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18.07.2007 15.19 | Sabine | Zoo Erfurt: Zootiere ohne Genehmigung geschlachtet, Fleisch verkauft
AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit

Zoo Erfurt: Zootiere ohne Genehmigung geschlachtet, Fleisch verkauft (18.07.2007)

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Erfurt (aho/lme) - Wie die Stadt Erfurt jetzt der Presse mitteilte,
wurden in den vergangenen Jahren mehrfach Tiere des Thüringer Zooparks
Erfurt ohne die erforderliche Genehmigung mit einem Bolzenschussgerät
getötet, teils zum Verzehr freigegeben und veräußert. Der Sachverhalt
kam im Rahmen von Personalgesprächen nach einer Prüfung des
Rechnungsprüfungsamtes ans Tageslicht.

"Der Tierschutz liegt mir sehr am Herzen. Das Tierschutzgesetz bezieht
sich auf die Verantwortung des Menschen gegenüber dem Tier und zielt
darauf ab, das Leben und Wohlbefinden von Tieren zu schützen. Für eine
Institution wie den Thüringer Zoopark Erfurt, die sich der
artgerechten Haltung und Zucht verschrieben hat, sollte dies
insbesondere gelten", kommentiert Erfurts Oberbürgermeister Andreas
Bausewein.

Der Oberbürgermeister erstattete umgehend Strafanzeige gegen die
handelnden Personen. Aufgrund des laufenden Verfahrens können derzeit
keine Angaben zu möglichen Hintergründen und den betreffenden
Zooparkmitarbeitern gemacht werden.

Allerdings, so versichert Andreas Bausewein, könne er den Erfurtern
garantieren, dass alles daran gesetzt wird, den Fall restlos
aufzuklären und die Bevölkerung in Abstimmung mit der
Staatsanwaltschaft zu gegeben Zeitpunkt zu informieren.

18.07.2007 19.08 | Sandra mit Winnie und Arne |
Ja, diese Mitteilung hat mich als Thüringerin, die diesen Zoopark mehrmals im Jahr besucht, sehr schockiert. Was soll man dazu sagen?!? Finde irgendwie keine Worte dafür.

Ein Zoopark ist doch für eine artgerechte Haltung, etc. da und dann so etwas!

Was ich mich frage, wie kann so etwas passieren, wenn doch eigentlich, zumindest meinem Wissenstand nach, über alle Tiere Buch geführt wird. Sind diese Tiere dann alle eines natürlichen Todes gestorben - laut deren Unterlagen?

Ich werde diesen Fall auf jeden Fall weiter verfolgen. Mal schauen, was da noch ans Tageslicht kommt.

Sandra

18.07.2007 20.05 | Sabine |
Moin Sandra

Ja, dann halte uns bitte mal auf dem laufenden. Wie wird darüber in der örtlichen Presse berichtet?

Da die Zoos jedes Jahr Nachwuchs präsentieren müssen, kann man sich schnell ausrechnen das irgendwann zuviele Tiere einer Gattung da sind.
Was tun wenn man nicht mehr mit anderen Zoos tauschen kann.....?

18.07.2007 20.15 | Sandra mit Winnie und Arne |
Also, heute war das hier großes Thema. Ich mein, das ist ja auch der Hammer ... immer noch sprachlos!

Ich werd' schauen, wie das weiter geht und berichten.

Bisher wird ja noch nicht gesagt, um welche Tiere und Personen es sich handelt. Schauen wir mal.

Sandra

18.07.2007 21.16 | Silke (wutzwutz) |
Hallo,

hier stoßen wir wieder mal auf ein typisches Problem. Seit es Mode geworden ist alle möglichen vor allem exotischen Tiere zu essen kann man mit sowas ein tolles Geschäft machen.
Da helfen Bücher und was weiß ich auch nicht. Wer soviel kriminelle Energie aufbringt schafft auch eine odentliche Fälschung.

Traurige Grüße
Silke

19.07.2007 00.25 | Salome |
Ich kann schon verstehen, dass der Zoo nicht gesagt hat "Liebe Bürgerinnen und Bürger, wir werden einen Teil unserer Tiere töten, aber bitte beehren Sie uns bald wieder". Nicht an andere Stellen vermittelbare "Überschusstiere" zu töten machen zwar meines Wissens alle Zoos (wie Sabine sagte, wo will man mit all den kleinen Tigerbabies auch hin, die für die Besucher da sein müssen - wer geht schon mit seinen Kindern in einen Zoo, der keinen Nachwuchs will?). Aber öffentlich breittreten würde das kaum jemand.

Was mich am meisten wundert: Zum Verzehr freigegeben? Zootiere?! Was kann man denn davon essen? Strauße vielleicht, und Krokodile. Aber die wird es doch kaum im Überschuss geben, und so ein Kroko wächst ja auch nicht schnell. Tiger kann man zwar essen, in Deutschland aber nicht. - Bären? Aber die alle kann man auch kaum mit einem Bolzenschuss betäuben - zumindest nicht ohne Kollateralschäden. :D Hmmm...

