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13.11.2009 12.08 | Trymybest | Sprachlos
Auszüge aus Interviews mit
Schlachthausarbeitern01.03.09, 21:18

Die angehende Tierärztin Christiane M. Haupt berichtet von ihrem Pflichtpraktikum, das sie im Schlachthof zu absolvieren hatte. Zunächst über ihre Erlebnisse mit Schweinen: "Von hinten stupst mich etwas in die Kniekehle, ich fahre herum und blicke in zwei wache blaue Augen. Ich werde diese Augen sehr bald noch anders
kennenlernen: Stumm schreiend vor Angst, von Schmerzen stumpf, und dann blicklos, gebrochen, aus den Höhlen gerissen, über den blutverschmierten Boden kollernd. Als
ich zum ersten Mal bewußt erfasse,dass ausgeblutete,abgeflammte und zersägte Schweine noch zucken und mit dem Schwänzchen wackeln, bin ich nicht in der Lage, mich zu bewegen. Sie - sie zucken noch, sage ich, zu einem vorübergehenden Veterinär. Der grinst: ‚Verflixt, da hat einer `nen Fehler gemacht das ist noch nicht richtig tot!' Von dem Schwein
möchte ich erzählen, das nicht mehr laufen konnte, mit gegrätschten Hinterbeinen da saß. Das sie solange traten und schlugen, bis sie es in die Tötungsbox hineingeprügelt hatten. Das ich mir hinterher ansah, als es zerteilt an mir vorüberpendelte: beidseitiger Muskelabriss an den Unterschenkeln. Schlachtnummer 530 an jenem Tag, nie vergesse ich diese Zahl. Ich möchte
von den Rinderschlachttagen erzählen, von den sanften braunen Augen, die so voller Panik sind. Von den Fluchtversuchen, von all den Schlägen und Flüchen, bis das unselige Tier endlich im eisernen Pferch zum Bolzenschuss bereit steht, mit Panoramablick auf die
Halle, wo die Artgenossen gehäutet und zerstückelt werden. Daß Christiane M. Haupt keineswegs einen besonders schlechten Schlachthof zu einer besonders ungünstigen Zeit erwischt hatte, bewies im Jahre 2001 auf schauerliche Weise ein 12-minütiges Videoband über den ganz normalen Schlachthofalltag. Es entstand nicht mittels "versteckter Kamera", sondern bei einem offiziell genehmigten Drehtermin in einem EU-zertifizierten Schlachthof in der oberösterreichisch-bayrischen Grenzregion. Eine Schlüsselszene: "Ein mächtiger Stier, mittels Eisenkette am Hinterbein hochgezogen, hängt kopfüber am Fließband - durch den Bolzenschuss scheinbar betäubt. Der Schlächter schneidet ihm mit einem großen Messer
den Hals auf, ein Blutschwall bricht hervor. ( ... ) Plötzlich geschieht etwas, was den Betrachter erschaudern läßt: Während der Schlächter, geschäftig vor sich hin pfeifend, die Brust aufschlitzt, öffnen und schließen sich langsam die Augen des Tieres. Und
dann beginnt der Stier zu brüllen – auf dem Video deutlich hörbar: einschauderhaftes, heiser-gurgelndes Muhen übertönt den Lärm des Schlachtvorgangs. Schließlich bäumt sich das
blutüberströmte Tier am Haken sogar noch einige Male auf. Der Schlächter, der gerade die Vorderhufe abschneidet, muss in Deckung gehen. Der Todeskampf dauert lange Minuten." Diese schauerliche Szene gehört, wie gesagt, zum Schlachthofalltag (wobei es
sich beim betreffenden Schlachthof angeblich sogar um einen"Vorzeigebetrieb" handelt, weshalb angenommen werden muß, daß es anderswo noch brutaler zugeht Von 30 Tieren, die hier innerhalb einer Stunde mittels Bolzenschuß betäubt wurden, erwachten 6 wieder
!!!! Eine Überarbeitung des Videos (das von mehreren deutschen TV-Magazinen gezeigt wurde), bei der bisher nicht gezeigte Sequenzen hinzugefügt wurden, förderte weitere schaurige Details zutage: "In der neuen Fassung ist zu sehen, dass der Stier nicht nur brüllt,
während er sich im Todeskampf minutenlang windet. Als der Schlächter sich und den Schlachtraum mit einem Wasserschlauch vom vielen Blut reinigt, versucht sich das geschundene Tier mit letzter Kraft und herausgestreckter Zunge zum Wasserstrahl
