Kreis ist Schweinehochburg
Eine gute Nachricht für alle Frauen im Hinblick auf die tollen Tage: es gibt deutlich weniger Schweine im Kreis Heinsberg als noch im Vorjahr. Kleiner Scherz.
Ich meine natürlich echte Schweine aus Fleisch, Blut und Borsten. Diese Meldung kommt frisch von der Schweine-Informationstagung, die vor ein paar Tagen in Oberbruch stattfand. Und obwohl ein dramatischer Schweinerückgang von rund 3200 Tieren zu verzeichnen ist, gab es bei der ganztägigen Veranstaltung trotzdem ein Mittagessen für die zahlreichen Besucher. Ich will ja nicht unken, aber dieses Mit-tagessen dürfte bestimmt nicht dazu beigetragen haben, den knappen Bestand zu erhalten.
Das macht den Schweinebraten jetzt auch nicht mehr fett, dachte sich Kreistierzuchtberater Franz-Josef Jaeger und forderte ganz einfach, künftig mehr Qualitätsferkel als bisher zu produzieren. Das bedeutet, der potente und motivierte Zuchteber ist gefragt, und zwar als Akkordarbeiter. Irgendwie schade, dass das Schwein so unromantisch auf seine Bestimmung reduziert wird. Endstation Wurstmaschine.
Zwar kommt im Kreis Heinsberg auf jeden sechsten Einwohner ein Schwein, aber dennoch wird der süße Kringelschwänzler nie den Stellenwert eines Hundes oder einer Katze oder gar eines Pferdes erlangen. Obwohl das älteste Haustier der Welt, hat das Schwein irgendwann im Laufe der Evolution den Kampf gegen treu-doofe Hunde und nervige Kanarienvögel verloren und das möglicherweise nur, weil es so lecker schmeckt. Vielleicht sollte man dem Borstenvieh heutzutage einfach etwas mehr Respekt entgegenbringen. Wenn Sie also das nächste Mal Ihren Chef mal wieder als Schwein bezeichnen, denken Sie ruhig mal darüber nach, ob so ein Schwein das überhaupt verdient hat.
Christian Macharski
(Quelle: Aachener Nachrichten)
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