19.07.2007 00.27 | Salome |
Aaah, :idea: vielleicht stand auch der Streichelzoo auf der Speisekarte! Wenn man nicht alle Ziegen und Schafe verfüttert...

19.07.2007 07.43 | Xandaresch |
soweit ich das mitbekommen hab hatte das nix mit exotischen tieren zutun.
die haben rehe, ziegen, schafe etc geschlachtet. also ihr wildgehege und den streichelzoo leergeräumt ;-)
obs das jetzt besser macht oder nicht...?! ist auch egal...

es sorgt ja grade für nen ordentlichen medienrummel, warten wir mal ab, was letztendlich noch übrigbleibt von dieser presseblase da ^^

19.07.2007 11.33 | Liese |
Hallo,
es ist seltsam, dass sie die Tiere verkaufen!!! ?(Soweit mir bekannt, werden sie geschlachtet und an Raubtiere oder sonstige Fleischfresser verfüttert.-
eur Anneliese von der kelienen Farm

19.07.2007 12.43 | Salome |
Genau, das mit dem Verkaufen wundert mich auch. Dass die Zwergziegen sich irgendwann in Löwenfutter verwandeln ist ja klar. Und wenn es mal ganz viele gibt, kann man als Mitarbeiter vielleicht auch eine davon grillen. Aber wenn es ein Verstoß gegen bestehende Bestimmungen ist, warum erhöht man dann das Risiko, entdeckt zu werden, derart, indem man das Fleisch (oder Felle?) auch noch verkauft? Geldmangel?

19.07.2007 18.44 | Sandra mit Winnie und Arne |
Exotische Tiere sollen nicht dabei gewesen sein, sondern wirklich nur der sogenannte "Streichelzoo", wie hier schon gesagt.

Wieso und weshalb das Ganze ... ich glaub', da wird irgendwann Stillschweigen herrschen und keiner was Genaues sagen.
Nur Geldmangel ... ich weiß nicht. Ohne gleich wieder eins auf die Rübe zu kriegen, soviel bringt ja ein "Schlachttier" auch nicht, oder? Wenn, dann kann man ja bestimmt nur mit exotischen Tieren an Liebhaber Profit machen.

Ich behalte die Sache mal im Auge. Hier in der örtlichen Presse wird da immer mal wieder was stehen.

Sandra

19.07.2007 21.47 | funnykisses |
Also in unserer Zeitung stand, daß Pfleger den Bestand ständig gezählt hatten und der Bestand im November bei 14 Tieren lag und dann von Monat zu Monat eins der Rehe fehlte. Heute sind es wohl nur noch 6 der Tiere........................... einer der Pfleger hatte das dann bei einer Personalversammlung zur Sprache gebracht :tuschel: Jetzt wird ermittelt und erst Ruhe gegeben, wenn der Fall restlos aufgedeckt ist. :up:

20.07.2007 21.56 | Silke (wutzwutz) |
Seid mir nicht böse aber das ist zum :kotz:

Da lässt man seine Kinder füttern und streicheln sagt: Ganz sanft und lieb! und dann als Braten auf dem Teller.
Das ist zuviel für meine Phantasie

Gruß
Silke

23.07.2007 07.06 | Sabine |
Moin Rottels

Zu dem Thema mal eine interessante Info von AHO.

AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit

Zoo Basel: Löwen-Babys wegen Platzmangel eingeschläfert (22.07.2007)
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Basel (aho) - Am Donnerstag präsentierte der Basler zwei junge Löwen,
die am 11. Juni auf die Welt kamen. Das Männchen und das Weibchen
hatten aber zwei Geschwister, die vom Zootierarzt mittels einer
Injektion eingeschläfert wurden. Grund war laut Zoo-Kurator Jakob
Huber der Platzmangel, da die Löwenanlage nur für drei bis fünf Tiere
konzipiert ist. Mit Nachwuchs aus dem Jahr 2005 ist man genauso
verfahren.

Wie der Zoo weiter erläutert, werden in der Natur immer mehr Jungtiere
geboren, als Tiere im Erwachsenenalter zur Erhaltung einer Population
benötigt werden. So werden Verluste durch Beutegreifer, Krankheiten,
Umweltstress (z.B. Dürreperioden) und innerartliche Aggression bei
den Heranwachsenden ausgeglichen. Demgegenüber sind die Verhältnisse
bei der Haltung in Menschenobhut sozusagen unnatürlich optimal. Es
fällt deshalb in die Verantwortung des Tierhalters, in bestimmten
Situationen eine Entscheidung zu treffen und nur einen Teil der
Jungtiere aufzuziehen. Deshalb werden in Zoos Jungtiere in gewissen
Situationen getötet, wenn sie nicht an geeignete Plätze abgegeben
werden können. Das kann in denjenigen Lebensphasen der Jungtiere
geschehen, in denen auch im Freileben die Verlustraten hoch sind. Im
Falle der Löwen ist das die Zeit nach der Geburt, die Zeit des
Entwöhnens und die gefahrvolle Übergangszeit, wenn Jungtiere beim
Eintritt in die Geschlechtsreife im Alter von zwei bis drei Jahren
das Rudel verlassen müssen.