hinüberzubeugen. Die Aufnahman dokumentiereneindeutig: Diese Tiere sind bei vollem Bewusstsein. Sie nehmen ihre Umwelt noch wahr, während sie am Förderband aufgeschnitten und zu Fleisch verarbeitet werden." Aktueller Anlaß - neben dem Dauerskandal mangelnde
Kontrolle und Betäuben im Akkord !) - für die unzureichende Bolzenschußbetäubung sind BSE-bedingte Veränderungen in den Schlachtmethoden: Seit Jahresbeginn 2001 ist in der EU der Einsatz des sogenannten "Rückenmarkzerstörers" verboten, weil damit potentiell infiziertes Nervengewebe über den ganzen Tierkörper verteilt werden könnte. Dieser Stab
wurde durch das Einschußloch ins Rückenmark eingeführt, wodurch der Hirntod irreversibel wurde und das Tier garantiert keinen Schmerz mehr spürte. Mit dem Verzicht auf den Rückenmarkzerstörer seien, so Ingrid Schütt-Abraham vom deutschen Bundesinstitut für
gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, "unzureichende Ergebnisse
programmiert" gewesen. Andererseits habe dieser Verzicht, wie Veterinär Karl Wenzel vom Münchner Verbraucherministerium feststellt, ans Licht gebracht, daß Fehlbetäubungen vorkommen bzw. bei manchen Tieren die bisherige Bolzenschußbetäubung schlicht nicht
ausreicht. Dazu Klaus Troeger von der deutschen Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach: Vor dem EU-Erlaß vom Jänner 2001, also vor dem Verbot des
Rückenmarkzerstörers, wurden "Probleme durch nicht korrekt platzierte Bolzenschüsse verdeckt".31 Die Tierarztpraktikantin Christane M. Haupt, hat den Verrat
an Tieren stellvertretend für die Fleischesser durchlebt - und ist daran zerbrochen: "Ich habe
Zeugnis abgelegt, und jetzt will ich versuchen zu vergessen, um weiterleben zu können. Kämpfen mögen nun andere; mir haben sie in jenem Haus die Kraft dazu genommen ... und sie gegen Schuld und lähmende Traurigkeit ausgetauscht." Daß die bisher beschriebenen Greuel lediglich die Spitze des Eisbergs der weltweit täglich in Schlachthäusern
"zivilisierter" Länder verübten Verbrechen darstellen, zeigt Gail A. Eisnitz´ Buch "Slaughterhouse", für das die Autorin Schlachthausarbeiter mit einer Erfahrung von insgesamt
zwei Millionen Stunden an der Betäubungsbox befragt hat. Die folgenden Auszüge aus Interviews mit Schlachthausarbeitern wurden auf einer Buchpräsentation der Autorin am 18. September 1999 der Öffentlichkeit vorgestellt: "Ich habe lebendiges Rindfleisch gesehen. Ich habe sie muhen gehört, wenn die Leute das Messer anlegen und versuchen, die Haut abzunehmen. Ich denke, dass es grausam für das Tier ist, so langsam zu sterben, während jeder seine verschiedenen jobs an ihm macht." "Die Mehrzahl von Kühen, die sie aufhängen ..., ist noch am Leben. Sie öffnen sie. Sie häuten sie. Sie sind immer noch am Leben. Ihre Füße sind abgeschnitten. Sie haben ihre Augen weit aufgerissen und sie weinen. Sie schreien, und du kannst sehen, wie ihnen die Augen fast rausspringen." "Ein Arbeiter hat mir erzählt, wie eine Kuh, die mit ihrem Bein in dem Boden eines Lasters steckengeblieben ist, zusammengebrochen ist. ‚Wie hast du sie lebendig rausgekriegt?' habe ich den Typ
gefragt: ‚Oh', sagte er, ‚wir sind einfach unter den Laster gegangen und haben ihr Bein abgeschnitten. Wenn jemand dir das sagt, weißt du, es gibt viele Dinge, die dir niemand sagt." "Ein anderes Mal war ein lebendes Schwein, das hatte nichts Verkehrtes gemacht, rannte noch nicht mal rum. Ich nahm ein 1 Meter langes Stück Rohr und ich schlug das Schwein praktisch zu Tode." "Wenn du ein Schwein hast, das sich weigert, sich zu bewegen, nimmst du einen Fleischhaken und hakst ihn in seinen Anus. ( ... ) Dann ziehst du ihn zurück. Du ziehst diese
Schweine während sie leben und oft reißt der Haken aus dem Arschloch." "Einmal nahm ich mein Messer - es ist scharf genug und ich schnitt das Ende von einem Schwein seiner Nase ab, so wie ein Stück Frühstücksfleisch. Das Schwein ist für ein paar Sekunden verrückt geworden. Dann saß es einfach da.

