Hallo!
Wir haben einen Frischling bei uns aufgenommen. Leider schmeckt ihm die Ferkelmilch nicht besonders. Was kann man sonst füttern?

Hallo Laika,

wie alt ist denn der oder die Kleine?

Die Kleine ist ca. 3-4 Wochen alt.

da kannst du ihr gerne schon mal Babybrei abieten und mit Ferkelkorn anfangen.

Von wo in Hessen kommst du denn?

Bin in der Nähe von Gießen. Versuche gerade das Geschwisterchen noch zu fangen- habe es aber schon gestern nicht mehr gesehen. Hoffe es lebt noch

... dann kann man ja nur Daumen drücken das du das Geschwisterchen noch einfangen kannst! Wie sieht´s denn mit der Mutter aus?
Aber bei der Kleinen musst du´s mal mit Babybrei versuchen, das nehmen sie eigentlich ganz gerne und wenn ihr das schmeckt kannst du nach und nach auf Ferkelkorn umstellen.

Die Mutter ist wohl bei einem unfall ums Leben gekommen oder geschossen .
Drei Frischlinge waren schon tot und die zwei vegetierten noch im Wald. Die Kleine ist eigentlich sehr fit und verliert langsam die Angst- nur auf Dauer kann sie nicht alleine bleiben.

Dann wäre es wiklich gut wenn ihr das Geschwisterchen noch finden und einfangen könntet!
Du kannst auch gerne mal auf dieser Seite nachschauen: http://www.wildschweine.net/ , da bekommst du sicherlich auch sehr hilfreiche Tipps die dir weiterhelfen werden.

Dann erst mal vielen Dank für die Hilfe! Sollte ich das andere nicht finden, dann muß es wohl leider in eine andere "Pflegestelle".
Gruß

Ich werde dir auf jeden Fall die Daumen drücken das du das zweite "Baby" auch noch findest! Halte uns doch bitte mal auf dem Laufenden was in den nächsten Tagen geschieht :].

Klar- mach ich.

Super! Kannst mich auch gerne mal anrufen (meine Tel.-Nr. findest du auf der Startseite / Vereins-Webseite hier und meine Mailaddy in meinem Profil).

Hallo Laika,

ohne Dir irgendwie die Freude an dem süßen Knopf trüben zu wollen: wie stellst Du Dir die Haltung von einem oder gar 2 Wildschweinen vor?

Bitte bedenke:

-je mehr Frischlinge Du hältst, desto schwieriger wird es, sie zahm zu bekommen (beschäftigen sich eher miteinander als mit Dir)
-Bachen sind „gut“ zu halten, Keiler werden mit 1 ½ Jahren geschlechtsreif, werden aus der Rotte ausgestoßen, schließen sich zwar anfangs noch zu sog. Überläuferrotten zusammen, sind aber ab einem Alter von etwa 2 Jahren Einzelgänger (und gefährlich -> Gewaff! -> bereits Frischlingskeiler haben an der Oberlippe eine kleine Kerbe, wo später der Haderer nach oben wächst)
-Wildschweine können mit 3 Jahren bis zu 90cm (+) hoch und 100kg (+) schwer sein
-Schwarzwild hat einen ordentlichen Bewegungsdrang (zieht in einer Nacht bis zu 30km) und kann locker aus dem Stand über einen 80cm hohen Zaun springen
-ein Frischling kann sogar mit bereits 4 Monaten an einem harmlosen Hausschweinevirus eingehen, wenn er mit Sauen/Ebern zusammen gehalten wird (haben unterschiedliche Resistenzen; ist einem Bekannten leider passiert)
-Wildschweine watzen nicht alles weg, was im Trog landet, sondern sind Gourmets und fressen noch lange nicht alles (meine frißt –mit kleinen Ausnahmen- nichts, und was sie nicht auch in der Natur an Getreide, Obst etc. findet)
-die Eingliederung in eine bestehende Rotte (Wildgatter) ist fast unmöglich, und wenn, dann sehr zeitaufwändig (machen so gut wie keine Wildparks -> eigene Erfahrung)
-Schwarzwild wird in Gefangenschaft etwa 10 bis 12 Jahre alt
-mein AmtsVet riet mir, unter keinen Umständen einen Frischling (o. anderes Wild) der Natur zu entnehmen wg. rechtlicher Handhabe (u.a. Schweinepest)
-benachrichtige den zuständigen Jagdpächter über Deinen Frischling, sonst machst Du Dich der Wilderei strafbar (hierunter fällt auch schon das Nachstellen/Fangen von Wildtieren!)
-informiere Dich über Schwarzwild (nur sachkundige Personen wie Jäger, Wildtierauffangstationen, Wildparks etc. dürfen eigentlich Wild aufnehmen)

