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02.08.2007 12.36 | Sabine | Wissenschaftler: Würmer machen krankheitsanfällig, Impfungen wirken ungenügend
AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit

Wissenschaftler: Würmer machen krankheitsanfällig, Impfungen wirken ungenügend (02.08.2007)
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Beltsville (aho) - Wurmparasiten beeinträchtigen die Produktion
wichtiger Botenstoffe des Immunsystems wie das Interleukin (IL)-12 und
Interferon-gamma. Das berichten jetzt Wissenschaftler einer
Forschungseinrichtung des US - Agrarministeriums im Fachjournal
"Veterinay Parasitology". Die Botenstoffe sind bei der Immunantwort
und Bekämpfung von Bakterien und Viren von entscheidender Bedeutung,
da durch sie verschiedene Immunzellen (Killerzellen) aktiviert werden.

Die Wissenschaftler betonen, dass aus diesem Grund auch Impfstoffe
bei verwurmten Tieren (Rinder, Schweine , Katzen, Hunde)
deutlich schlechter vom Immunsystem verarbeitet werden. Verwurmte
Tiere sind so schlechter geschützt und infektionsanfälliger. Die
Forscher fordern, diese Tatsache beim Einsatz von Impfstoffen (z.B.
PRRS , Mycoplasmen ) zu berücksichtigen.

Urban JF, Steenhard NR, Solano-Aguilar GI, Dawson HD, Iweala OI,
Nagler CR, Noland GS, Kumar N, Anthony RM, Shea-Donohue T,
Weinstock J, Gause WC.
Infection with parasitic nematodes confounds vaccination efficacy.
Vet Parasitol. 2007 Aug 19;148(1):14-20.
Links
http://www.animal-health-online.de/swpar/
http://www.animal-health-online.de/prrs/
http://www.animal-health-online.de/impf/

02.08.2007 13.25 | cyrell | RE: Wissenschaftler: Würmer machen krankheitsanfällig, Impfungen wirken ungenügend
Hm, interessant und eigentlich logisch.

Jetz frag ich mich-warum sind soviele Tiere verwurmt?

Gilt das nur für Haustiere? oder ich denke auch mal und vor allem Tiere in der Massentierhaltung...das da der Stress und die allgemeine Haltung doch recht anfällig machen für Parasiten.

Denn artgerecht gehaltene Tiere-bzw frei lebende Tiere haben deutlich weniger solche Infektionen als Tiere in Gefangenschaft.

Freilebende Tiere z.b. grasen nicht dort wo sie vor etlichen Monaten mal hingekackt haben.

Man sieht das auch auf Pferdekopeln---da wächst das Gras besonders hoch und saftig-aber die Pferde essen es nicht weil sie dort eben hingekotete haben.

Ein natürlicher Schutzmechanismus um dort, wo der Kot war nicht anhaftende Parasiten oder deren Eier wieder mit dem Gras aufzunehmen.

Tiere die wenig Platz haben müssen irgendwann diese Nahrung zu sich nehmen bzw die Parasiten nehmen irgendwann die ganze Weide ein.

Andererseits entdeckt man jetzt z.b. Bandwürmer jetzt für die Humanmedizin..es gibt schon richtige Zuchtstationen für Bandwürmer wo dann die Eier verschickt werden um Autoimminerkrankten linderung zu verschaffen.

Eben weil sie das Immunsystem unterdrücken können so Neurodermitis oder Darmerkrankungen sowie allergische Reaktionen vermindert werden.

Und bei Madenwurmbefall hat man herausgefunden das dieser sogar das Immunsystem stärkt.

Wobei ein gesunder Körper oftmals einen Parasiteneinfall erfolgreich bekämpft-sonst wären Würmer in freier Natur ein viel grösseres Problem.

Erst wenn der Körper geschwächt ist sind soclhe parasiten erfolgreich oder werden gefährlich.

Es gibt nur wenige Parasiten an Mensch und Tier die vollkommen gesunde Exemplare befallen oder wirklich lebensbedrohlich sind.

