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08.05.2007 16.05 | wild-wutz | Thema „Schweineleasing“
Ich bin via Zufall über die Homepage von Shierling aka Brigitta gestolpert und wurde auf den Begriff „Schweineleasing“ aufmerksam.
Dort wird angeboten, ein Schwein zu leasen um es dann als Fleischlieferant für sich zu haben.
Quasi gesundes und hochwertiges Biofleisch in Raten.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass wäre ja ganz gut, denn man bezieht sein Fleisch aus vermutlich artgemäßer Haltung.
Für mich persönlich hat dieses Thema jedoch den schalen Beigeschmack des Verrats am Schwein, welches von dem Menschen, dem es ein Leben lang vertraut hat, zur Schlachtbank geführt wird.
Was mag das Tier wohl in seinen letzten Minuten, Sekunden empfinden, in denen es begreift, was der „liebe“ Zweibeiner nun mit ihm vor hat. Und genau das weiß es, denn dumm sind Schweine ganz und gar nicht!
Vielleicht ist dieser Verrat sogar schlimmer als die anonyme Massentierhaltung??

Eines mal noch vorweg – ich möchte hier keine Personen angreifen, sondern nur einige Dinge richtig stellen, die dort so präsentiert werden und die man so nicht stehen lassen sollte. Die Informationen würden so ein falsches Bild des Schweins wieder geben.

Brigitta beschreibt diese Schlachtung rein sachlich auf ihrer Seite wie folgt:
Schlachten ohne Angst und Streß Die Schweine werden in kleinen Gruppen zu je 3 oder 4 Tieren zum Schlachten gebracht. Das geschieht ohne große Aufregung, denn die Freilandschweine sind - anders als Tiere aus dem Maststall - an Laufen und wechselnde Umgebung gewöhnt (keine "erlernte Hilflosigkeit" und daraus resultierende Überforderung*).
In der Natur sind Schweine Allesfresser, auch Aasfresser. Die Anwesenheit toter Artgenossen ist also - anders als oft behauptet - nicht der Grund für Panik und Angst im industriell organisierten Schlachthof - auch der "Blutgeruch" irritiert die Tiere nicht, im Gegenteil, lässt man ihnen einige Minuten Zeit, beginnen sie, die neue Umgebung zu erkunden und fressen heruntergefallene Schlachtabfälle. Diese entspannte Situation (Ruhe vor dem Schlachten*) ist nicht nur aus Sicht des Tierschutzes von Bedeutung, sondern beeinflusst auch wesentlich die Fleischqualität (kaum Bildung von wasserhaltenden "Streßhormonen" / Adrenalin*).

Quelle: http://www.mein-eigenes-schwein.de/


Als Bildunterschrift steht folgender Text geschrieben:
Schlachtabfälle toter Artgenossen werden gefressen

Quelle: http://www.mein-eigenes-schwein.de/


Das mich diese Ausmalung des Schlachtens persönlich anwidert steht auf einem anderen Blatt. Bleiben wir einmal objektiv!
Wichtig ist, dass auf dieser Seite steht, dass das alles ruhig und entspannt von statten geht und die Schwein quasi „glücklich“ ihrem Schlächter in die Augen blicken.
Auch die Tatsache das Kannibalismus unter Schweinen normal wäre, steht da geschrieben!

Was da steht ist einfach falsch und das lässt sich auch wissenschaftlich belegen.

Diese Fehler möchte ich nun einmal mit dem Gegenteil widerlegen indem ich die o.g. Textpassagen zitiere und erläutern werde, warum sich die Schweine so verhalten und dass sie sehr wohl wissen, dass sie nun sterben müssen.
In einem anderen Zusammenhang hatte ich bereits geschrieben, dass sogar die hochgezüchteten Mastschweine wesentlich mehr von ihren Ur-Instinkten behalten haben, als ihnen so manch einer zutrauen mag.