Das Problem "überzähliger" Jungtiere kann nicht ausschließlich durch
Empfängnisverhütung gelöst werden. In Zoos gehaltene Wildtiere dürfen
im Sinne einer artgemässen Tierhaltung in ihrer Anpassungsfähigkeit
nicht überfordert, sie sollen aber in ihrer Leistungsfähigkeit auch
nicht unterfordert werden. Das vollständige Geschehen um die
Fortpflanzung - Werbeverhalten, Paarung, Geburt und Aufzucht der
Jungen - gehört zu ihrem Leben und auch zur Biologie, die der Zoo
Basel zeigen will, so der Zoo in einer Presseinformation.

23.07.2007 09.20 | Xandaresch |
soso, der basler zolli :-D der is ja hier um die ecke...
ich weiss zwar nu nich inwieweit es sinnvoll is die jungtiere einzuschläfern, aber sicher ist, dass das gehege schon für 4-5 löwen knapp is. also wenigstens das stimmt ;-)

ansonsten frage ich mich aber schon warum man das macht...immerhin sind die löwen ja ne bedrohte tierart oder nich!?
da gäbs bestimmt sinnvolleres als sie einzuschläfern (auch bei nicht bedroht selbstverständlich ^^)

23.07.2007 09.38 | Sabine |
Moin Timm

Ja, seh ich genauso.
Und wenn von vornherein klar ist das der Platz nicht reicht, dann kann die Löwin die Pille bekommen.

Es fällt deshalb in die Verantwortung des Tierhalters, in bestimmten Situationen eine Entscheidung zu treffen und nur einen Teil der
Jungtiere aufzuziehen.

Tiere erst gezielt züchten und dann einschläfern finde ich .... das schreib ich hier lieber nicht. :mauer:

23.07.2007 09.56 | Salome |
Ich weiß ja nicht, wie das in der Schweiz geregelt ist. Vielleicht gibt es für Zoos auch Ausnahmegenehmigungen, aber meiner Meinung nach wäre so etwas zumindest in Deutschland ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Platzmangel ist kein Grund, der das Einschläfern von Tieren rechtfertigt, und zumindest bei Haustieren würde sich der Tierarzt einigen Ärger mit so etwas einhandeln.

23.07.2007 13.41 | Xandaresch |
die schweiz is zwar nich in der eu, aber grösstenteils sind die richtlinien die gleichen.
nehme schon an, dass das beim tierschutz dann auch so sein müsste?!

23.07.2007 16.06 | Sabine |
Moin Chris

Scheint in D aber auch kein Problem zu sein gesunde Wirbeltiere einzuschläfern, sonst hätte der Zoo Erfurt das auch nicht gekonnt.
Denn Hunger ist auch kein im TSG definierter Grund.... :mauer:

25.07.2007 09.11 | Xandaresch |
is schlachten und einschläfern kein unterschied?!

25.07.2007 10.26 | Salome |
Genau, das meinte ich nämlich. Das schlachten von lebensmittelliefernden Tieren ist etwas anderes als das einschläfern unerwünschter, nur um sie los zu sein. Es dürfen ja z.B. in der Kaninchenzucht die "Fehlfarben" auch nicht mehr einfach gemerzt werden, weil das keinen zwingenden Grund im Rahmen des Tierschutzgesetzes darstellt. Und ich kann auch nicht zum TA gehen und sagen "zehn Katzenbabies sind wirklich zuviele, also bitte schläfern Sie alle bis auf die drei hier ein".

25.07.2007 20.40 | Silke (wutzwutz) |
Leider leider gibt es Tierärzte die sowas tun wenn die Bezahlung stimmt. Und schon sind wir wieder beim Hauptübel das Geld!!!!!!!

Gruß
Silke

26.07.2007 10.22 | Xandaresch |
naja, ich weiss ja nich...lieber einschläfern gegen geld als dass die besitzer dann selbst maßnahmen ergreifen. das tut den kleinen dann meist deutlich mehr weh als eine kleine spritze beim tierarzt...

26.07.2007 18.50 | Silke (wutzwutz) |
Ich weiß!!!!!
Aus diesem Grund bin ich ja auch für Aufklärung, Verhütung und Hilfe im Notfall.
All das sollte gerade in einem Zoo kein Problem sein und wenn die das dann aus reiner Raffgier machen kann ich es nur verurteilen.

Gruß
Silke

26.07.2007 19.08 | Salome |
Das ändert auch nichts daran, dass es verboten ist. Und damit ein Tierarzt das riskiert, muss schon mehr rüberkommen als ein paar Euro - so was kostet die Zulassung, wenn es dumm läuft.

@ Xandaresch:
Ich finde nicht, dass man so argumentieren kann. Damit stellt man sich auf die Seite einer falschen Sache, und die bleibt das damit ja auch. Das ist ähnlich wie wenn Ärzte in Frankreich Genitalverstümmelungen an marokkanischen Mädchen durchführen und dann sagen "so hat immerhin die Hygiene gestimmt, und passiert wäre es sowieso".

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