[BotIndex] [««] Wildschweine werden auch im Ort bejagt werden  

24.10.2010 14.15 | Detlef | Wildschweine werden auch im Ort bejagt werden
Dann werden dann wohl mal wieder die Sauen von Jägern durchs Dorf getrieben. Wem nur kann wohl bei so einer Vorstellung sein?

Burgwald. In der Kerngemeinde Burgwald dürfen Wildschweine auch innerhalb des Ortes gejagt werden. Darauf macht die Gemeinde Burgwald aufmerksam. Die Untere Jagdbehörde habe diese Ausnahmegenehmigung erteilt, weil es in dem ringsum von Wald umgebenen Ort „immer wieder zu unliebsamen Begegnungen mit Wildschweinen kommt“, heißt es in der Pressemitteilung. http://www.hna.de/nachrichten/kreis-waldeck-frankenberg/frankenberg/bu
rgwald-wildschweine-werden-auch-bejagt-973246.html

25.10.2010 18.33 | Silke (wutzwutz) |
:mauer: Ich will gar nicht wissen was jetzt wieder alles erschossen wird weil es nach Wildsau aussah.

26.10.2010 15.54 | Detlef |
Jogger, Pilzesammler und Kühe langen mit der Zeit Jägern als Beute wohl nicht mehr. Wenn erst mal rund um den Dorfkrug, Dorfkirche und auf dem Friedhofsgelände der Sau hinterher gejagt wird, ergibt dies ganz neue Perspektiven für die Jagd.

28.10.2010 10.47 | wild-wutz |
Das Thema ohne Hintergrundwissen aus der Ferne zu beurteilen ist fast unmöglich.
Beispiel bei uns hier vor Ort:
Bei uns ist die Population dieses Jahr so stark wie noch nie. Das sieht man auch leider an Parks und Gärten.
So hatten wir letzten Freitag Abend eine Wildschweinbegegnung in unserem regelmäßig umgepflügten Stadtpark. Die Wildschweine bei uns sind in der Regel recht scheu und flüchten auf eine Distanz von ca. 40-50 m, was auch gut so ist.
In dem besagten Stadtpark ist ein großer Spielplatz und eine Skateranlage. Davor ist ein Parkplatz. Als wir an diesem besagten Freitag von unserem abentlichen Altstadtbummel gegen 23:45 Uhr nach hause fuhren, hatte ich es irgendwie im Gefühl, dass die Schweine dort sein werden.
Genauso war es auch!
Wir haben sie schon gesehen, als ich auf den Parkplatz gefahren bin. Die Schweine standen im Scheinwerferlicht (Abstand ca. 50m) des Autos und schauten kurz auf. Bei ihren Wühlarbeiten ließen sie sich nicht stören.
Auch als ich ausgestiegen blieben sie unbeeindruckt.
Ich wollte dann einmal die Annährungsgrenze antesten und ging auf die Wildschweine zu. Erst als ich auf eine Entfernung von ca. 15 m ran war und mal in die Hände geklatscht und den Tieren zugerufen hatte, ergriff man die Flucht, um 10 min später zurück zu kehren.
Im Klartext bedeutet das, dass die Wildschweine so langsam ihre Scheu verlieren. Es dauert mit Sicherheit nicht mehr lange, und man sieht die Borstentiere auch am Tage. Die Fluchtdistanz wird sich immer mehr verlieren.
Dann kann es für jemanden, der den Umgang mit den Wildschweinen nicht gewohnt ist, zu unliebsamen Begegnungen kommen. Ich denke da primär an spielende Kinder, die im Eifer des Gefechts auch mal auf eine führende Bache zurennen können.
Dann ist Schluß mit lustig!
Ich bin natürlich pro Wildschwein eingestellt, aber oft hat man leider keine Alternative zum Abschuß einiger Exemplare.
Ich habe mir das Areal dort genau angeschaut. Die Schweine kommen durch einen kleinen Bach aus einem Miniwäldchen, das vom Wald abgeschnitten ist. Bis zum Wald sind es gut 500m. Der Weg dorthin haben die Tiere wohl durch das Freibad gefunden.
Das Hauptproblem ist, wie es mit dieser abgeschnittenen Population dort weiter geht. Man muss auch diese zukünftige Entwicklung realistisch im Auge behalten und schauen, was man da tun kann.
Ich habe mit dem zuständigen Jäger gesprochen und ihm auch gesagt, dass der Schußwaffengebrauch dort unverantwortlich wäre und das die Jagdbehörde wohl keine Genehmigung erteilen wird.
Da waren wir Gott sei Dank einer Meinung. Man muss halt nur mit den Leuten reden. ;)
Wahrscheinlich wird zunächst dort gar nichts passieren. Es ist zu erwarten, dass die Anzahl der Tiere massiv in die Höhe gehen wird und dass aus den 12 Schweinchen sehr schnell mehr werden. Auch wird die Fluchtdistanz schrumpfen, denn man gewöhnt sich sehr schnell an lärmende Zweibeiner.
Dann gehen die Probleme aber erst wirklich los!
Vielleicht war die Situation in der Region aus dem o.g. Artikel ähnlich und im fortgeschrittenen Stadium. Dann führt manchmal leider kein Weg daran vorbei, die Tiere dort mit Sondergenehmigung zu bejagen.
Mit schießwütigen Jägern hat das nichts zu tun.
Ich möchte jetzt kein Statemant pro Jäger und pro Jagd wieder geben, aber keinem Jäger, der die Jagd, wie man so schön sagt, waidgerecht ausübt, ist wirklich wohl bei dem Gedanken, in einem eigentlich befriedetem Bezirk mit Sondergenehmigung zu schießen!
Das ist wirklich sehr gefährlich und man tut dies nur, wenn es wirklich gar nicht mehr anders geht!