03.08.2007 11.30 | Salome |
Das ist doch mal eine gute Länge für ein Posting! ;)

oder ich denke auch mal und vor allem Tiere in der Massentierhaltung...das da der Stress und die allgemeine Haltung doch recht anfällig machen für Parasiten.

Zumindest, was einige Haltungsformen betrifft, würde ich widersprechen. Denn Schweine auf Vollspalten oder Hennen in Käfigen mit Drahtböden kommen sehr wenig mit ihrem Kot in Berührung, wenn das Management stimmt. (Was im Falle der Schweine natürlich auch heißt, dass sie nicht zu viel Platz haben dürfen, damit der Kot noch durchgetreten wird - soll also kein Pro für den Spaltenboden sein.) Das heißt, es gibt nur geringe Möglichkeiten, sich mit Würmern zu infizieren. Haben die Tiere Kontakt zu irgendeinem Bodensubstrat, wird dort immer Kot hinkommen, die Verwurmungsgefahr steigt. Ärgerlicher Nebeneffekt der tiergerechten Haltung - am saubersten ist es halt, wenn man alleine in einem Drahtkäfig sitzt.
Am schlimmsten sehen bezüglich der Parasiten leider nach wie vor oft Hobbytiere aus. Denn viele Besitzer wissen wenig bis nichts von Weidehygiene etc. und haben noch dazu ein Haltungssystem (z.B. Standweide), das die Anreicherung von Parasiten fast zwangsläufig mit sich bringt.

03.08.2007 11.37 | Salome |
Oh, noch ein Einspruch ;) :

Erst wenn der Körper geschwächt ist sind soclhe parasiten erfolgreich oder werden gefährlich.

Massiver Wurmbefall kann durchaus auch die Ursache von Erkrankungen eines vorher völlig gesunden Lebewesens sein. Ist z.B. die Haltung so unhygienisch, dass eine dauernde Wiederinfektion mit Würmern erfolgt, und die mit dem Kot ausgeschiedenen Stadien fast zwangsläufig wieder aufgennommen werden, dann schafft das auf Dauer den stärksten Körper.

Viele Grüße! :)

03.08.2007 11.38 | cyrell |
Salome,

du warst noch nicht in vielen Massentierhaltungen?

Hast du da schon mal diese *hygienischen* Spaltböden gesehen?

Da muss ja noch genügend Trittfläche für die Tiere sein-und da ist alles mit Scheisse verschmiert-und die kacken nicht nur auf den Boden-auch die Tröge sind vollgeschissen und die Tiere die natürlich keine Liegebuchten haben(obwohl die auch vollgeschissen werden wen welche da sind) sind natürlich richtig in Kot eingekleistert.


Nicht zu vergessen z.b. bei Kühen die Gras von der Wiese bekommen das zuvor mit deren Fäkalien gedüngt wurde....so kommen dann ausgeschiedene Parasiten wieder in die Kuh

03.08.2007 13.14 | Salome |
du warst noch nicht in vielen Massentierhaltungen?

Doch. Ist eine Berufskrankheit. :D Kommt natürlich immer drauf an, wo man "Masse" ansetzt, aber ich denke, mit z.B. 800 Mastplätzen kann man eine Schweinehaltung schon so nennen. - Und du?

Und ganz klar: Nein, das ist nicht die typische Haltung, was du beschreibst! Spaltenböden und die Tiere darauf sind, bei richtiger Konstruktion der Buchten und der Spalten, passender Besatzdichte und normalen Temperaturen (!) sehr sauber. (Ärgerlicherweise, weil das ja eines der starken Pro-Argumente für die Spalten ist.) Stark verdreckte Tiere findet man vermehrt, wenn es zu heiß ist (suhlen ist ja nicht). Und verkotete Tröge kommen bei Erfüllung der oben genannten Punkte nur in Ausnahmefällen vor. Die Spalten-Schweine sind meist sehr sauber, sehr gelangweilt, immer mal wieder angefressen und haben vermehrt Klauen- und Gelenkschäden.

