[BotIndex] [««] Abferkelkiste notwendig?  

23.05.2003 09.19 | Gast | Abferkelkiste notwendig?
Hallo Schweinefreunde,

hier ist nochmal die Tina aus Flintbek bei Kiel. Unser Göttinger Minischwein Jule, 1 1/2 Jahre alt, bekommt am 12. oder 13. Juni das zweite Mal Ferkel. Nun beschäftigen mich noch zwei weitete Fragen: Ist eine Abferkelkiste notwendig? Beim letzen Wurf hatten wir keine Kiste für sie und es hat auch so gut geklappt, sie hat das alles ganz allein hinbekommen. Mit Rotlicht haben wir auch nicht gearbeitet, da sie ja im Freiland lebt und es wäre zu gefährlich gewesen, dort eine Lampe zu installieren, denn wir sind ja nicht 24 Std. dort. Nun lese ich aber immer wieder von Abferkelkisten. Kann man so eine Kiste eigentlich auch nach der Geburt noch in die Hütte stellen, damit die Ferkel einen kuscheligen "Sammelpunkt" haben? Die Kiste ist doch sicher auch dazu gedacht, dass die Ferkel sich nicht irgendwo in einen Strohhaufen verkriechen und sich das Muttertier versehentlich drauflegt oder? Was ratet Ihr? Sollen wir es so wie letztes Mal beibehalten, dass Jule Ihre Jungen in Ihrer Hütte frei im Stroh bekommt? Ich denke, sie hat sich dabei ganz wohl gefühlt, denn sie hat in der Hütte auch schön viel Platz. Ich dachte mir, ich stelle dann nach der Geburt einen kleinen Hundekorb in die Hütte als "Sammelpunkt" für die Ferkel. Was haltet Ihr davon? Und dann habe ich noch eine Frage: Der Anton, der Eber, war das letzte Mal bei der Geburt dabei und hat sich auch lieb verhalten. Sollen wir ihn diesmal wieder dabeilassen? Ich denke dabei an Jule, denn ich frage mich, ob es ihr lieber ist, wenn Anton bei Ihr ist oder ob es so ist, dass sie lieber ganz allein und in Ruhe Ihre Ferkel bekommt. Wie handhaben das andere? Vielleicht könnt Ihr mir nochmal helfen, das wäre lieb!

23.05.2003 10.13 | Elke Striowsky |
Hallo Tina,

ich sehe keinen Grund, warum Du das diesmal anders machen solltest. Meine Maja hatte auch keine Abferkelkiste und keine Rotlichtlampe. Sie hat ein riesen Nest aus Stroh gebaut. Dazu hat sie sogar den Pferden das Stroh aus den Boxen geklaut. Weder sie noch der Eber haben sich jemals auf die Kleinen gelegt. Ich habe aus Unerfahrenheit den großen Fehler gemacht, nach einer Weile ohne Not den Eber von seiner Familie zu trennen. Ich würde es nie wieder tun. Er versteht sich nämlich jetzt weder mit Maja noch mit seinen Kindern und läuft - inzwischen kastriert - mit meinen großen Säuen auf der Weide. Leider bekommt er auf diese Art viel zu viel Futter und ist mein einziges fast "fettes" Schwein.

Liebe Grüße,
Elke

23.05.2003 10.33 | peggy |
Hallo Tina,
eine Abferkelkiste ist nicht unbedingt notwendig. Jule hatte ja schon mal Ferkel und ist somit auch nicht ganz unerfahren auf diesem Gebiet. Das totdrücken eines oder mehrerer Ferkel kann aber trotzdem passieren und auch, wenn sie in einer sogenannten Wurfkiste ferkeln würde. Ich würde auch dazu raten, das Wurflager nicht zu üppig mit Stroh auszustatten, da Jule sonst nicht so gut unterscheiden kann, ob sie dann nur auf Stroh, oder auf eines ihrer Kinder draufliegt, sollte sie wirklich mal ein Ferkel unter sich haben.
Ob Anton während der Geburt und der Aufzucht der Ferkel dabei bleiben soll, sollte das Verhalten von Jule entscheiden. Beobachte sie und sollte sie mit Abwehr auf ihn reagieren, wäre es besser, Anton für die Zeit der Geburt und auch noch bis mindestens 6 Wochen nach der Geburt von der Sau getrennt zu halten, damit Jule vollkommen ungestört ihren Nachwuchs versorgen kann.
Vielleicht überlegst Du Dir mal den Anton kastrieren zu lassen ? Jule und er würden sich nach diesem Eingriff bestimmt nicht weniger gut verstehen...