Ich denke, wenn dem nichts entgegensteht wirst Du sehr viel Freude mit dem Kleinen haben.
Vielleicht hast Du ja –wenn keine liebe Sau zur Hand- eine Hündin, die sich um das Wutzchen kümmert (Bauch zwecks Verdauung lecken etc.). 4 Pfoten zum dran Orientieren, ein warmes Fell zum Drankuscheln, der ruhige Herzschlag und die Brustkorbbewegungen beim Atmen des Hundes sind viiiiieeeeeel besser als jede Wärmelampe. ;)

Ach, und wegen dem Futter: ich hatte die Ferkelaufzuchtmilch vom Raiffeisen Markt (ist ein Vollfutter in Pulverform und riecht süßlich nach Kokos). Handwarm und mit gekochtem Reis oder Haferflocken gemischt müßte es auch Deinem Frosch schmecken.


Viele Grüße, Sandra

Hallo!
Wollte noch mal den aktuellen Stand mitteilen: Dem frischling geht es gut. Ist sehr aktiv und frech. Leider mag sie die Milch nicht. Am liebsten geht sie an Schrot und Mais. Hoffe, dass sie auf Dauer noch anderes Futter annimmt. Sobald sie aus dem gröbsten raus ist haben wir einen guten Platz mit anderen Wildschweinen gefunden.
Kann mir jemand sagen wie ich dem Frischling klar mache, dass auch anderes Futter schmeckt? Weder Babybrei noch Quark oder sonstwas wird probiert. Nur auf Nudeln fährt es total ab.
Wie lange kann es dauern bis es zahm ist. Schmusereien genießt es aber von selbst kommen tut es noch nicht.

Gruß

Die beste Möglichkeit ist, wenn Du unter Futter was das Kleine besonders gern mag immer wieder das untermischst was es essen soll. Anfangs wenig dann immer mehr. Auf die Art kannst Du es an anderes Futter gewöhnen.

Gruß
Silke

Dann werde ich wohl erst mal Nudeln unter Babybrei mischen. Die Ferkelmilch verweigert es total.
Gruß

Ja versuch es, es hat bis jetzt bei meinen immer gut geklappt. Die müssen einfach nur rausfinden das es auch andere Dinge gibt die gut schmecken.

@Laika
Also so dramatisch wie Sandra sehe ich das nicht mit der Vergesellschaftung von Wildschweinen in Wildgehegen.
Es ist auf keinen Fall unmöglich und auch nicht wirklich sooo zeitintensiv.
Wir haben das schon sehr oft praktiziert und in der Rotte sind auch nur 2 Bachen miteinander verwandt. "Schnappi" (7 Jahre) und "Ronja" (4 Jahre) sind Mutter und Tochter. "Elli" und "Waltraud" sind Geschwister und kamen aus einem anderen Park zu uns. Auch die kleine Gerdi, die ich 2007 im Sommer in einer Gartenanlage eingefangen habe, geht es gut dort. Sie steht zwar ganz hinten in der Rangordnung an wenn es ums Futter geht, aber ansonsten schläft sie sogar mit anderen Wutzen in einem Haus.
In dem Wildgehege, in dem ich mich herumtreibe, werden die Neuankömmlinge erst einmal in ein Eingewöhnungsgatter gesteckt. So kann man sich durch den Zaun schon einmal kennen lernen. Je nachdem wie friedlich das verläuft gehts dann nach ein paar Monaten ab zu den anderen Wutzen. Klar, dort gibts Rangeleien, die aber auf keinen Fall bedrohlich für den oder die neue ist.
Zeitaufwand ist für den Parkbetreiber gleich null - er muß nur zur geeigneten Stunde das Türchen aufmachen.
Die Neuankömmlinge sollten sich allerdings bereits im Überläuferalter befinden, damit sie paroli bieten können. Ein kleiner, rottenfremder Frischling hat in der Tat kaum eine Chance.
Auch sollte dieses erwähnte Eingewöhnungsgatter vorhanden sein.