1. In der Natur sind Schweine Allesfresser, auch Aasfresser.
Das ist soweit korrekt!
Allerdings mit Einschränkungen gegenüber ihrer eigenen Art. Bei Warzenschweinen und Riesenwaldschweinen wurde sogar beobachtet, dass sie tote Rottenmitglieder vor z.B. Hyänen und anderen Aasfressern zunächst beschützen und das gewiss nicht aus dem Grunde, den Kadaver selbst zu fressen. Auch bei unseren einheimischen Schweinen gibt es diese angeborene Verhaltensregel.
Bei Wildschweinen konnte ich dies schon selbst bebachten, dass ein Körper eines verendeten Rottenmitglieds unangetastet blieb.
Auch ist es kein Kannibalismus, wenn ein Muttertier verendete Ferkel/Frischlinge frisst. Dieses Verhaltensmuster findet man bei vielen Säugetieren und es dient dem Schutz der gesamten Gruppe. Durch ein verendetes Tier würde man Fressfeinde anlocken und die gesamte Gruppe, also auch eine Schweinerotten, in Gefahr bringen.


2. Die Anwesenheit toter Artgenossen ist also - anders als oft behauptet - nicht der Grund für Panik und Angst im industriell organisierten Schlachthof - auch der "Blutgeruch" irritiert die Tiere nicht, im Gegenteil, läßt man ihnen einige Minuten Zeit, beginnen sie, die neue Umgebung zu erkunden und fressen heruntergefallene Schlachtabfälle.
Auch hier greift wieder einer der Instinkte der Schweine.
Was passiert wenn ein Raubtier, sein es in einer Gruppe oder alleine, eine Gruppe von Beutetieren angreift? Es wird sich ein meist schwaches, oder altes Tier aus der Gruppe des Beutetieren heraus gesucht. Es wird versucht dieses Tier von den anderen zu isolieren. Gelingt dies, so wird es vom Raubtier, bzw. von einer Gruppe gejagt und mit etwas Jagdglück auch gerissen.
Das erlegte Tier gibt in seinem Todeskampf Laute von sich. Dies ist für den Rest der Gruppe der Beutetiere eine Art Entwarnung, da Raubtiere nicht auf Vorrat jagen, sondern ein Exemplar erlegen um ihren Hunger zu stillen. Die Gefahr wäre in freier Wildbahn zunächst vorüber. So kehrt wieder etwas Ruhe ein, aber man ist vorsichtig.
Dieses Verhaltensmuster der Entwarnung kennen auch die Schweine, wobei ganz gleich ist, ob wild oder domestiziert.
Jediglich der Mensch „jagt“ in einer widernatürlichen Art auf Vorrat und schlachtet mehr Tiere dahin, als er wirklich braucht. Massenhaftes abschlachten ist weder beim Beutetier, noch bei Beutegreifer vorgesehen.

Woher soll das zweite Schwein nun wissen, dass das „Raubtier Mensch“ einen weiteren Artgenossen „reißt“??

Jeder, der Umgang mit Schweine hat weiß, dass diese sehr schnell lernen - auch durch reines Beobachten.
Es weiß genau was als nächstes kommt!
Spätestens das zweite Schwein der zu schlachtenden Gruppe hat Angst, weil sein Artgenosse im Sterben noch Adrenalin - wenn auch sicher weniger als auf dem Schlachthof – produziert hat.
Diese physiologische Vorgänge sind wissenschaftlich erforscht und lassen sich nicht leugnen.
Hinzu kommt, dass Schweine z.B. in ihrem Urin Botenstoffe ausscheiden, die Artgenossen vor Gefahr warnen. Dieses Verhalten des vor Angst unter sich urinieren hat die Natur nicht umsonst eingerichtet.
Auch das ist belegbar und in der Fachliteratur zu finden.

Zu mir sagte mal jemand, dass es ein Schlachten ganz ohne Angst nicht gäbe, und schon gar nicht, wenn es in der Gruppe passiert.
Dem kann ich nur 100% zustimmen!

Der nächste Punkt ist der des Fressenlassen von herunter gefallenen Schlachtabfällen.
Das ist einfach nur widerlich und auch widernatürlich.
Schweine sind keine Kannibalen!
In seiner Abartigkeit macht der Mensch sie in Extremsituationen zu diesen!
Fakt ist, dass abgezogenes Fleisch nun mal anders riecht und auch anders aussieht als ein Artgenosse.

