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15.03.2003 17.33 | Jörg | Verbraucher-Umfrage bzgl. Tierschutz und Fleischpreise
Die folgende Nachricht habe ich soeben bei Yahoo gefunden. Die Organisation Vier Pfoten hat eine Umfrage zum Thema Fleischpreis und Tierschutz durchgeführt. Demnach bestünde bei den Verbrauchern durchaus Bereitschaft, aufgrund des Tierschutzes einen erhöhten Fleischpreis in Kauf zu nehmen.

Hier der Originaltext:

Hamburg (ots) - Anlässlich des Europäischen Tages des Verbrauchers
am 15. März 2003 präsentiert die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN
Ergebnisse einer repräsentativen Befragung des
Meinungsforschungsinstitutes EMNID. Danach sind 74,7 Prozent der
bundesdeutschen Verbraucher bereit, für Schweinefleisch aus besserer
Tierhaltung einen höheren Preis zu bezahlen.

Bei der Ende Januar 2003 durchgeführten Umfrage erklärten sich
42,5 Prozent dazu bereit, für Schweinefleisch aus besserer
Tierhaltung bis zu 10 Prozent mehr Geld als bisher ausgeben zu
wollen. 22,2 Prozent würden höhere Kosten von 20 Prozent mittragen
und 10 Prozent geben an, dass sie sogar 30 Prozent mehr bezahlen
würden. Mit 21,6 Prozent, ist lediglich jeder fünfte Bundesbürger
nicht dazu bereit, für den Schutz unserer wichtigsten Nutztiere
tiefer ins Portemonnaie zu greifen.

"Die Verbraucher wollen Verantwortung übernehmen," kommentiert
Thomas Pietsch, Nutztier-Kampaigner von VIER PFOTEN, die
Umfrageergebnisse. "Der gnadenlose Preiskampf im Lebensmittelbereich
geht in die falsche Richtung. Besonders die großen Discounter-Ketten
bieten bis heute kaum tierische Produkte aus artgerechter Tierhaltung
oder ökologischer Erzeugung an. Sie ignorieren damit die Wünsche
ihrer Kunden. Opfer der auf Billigst-Produkte setzenden Preispolitik
sind Jahr für Jahr Millionen Schweine, Rinder, Kaninchen, Legehennen
oder Mastputen, die ihr Leben häufig unter tierschutzwidrigen
Bedingungen verbringen müssen."

Zum Tag des Verbrauchers fordert VIER PFOTEN deshalb den
Einzelhandel auf, dem Wunsch der Verbraucher nachzukommen und endlich
mehr ökologisch und tiergerecht produzierte Waren anzubieten.

Die Konsumenten sind gefordert, ihre erklärte Bereitschaft beim
Einkauf auch umzusetzen. Der Verbraucher kann durch die erhöhte
Nachfrage nach ökologisch und tiergerecht erzeugten Produkten und
Einschränkung des Fleischkonsums direkt darauf einwirken, das
alltägliche Leid unserer Nutztiere zu verringern.

Die Politik ist verpflichtet, einen Gesetzesrahmen zu schaffen,
der die tiergerechte Haltung garantiert. Bis heute existiert keine
neue Haltungsverordnung für Schweine, obwohl entsprechende
EU-Richtlinien bis zum Jahresbeginn 2003 in Deutschland hätten
umgesetzt werden müssen. "Es ist dringend notwendig, endlich
schärfere Bestimmungen für eine tiergerechte Schweinehaltung zu
beschließen, die über europäische Minimalanforderungen hinausgehen
müssen", sagt Thomas Pietsch. "Ministerin Künast ist aufgefordert,
ihrer Verpflichtung nachzukommen und gesetzliche Verbesserungen für
das Borstenvieh auf den Weg zu bringen. Die Umfrage belegt, dass die
deutschen Konsumenten bereit sind, höhere Standards bei der
Tierhaltung auch finanziell zu honorieren."




15.03.2003 17.40 | Jörg |
Also, Umfrageergebnis hin oder her. Hier beweist sich meines Erachtens, trotz respektablem Umfrageinstitut Emnid, dass Umfragen immer auch ein psychologischer Mist sind. Je nach Fragestellung kann man fast gar nicht anders, als "positiv" zu antworten. Wer outet sich denn bitte schön schon gerne als Tierhasser ? Sind wir nicht alle Tierfreunde :rolleyes: ? Dann ist es natürlich auch nur logisch, dass man bei so einer Umfrage ein Lippenbekenntnis von sich gibt.

Ehrlich, ich habe wenig Vertrauen in die dt. Verbraucher bezüglich dieser Frage. Zu viele Iddies scheren sich einen Dreck, woher ihre Fleischbeilage kommt.

Oder bin ich jetzt zu pessimistisch ?

17.03.2003 09.10 | Claus |
Hi Jörg!

Nein, ich befürchte Du siehst das ganz realistisch. Es ist ein gravierender Unterschied, ob "Verbraucher" irgendwelche Fragen in der Fußgängerzone beantworten, Berichte im TV sehen oder tatsächlich im Discounter stehen. Der Großteil der Menschen sieht hier keinen reellen Zusammenhang.

Und soweit ich weiß, sinkt der Marktanteil der Öko- und Bioprodukte...

Gruß, claus

17.03.2003 14.22 | Christina.B |
Und soweit ich weiß, sinkt der Marktanteil der Öko- und Bioprodukte

Ach, Mist, ist das wirklich so ?? Das wäre ja ziemlich deprimierend. Ich würde nur gern wissen, warum. Hat das evtl. mit dem letzten Nitrofen-Skandal zu tun ? Es kann doch nicht n u r am Geldbeutel liegen :( :(

17.03.2003 17.54 | Jörg |
Hallo Claus, Hallo Christina !
Ich habe auch schon im Inet gelesen, dass der Anteil von Bio leider Gottes schrumpft. Es ist mit den Menschen leider eine Krux...denn sie verdrängen. Und da BSE und MKS schon längst vergessen sind, greifen sie auch wieder zum Billigfleisch. So lange dieses mit glücklichen Tieren auf grünen Wiesen beworben werden darf, wird sich daran wohl auch nix ändern.

Die Frage ist nur: würden die Menschen das Fleisch liegen lassen, wenn ein nicht so nettes Bild aus der Realität der Massentierhaltung auf dem Etikett wäre ??

Wie gesagt: ich finde die Umfrage von Emnid echt für'n Popo. Wahrscheinlich wäre die auch so ausgefallen, wenn sie die Umfrage in einem MacDoof Restaurant gemacht hätten :bonk:

Grüße,
Jörg

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