Zwei Bachen zu halten ist nicht gefährlich, wenn man die Spielregeln beachtet. Man lernt mit der Zeit die Spache und Mimik der Tiere kennen und weis, wann sie ihre Ruhe haben möchten. Bis dato habe ich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Auf meiner Homepage findest du einige Infos zum Findelkind nd auch Infos darüber, was Wutzen allgemein auf keinen Fall fressen dürfen. Vieles, was für den Menschn ok ist, ist für Schweine giftig.
http://www.wildschweine.net/09kennenlernen.htm
http://www.wildschweine.net/10findelkind.htm

Nudeln sind ok - damit habe ich auch schon mal einen etwas schwächlichen Futterverweigerer auf die Beine gebracht.:-)
Kartoffelbrei steht auch oft hoch im Kurs.
Aber aufgepaßt, die Wutzen sind sehr schnell verwöhnt und nachher wird der Rüssel gerümpft, wenn es was anderes gibt!
Daher ist die Mischmethode von Silke ein guter Tip.

So, und wenn's noch Fragen gibt, einfach stellen. :-)

Übrigens, sobald ein Wildschwein ind Gefangenschaft ist und hinter einem Zaun wohnt, ist es kein Wildschwein mehr, sondern ein ganz ordinärer Schweinebestand in Freilandhaltung.

SG
Frank

Hallo,

ich mache gerade einen Film zum Thema Wildschwein und würde gerne ein paar schöne Videoaufnahmen von euch mit eurem Schwein machen. In der Natur sind sie doch sehr scheu.
Vielleicht könnt ihr mir dann bei diesr Gelegenheit etwas über eure Beziehung zu Wildschweinen erzählen. Wir würden nur Vornamen ( auch Pseudonyme) und keine Wohnorte nennen. Wir arbeiten nicht für private Fernehsender.

Viele Grüße

Markus

Wildschweine hab ich nicht, aber Frank und einige andere................. vielleicht melden die sich mal bei Dir???

Hallo,

@ Frank: ich kann bei der Schwarzwild-Vermittlung nur aus eigener Erfahrung sprechen und hatte mir damals fast den Wolf telefoniert, aber niemand im Umkreis wollte ´ne Frischlingsbache beherbergen (sollte ja keinen langen Transport haben und artgerecht untergebracht sein).

Das Hauptproblem ist nicht die Eingliederung selbst (ist ja verständlich, daß ohne ein kleines Eingewöhnungsgatter etc. gar nichts geht), sondern, eine geeignete Unterbringung zu finden. Entweder machen sich die Wildparks etc. nicht mehr die Arbeit, ein einzelnes Tier einzugliedern (da bereits mehrere Fehlversuche) oder es ist kein Platz im Gatter oder der Wildschweinbestand existiert nicht mehr (da Aufgabe). Außerdem halten einige nur „wilde“ Wutzen, da Zahme beim Füttern zu aufdringlich und dem Menschen sonst gefährlich werden können.

Fazit der Suche: von 13 Gehegebesitzern hätten nur 2 das Wutzchen aufgenommen:

Die eine Stelle war ein Wildpark, wo man die Bache mit 2 Haus- und einem Wildschwein in einem Streichelgehege zusammen halten wollte… anscheinen war sich der Parkbesitzer nicht so recht im Klaren, daß sich die Bache nicht einfach so anfassen lässt.

Das andere war ein Angebot eines privaten Schwarzwildgatter-Besitzers… ich hingefahren zwecks Gatter-gucken, und als ich erfuhr, daß das stärkste Stück ein Keiler von gerade ´mal 4 Jahren war stand fest, daß dies` nicht für meine Maus in Frage kam: der Mann hielt das überaus zahme „Wild“ für in die Wurst! Außer dem Schwarzwildgatter betreibt er auch noch ein Gatter mit Rot- und eines mit Damwild.
Da hätte ich meine Bache ja auch direkt zum Metzger fahren können!