Zu den Kühen: Ist bei nicht ausreichender Lagerung und Aufbereitung der Gülle möglich. Aber nicht die Regel, würde ich sagen.

06.08.2007 13.39 | cyrell |
Nun, schön wenn deine Massentierhaltung sauberer ist...

..was ich erstaunlich finde das du sogar selber sagst das sie sich anfressen und Gelenk sowie Klauenschäden haben-das ist nämlich meist etwas das keiner der Profiteure so einer Anlage gerne zugeben würden.

Da würde mich allerdings noch interessieren wie das bei euren Schweinen ist-die Trittfläche muss ja gross genug sein-wenn da Kot draufkommt-der wird ja dann überall weitergetragen.

Spritzt ihr die Spaltenböden regelmässig ab das sie sauber bleiben?
Und wie ist das-Schweine koten ja auch eher wie Menschen mehr feste als weiche Würste.

Was wenn diese eben nicht durch die Spalten fallen-weil schon bei meinen drei sind die Hinterlassenschaften recht gross und wenn man die Spalten so gross machen würde das die Kotballen durchfallen würden sich die Schweine-wenn man den Kot von Kleinschwein zu Grosschwein realtivieren kann-ganz klar die Haxen brechen bzw mit dem Fuss in der Spalte verschwinden da diese so gross sein müsste. Wird dann gewartet das sie den Kot durch die Spalten treten?

Wie is das bei euch-wie gross sind die Häufchen bei euren Schweinen-bzw werden generell Substanzen in die Nahrung gemischt (so wie im Grossteil der Massentierhaltung)die den Kot flüssiger machen damit er durch die Spalten geht?

07.08.2007 07.12 | Salome |
Hab´eigentlich gar keine Zeit, aber dazu muss ich doch kurz schreiben:

Meine Massentierhaltung? Wie kommst du auf die Idee, ich würde eine betreiben?! Und ich bin kein "Profiteur" irgendeiner "Anlage" - wieso soll da also irgendetwas erstaunlich sein, was ich "zugebe"?
Was ich geschrieben habe, darüber sind genügend Arbeiten gemacht worden. Sauberkeit ist auf Spalten eben normalerweise kein Problem. (Wie gesagt, ärgerlich, weil so ja argumentiert wird: "Wenn wir das anders machen, verdrecken die total.") Problematisch ist, wie auch durch Erhebungen dokumentiert, die Gelenk- und Klauengesundheit sowie natürlich die generelle Langeweile und dadurch verursachte Ethopathien, die durch Einstreu gemindert werden könnten. Oder wenigstens durch anderes Beschäftigungsmaterial.

Der Stall, in dem ich meine Diss mache, ist ein Ferkelerzeugerbetrieb mit knapp hundert Sauen, also eher klein, was industrielle Dimensionen angeht. Wenn man das als Privathalter sieht, kann man es aber vermutlich auch schon als Massenhaltung bezeichnen. Von mir aus je nach Gusto. An Böden ist alles da von Betonspalten in den alten Stallabteilen bis zu Kunststoff in den neuen. Die in "meinem" Abteil verbauten Elemente haben 11 mm breite Spalten, bei den Betonböden würde ich schätzen, dass das 2 - 2,5 cm sind, mit relativ breiten Stegen. Der Kot der Sauen sieht sicher genauso aus wie bei deinen, da wird auch nichts am Futter gedreht oder so. Gereinigt wird nach Ausstallung (in den Abferkelabteilen), in Deck- und Wartestall mit kontinuierlicher Belegung alle paar Monate. Das Durchtreten des Kotes funktioniert meist gut, mit Unterschieden zwischen den Tieren sowie mehr dreckigen Sauen im Sommer.

Dass es keine für Schweine nette Idee ist, auf Spaltenboden zu stehen, ist völlig klar. Dass es Probleme mit sich bringt auch. Nur liegen die eben nicht auf dem Gebiet der Sauberkeit, die ist meist zufriedenstellend.

- Nu aber los! :)
Viele Grüße!

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