugänglicher wird... theoretisch sind die öffetnlichen Wander- und Spazierwege ja in Karten etc. ausgewiesen... leider ist so eine Abkürzung durch den Wald viel praktischer (oder auch schöner zu vom Naturbild her) als drumherum zu laufen.

05.01.2011 18.48 | Amy |
Zeitung heute
http://www.shz.de/artikel/article//soll-dieses-schwein-verhungern.html
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