SG
Frank

29.10.2010 03.22 | Leitbache |
Wirklich klasse geschrieben, Frank! Bin ganz Deiner Meinung! :up:


Grüße, Sandra

31.10.2010 07.40 | Detlef |
So Jäger auch die meiste Zeit im Jahr damit verbringen Wildtieren mit Tonnen Silage u.a. zu füttern, muss sich auch keiner über derart hohe Wildschweinpopulationen wundern.

http://anti-jagd.blog.de/2010/10/23/jaeger-gut-geruestet-9746206/

31.10.2010 23.43 | Leitbache |
Genau, die Jäger sind ´mal wieder Schuld!!! Wie sollte es auch sonst sein!??

Und die Bauern, die hektarweise Mais, Raps, Hafer und Weizen anbauen (damit auch Du Dein Müsli-Mehrkornbrötchen zum Frühstück futtern kannst), die Kommunen, die Waldflächen für Windkraftanlagen, Schnellstraßen und Neubaugebiete roden lassen (damit auch Du einen wunderschönen Bauplatz hast und zudem ganz bequem morgens zur Arbeit fahren kannst) und die Möchtegern-Tierschützer, die noch immer glauben, Wildschweine seinen eine aussterbende, unter allen Umständen schützenswerte Art, deren Exemplare selbst in Schwarzwild-Problem-Städten noch gefüttert werden müssen, neeee, die können natürlich nichts für die Sauen-Schwemme...
:baeh:

01.11.2010 14.23 | wild-wutz |
@Detlef
Man kann Jäger mögen, oder man kann sie hassen, aber man darf dennoch nicht die Realität aus den Augen verlieren!
Der von dir genannte Linkt sagt gar nichts aus. Da wird etwas ohne Hintergundwissen geschrieben und aus dem Zusammenhang dargestellt.
Mit Heuraufen lockt man keine Wildschweine aus dem Unterholz!