Würde ein Mensch ein Stück Menschenfleisch auf seinem Teller sofort erkennen?
Mit Sicherheit nicht und vielleicht würde er es sogar gar bei Verzehr nicht bemerken.
Ist die Spezies Mensch deshalb ein Kannibale?
Also ist dieses scheinbare Indiz für Kannibalismus unter Schweinen gar keines und wir sind wieder bei der Stresssituation, die nicht den Normalfall wiedergibt!


3. Diese entspannte Situation (Ruhe vor dem Schlachten*) ist nicht nur aus Sicht des Tierschutzes von Bedeutung, sondern beeinflußt auch wesentlich die Fleischqualität (kaum Bildung von wasserhaltenden "Streßhormonen" / Adrenalin*).

Als ich diese Passage lass dachte ich, man möchte mich ein wenig verschaukeln....
Wie kann man eine Tötung eines Tieres in einem Atemzug mit Tierschutz nennen???
Zudem ist diese „Ruhe vor dem Schlachten“ aus besagtem Grunde trügerisch.

Bleibt als Fazit nur zu schreiben, dass es schade ist, dass Schweine so vertrauensselige Geschöpfe sind, die ihrem „Herrchen“, bzw. „Frauchen“ blind vertrauen.
Schade, oder vielmehr traurig ist es auch, dass der Mensch kein Gen besitzt, das einen solchen Vertrauensbruch unmöglich macht, wenn man dem vertrauensseligen Schwein mit dem Schlachtermesser in der Hand in seine treuen Augen blickt um es im selben Augenblick zu töten!


SG
Frank

08.05.2007 17.01 | funnykisses | RE: Thema „Schweineleasing“
ja Frank, einerseits magst Du Recht haben, aber da ja nicht alle User dieses Forums hier Vegetarier oder Veganer sind, finde ich dieses Angebot ehrlichgesagt angenehmer, als Stressfleisch vom Supermarkt zu kaufen.
Mein eigenes Schwein könnte ich auch nicht schlachten, eines jedoch zu dem ich keine Beziehung aufgebaut habe, würde für meinen Mann schon auf den Teller kommen ( Er ist kein Vegetarier u. wird es wohl auch nie werden ).
Dieses Thema ist wieder für 2 Gruppen von Menschen interessant, nämlich für die die Fleisch essen und für die, die es aus vielerlei Gründen ablehnen.

Das Fleisch der Tiere aus der Freilandhaltung ist zarter und schmackhafter, allerdings auch teurer. Und das nehmen wir gerne in Kauf, wissen aber, daß dieses Tier bis zum Tag X ein eher angenehmes Leben hatte, als nur auf Spaltenböden in kleinen 0,7² großen Kastenständen, die nie das Tageslicht zu Gesicht bekommen.

:sz: :sz: :sz:

08.05.2007 17.28 | SHierling |
Hallo,
Du hast vergessen, die wissenschaftlichen Arbeiten zu zitieren, die auf der Seite verlinkt sind. Ich kann Dir auch gerne Videos schicken oder mehr Bilder, wenn Du es so nicht wahrhaben willst, oder andere der mehr als 100 Dissen, die seit über 20 Jahren zum Thema Schlachten und Schweineverhalten geschrieben worden sind.

Im übrigen beschäftige ich mich jetzt - abgesehen von meiner abgeschlossenen Ausbildung in dem Bereich - auch schon so lose sein über 20 Jahren mit Schweinen, ich hab als Student Stunden , Wochen und Monate damit verbracht, Hausschweine zu beobachten, hier in der Gegend ist einer der größen Freilandversuche in Deutschland gelaufen - also so ganz "dumm" wie Du es gerne hinstellt, bin ich denn auch nicht.

Das ich hier nicht ins Forum passe, kannst Du meinetwegen gerne behaupten, aber alle anderen Beleidigungen und Geschäftschädigungen laß gefälligst bleiben, Du bist nicht das Maß aller Dinge, und - meiner persönlichen Meinung nach - hast Du von Hausschweinen nur sehr wenig Ahnung und machst den Fehler, den sie hier alle gern machen: Da wird das Wildschwein verherrlicht, sämtliche Auswirkungen von Domestikation und Zuchtgeschichte werden ignoriert, und der Rest wird sich schlicht ausgedacht, Physiologie Fehlanzeige.
Dafür gibts inzwischen sogar auch einen Fachausdruck: "Bambi-Syndrom" .