13.11.2009 12.55 | Nicole |
;( Sorry, ich kann das einfach nicht lesen. Ich weiß man darf es nicht verdrängen. Aber nach den ersten Zeilen musste ich einfach aufhören. Es ist widerlich, zu was manche Lebewesen im Stande sind anderen Lebewesen anzutun. Wenn ich mit so etwas konfrontiert werde, habe ich das Gefühl als würde mein ganzer Körper weh tun. Mir fehlen echt die Worte um das auszudrücken, was ich von diesen ..... halte. So viele Beleidigungen kann ich gar nicht finden. :mauer:

13.11.2009 13.32 | Liese |
Ich habe eine Gänsehaut.
bin traurig.-
Weiß aber, dass es die Realität ist.--

13.11.2009 13.44 | silke_ol |
das ist so unvorstellbar - am liebsten möchte man glauben, dass
das alles erfunden ist
aber hauptsache die leute bekommen ihr billiges fleisch - ich könnte :kotz:
die meisten sind ja nicht mal gewillt, auf "glückliches" fleisch umzusteigen.
und das mit der begründung: zu teuer; mensch muss ja nicht jeden tag fleisch zu sich nehmen und so viel leid billigend in kauf nehmen
ot: wer denkt eigentlich an die fische ? wolfgang buck hat da ein tolles lied dazu geschrieben
traurige grüße

silke

13.11.2009 15.06 | Liese |
Nun ja, Silke,
Dass Lied kenne ich zwar nicht......
Aber gut, dass Fische nicht schreien können----------------------------------------

13.11.2009 15.26 | carmenceramic |
;( ;( ;( ;(

13.11.2009 19.02 | janny1408 |
oh :kotz:

GRAUSAM.......... die menschen sind ekelhaft die das tun...... keine worte....

janny die total entsetzt ist ;( 8o

13.11.2009 20.15 | Kroschi1971 |
Hallo zusammen,
ich habe Fleischereifachverkäuferin gelernt und wir MUSSTEN von der Berufsschule aus zum Schweineschlachten in einen dieser versch... Schlachthöfe.
Beim Schweineschlachten war das Bolzenschussgerät kaputt und die Schweine mussten in einen Zwangsstand wo das Bozenschussgerät automatisch ging. Gleich das erste Schwein wollte nicht rein und wurde von einem Kerl so dermaßen geprügelt,das die Haut am Hinterteil aufplatzte und es stark blutete,auch aus dem After. Ich hab mir das nächste Treibbrett geschnappt und ihm gezeigt wie schmerzhaft Schläge sind. Der hat einiges abgekriegt bis mein Lehrer mich geschnappt und anschließend raus geschmissen hat.
So blieb mir der Rest erspart, ich weiss aber von meinen Mitschülern, das das keine Ausnahme war.
Ich frag mich wie gefühlkalt man sein muss um diesen Job zu machen?!

