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09.09.2010 09.59 | Gartenhexe | Fragen über Fragen...
Hallo, ich heisse Julia und komme aus Schleswig-Holstein. Durch Umzug etc. in absehbarer Zeit, habe ich nun die Möglichkeit, mich eingehender mit meinem Traum von Minischwein-Haltung zu befassen. Aber ich habe einige Fragen, die noch nicht ganz beantwortet sind und hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen... .
1. Wir ziehen in ein Haus in einem Mischgebiet...also Gewerbe und Wohnen. Kann ich da Schweine halten oder geht das nicht nicht ausgewiesenen Wohngebieten?
2. Meine Eltern halten dort schon über Jahrzehnte hinweg Federvieh. Es gibt immer wieder Perioden, wo in kurzen Abständen ein Marder (oder auch mehrere???) zuschlägt. Kann ein Marder auch für Minischweine gefährlich werden? Das Federvieh wird über Nacht eingesperrt. Könnte man das ggfs. auch mit Schweinen machen?
3. Fest steht, das es wenn überhaupt, zwei Schweine werden sollen. Ich tendiere zu zwei Kastraten. Oder ist das nicht so sinnvoll?
4. Als "Schweine-Anfänger" würde ich mit dem Gedanken spielen, Tiere aufzunehmen, die schon erwachsen sind. Einfach weil ich denke, bei einem Ferkel kann man als Einsteiger zuviel verkehrt machen. Oder ist das keine so gute Idee?
5. Das gesamte Grundstück ist eingezäunt (auch wg. Hundehaltung), dann bräuchte ich, um das Gehege selber doch nur einen einfachen Zaun ziehen, insofern er vom Hauptzaun weit genug weg ist oder? Muss ich den Sicherheitsabstand überhaupt einhalten, da es bei uns gar keine Wildschweine gibt oder ist das eine Sicherheitsmaßnahme für den Fall der Fälle?
6. Ich habe mir gedacht, einen festen Auslauf mit Hütte zu bauen, der ca. 30 qm hat, für nachts oder wenn mal etwas ist. Tagsüber könnten sie auf dem hinteren Teil des Grundstücks freilaufen (ca. 1274 qm). Wäre das okay? Bekomme ich die Schweine überhaupt freiwillig in den Auslauf zurück? Oder klappt locken mit Futter oder ähnliches fast immer?
7. Wenn ihr Impfungen, Entwurmungen etc., Futter, Heu, Stroh aufs Jahr hochrechnet, was würdet ihr sagen, bei welchen Kosten liegt man beim Unterhalt etwa pro Schwein im Monat? Das ist jetzt eher eine Frage, die meinen Mann interessiert, weil wir von Futterpreisen und gerade TA-Preisen bezgl. Schweinen natürlich keine Ahnung haben. Futter würde wir über den Landwirtschaftlichen Großhandel beziehen, wo wir auch unser Hundefutter herbekommen.


Sind jetzt ein paar mehr Fragen...kommen auch bestimmt noch mehr dazu. Aber für´s erste wäre ich echt glücklich, wenn ihr mir vielleicht zu der ein oder anderen Frage etwas weiterhelfen könnt!

09.09.2010 10.35 | Nicole | RE: Fragen über Fragen...
Hallo Julia,

erstmal herzlich willkommen hier und schön das Du Dich vorher informierst.

Ich versuche einfach mal Deine Fragen zu beantworten. Falls ich bei dem ein oder anderen nicht helfen kann, dann wirst Du sicher noch von den Anderen hilfreiche Antworten bekommen.

Also wir wohnen auch in einem Michgebiet. So wie Du es beschreibst. Bei uns ist auch von Gänsen über Hühner- und Taubenzucht, Pferde, Hunde, Katzen und natürlich unsere Schweine fast alles vertreten. Es gab bisher keine Probleme.