Bei meinem letzten Infoabend über Wildschweine erzählte mir der Kreisjägermeister, dass in seiner "Ecke", die Wildschweine sich nicht einmal für die Kirrungen interessieren. Der Mais ist völlig uninteressant, da sie so satt sind und sie einfachere Nahrungsquellen finden.
Wie soll ein Jäger das Wild nun ansprechen??
Es ist nicht ein Faktor alleine, der für den IST Zustand verantwortlich ist. Sicherlich gibt es auch Fehler bei der Jagd und es gibt auch "schwarze" Schafe bei den Jägern, aber die sind dann nicht für die gesamte Republik verantwortlich und verfäschen das Gesamtbild nicht wesentlich.
Fakt ist, dass jeder von uns - auch du - ein Stück Mitschuld daran trägt.
Es ist so wie Sandra schreibt. Jeder möchte Energie, ein Haus im Grünen, schöne und gut ausgebaute Straßen. Die Konsequenz daraus ergibt sich zwangsläufig in dem jetzigen IST Zustand!
Also erst etwas Hintergrundwissen verschaffen und dann anprangern! ;)

01.11.2010 21.59 | Detlef |
Nur was sind denn die Realitäten?

Für Uneingeweihte ist kaum vorstellbar, welche Mengen Futter seit Jahrzehnten in unseren Wäldern ausgelegt werden. Eine Überschlagsrechnung: Mehr als 150.000 Stück Rotwild leben in österreichischen Jagdrevieren. Etwa drei Viertel davon verbringen den Winter an einem Futtertrog. Was heißt Winter! Sieben, acht, oft neun Monate ist Fütterzeit, denn die Winterfütterung ist besonders im Frühling wichtig, weshalb die Jäger schon im Herbst damit beginnen. Fünf Kilogramm Futter pro Stück und Tag, gut 200 Tage lang, macht mehr als 100 Millionen Kilogramm Mais- und Grassilage, Rüben, Apfeltrester und Heu, die alljährlich dem Rotwild vorgelegt werden.

http://anti-jagd.blog.de/2010/10/19/wild-erntet-9678927/

Mir sind nun nicht die genauen Zahlen der Futtermengen bei Wildschweinen bekannt, dennoch gäbe es ohne solch exzessive Wildfütterungen auch nicht derart viele von ihnen. Doch jäger füttern immer weiter.

In den Revieren der Kreisjägerschaft und des Forstamtes Sonneberg, rüstet man kräftig für die Wildfütterung auf.

Die meisten Raufuttermittel, wie Bergwiesenheu und Stroh, seien bereits zu Hause bei den Jägern oder vor Ort an den Fütterungsanlagen eingelagert. Von fleißigen Sammlern angelieferte Kastanien und Eicheln, werden zur Zeit in Fässern mit Salzlake eingelegt oder beispielsweise mit Apfeltrester vermischt. Das Wild möge das, bemerkt Müller. Die schönen Tage der letzten Wochen konnten die Landwirte für die Futterrübenernte nutzen, und so konnten auch die Mieten in den Revieren des Forstamtes Sonneberg befüllt werden. Auch im Revier Sonneberg sind derzeit die Forstwirte mit Hochdruck damit beschäftigt, die bestehende Fütterungsanlage auszubessern und zu einem großen Teil völlig neu herzurichten. Auch dort wurden mittlerweile sechs Tonnen Futterrüben eingemietet, welche zur gegebenen Zeit und je nach Bedarf noch aufgestockt werden können. Insgesamt sieht Andreas Müller die Jäger im Sonneberger Land und das Wild in den Wäldern gut für die kommende Wintersaison gerüstet.

http://anti-jagd.blog.de/2010/10/23/jaeger-gut-geruestet-9746206/

Wer Tiere anspricht, der tut das nicht mit Kirrungen und einem Gewehr. Es gibt auch keine jagenden, schwarzen Schafe. Welcher Jäger ist schon ein Schaf und welches Schaf sitzt schwer bewaffnet auf einem Hochsitz herum?