Verstörte Grüße
Alexandra

13.11.2009 20.50 | windfried |
Hallo! Ich verurteile solche Schlachter auf schärfste. So etwas ist unverzeihlich und treibt auch mir nicht nur Zornesröte ins Gesicht. Allerdigs könnte man den Bericht aus Fachlicher Sicht auch gut zerflücken da er mir zu viele Ungereimtheiten enthält. Weiter kenne ich es nur so das qualvoll geschlachtete Tiere nur minderwertiges Fleisch liefern und somit dem Chef seht viel Geld kosten. In den Schlachthöfen die ich kenne werden solche fachlich ungeeigneten Leute zumindest aus dem Tötebereich sehr schnell entfernt. Verbrauchern kann man zum wiederholten Mal nur raten die Geiz ist Geil Billig Billig Schiene zu verlassen und auf Eigenversorgung bei vernünftigen Tierhaltern umzusteigen. Tierhalter haben es auch oft in der Hand wie mit ihren Tieren am letzten Weg umgegangen wird. Wenn mehr qualifizierte Tä. oder auch immer ein Bauernvertreter mit am Schlachthof aufpasst sind solche quälix Manieren aus Unwissenheit oder auch Lust am Quälen sofort vorbei. Ich habe meie Tiere früher nie unbegleitet in den Tod geschickt, soviel Respekt vor dem Leben muss sein. Bei den Hin und Her Transporten heute....... ?????

14.11.2009 13.38 | schlingelchen |
kopiert,verteilt diesen artikel,es liegt an uns,das zu verändern.nicht heute,morgen,denn das geht nicht.zu gross ist die ignoranz dem leiden gegenüber.wir sollten bedenken,das der mensch in seiner hochmütigkeit und grausamkeit schlimmer als jedes tier ist.

den schmerz,betroffenheit,ohnmacht,die wir dabei empfinden,das sollten wir versuchen auch anderen zu vermitteln.

und jetzt lasst uns all dieser tiere gedenken,die diese qualen,angst miterlebt haben und täglich auch erleiden müssen.

in unendlicher trauer,wut

hilmut

14.11.2009 15.31 | Trymybest |
ich habe dies hier rein gesetzt, weil ich auch probleme habe, damit umzugehen. Ich wusste nicht weiter, es tat so weh. klar, ich weiss, dass ich mein "mindeste" tue, indem ich weiss, ich esse soetwas nciht und auch meinen Mann habe ich schon umerzogen: aber in vielen Köpfen heißt es: das ist ja nicht bei uns. Ich habe auch geweint, weil ich mir das alles viel zu plastisch vorgestellt habe. Ich weiss auch nicht weiter.............

14.11.2009 16.18 | schlingelchen |
plastisch vorgestellt,das habe ich auch.man steht dem hilflos gegenüber.ich habe diesen artikel kopiert,an meine freunde geschickt.ganz ehrlich,wir können das nicht ändern,da wir die gesellschaft nicht ändern können.nutztiere haben keine lobby in unserer gesellschaft,das interessiert doch niemanden.ich helfe im kleinen,kaufe schlachtschweine zu überhöhten preisen auf,suche ein neues zuhause für sie,investiere mehr geld als ich habe,aber das ist es wert.
man kann einfach nicht anders,wenn man den tieren in die augen sieht,diese schwanzwedelnd und freundlich auf einen zukommen,sich hinlegen und kraulen lassen,aufmerksamkeit geniessen.ich persönlich kann nicht ertragen,das dieses tier geschlachtet wird.man hilft nur im kleinen aber das ist schon ein grosser schritt.aber auch dabei denke ich an die unzähligen tiere,die nicht dieses glück haben und jedesmal weine ich dabei,weil man nur begrenzt helfen kann.