Und so bleibt meine Maus bei uns… :]

Ein Bekannter hatte sich vor langem von einem Wildpark 3 Frischlinge gekauft zwecks Braten: die Kerlchen wuchsen heran, spielten nur miteinander, kämpften die Rangordnung aus, blieben somit recht unnahbar, brachen mit 6 Monaten aus dem Gehege aus und zogen als halb-zahme Frischlingsrotte marodierend durch sämtliche Vorgärten, ehe einer überfahren wurde, einer der Büchse zum Opfer fiel und der dritte auf Nimmerwiedersehen in den verwilderten Weinbergen des Rheinlandes verschwand.

Das mit dem „Schweinebestand in Freilandhaltung“ stimmt, dafür muß man das Wildschwein als Hausschwein umwidmen lassen, und dann greifen auch die Bestimmungen für Hausschweinehalter (Tierseuchenkasse,…).
Sofern das Wildschwein auch „rechtlich“ eines bleibt ist das schwierig, da es sich hier um eine Grauzone handelt… das Tier muß ja irgendwie versichert werden, weiter darf ein „Normalbürger“ kein Wild aufnehmen („sachkundige Person“),…
Wenn es mehrere Stücke Schwarzwild sind weiß ich nicht, ob man dann nicht ein Wildgatter anmelden müßte (oder ist das nur notwendig, wenn die Stücke zwecks menschlichem Verzehr gehalten werden?).


Viele Grüße, Sandra

@Sandra
Klar, es ist nicht einfach einen geeigneten Platz für ein Wildschwein zu finden, aber wie gesagt, wirklich Arbeit macht das nicht, denn die Wutzen machen das untereinander aus wie die Rangordnung auszusehen hat.
In gehegen sind meist nur die Keiler gerne gesehen. Erster Grund ist die Blutauffrischung, zweiter Grund ist der, dass man für alte Keiler richtig Geld verlangen kann, wenn man sie an Jagdgatter verkauft und das wird leider oft praktiziert. :down:
Aufdringlichkeit bei hungrigen Wildschweinen kenne ich auch - das ist aber nicht schlimm, denn ein "NEIN, es gib nix mehr!" verstehen sie. Das einzig "Aufdringliche" macht Frederik, denn der feine Herr frisst nicht vom Boden, nein er möchte stets aus dem Eimer fressen. :clown:
Für ein Streichelgehege halte ich Wildschweine nicht als geeignet, denn wenn si emal ein Kind umgeworfen haben (ohne es böse zu meinen) ist der Jammer groß. Obwohl ich auch schon mit Kindern im Gehege drin war.

Gesetztlich ist es etwas verworren - auf der einen Seite ist es nur noch gewöhnlicher Schweinebestand in Freilandhaltung, alf der anderen Seite greift die Gehegewildverodnung. Manchmal sind diese Verordnungen sehr widersprüchlich.

@Markus
Worum geht es genau in dem Film?

SG
Frank

Hallo Sandra,

kannst du mir bitte sagen wo ich diese ganzen Verordnungen im Netz finde- die würden mich mal interessieren. Habe jetzt einige Leute gehört die sich die Wildschweine einzeln behalten haben- ich halte diese Einzelhaltung aber für nicht artgerecht. Was für Voraussetzungen müssen denn erfüllt sein um ein Wildschwein halten zu dürfen bzw. 2 und mehr. Fachkundig bin ich.
Gruß Laika

Sorry- wollte eigentlich Frank fragen- du scheinst dich da gut auszukennen.

Hallo Laika!

Ich muß die selbst erst einmal suchen.... :]
Das eine ist die Schweinehaltungshygieneverordnung; abgekürzt SchHalthygv vom 7.6.1999.
Die Gehegewildverordnung muß ich zudem mal genau nachschauen wie die "bürokratisch" genannt wird. Wenn ich es gefunden habe, poste ich es dir, oder du gibst die Begriffe einfach mal bei google ein.
Es ist halt leider alles kaputt bürokratisiert bei uns in good old Germany und die EU tut ihr Übriges noch hinzu.
Mit dem Standpunkt, dass Einzelhaltung nicht artgerecht ist, hast du vollkommen recht. Jedes Schwein braucht einen schweinischen Kumpel, egal ob Wild-, Mini- oder Hausschwein. ;)

SG
Frank