Gruß

Peggy

23.05.2003 13.54 | Gast | Abferkelkiste / Elke
Hallo Elke,

vielen Dank für Deine Antwort. Julchen hat das letzte Mal auch, wie Deine Maja ein Nest gebaut. Total niedlich, wie ein riesengroßes Vogelnest! Sie hat draussen auch alles gesammelt, was sie finden konnte, Äste usw. und wenn ich Ihr frisches Stroh gebracht habe, hat sie es mir förmlich aus der Hand gerissen. Total fürsorglich und fleißig, echt süß! Beim letzten Mal haben wir den Anton nach zwei Tagen von Jule und den Kleinen getrennt, weil er sich ganz frech mit an die Zitzen gelegt hat und auch quer davor und die Kleinen kamen dann nicht mehr ran zum Trinken. Es gefiel ihm überhaupt nicht, dass er getrennt wurde, weil er auch ein kleiner Schmusebär ist und sehr viel Zuwendung braucht. Er macht sich auch immer große Sorgen, wenn etwas nicht in Ordnung ist und man hat ihm genau angesehen, dass er gar nicht recht wusste, was nun los ist und er war sehr verdattert und ängstlich. Ich denke, ich werde dieses Mal mir viel mehr Zeit nehmen, das zu beobachten, soweit es meine Zeit erlaubt und dann vielleicht entscheiden, ob er dabei bleiben darf. Ich habe allerdings Angst, dass er Jule dann gleich wieder decken könnte -was er auf jeden Fall tut- und das geht ja nicht, denn ein wenig Pause muss Jule ja auch haben. Naja, wir haben soweit schon mit Pflöcken einen Bereich abgesteckt, wo dann, wenn es soweit ist, nur noch ein Zaun gezogen wird und dann kann er mit auf der Koppel bleiben und zumindest rüberschauen, riechen und grunzen. Bin sehr gespannt und aufgeregt, denn ich mache mir von Natur aus immer sehr viele Sorgen, ob auch alles gut geht usw. Anton hat sich mit Jule übrigens nach 11-wöchiger Trennung sofort wieder super verstanden, obwohl die beiden das letzte Mal räumlich vollkommen getrennt waren. Er war in einer Stallbucht untergebracht, 300 m weiter weg und sie blieb im Freiland mit den Jungen. Aber die beiden sind sowieso ein Herz und eine Seele, es ist wirklich schon manchmal nicht zu fassen! Anton ist auch so umsorgend, Jule hatte im Dezember eine Lungenentzündung und er hat kein Auge zugemacht, das war echt herzzerreißend, wie sehr er sich Sorgen gemacht hat. Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht, den Anton zu kastrieren, aber es ist bei uns so, dass Minischweine sehr gefragt sind und auch die letzten Ferkel sind wir ohne Probleme losgeworden, ebenfalls auf einen Bauernhof in ganz liebe Hände. Es hatten sich soviele Leute mit Höfen auf meine damalige Zeitungsannonce gemeldet, dass wir schon etliche Abnehmer für die nächsten Ferkel haben. Mein einziger Gedanke, Anton zu kastrieren, wäre der, dass ich mir Sorgen mache, dass es für eine Sau nicht gut ist, wenn sie so oft gedeckt wird und ich nicht weiß, wie gut es verträglich für eine Sau ist und wie häufig sie Ferkel bekommen sollte. Weißt Du da eine Antwort?

