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17.02.2007 12.26 | Sergeis mutter | Sergei hat Probleme beim Pinkeln ...
Hallo, liebe Schweinefreunde!

Unser Minischwein Sergei (8 Jahre alt) hat seit zwei Tagen Probleme beim Pinkeln - er stellt sich hin, aber es kommen nur kleine Tropfen raus, und es scheint ihm sehr anstrengend zu sein. Nach einer Weile gibt er auf, und dann, kurz später, vesucht er es wieder.

Er isst und trinkt wie normal (das heisst - er trinkt genauso wenig wie normal, trotz Zugang zu frischem Wasser). Es kommt kein Blut mit dem Harn, und er hat kein Fieber. Er gibt auch nicht den Eindruck, Schmerzen zu haben, wenn wir seinen Körper abtasten.

Der Tierarzt, mit dem wir am Telefon gesprochen haben, hat nur geraten, Orangensaft zu geben, aber das hat bis jetzt nicht geholfen ...

Hat jemand mal was ähnliches erlebt?

17.02.2007 12.36 | funnykisses | RE: Sergei hat Probleme beim Pinkeln ...
Hört sich menschlich an und ich würde sofort auf einen Harnwegsinfekt oder auf ein Blasenproblem tippen.................

17.02.2007 16.32 | Sabine |
Moin Tinet

Hm, ohne Fieber oder blutigem Urin ist das sicher keine Blasenentzündung.
Blasensteine? Harnleitersteine?
Kannst du ein paar Tröpfchen gewinnen...zum testen beim Doc.

Mach ihm aus Apfelsaft und Wasser ein Gemisch, wenig Apfelsaft...nur damit er Lust bekommt viel zu trinken.
Wenn das nicht klappt gib ihm verdünntes Bier...das spült auch gut durch.

Sollte er gut trinken aber gar nicht mehr pinkeln können muss unbedingt ein Ultrschall oder Röntgen gemacht werden...dann kanns sein das ein Stein (oder etwas anderes) seinen Harnleiter verlegt hat.

Melde dich mal wieder wenn du mehr weisst.

18.02.2007 11.24 | Rina |
Moin Sergeis Mama!
Hast du Schmerzzäpfchen Zuhause? Voltaren, Ibupropfen oder Paracetamol? Wenn ja, gib ihm eine Dosierung für Kinder ( wenn du Zäpfchen für Erwachsene hast - einfach der Länge nach durchschneiden ). Egal ob es sich um einen Harnwegsinfekt oder Blasensteine handelt : du mußt UNBEDINGT für einen SCHMERZARMEN HARNABGANG SORGEN !!!!
Egal welche Ursache- der Harn sammelt sich weiter in der Blase und sorgt dort, wenn er nicht abgelassen werden kann, für noch mehr Infektionsquellen und Schmerzen. Natürlich mußdie Ursache herausgefunden werden und das geht am Besten über eine Urinkontrolle.
Sehr häufig entwickeln Eber/Borgs im Erwachsenenalter Harnsteine ( meißt durch nicht optimale Ernährung) und ihre Harnphysiologie ist leider mit einer langen S-Kurve angelegt und Harnsteine die normalerweise einfach ausgespült würden liegen in dieser Kurve fest und bereiten unbeschreiblich heftige Schmerzen. Sollten es Harnsteine sein muß das Futter/Wasser vorübergehend mit Ascorbinsäure (Vit.C) angereichert werden. Damit wird die Harnzusammensetzung angesäuert und es wird vor Ort "Steinunwirtlich" und der Abgang von vorhandenen Steinen wird gefördert.
Sollte es "nur" eine Blasenentzündung sein ( und die ist auch seeeeehr schmerzhaft) mußt du ihm auch mit Schmerzzäpfchen und vieeel Leckertrinken über die ersten 2-3 Tage helfen.
Als Getränke bieten sich Fruchttees mit Fenchelhonig, stark verdünnte Saftschorle oder verdünntes Malzbier oder Alkoholfreies Bier (stark harntreibend) an.
Wenn du heute keinen Zugang zur Ascorbinsäure hast, vielleicht habt ihr Orangen oder Mandarinen? 2 Orangen oder 4-5 Mandarinen würde ich ihm sofort geben und dann 1-2 Orangen pro Mahlzeit. Allerdings nur für 3-5 Tage UND UNBEDINGT eine Urinprobe beim TA untersuchen lassen. Ich will dich nicht wild machen, aber es sind schon einige Borgs an Harnsteinen gestorben. Also bitte nicht auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn er zwischendurch mal gut drauf ist.

Rina :winke:

P.S. Viele,viele Genesungswünsche an Sergei!!!! :troest:

18.02.2007 13.50 | Sergeis mutter |
Hallo, liebe Leute!

Traurige Nachrichten ... Sergei geht es leider schlechter - er will gar nicht mehr trinken, trotz all den leckeren C-Vitaminreichen Getränken und Orangen, die wir ihm geben, und es ist jetzt deutlich, dass er starke Schmerzen hat. Er hat die Nacht nicht durch geschlafen, und er ist so erschöpft, dass er nicht mehr aus seinem Häuschen rausgeht, um zu pinkeln, sondern bleibt einfach im Bett und versucht es dort.

Es scheinen Harnsteine zu sein, denn wenn es eine Urinwegsentzündung sein sollte, hätte es wohl in diesem Stadium schon Blut gegeben.