überlege dir mal,ob du die möglichkeit hast,das ein oder andere tier zu retten.bei meinem schwein jetzt war es liebe auf dem ersten blick.100kg chmusebär,steck ich meine hand ins maul,er nuckelt dran,kennt meine stimme und redet mit mir.in spätestens 2 wochen kommt er vorübergehend in ein neues zuhause,dann später auf seine endstelle mit viel auslauf.

14.11.2009 16.57 | windfried |
Es ist wunderbar wenn ihr ein Schwein vorm Schlachter rettet, aber damit wird das grosse Problem nicht gelöst. Auf den grossen Schlachthöfen werden pro Std. 500 bis zu 1200 Schweine in den Tod geschickt, oft sehr qualvoll aber auch vielfach kurz und weitestgehend schmerzfrei. wenn wir was verändern wollen müssen wir an der Wurzel und am Ende beginnen d.h. bei der Haltung und bei den Verbrauchern. Wie viele Tiere leiden schon im Stall, auch bei Hobbyhaltern, wieviel Tiere leiden bei unsachgemässen Transporten und stressigen Akkortschlachtungen nur um dem gierigen König Kunde immer billigeres Fleisch in immer grösseren Mengen anzubieten. Auch wird zuviel geredet über Themen die in der Praxis selten jemand gesehen hat. Wer hat schon mal einen Schweine- oder anderen Schlachttiertransport hautnah vom Stall bis zum Kühlhaus begleitet? Wer kennt die Unterschiede von Akkort und Massenschlachtung gegenüber Familienbetrieb mit eigenem Laden oder privater Hausschlachtung wo Tiere ganz ruhig vieleicht sogar mit der Möhre im Maul ihr Leben beenden? Wer hat den Mut Tiere in den Tod zu begleiten und Missstände vor Ort sofort und nicht über Umwege anzuprangern? Wer verzichtet freiwillig auf sein Billigfleisch und kauft beim Bauern um die Ecke, im Fachladen, im Bio Laden oder überwacht sogar die Aufzucht "seines" Schlachttieres. Mit kleinen Schritten und vielen Stellschrauben kann auch grosses Gelingen. Gruss Windfried

14.11.2009 19.18 | Silke (wutzwutz) |
Wir alle leiden wenn wir sowas lesen. Es macht uns deutlich was wie "eigentlich" ja schon wissen. Tierschutz ist eine sehr mühsame und zähe und auch oft frustrierende Arbeit. Wir wissen das! Und dennoch sind wir alle bereit Don Quichote zu sein.

Das hat zwei Ergebnisse: 1. Irgendwann werden die Haltungs und Schlachtungsbedinnungen Artgerecht sein und 2. wir können unseren Tieren in die Augen schauen !

16.11.2009 11.44 | schlingelchen |
hallo windfried,

vielen dank für den sachlichen kommentar,der voll und ganz meine zustimmung findet.dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

lg
schlingelchen

16.11.2009 12.24 | Ramalam |
Ich finde das alles so schlimm, vor allem auch, weil ich jeden Tag wieder dieses riesige Unverständnis der Leute live erlebe.

Ich studiere Agrarwirtschaft (ein Bereich mit dem ich mich inzwischen überhaupt nicht mehr identifizieren kann) und halte es weitestgehend vor meinen Kommilitonen geheim, dass ich kein Fleisch esse.
Die wenigen, die davon wissen, reagierten alle gleich:"Ich könnte das nicht, so ohne Fleisch... Das einzige wo du vielleicht Recht haben könntest mit den miesen Haltungsbedingungen und so ist vielleicht im Broilerbereich. Die werden ja innerhalb von 10 Wochen hochgezogen und geschlachtet. Aber egal, ich ess' trotzdem Broiler. Ist mir auch egal wenn Schweine oder Rinder leiden, dafür ist das Fleisch dann schön billig und ich kann mehr und öfter davon essen."(wortwörtlich)

Wenn ich meinem Freund, der wahrlich nicht dumm ist und Tiere gern hat, auf Youtube Videos von Schlachthäusern zeige wendet er sich ab und sagt "Ich will das nicht sehen, mach das weg."
Und haut sich 10 Minuten später genüsslich ein Schnitzel zwischen die Zähne (nicht aus ökologischer Aufzucht).