01.11.2010 22.29 | wild-wutz |
Also... das ist mir zu mühselig, da dein Standpunkt recht festgefahren scheint. Des Forumsfriedens wegen lassen wir die Wortverdreherei mit "schwarzen Schafen" ect. und Endlosdebatten, bei denen eh nix bei rum kommt.
Informiere dich richtig und nicht einseitig, denn auf diesen Anti-Jagd Seiten steht nur das, was als reißeriches Material brauchbar ist. Wenn man sich mit der Materie richtig auseinander setzt, sieht man schnell, dass dort oft ziemlicher völlig aus dem Zusammenhang gerissener Mist steht, um Antipartie zu schüren.

Glaub mir, ich kenne die Realität, denn sonst würde ich nicht im Stadtrat in der Arbeitsgruppe "Wildschwein" sitzen und bei der VHS Infoabende zum Thema halten. Und das, obwohl ich kein Jäger bin.
Es gibt nur kein pauschales Lösungsrezept.

Eine Wildschweinpopulation braucht keine Jäger um zur "Überpopulation" zu werden.
Dafür reicht alleine die Anpassungsfähigkeit einer Spezies und die moderne Welt in der wir ALLE leben!

So, ich habe dann fertig! ;)

14.11.2010 02.14 | Leitbache |
Genau, Frank! :up:

Und daß in anderen Ländern das Rotwild zum Winterbeginn an speziellen Futterplätzen gehalten wird dient nicht nur zur Selektion mittels der Waffe (zwecks Braten oder auch Verkauf eines kapitalen Rothirsch-Abschusses), sondern primär, um den Wald vor Verbiß zu schützen.
Viel zu lange wurden die Tiere gehegt und angefüttert, und nun sind`s zu viele Stücke; dennoch kann das Rotwild nicht auf einen Schlag dezimiert werden... wohin mit dem ganzen Wildbret? Die Reduzierung des Bestandes auf ein vernünftiges Maß muß in Schritten erfolgen, damit die Tiere auch im Winter in den oberen Baumgrenzen genug Futter finden und die Bäume nicht zu arg schädigen (Bäume sind ein natürlicher Schutz vor Lawinen!!!).
Von daher sind Wildfütterungen nicht unbedingt schlecht.

Und Sauen sind viel zu schlau und anpassungsfähig, als daß sie sich von ausbreitenden Städten in den Wald zurück drängen ließen... Rehwild bekommt 2 Kitze und Rotwild 1 Kalb (bei 1 Paarungsperiode im Jahr), Hasen 3 Junge (bei 2 Paarungszeiten), der Fuchs etwa 4 Welpen (1x Paarungszeit), und Sauen zwischen 2 und 7 Frischlinge -je nach Stärke der Bache- bei -wenn`s Nahrungsangebot stimmt- fast schon regulär 2 Rauschzeiten im Jahr. Zudem ist bei dem ausgeprägten Sozialgefüge beim hoch-intelligenten Schwarzwild die Nachwuchs-Sterblichkeitsrate recht gering (sofern kein feuchter Wettereinbruch in den ersten paar Wochen).


Es gäbe noch so vieles hierzu zu schreiben, aber das würde einen enormen Rattenschwanz hinter sich herziehen.

...habe dann auch fertig. :baeh:

14.11.2010 17.41 | Detlef |
Wildschwein"plage" oder Wildschweinzucht?

Wenn immer mehr Wildtiere geschossen werden, weil es immer mehr gibt, müssen dann noch mehr geschossen werden, damit es weniger werden?" Diese provokante Frage stellte der Wiener Zoologe Dr. Wolfgang Scherzinger bereits 1995 in seinem Buch "Naturschutz im Wald" (Ulmer). Auch bei jeder Jägertagung ist die jährlich höhere - seit langem unnatürliche - Wilddichte, die für einen Dauerkonflikt zwischen Forst und Jagd sorgt, ein heftig diskutiertes Thema.

http://anti-jagd.blog.de/2010/11/14/wildschweinplage-wildschweinzucht-
9973481/

17.12.2010 01.31 | Leitbache |
Ich drehe mich im Kreis herum, immerzu, rundherum, fidelbumm... :zzz:

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