Im Sommer begegnen wir täglich Steinewerfern, meistens versuchen sie unser Schiff zu treffen, ohne zu begreifen daß ein Schiff kein unzerstörbares Ding ist, sondern daß dort Menschen und Tiere an Deck laufen. Und oft auch auf Enten und andere Wasservögel.
Wenn es Kinder sind, die es noch versuchen aber nicht weit genug kommen, also wo die Eltern daneben stehen und noch gar nicht begreifen was da geübt wird, tuten wir laut, legen wir das Schiff still, kommen ganz dicht mit dem großen schwarzen Schiffsbug zum Land und fragen ob sie es gut fänden, wenn wir Steine in Ihr Wohnzimmerfenster und auf ihren Hund werfen. Und ob wir mal zurückwerfen sollen. Meistens macht das bei dieser Gruppe noch Eindruck. Am besten bei Kindern, wenn "das Schiff" über den Lautsprecher spricht.
Wenn wir aber sehen, daß es Jugendliche oder Erwachsene sind und/oder Tiere oder Schiffe tatsächlich Gefahr laufen, getroffen zu werden, geht gleich der Funk mit Personenbeschreibung zum Wasserschutzpolizei.
Vor ein paar Tagen auf dem Main warfen erwachsene Männer mit Ufersteinen! auf eine große Gruppe Schwäne. Und trafen auch. An einer Stelle, wo diese sonst immer von anderen gefüttert werden. Am liebsten möchte man dann ins Wasser springen, hinschwimmen und zuschlagen. An dieser Stelle aber ein Lob an die Wasserschutzpolizei, bei dem Wort Steinewerfer sind die ganz schnell. Bei diesen kamen sie mit zwei Autos, von beiden Seiten, und einem Boot. Gefasst. Allerdings - ihr kennt das Elend - es gibt höchstens ne Anzeige wegen Sachbeschädigung...
Aber immerhin versuchen sie, mit viel Eindruck aufzutreten.
Eigentlich gehören alle Steinewerfer vor ein Schifffahrtsgericht, weil dort eine ganz andere Sensibilität für dieses tägliche Elend besteht. Die Schifffahrtsversicherungen können da auch ein Lied von singen. Und die neueste Entwicklung ist, daß den Jugendlichen aufgefallen ist daß es nicht nur Brücken über Wasser, sondern auch über Autobahnen gibt...
Wer die Enten schützt, schützt auch Menschen! |