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30.10.2009 15.34 | Lille | Wie hören sich aggressive Schweine an?
Liebes Forum,
ich bin auf der Suche nach Fachleuten, die mir beschreiben können, wie sich aggressive Schweine anhören. Also, welche Laute sie von sich geben. Ich brauche diese Informationen für meinen Roman und bin über jede Hilfe sehr dankbar!

Die konkrete Situation im Roman: Die Schweine drehen plötzlich durch und beißen sich gegenseitig die Schwänze ab --> ihr Verhalten rührt daher, dass sie ein nahendes Erdbeben spüren. Ich habe dieses Verhalten aus verschiedenen Erdbebenberichten, in denen Schweine sich so verhalten haben ( so wie Mäuse plötzlich aus allen Ritzen geflitzt kamen). Ich wüsste nun zu gerne, was für Laute aggressive Schweine von sich geben. Ist es ein schrilles Quieken? Oder eher ein lautes, schnaufendes Grunzen? Oder?

Ich freue mich über jeden Hinweis! Vielen, vielen Dank!

Liebe Grüße
Lille

30.10.2009 16.08 | Thorsten |
hallo,

also bei meinen ist es so, das ein quiecken, eher ein ausdruck von angst ist. die sauen grunzen eher dumpf, wenn sie auf agrression gehen, der eber und die kastraten geben eher fast ein dumpfes bellen von sich.

gruß thorsten

30.10.2009 17.39 | Lille |
Lieber Thorsten,
vielen Dank, du hast mir schon sehr geholfen! Das "dumpfe Bellen" finde ich klasse!

Auf weitere Beschreibungen gespannt, grüßt
Lille

30.10.2009 19.52 | Steffi 24 |
Meine beiden können sich plötzlich nicht mehr leiden. Ich habe bei ihnen eine Drohgebärde beobachtet. D.h., sie stellen sich in schiefer Körperhaltung voreinander hin(Hinterteil leicht seitlich gedreht) und sie geben schmatzende Geräusche von sich. (schnell und regelmäßig wiederkehrend) dabei speicheln sie bis der Schaum sich am Maul sammelt.
Dabei haben sie sich immer wieder durch das Gitter versucht zu beißen und ließen den Blick nicht voneinander.
:O Kleine Monster sag ich da nur...gut, dass sie uns verschonen!! :)

VlG, Steffi

30.10.2009 20.31 | Amy |
wenn meine sich erschrecken und flüchten bellen sie ebenfalls, allerdings auch die säue. wenn ich gerade so nachdenke, geschmatzt wird im stand, gebellt im lauf. ;) allerdings hat zum glück noch nie eines anstalten gemacht schwänze abzubeißen. ich denke das geschieht in extremen angstsituationen, hat nichts speziell mit einem erdbeben zu tun. oder doch?

30.10.2009 23.59 | Leitbache |
Hallo Lille,

wenn meine Maus sauer ist grummelt sie erst tief aus dem Bauch heraus. Dann vibriert die Schwarte. Säuert sie noch mehr öffnet sie etwas das Maul und dieses "uuuuUUüüüüihh" wird nicht nur lauter, sondern gegen Ende von der Tonlage her auch höher. Dann wetzt/kaut meine Bache auch und schäumt etwas.
Alles geht mit dem sich-schräg-stellen und dem Spreizen der Nacken-Rückenfedern einher. Kurz vor`m Angriff tippelt sie seitlich und auf hohen Schalen und mit einem Katzen-Buckel auf das "Opfer" zu und macht dann ´rum, einige Sätze und vorne hoch zwecks Beißen. Ist der Angriff ernsthaft liegt der Pürzel zudem nach oben gebogen auf der Kuppe.

Das Bellen klingt wie ein gehustetes "Houfff!" und ist eher ein Ausdruck von Unwille, auch eine Art Widerwort. Besonders schön zu hören, wenn der Hund bereits einige Meter weiter ist und die Bache sich beeilen muß, um ihn einzuholen. Macht Bella aber auch, wenn ich sie ´mal beiseite schiebe (z.B. hampelt sie gerne beim Stallmisten vor mir ´rum), dann bellt sie kurz als Widerwort, eine Art Meckern, bevor sie sich trollt.

Ein kurzes "Grumpff" aus dem Bauch heraus ist der Kontaktlaut ("hier bin ich, wo bist Du?"). Wird das Grummeln länger ("Gruuu-impf") und hinten etwas höher, ist das ein Wohl-Grunz (schön beim Buddeln nach ´was Leckerem zu hören).