Wegen der Marder musst Du Dir bei den Schweinen keine Gedanken machen. Die gehn an die Schweine nicht ran und wenn Du noch dazu ausgewachsene Schweine nimmst, dürfte das gar nichts machen. Übrigens ist es toll wenn Du Zwei Notfallschweinen eine Chance gibst. Einsperren würde ich die Schweine über Nacht nicht, ist auch nicht nötig.

Zwei Kastraten sind absolut ok und meist sind sie auch sehr umgänglich. Mädels können ab und an (Rausche) schon mal etwas anstrenged werden. Natürlich ist jedes Schwein anders und hat seinen eigenen Charakter.

Wir haben nur einen einfachen aber stabilen Holzzaun. Das hat bisher gereicht. Die Vorschriften könnten aber etwas strenger sein. Am besten Du erkundigst Dich da bei Deinem Veterinäramt nach den genauen Vorgaben.

Locken mit Futter klappt normalerweise prima. Sie werden sich eh immer freuen wenn Du kommst und meist folgen sie dann auch bereitwillig. 30qm ist eigentlich zu wenig. Aber wenn es nur für den Notfall ist (z.B. Tierarztbesuch) ist es schon gut so eine Möglichkeit zu haben. Der Auslauf mit über 1000 qm ist natürlich genial. Da könntest Du ja gleich 10 Schweine draufstellen.;):D:floet:

Was die Kosten betrifft. Futter, Stroh und Entwurmung sind so die Hauptdinge die Du brauchst. Ein Sack Futter kostet mich 30 €(Minischweinfutter) reicht mir mit 7 Schweinen knapp 2 Wochen. Entwurmun alle 4-6 Monate, ein Beutel für 100 kg kostet unter 10 €. Stroh ist schwierig. Ich denke ich brauch im Jahr so 30 Ballen vielleicht auch mehr. Kann ich schwer schätzen. Pro Ballen 1 €. Ich hoffe Du kannst damit was anfangen. Impfen ist eigentlich nicht unbedingt nötig.

So ich hoffe ich habe alles so richtig weitergegeben. Ich finde Deine Einstellung und Ansichten echt super. Deine zukünftigen Schweine hätten echt Schwein mit Dir.

Liebe Grüße
Nicole

09.09.2010 10.56 | Gartenhexe |
*lach* bei 10 Schweinen streikt meine Familie...

Nachts müssen wir sie leider "einsperren" (man, hört sich das gemein an), da die Hunde nachts freilaufen und ich Schweine und Hunde nicht unbeaufsichtigt miteinander lassen möchte. Vor allem nicht nachts. Generell würde ich zwar sagen, die Hunde würden nichts machen, aber es gibt dann ja immer diesen 1 Fall von 100 wo dann doch etwas passiert. Und darauf möchte ich es nicht ankommen lassen. Das beträfe dann den Zeitraum von ca. 21 Uhr bis 6 Uhr.
Ja...und tagsüber ist halt immer jemand da und die Hunde halten sich dann sowieso meistens im vorderen Bereich auf, der aber nicht mit dem anderen Bereich zusammenführt.
Da ich, was Größe und gewicht betrifft nicht festgelegt bin, tendiere ich sowieso zu "Secondhand-Schweinen". Wie schon geschrieben, ich denke auch nicht, das ich als Anfänger den Ansprüchen eines Ferkels gewachsen bin. Und die sind so zart und wirken so verletzlich...nein, die Verantwortung einer Schweinchen-Aufzucht möchte ich bei den Erst-Schweinen nicht tragen. Ich hab auch gelesen, das die Aufzucht wohl nicht ganz so ohne sein soll, auch was Fütterung, Wachstum und dergleichen betrifft. Später vielleicht mal, aber ich denke, es gibt genug Schweine, die auf ein neues Zuhause warten und dann vielleicht auch sogar schon etwas zahmer sind.

Beim Vet-Amt hab ich vorhin schon versucht anzurufen, der Zuständige ist aber gerade in einer Sitzung. Um halb 12 soll ich es nochmal versuchen. Mal schauen, was der gute Mann mir noch erzählen kann, was Auflagen etc. betrifft.