Wenn ich meiner Freundin von den Zuständen auf vielen Schlachthöfen und in vielen Ställen erzähle schlägt sie die Hand vor den Mund und ist ganz entsetzt, meint da müsse man doch was tun, sowas müsste doch kontrolliert werden. Und abends gehts dann zum Grillfest, ein paar Würstchen abgreifen.

Ich bin mittlerweile innerlich zerrissen wegen dieser riesigen Ungerechtigkeit. Und wegen der Tatsache, dass ich erst eine einzige Person überzeugen konnte wenigstens weniger Fleisch zu essen und so oft es geht dabei auf Biofleisch zurückzugreifen.
Und weil ich Agrarwirtschaft studiere und täglich miterlebe, dass die Bauern nur Eurozeichen in den Augen haben und Umwelt- und Tierschutz für sie nur erstrebenswert sind, wenn es dafür Prämien gibt.
Weil ich in diesem Bereich später überhaupt nicht mehr arbeiten will.

Die Ignoranz und Selbstsucht der Menschen kotzt mich einfach an und ich fühl mich sehr hilflos dabei.

18.11.2009 15.47 | Rega |
Weil ich in diesem Bereich später überhaupt nicht mehr arbeiten will. Ich hoffe sehr, daß du es trotzdem tun wirst - denn die Agrarwirtschaft braucht ja gerade dringend Menschen wie dich, die Misstände erkennen und versuchen es besser zu machen! Ein weiser Mensch sagte mir mal: "Wenn du ein System verändern willst, mußt du dir erst die Kenntnisse deiner "Gegner" aneignen - nur dann kannst du sie übertreffen."

Das Gefühl der Hilflosigkeit verstehe ich nur zu gut, aber lass dich bitte nicht davon überwältigen, denn wie Winfried es (mal wieder) unübertrefflich formuliert hat: Mit kleinen Schritten und vielen Stellschrauben kann auch grosses Gelingen

18.11.2009 16.12 | Ramalam |
Zu Beginn des Studiums hatte ich mir vorgenommen tiergerecht erzeugtes Fleisch zu "produzieren". Mit artgerechter Haltung, die mehr als nur die Mindestanforderung bedient etc.
Mitte des Studium hatte ich mich dann aus der Tierbranche verabschiedet und beschlossen, es mit Pflanzen zu versuchen, dabei leidet wenigstens niemand.
Und inzwischen will ich mit all dem nichts mehr zu tun haben.

Die gesamte Tierproduktion finde ich sinnlos und grausam, weil sie nur unseren Egoismus bedient und überhaupt nicht mehr notwendig ist.

Und der konventionelle Pflanzenanbau ist oftmals ebenfalls schädlich für die Umwelt, außerdem hab ich leider gar kein Interesse an Pflanzen.

Das einzige, was ich mit dem Agrarstudium anfangen könnte, wobei ich keine Gewissensbisse haben müsste, wäre im Tierschutz zu arbeiten. Aber da verdient man dann nichts und hat quasi nen 24 Stunden Job. (oder fällt jemandem noch was ein?)
Und wie soll ich sonst was verändern?

Mann, wenn ich sowas lese würde ich am liebsten abbrechen und nochmal ganz von vorn anfangen.