Das ganz kurze, hohe "Bröbbb" macht die Bache nur, wenn sie auf dem Boden liegt und von mir bekrabbelt wird, ist eine Art beschwichtigender Wohl-Laut bei der Körperpflege.

Mit offenen, kurzen "Aah-aah-ahh", "oohh-ohh-ohh" oder auch "ööhh-öhhh" begrüßt meine Bache respektvoll ranghöhere Rottenmitglieder oder auch fremde Leute.

Und dann gibt es natürlich das scharfe Ausstoßen der Luft. Die Sau "bläst", wenn ihr etwas nicht geheuer vorkommt, sie warnt. Meistens bellt sie anschließend und gibt Gas.

Bei Schmerzen kommt der helle, schrille, lange "Quiiiiiieeek!!!"-Schrei.

Hat die Sau Angst/Panik (z.B. Rotte verloren, sich irgendwo eingeklemmt, auf der Flucht vor Feinden) klingt das ähnlich, ist aber am Anfang tiefer ("UUU-iieek, uuuu-iieeek, uuu-iiekk") und wiederholt sich mehrmals kurz hintereinander.

Tja, was vergessen? :kratz:
Außerdem gibt es da noch die beiläufigen Lautäußerungen wie genüßliches Schmatzen beim Fressen, Husten, Niesen, Schnüffeln, Schürfen beim Saufen, Schnaufen/Hecheln nach dem Rennen... und natürlich ist da ja auch noch die ganze Körpersprache.
____

Naja, wenn die Sauen beim Erdbeben im Stall festsitzen und nicht -wie der Instinkt es verlangt- ins Freie können dürfte da schon etwas Panik ausbrechen... daß die randalierenden Tiere sich dann allerdings die Schwänze abbeißen sollen klingt aber schon recht komisch.
Denke, die Sauen würden eher in die Gitterstäbe beißen und versuchen, über die Stallmauer zu gelangen. Daß in der Panik aufgrund des Streßpegels ´ne kurze Beißerei entbrennen kann ist schon vorstellbar, dann aber auch mit Bissen in Ohren, Keulen etc. ... ansonsten klingt das zu gediegen: Panik, alles wackelt, die Schweine quieken und knabbern sich genüßlich das rosa Ringelschwänzchen ab. :P

Viele Grüße, Sandra

04.11.2009 14.07 | Rega |
Die Verhaltensbeschreibung von Leitbache scheint mir auch wahrscheinlicher. Von daher würde mich interessieren was in den Erdbebenberichten genauer gesagt wird, also z.B. über die Umstände/Stallung in denen sich die Schweine zu dem Zeitpunkt befanden.

08.11.2009 18.25 | Leitbache |
Ich vermute, die meisten Berichte stammen aus dem mediterranen Gebiet (Vesuv, Stromboli, Ätna), denn dort werden ja größere Mengen von Schweinen gehalten (wg. Cerrano-Schinken).
Von daher gehe ich davon aus, daß die Schweine entweder direkt am Haus in einem niedrigen, steinernen Stall untergebracht sind oder in einem kleinen Holzschuppen.
Von dort ist ja auch bekannt, daß -Stunden bevor ein Vulkan ausbricht- die Katzen unruhig werden und die Häuser verlassen, auch ziehen die Wildtiere vom Kraterrand weg. Das geschieht, noch bevor sich die ersten Beben ankündigen.
Angeblich halten sich Asiaten auch deswegen kleine Ziervögel, weil die vor Erdbeben anfangen, Lärm zu machen und unruhig in ihren Käfigen herumfliegen.

Ist schon faszinierend, mit welchen Sinnen Tiere ausgestattet sind.

Viele Grüße, Sandra


Ach, und quengeln können Schweine übrigens auch. Das klingt dann echt wie so ein nörgelndes „bröööö-öööhh-öhh, nöö-öö-öööhh“. Macht Bella, wenn wir unterwegs sind und es zu warm oder windig ist, sie suhlen will, Hunger hat oder auch einen super interessanten Geruch in den Rüssel bekommt, dem folgen will, wir aber der Bache nicht quer über den eingesäten Acker hinterherlaufen und sie dann unschlüssig denkend alleine dasteht, ehe sie uns dann doch lieber schnell hinterher saust.
Ist die Wutz zudem noch unsicher oder besonders angepißt, lässt sie dazwischen ein hohes, quietschendes Pfeifen von sich hören.

Tja, richtig kommunikative Wesen, unsere grunzenden Mitbewohner.

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