Nochmal zum Zaun...würde ein stabiler Holzzaun von ca. 80 cm reichen oder ist das zu niedrig?

Und noch was...Thema Mist. Lasst ihr den Mist regelmäßig abfahren oder was macht ihr damit? Ich sag mal, Schweine produzieren ja doch mehr als zum Beispiel Kaninchen :kratz:

09.09.2010 11.33 | Liese |
Hallo,
Vorschrift ist, Schweine doppelt zu Zäunen. Normaler Zaum und E- Zaun.
Woher kommst du denn aus Schleswig Holstein?????
Ich wohne kurz vor Heiligenhafen. Kannst dir das ja mal ansehen wenn du möchtest.

09.09.2010 13.13 | Gartenhexe |
So...habe gerade mit der Amtstierärztin telefoniert.

Ist alles gar nicht so kompliziert, wie erwartet. Die Dame war unheimlich nett, hat viel erzählt. Ein paar Auflagen heisst es zu erfüllen, aber das umzusetzen befielt einem eigentlich schon der gesunde Menschenverstand.

Ein E-Zaun ist hier übrigens nicht Pflicht, nur die doppelte Einzäunung.

Achja, ich könnte hier auch zwei Schweine in einem reinen Wohngebiet halten, solange es Hobbyhaltung ohne Schlachtung ist und die Tiere artgerecht untergebracht sind.


Wir kommen aus der Nähe von Pinneberg!


Was mich mal interessiert...bei den ganzen Auflagen etc., wie kann es sein, das trotz allem Schweine wie Hund und Katze als reine Wohnungstiere gehalten werden?!?

09.09.2010 14.10 | Nicole |
Schade das Deine Familie da nicht mitmacht. :D Aber ich finde es auch so schon echt super. Du hast eine sehr vernünftige Einstellung und die zwei Notnasen die dann bei Euch einziehen (Wink auf unsere Vermittlungsliste;) ) können sich sicher glücklich schätzen.

Das Du Dich gegen Ferkel entschieden hast, ist natürlich einerseits für die ganzen Abgabetiere toll (Ferkel finden doch schneller ein zuhause) andererseits siehst Du das genau richtig. Bei erwachsenen Tieren weißt Du was Du kriegst. Du hast ein ungefähres Bild von Größe und Aussehn und natürlich kann man dann auch schon etwas über Charakter und Eigenarten sagen. Bei Ferkeln hast Du dann schon noch einige Dinge mehr zu beachten, finde ich. Die kommen schnell mal durch einen Zaun durch, sind noch empfindlich was Kälte angeht usw.

Wenn Deine Vorschriften es zulassen würde denke ich ein 80 cm hoher Zaun reichen. Die Hunde kämen da aber dann wohl noch drüber, oder? Wenn Deine Hunde doch mal mit den Schweinen zusammen kommen, solltest Du Dir allerdings mehr Sorgen um die Hunde machen.:grin: Falls die Schweine nicht sogar eher gelassen auf die Hunde reagieren.

Wegen der Schweine-Wohnungshaltung. Wo kein Kläger da kein Richter. von einem Tier was in der Wohnung lebt kriegt man weniger oder gar nichts mit. Diese ganzen Vorschriften gelten außerdem für die "Freilandhaltung". Ich weiß da gibt es Unterschiede, aber ich nenn es jetzt mal so. Sie dienen dem Schutz anderer. Also sprich dem Schutz vor Seuchen. Bei der ganzen Nutztierhaltung in unserem Land, hat das halt leider seinen Sinn. Ich habe das Gefühl das das Wohl der Tiere da eher im Hintergrund steht. Der wirtschaftliche Aspekt ist das scheinbar wichtiger. Aber vielleicht sehe ich das auch falsch.

09.09.2010 14.31 | Gartenhexe |
Danke erstmal für deinen Zuspruch :P :P :P


Jaaaa....auf der Vermittlungsliste hab ich auch zwei gesehen, die ich toll finde. Aber erstmal muss alles fertig sein und das wird vor...ich denke mal Dezember...wohl nichts werden.