22.12.2009 15.51 | nadineszwerge |
Bin dermaßen schockiert.
Habe seit dem wir unsere Schweinis haben, kein Stück Schweinefleisch mehr gegessen.
Mein Mann und Kind bekommen jetzt nur noch Rindfleich von einem Bauer, der die Tiere ganzjährig auf großen Weiden hält, ohne jegliches Fertigfutter und das Geflügel, das bei uns heranwächst.
So weiß ich wenigstens, was ich ESSE!
Meine Familie, Mutter, Brüder etc. können auch kein Schweinefleisch mehr essen.
Finden die Schweinchen nur abgöttisch und liebenwert.
Somit sind zumindestens schon mal 6 billig Schweinefleisch esser weg.
Vielleicht ist es ja ein Schweinchen, was weniger sein Leben in solchen grausamen Häuser verlieren muß.
Ja ja, das You Tupe, mir ist richtig schlecht, was ich da gesehen habe.
Unser Geflügel wirs auch geschlachtet, ehrlich, auf unsere Enten und Mastgockeln freue ich mich jedesmal.
Aber wir sind eingesperrt, habe mir 400 m2 Garten abgezäunt, die Tiere können frei durchs Dorf laufen, in den Weiher und auf einen rießen Misthaufen
Sie werden artgerecht ernährt und wirklich blitzschnell und Schmerzfrei getötet.
Da schau ich auch drauf.
Meine Kaninchen schlachte ich selber, schnell sauber und Tierschutzgerecht.
Essen kann ich SIe aber auch nicht, sondern landen bei Bekannten auf dem Tisch.
Soweit bin ich noch nicht.

02.07.2012 11.25 | Annegret Solkan | RE: Sprachlos
Hört ihr die Schreie der Tiere nicht?
Dem Tier gegenüber sind heute alle Völker mehr oder weniger Barbaren.Dabei haben Tiere die gleichen Bedürfnisse wie der Mensch,die Tiere der Welt existieren um ihrer selbst willen.Ich bin unendlich traurig und irre wütend,nach dem ich den Bericht gelesen hab,ich leide schon sehr lange darunter, was hier mit den Tieren passiert,sehe tagtäglich die Ignoranz der Menschen gegenüber Tieren ob ein angefahrenes Tier auf der Straße liegt,die fahren einfach weiter interesiert die nicht,habe schon einige Tiere zum Tierarzt gefahren,und sebst bei denen hat ich manchmal das Gefühl,ach ist doch nur ne Taube,ich hasse die Menschheit so sehr dafür,mach mich echt krank das ich zuschauen muß wie Tiere tagtäglich gefoltert werden,und wir schauen alle zu,was die früher mit den Juden gemacht haben machen die jetzt mit den Tieren.
Sanne

02.07.2012 13.45 | Nicole | RE: Sprachlos
Sprachlos trifft es wirklich ganz genau. Ich kann nicht in Worte fassen wie ich mich fühle im Bezug auf das Elend was wir den Tieren zufügen.

Letzte Woche musste ich etwas beobachten, was mich wieder einmal sprachlos gemacht hat.

Ich stand draußen bei uns auf der Arbeit um eine zu rauchen. Ca. 200 m weiter lag etwas ab Boden. Es lag flach am Boden. Ich sagte zu meiner Kollegin, ist das eine überfahrene Taube. Sie meinte gleich nein. Aber ich habe mittlerweile eine Auge dafür. Hier in der Innenstadt finde ich ständig verletzte Tauben und ich erkenne sie mittlerweile schon von weitem.

Natürlich habe ich länger hingeschaut um zu erkennen ob es womöglich wirklich eine Taube ist. Das ich dem Tier noch helfen könnte, hatte ich aufgrund des Zustands schon abgehackt. Das schockierende war, dass Tier hat noch gelebt es hat seinen hals und den Kopf hin und her gedreht und sich umgeschaut. Ich weíß es klingt unglaublich. Aber es war so der ganze Körper war platt. Sie hat alles miterleben müssen um dann festzustellen, dass sie nicht mehr Herr über ihren Körper ist, sich nicht mehr befreien kann. Eine Schulklasse, 1. oder 2. Klässler, ist an ihr vorbeigelaufen. Alle haben nur igitt geschrien und gegafft. Ich weiß das waren Kinder, aber nicht mal die Erzieherinnen wussten damit umzugehn. Vermittelt man den Kindern heutzutage keinerlei Mitgefühl mehr? Ich hab mir nur noch gewünscht das schnell noch jemand drüberfährt. So übel das klingen mag. Ich hatte sogar überlegt ob ich mein Auto hole und es selbst tue. Diesem Tier konnte man nur helfen indem man es von seinem Leid erlöst. Im selben Moment kam auch schon ein LKW und ich hab mir nur gewünscht..... Es knackte und ich wusste jetzt ist es passiert. Sie war tot.