Du kannst ja meinetwegen auch gern bei Deiner Meinung bleiben - aber spätestens wenn Du hier anfängst, wie ein wildgewordener Dackel mit irgendwelchen hahnebüchenen Vergleichen meine Leasingschweine schlechtzumachen, kriegen wir ein Problem, das lasse ich mir nämlich nicht bieten. Wenn Du ein gutes Werk tun willst, setz Dich mit den Leuten auseinander, sie hier im Forum einen auf Tierschützer machen und zu Hause meine Verträge nutzen ;-) (*winke & Grüße*, es wäre nett, wenn ihr euch mal in der Mailingliste sehen lassen würdet)

Grüße
Brigitta

08.05.2007 18.32 | oma fritz |
Moin Brigitta, hallo Frank,

zum einen möchte ich als erstes klar stellen, dass ich keinesfalls finde, dass du Brigitta, nicht ins Forum passt. Es mag unterschiedliche Ansichten Einzelner geben, was auch legitim ist, aber ich persönlich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich mich über jeden einzelnen Landwirt freue, der seinen Tieren gute Lebensbedingungen bietet. Also weg von Spaltböden und engen Buchten.

Ich denke nicht, dass wir im Forum nach Vegetarier oder nicht Vegetarier filtern. Es geht auch nicht darum, wer die besseren Tierschützer sind, wir möchten nur allen Schweinehaltern im Rahmen unserer Möglichkeiten Hilfen anbieten, Hobbyhaltern, wie auch interessierten Betrieben.
Der Weg zur besseren Haltung möglichst vieler Tiere führt auch über die Landwirtschaft. Es gab immer Fleischesser und es wird sie immer geben. Folglich wird es auch immer eine Tierhaltung zur "Fleischproduktion" geben. Anderes anzunehmen wäre blauäugig. Warum also nicht da ansetzen, wo Ziele erreichbar sind?

Ich denke, dass Prangermentalität niemandem hilft (...auf keiner Seite), sondern die sachliche Auseinandersetzung. ...Und was mich angeht, so wünsche ich mir aus genannten Gründen noch mehr Brigittas unter den Landwirten, damit wäre der Tierschutz einen großen Schritt weiter. :troest:

Rita

08.05.2007 18.51 | brigittefaust |
.

08.05.2007 19.07 | Elchbulle |
Hallo,

da ich ja schon mal bei SHierling war, weiß ich das es die Schweine da sehr sehr gut haben. Reichlich Platz zum rumlaufen, spielen, buddeln und was Schweine noch alles gerne tun. Eine sehr schöne Kuhle zum Schlammbad und natürlich unterstände. :up:
Also ihr Tierschutzprobleme vorzuwerfen ist das allerletzte :doof:
den das stimmt ganz und garnicht!

Was ich garnicht verstehe ist die komische Argumentation von wild-wutz, zumal ohne belege, die eher an krankhaften Tierschutz erinnern. :mauer:

08.05.2007 19.39 | brigittefaust |
.

08.05.2007 19.42 | wild-wutz |
@Shierling
Was ich schrieb ist weder geschäftsschädigend, noch beleidigend. Ich habe jediglich Dinge geschrieben, die jeder, auch Du, in der Fachliteratur nachlesen kann - da ist nichts ausgedacht oder erfunden.
Einfach mal bei Amazon oder BOL schauen was es da so für Bücher gibt.
Ich habe nirgendwo geschrieben, dass Du nicht in dieses Forum gehörst.
Leider bist Du offenbar die Person bist, die sich für das Maß der Dinge hält und Kritikfähigkeit ist ein Fremdwort.
Eigentlich schade!
Drohungen sind bei mir zudem wirkungslos!

Ich diskutiere gerne mit Dir auf einer sachlichen Ebene, aber ich habe keine Lust mit Dir zu streiten und Unruhe ins Forum zu bringen. Bis Du einen bestimmten Grad an Diskussionsfähigkeit erlernt hast gilt für mich für Deine Person *ignoremodus-on* und ich diskutiere mit anderen Leuten, die das können und auch wollen.