Unsere Hunde kämen im Prinzip über den Zaun, aber sie würden es nicht tun. Selbst die Hühner, die mit ihrem Rumgeflatter sooo interessant sind, sind sicher. Zäune überspringen war von klein auf an tabu und da wird sich dran gehalten :grin:

Das gesamte Grundstück ist ca. 1,80 Meter hoch eingezäunt, daher würde für das Gehege selber ein 80 cm hoher Zaun reichen. Sie sagte auch, es kommt nicht auf die Größe an, sondern darauf, das er ausbruchssicher (und natürlich auch einbruchssicher) ist und kein Unbefugter Zugang zu den Tieren hat.

Wie habt ihr das mit dem Mist gelöst? Da bin ich jetzt am grübeln, der draf nicht für Wildtiere, bzw. überhaupt andere Tiere zugänglich sein... :kratz:

09.09.2010 19.40 | Liese |
Hallo,
ich finde es toll, dass du erst alles Fertigstellen willst :up: :up:
Eine gute Vorbereitung zahlt sich aus!!!!!

09.09.2010 19.52 | Gartenhexe |
Original von Liese
Hallo,
ich finde es toll, dass du erst alles Fertigstellen willst :up: :up:
Eine gute Vorbereitung zahlt sich aus!!!!!



Ich will ja auch nicht in eine unrenovierte, unmöblierte Wohnung ziehen :freak:

Nee, mal im Ernst...die beiden sollen sich dann ja auch gleich Zuhause fühlen können, ohne das noch der Streß los ghet "hier muss noch, da muss noch".

Hab heute übrigens mal im Tierheim nachgefragt. Meint ihr, man kann auch guten Gewissens zwei Tierheim-Schweine nehmen? Oder ist da eher von abzuraten?

09.09.2010 21.11 | sheitan |
Hallo,

schau doch mal bei uns in der Vermittlung. Ich würde Dir sogar empfehlen, zwei Schweinchen aus Dreieich zu nehmen. Das ist auch ein Tierheim, wo noch 15 Schweinchen leben und ein Zuhause suchen.

Dreieich findest Du in unserer Vermittlung unter Westdeutschland und dann ganz oben. Das sind super tolle Schweinchen. Absolut sozial und lieb. Einfach nur drollig. Molly habe ich auch von dort und sie ist einfach nur klasse.

Schau mal bei Youtube. Dort kannst Du Dir Molly und Lena anschauen. Wir haben einige Videos dort eingestellt. Gibt einfach ein: Molly&Lena

Genauso eingeben, ohne Leerschritt.

LG Helga

09.09.2010 22.40 | Gartenhexe |
Hallo, stimmt drollig sind die Schweinchen. Leider kommen von der Entfernung her nur Tiere in Norddeutschland in Frage. Ich möchte wenn schon die Möglichkeit haben 1-2 mal hinzufahren, bevor ich mich entscheide. :winke:
Und da ich den Wagen meines Mannes nutzen muss, der ihn aber auch für die Arbeit benötigt, ist es mit weiten Strecken halt immer so ein Ding... .

10.09.2010 08.26 | Nicole |
Ich finde es eigentlich egal für welche Schweine Du Dich entscheidest. Es sind ja alles Abgabetiere. Natürlich gibt es darunter einige die vielleicht ein schlimmeres Schicksal als andere hatten. Aber alles haben sie ein schönes Zuhause verdient. Du tust also mit so einem Schwein in jedem Fall etwas Gutes.

Wegen dem Mist...wir sammeln den jeden Tag auf und dann kommt der einfach in die Biotonne. Bei zwei Schweinen ist die nach vier Wochen wahrscheinlich noch nicht mal ganz voll.

10.09.2010 10.22 | Liese |
Hallo,
ich habe hier 2 Schweine aus dem Tierheim Lübbersdorf zur Pflege. Es sind Peter und Paul. Sie sind 5 Jahre alt. Stehen übrigens auch in unserer Vermittlung mit Bildern.

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