03.07.2012 10.10 | Wollies |
Ich halte für tote überfahrene Tiere an und lege sie an die Seite; Haustiere wie Katzen, damit ggf. ihre sie suchenden Halter finden und beerdigen können, Wildtiere, damit die Natur davon leben kann.


Zum Thema Schlachten.
Angenommen, die Tiere werden ruhig verladen, befördert und entladen.
Sie kommen entspannt an ... was passiert dann, um "human" geschlachtet zu werden?
Wie sähe Euer optimaler Schlachtprozess aus?
Betäuben - dann schlachten, klar.
Aber sobald das erste Schwein anfängt zu quieken, macht sich doch bei den anderen die Panik breit; sobald das erste Blut fliesst und die noch lebenden und nicht betäubten Schweine es riechen, wird geschrieen werden.
Wie lange kann ein Schwein betäubt sein, bevor es geschlachtet wird?
Daher - alle betäuben, dann schlachten oder wie?
Oder - mit Pfeil und Bogen erlegen?

Ich denke, weg mit den Industrieschlachtbetrieben und her mit mehr Hausschlachtereien; bei uns im Dorf hatten etliche Bauern ein "Kachelhaus", in dem geschlachtet wurde - WIE es dort allerdings abgegangen ist, weiss ich nicht aus erster Hand.

Wollies

20.07.2012 13.25 | Annegret Solkan | antworten
Warum hat diese miese Mißgeburt keine Anzeige wegen Tierquälerei bekommen,und wieso hat dich dein doofer Lehrer eigentlich rausgeschmissen?der hätte den rausschmeißen müssen,kannst du deinen Job eigentlich noch vert
eten nachdem was du da gesehen hast?

20.07.2012 13.48 | Annegret Solkan | antworten
vom Tiermord zum Menschenmord ist nur ein kleiner Schritt und damit auch von der Tierqälerei zur Menschenquälerei
Leo Tolstoi
Wir dürfen die Tiere weder als Versuchsobjekte noch als Nahrung oder zur Unterhaltung missbrauchen Tiere haben ein Recht auf Leben,auf Freiheit und Unversehrtheit,soviel zum Thema schlachten,und ich hoffe so sehr das diese Bestien die es ausführen,und die Unternehmer, die dabei noch unvorstellbar reich werden,die Pest kriegen .Und wann wird die hirnlose Masse lernen, das es auch sie etwas angeht.Habe gestern wieder einen Transporter mit wunderschönen Kälbern und Kühen gesehen,auf ihrem letzten Weg,davon geht es mir entsetzlich schlecht, ich leide mit ihnen,aber ich bin auch unheimlich wütend,wann werden diese ganzen Idioten mal aufwachen?wie lange sollen wir diesem Unrecht noch zuschauen,Hinsehen mitfühlen handeln,solange es Schlachthäuser gibt,wird es Schlachtfelder geben,solange der Mensch Tiere schlachtet werden die Menschen einander töten. Wer Mord und Schmerz sät kann nicht erwarten,Liebe und Freude zu ernten ,Pythagoras

20.07.2012 15.14 | Ralf2 |
Wer so viel Aggressivität schon in seiner Sprache gegen die eigene Spezies richtet, dem möchte ich tatsächlich nicht im Dunkeln begegnen...
Das ist ja unglaublich, wie sich hier mancher gegen andere Menschen verhält und gleichzeitig mit Fingern zeigt...

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