@all
Statt gleich wie ein Pitbull über mich herzufallen hätte Brigitta sachlich versuchen sollen das Thema zu erläutern, wenn sie doch so viele Seminare gibt.
Keine Ahnung woran es liegt, dass sie gleich losknüppelt. Aber so schrieb sie ja schon öfters in der Vergangenheit.
Wenn etwas angeboten wird, egal was es ist, wird es immer 2 Meinungen geben - pro und contra.
Leider vergißt sie dass es noch viele andere schlaue Leute außer ihr gibt, die sogar Bücher geschrieben haben in denen man nachlesen kann. Diesen Bücher liegen wissenschaftliche Fakten zugrunde, die nun einmal so existieren, ganz gleich ob es ihr gefällt, oder sie von ihren Standpunkten abweichen.
Diese sollte man nicht ignorieren!
Zudem bin ich gar nicht so weltfremd und naiv, wie man es vielleicht von jemandem erwartet, der unter dem Bambi-Syndrom leidet.

Fazit ist und bleibt, dass es keine "Schmuseschlachtung" ohne Streß gibt! Auch nicht bei "Leasingschweinen"! Es ist halt nicht alles heile Welt, was mit dem Tod von Tieren zu tun hat.
Das war das was ich klarstellen wollte.

SG
Frank

08.05.2007 20.01 | oma fritz |
Hallo Frank,

...nur zur Klärung:Ich habe nirgendwo geschrieben, dass Du nicht in dieses Forum gehörst.
..das habe ich dir auch nicht unterstellt, der Verdacht, dass das so aufgefasst werden könnte, kam von Brigitta selber. Dem habe ich widersprochen

Rita

08.05.2007 20.36 | wild-wutz |
Original von oma fritz
Hallo Frank,

...nur zur Klärung:Ich habe nirgendwo geschrieben, dass Du nicht in dieses Forum gehörst.
..das habe ich dir auch nicht unterstellt, der Verdacht, dass das so aufgefasst werden könnte, kam von Brigitta selber. Dem habe ich widersprochen

Rita

War schon klar! So habe habe ich es ja auch verstanden. ;)

Schönen Abend noch...
Frank

08.05.2007 20.58 | SHierling |
Hallo,
also nur noch kurz: was die Auswahl bei Amazon & Co angeht - ich ziehe Fachbücher vor, aktuelle Dissertationen und Forschungsergebnisse. Und die stehen nicht bei Amazon, die stehen in den entsprechenden UBs.

Was meine Schweine und deren Schlachtung angeht - es gibt nach meinem besten Wissen und Gewissen nichts, weder auf physiologischer Ebene noch auf Ethologischer, das bei dieser Art der Schlachtung auf Streß beim Schwein hinweisen würde, weder der pH-Wert, noch die Leitfähigkeit, der Adrenalinspiegel ist niederiger als beim Spielen im Auslauf, und die Tiere zeigen keinerlei Verhaltensauffälligkeiten, sondern im Gegenteil, wenn wir trödeln, fressen sie da rum und "räumen auf" ... korrekt ausgedrückt: sie zeigen das normale Erkundungsverhalten.

Ich kann meine Schweine alle allein ins Auto laden, ohne Hilfe und sogar ohne Treibbretter und habe sie während des Transports jederzeit im Blick, und die brauchen dabei auch kein Sedativum.
Ich habe mich in jeder Hinsicht um Sachkunde bemüht, bin ausgebildeter Landwirt, habe Tierzucht und ~haltung studiert, und natürlich den Sachkundenachweis zum Tiertransport. Was ich mit meinen Tieren tu, hat von Anfang bis Ende Hand und Fuß, davon bin ich überzeugt.