23.05.2003 14.07 | Gast | Abferkelkiste / Peggy
Liebe Peggy,

vielen Dank auch für Deine Antwort. Das mit dem weniger Stroh werde ich beherzigen, es ist ja im Juni auch schon recht warm, sodaß ich ruhig weniger Stroh reintun kann als im Dezember. Wie ich schon Elke berichtet habe, hat Anton sich ja letztes Mal vor und an die Zitzen gelegt und Jule war doch recht genervt, hatte ich das Gefühl, denn sie kam auch öfter hoch, als sie es wollte, glaube ich, um ihn zurechtzuweisen. Ich werde das diesmal nochmal genau beobachten. Bösartig war Jule zu ihm zwar nicht das letzte Mal aber sie soll ja auch mal richtig ausruhen können und nicht ständig Anton wegjagen müssen. Wie gesagt werden wir ihn diesmal, wenn es nicht anders geht, in ein abgegrenztes Gehege gleich nebenan setzen und ihn dann auch dort lassen, bis die Ferkel mit ca. 9 Wochen weggehen. Ich werde das Julchen wohl dann diesmal auch mal 4 Wochen noch Ruhe vor Anton gönnen, denn das letzte Mal hatte sie die Jungen 11 Wochen bei sich und war dann nur 5 Tage noch für sich. Da die beiden ja diesmal nicht völlig voneinander getrennt sind und sich zumindestens sehen und unterhalten können, werde ich ihr wohl diesmal etwas mehr Zeit allein gönnen. Was mich bei der Trennung auch noch ziemlich nachdenklich macht ist, dass Anton, nachdem er von Jule getrennt war, natürlich immer voll im "Begattungsstress" ist und dann ca. 2 -3 Wochen lang nur am decken ist, dass es einem schon leid tut, denn das schafft ihn ganz schön und man sieht es auch an seiner Statur, das er ganz schön dabei abbaut. Ihn kastrieren zu lassen, habe ich auch schon kurzzeitig überlegt, habe aber ehrlichgesagt auch ziemlich Angst, dass es nicht gut geht, habe schon so viel gehört, dass die Minis das nicht so gut vertragen. Weißt Du, was sowas kostet? Muss ja unter Vollnarkose gemacht werden in dem Alter. Eigentlich denke ich, wir werden der Natur weiter freien Lauf lassen, doch Du regtest an, ihn vielleicht kastrieren zu lassen. Warum? Ist es besser für Jule? Das die beiden sich danach bestens verstehen, davon bin ich überzeugt, denn sie sind ein Herz und eine Seele. Meintest Du, es ist besser, Anton kastrieren zu lassen, weil es für Jule besser ist? Wie handhaben das andere, wie häufig bekommen da die Säue Ferkel und wieviel ist verträglich für die Sau?

24.05.2003 09.53 | Sanne |
Hallo Tina,
Julchen hat das letzte Mal auch, wie Deine Maja ein Nest gebaut. Total niedlich, wie ein riesengroßes Vogelnest! Sie hat draussen auch alles gesammelt, was sie finden konnte, Äste usw. und wenn ich Ihr frisches Stroh gebracht habe, hat sie es mir förmlich aus der Hand gerissen. Total fürsorglich und fleißig, echt süß!

Dein Julchen ist schon toll. Ich habe mal gehört das die Äste dazu da sind (beim Wildschwein), das sie ihre Kinder nicht erdrücken können um so mehr Zeug davon um so besser, denn es bilden sich dadurch Lücken in denen sich die Ferkel vor den erdrücken schützen.

Stell mal ein paar Fotos ein wenn du kannst, bin immer total neugierig auf neue Schweine.

Eigentlich denke ich, wir werden der Natur weiter freien Lauf lassen, doch Du regtest an, ihn vielleicht kastrieren zu lassen. Warum? Ist es besser für Jule? Das die beiden sich danach bestens verstehen, davon bin ich überzeugt,

Ich glaube das es auf die Dauer zu stressig ist für dein Julchen ist. Wirst du 2-3 Würfe im Jahr wirklich los, zufriedentstellend das es ihnen allen wirklich gut geht?

Schau mal unter Kastration nach, hier im Forum haben wir schon einige Male drüber diskutiert.

Gruß Sanne

[BotIndex] [««] [Original-Thread]  

BotFood V1.3 by Utopia

Views heute: 99.317 | Views gestern: 270.169 | Views gesamt: 623.915.859