Und was das "falsch sein im Forum" angeht, das war einzig MEIN Eindruck, und nicht erst seit jetzt sondern früher auch schon mal. So gesehen kann ich Frank auch gut verstehen - ich schreibe hier nicht gern, weil aus meiner Sicht, nach meinem Wissen und nach meinen Kenntnissen zu viel Tierquälerei betrieben wird . Und das macht mich agressiv, das stimmt, weil es in den allerallerallerallermeisten Fällen hier im Forum um Probleme geht, die man mit einem einzigen Grundkurs Schweinehaltung aus der Welt schaffen könnte (eben mit der "erforderliichen Sachkunde" aus dem Tierschutzgesetz), seien es nun irgendwelche Sauen, die stundenlang /!!!) widerrechtlich verladen werden, "weil sie es gut haben sollen", oder Ferkel, die so falsch gefüttert werden, daß sie vor Schmerzen schreien, und die dann angeblich einen "Wachstumsschub" haben, (während 19 Millionen anderer Schweine 500-1000g am Tag zunehmen ohne auch nur einen Ansatz von Schmerzen) oder ob es nun die Leute sind, die ihre Schweine gleich ganz und gar totfüttern, weil sie nicht mal in der Lage sind, passendes Mineralfutter rauszusuchen.
Wir hatten hier schon mal Seitenlang die Diskussion, woher man weiß, wann es einem Schwein gut geht - und die hat nichts aber auch gar nichts gebracht.

Das einzige, was mir hier nochmal am Herzen lag, war, loszuwerden, daß es statt seine Schweine mit Kleie auf Raten zu ermorden auch die Möglichkeit gibt, Rohfaserkonzentrat einzusetzen, weil sich das bis hierher ganz offenbar noch nicht herumgesprochen hatte.

An Diskussionen bin ich nicht interessiert.

Grüße
Brigitta

08.05.2007 21.54 | funnykisses |
Futterprobleme gibt es bei allen Tierarten, glaub mir. Als ausgebildete Pferdewirtin kann ich nur sagen, daß es wirklich an Tierquälerei grenzt was Hobbyreiter ihren Pferden aufzwingen.
Das ist bei Schweinen eben leider nicht anders und man kann nur etwas ändern, wenn man darüber spricht. Gerne würde ich ein Futterseminar für Schweine belegen und dafür auch ein Zertifikat bekommen...................
leider denken nicht sehr viele so, was ich sehr bedauere.
Bei vielen Themen stösst man - nicht nur hier - immer auf pro und contra, auf für und wider.................
Ich beteilige mich auch nicht grundsätzlich an allen Diskussionen, aber lese aufmerksam mit, weil manchmal auch ich noch was lernen kann.............
Keiner weis alles, alle zusammen wissen viel.
Also sollten wir versuchen wenigstens einen kleinen Teil so zu akzeptieren, wie er ist.
Wenn es um Tierquälerei geht, ist es in keinem der Foren anders als hier, weil jeder denkt und hofft, alles richtig zu machen.

08.05.2007 21.59 | Sabine |
Moin Rottels

Ich denke nicht, dass wir im Forum nach Vegetarier oder nicht Vegetarier filtern. Es geht auch nicht darum, wer die besseren Tierschützer sind, wir möchten nur allen Schweinehaltern im Rahmen unserer Möglichkeiten Hilfen anbieten, Hobbyhaltern, wie auch interessierten Betrieben.

Dem ist ja wohl nichts hinzu zu fügen. Danke Rita für die wohl gewälten Worte. :up:

@all
Ich möchte euch alle mal bitten die Texte so zu lesen als seien sie mit einem Lächeln im Gesicht gesprochen. Es ist halt das Problem der "non-verbalen-Konversation" das sie oft nicht so rüber kommt wie man das möchte. ;)

Ich kenne Frank und weis das seine Ansichten manchmal hart sind...aber es ist eben seine Meinung, und die steht jedem zu.

Und ich kenne Brigitta und weis welches Wissen sie hat, und das es mir tausend mal lieber ist das jemand ein Schwein bei ihr least als beim Discounter um die Ecke zu kaufen.
So ändern wir nämlich nix an den Zuständen in der Massentierhaltung.

Tina du nimmst mir das Wort aus dem Mund ;)
Ich möchte auch gerne an dem Futterseminar teilnehmen, aber das klären wir in einem anderen Thread.

09.05.2007 14.15 | brigittefaust |
.

09.05.2007 15.46 | funnykisses |
Sniff ist gut und wenn man sich an die Angaben hält, kann es eigentlich eher nicht zu Wachstumsstörungen kommen.

Was Nachbarn über den Zaun schmeissen, sehen auch wir leider nicht.
Unsere meinen es gut und werfen das abgemähte Gras bei uns rüber, egal ob der Benzinrasenmäher oll ist oder nicht. Habe schon gesagt, daß ich das nicht möchte. Auch habe ich das Verbot ausgesprochen, daß jemand Essensreste über den Zaun wirft, ohne mir vorher zu zeigen, was da verfüttert wird..............

Unser Packo hat trotzdem wir uns an alle Angaben des Schweinefutters gehalten haben, auch Wachstumsstörungen gehabt. Bei ihm war es allerdings noch eher harmlos.. :sz:

09.05.2007 17.02 | brigittefaust |
.

09.05.2007 17.46 | matze 134 |
Zu viel Brot quilt auch und macht durstig. Zu dem Leasingproblem: was hat denn das eine mit dem anderem zu tun? Kann das sein das da mal wieder aneinander vorbei disskutiert wird? Ich halte nichts von Massentierhaltung, doch wenn ich mal Fleisch brauche, (wofür auch immer) kann ich nur welches aus dem Supermarkt kaufen ( NUR Geflügel). Alles andere ist mir leider zu teuer und daher unerschwinglich.... :sz: :doof:
Ich kaufte natürlich auch lieber da, wo ich Haltung und Aufzucht kenne. So schlecht kann dieses Leasing also gar nicht sein. ?(

09.05.2007 18.51 | wild-wutz |
Original von matze 134
Zu viel Brot quilt auch und macht durstig. Zu dem Leasingproblem: was hat denn das eine mit dem anderem zu tun? Kann das sein das da mal wieder aneinander vorbei disskutiert wird? Ich halte nichts von Massentierhaltung, doch wenn ich mal Fleisch brauche, (wofür auch immer) kann ich nur welches aus dem Supermarkt kaufen ( NUR Geflügel). Alles andere ist mir leider zu teuer und daher unerschwinglich.... :sz: :doof:
Ich kaufte natürlich auch lieber da, wo ich Haltung und Aufzucht kenne. So schlecht kann dieses Leasing also gar nicht sein. ?(

Hi Matze!

Es ging auch nicht um das Schweineleasing als solches, sondern um die in diesem Zusammenhang genannten Verhaltensweisen von Schweinen. Hinzu kommt dass es kein angstfreies Schlachten gibt. Ein weniger Angst hätte ich so akzeptiert.
Das wollte ich erklären.
Sicherlich geht es Brittas Schweinen wesentlich besser als den in der Massentierhaltung, gar keine Frage, aber das stand nicht wirklich zur Debatte.
Da kann (und sollte auch)sich ja jeder selbst seine Meinung zu bilden. ;)

*edit*
Thema Alternative zum Massentierhaltungsfleisch
Probiere mal die Soja Produkte von Aldi (Süd, Nord weiß ich nicht). Die Schnitzel und die Nuggets kann ich dir nur empfehlen. Das ist auch gar nicht teuer.

Schönen Abend noch
Frank

10.05.2007 00.08 | Sabine |
Moin

Aldi Nord hat die leider nicht mehr im Programm, aber man hat sie mir mal mitgebracht...war lecker.

@Brigitte
Die Ssniff Futterangeben sind zu hoch...wenn ich meine Schweine mit den Mengen füttern würde, passten sie nach 14 Tagen nicht mehr durch die Türe. ;)
Ist wohl wie mit Katzen- oder Hundefutter...die Mengen sind auch zu hoch angesetzt.
Andere Wachstumseinflüsse können durch Verwurmung eintreten.

10.05.2007 07.23 | wild-wutz |
Original von Sabine
Moin

Aldi Nord hat die leider nicht mehr im Programm, aber man hat sie mir mal mitgebracht...war lecker.



Das ist schade, denn bei uns verkauft sich die gesamte Produktpalette sehr gut und um manche Sachen zu bekommen, muß man am besten gleich morgens hin.
Dann gibt es noch - zeitlich begrenzt - einen Gehacktes-Esatz, den man in Wasser einweichen muss. Auch sehr lecker und die Frikadellen daraus habe ich schon ein paar Fleischesser vorgesetzt, die es auch sehr lecker fanden.
Dann kann ich noch das Soja-Geschnetzelte von Alnatura (DM Markt z. B.) sehr empfehlen. Da kostet das Tütchen 1,25 und man hat für mehrer Mahlzeiten davon. Das eignet sich prima für Bolognese Soßen und ähnliches.

Oha.. das war jetzt off topic...

SG
Frank

10.05.2007 16.35 | deborah |
Statt Faschiertes (für gefüllte Zuchini, Lasagne u.ä.) nehme ich immer grob geschroteten, gekochten Dinkel. Gut gwewürzt ist es für normallebende Menschen nicht zum Herauskennen (meine Schwester hat bei mir gegessen, ich erzählte es ihr nach dem Essen und sie hat mir nicht geglaubt, dass das Dinkel war). Und ist extrem günstig.

Mein wenig Fleisch im Jahr, dass ich "brauche" wird ab Hof, bei mir bekannten, vertrauten Leuten eingekauft. Ist nicht so billig, wie im Supersonderangebot eines Supermarktes, aber das würde ich auch nicht essen. Der Preis gegenüber dem Bioladen ist trotzdem enorm günstig.

Von nachgebauten Sojaprodukten halte ich nichts. Wenn ich kein Kalb-Schwein,Puten-Schnitzel essen will, will ich auch nicht so tun als ob.

@Angstfreies Schlachten: Bei Schweinen kann ich mir das echt nicht vorstellen. Bei Hühnern gehts. Habe ich bei meinen Schwiegervater selbst gesehen. Habe natürlich keine Ahnung, welche Panik in den letzten Momenten da war.
Wissen wir aber bei Pflanzen auch nicht (die kommunizieren ja anscheinend auch miteinander über Gefahren,...)

Liebe Grüße
Christine

Vorsicht bei Aldi und Co: Niedrigst Preise belasten Betriebe enorm, führen teils bis zum Ruin. Faire Preise für faire Produkte ist lieber meine Devise. Aus der Region für die Region eine andere Wichtige.

10.05.2007 18.31 | oma fritz |
Moin Christine,

...ich musste erst einmal nachsehen, was 'Faschiertes' ist... 'g'. Ich hab's aber jetzt...!
Das mit dem gekochten Dinkel ist sicher eine Idee, die sich lohnt auszuprobieren, dein Beitrag gefällt mir aber aus einem anderen Grund ganz besonders gut.
Du hast geschrieben: "Aus der Region, für die Region", eine sehr gute Devise. Zum Einen natürlich, weil man dann weiß, wo die Produkte her kommen, zum Anderen aber auch, weil ich denke, dass es sich dabei um eine indirekte Form des Tierschutzes handelt. :idea: Eine Region, die für die eigenen Leute produziert, wird in der Regel sorgfältiger und verantwortungsbewusster mit Tieren und Pflanzen umgehen, als wenn anonym für exportierende Großbetriebe gewirtschaftet wird, davon bin ich überzeugt.

Eine sehr gute Einstellung.

Liebe Grüße,

Rita

10.05.2007 20.04 | brigittefaust |
.

10.05.2007 20.04 | funnykisses |
Super Einstellung.

allerdings wird so verdammt viel Bio aus dem Ausland importiert und das gefällt mir auch nicht wirklich, da Bio im Ausland leider nicht mit unseren Standarts, Auflagen und Vorschriften produziert wird....................

Selbst wenn wir viel und überwiegend Bioprodukte verzehren, so nehmen wir immer noch genügent chemische Substanzen zu uns.
( fallen mir gerade die Erdbeeren von Lidl, Aldi, Plus und Co. ein, die mit mind. dem 10 fachen Wert an Pestiziden verkauft werden ) :kotz:

Ich würde auch lieber das Geld hier im Land lassen, unsere Wirtschaft könnte das gut vertragen. :sz:

10.05.2007 21.26 | oma fritz |
Hi Tina,

...den Ausdruck Region habe ich eigentlich im engeren Sinne begriffen, vielleicht Landkreis (wie sich das nun in Österreich nennt, kann ich nicht sagen...) oder von mir aus auch noch darüber hinaus, aber nicht als ganzen Staat.
Wenn du z. B. einen ortsansässigen Handwerker für deinen Bedarf bestellst, so fühlt er sich seinem Ruf vermutlich eher verflichtet. Ähnlich sehe ich das bei landwirschaftlichen Erzeugern.
Ich hatte eigentlich weniger das staatliche 'Bruttosozialprodukt' im Auge als die Qualität der Produkte... ;)

Rita

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