Wir erwägen schon, ihn einschläfern zu lassen, denn wir finden, dass wenn es nötig sein würde, eine Operation, und alles, was das heisst, eine schlimme Quälerei sein würde. (Sergei ist nicht so ein "zivilisiertes" Schwein, das man ins Auto nehmen kann oder so - er hat sein ganzes Leben frei hier auf dem Hof verbracht, und hat auch Angst vor fremden Leuten.) Er ist ja auch nicht mehr so jung ...

Liebe Grüsse,

Tinet

18.02.2007 16.34 | Rina |
Ohh nein! Hat er denn schon Schmerzmittel bekommen?? Bevor ihr ihn einschläfern laßt probiert es doch bitte mit Schmerzzäpfchen.
Als mein Borg mal eine Blasenentzündung hatte war auch kein Blut im Urin, er hat aber trotzdem sehr gelitten. Ab einer bestimmten Schmerzgrenze vergehen jedem der Apetit und Durst. Bitte erst Schmerzen lindern und dann weiterbeobachten.


hoffend,
Rina ;(

18.02.2007 17.39 | funnykisses |
Oh, nicht so schnell verzagen. Du kannst doch nicht so schnell die Hoffnung aufgeben? Schmerzmittel verabreiches wäre der erste Schritt. Wenn er sich nichts spritzen lässt, dann die Medikation mit Futter vermischen. Und vor allem beobachten. Oft sind es höllische Schmerzen, meist gibt sich das dann mit Medikamenten wieder. ( Ich dachte auch mal ich schaffe die nächste Std. nicht, als ich Nierensteine hatte ) Das wünscht man keinem.
Aber ich bin ja nicht daran gestorben u. ein Schwein tut das auch nicht. Gib ihm bitte bitte eine Chance...................................

19.02.2007 09.50 | matze 134 |
Du kannst doch nicht hingehen und ihn nach all den Jahren einfach einschläfern nur weil er mal krank ist...!
Willst du etwa auch eingeschläfert werden wenn du das nächste Mal krank bist?
Hört sich für mich nach einer Harnwegserkrankung an und nicht nach einer tötlichen Krankheit...
Erst mal einen TA fragen bevor was passiert was du bereust... :O 8o :heul:

19.02.2007 11.52 | brigittefaust |
.

19.02.2007 20.33 | Sergeis mutter |
Liebe Schweinefreunde,


Mittlerweile hatte sich Sergeis Zustand sehr schnell sehr arg verschlechtert, und es war ihm schon so schlimm, dass wir nach weiteren Tierarzt-Konsultationen zu der nüchternen Entscheidung gekommen sind, ihn einzuschläfern.

Es hatte nichts mit "Hoffnung aufgeben", "Chancen verweigern" oder, herrje, Geld zu tun.

Vielleicht sind wir hier auf dem Lande etwas "harthäutiger", und der Tod ist für uns keine solche Katastrophe, wie er für manche andere Leute zu sein scheint.
Für uns ist es immer am wichtigsten gewesen, dass unsere tierischen Freunde nicht unnötig leiden müssen. Irgendwann kommt manchmal so ein Punkt, wo die Wahl steht zwischen "kürzeres, aber glücklicheres und weniger qualvolles Leben" und "längeres Leben, aber mit viel mehr Schmerzen und Qualen". Zwei Hunde hatten wir zuvor auch anstatt von weiteren Operationen lieber einschläfern lassen - die eine hatte schlimme Herzprobleme, die andere Krebs.

Viele Menschen haben solche Angst vor dem Tod, dass sie ihre Haustiere durch Jahre voller qualvollen Operationen und ärztlichen Behandlungen bringen, weil sie den Gedanken nicht aushalten können, dass das Tier irgendwann doch sterben wird. Dasselbe gilt ja auch für Menschen, die Jahrelang nur durch Maschinen am Leben gehalten werden. Es ist eine ziemlich unangenehme Art von Egoismus, wenn man jemanden zu leben zwingt, obwohl er sich furchtbar quält, oder wenn sein Leben kaum mehr "Leben" genannt werden kann.

Zu der Frage von matze 134 - "Willst du etwa auch eingeschläfert werden wenn du das nächste Mal krank bist?"

Sergei war diesmal nicht einfach nur "mal krank" (krank war er schon öfters gewesen, und hatte es bis jetzt tapfer überwunden). Er hatte diesmal höllische Qualen. Soll ich ihn weiter leiden lassen, nur weil ich es nicht aushalten kann, dass ich alleine bleibe, wenn er stirbt?

Wenn es, wie jetzt bei Sergei, um eine sehr qualvolle Krankheit handelt, die nicht behandelt werden kann (in seinem Fall nicht, weil er nicht transportiert werden konnte, und weil man eine Operation ja nicht bei uns im Hof machen konnte), ist die Antwort auf deine Frage ein eindeutiges "ja", von sowohl mir als auch meiner Mutter (Sergeis Oma).
Wenn ich irgendwann todkrank werde, würde ich mich selbst umbringen, bevor ich durch Jahrzehte von Operationen gehen müsste, oder an ein Bett mit Maschinen gekettet werden würde. Wenn ich es selbst nicht mehr geschafft hätte, würde ich mich auch freuen, wenn jemand mir Euthanasie gewähren würde.

Gerade "nach all den Jahren" konnte ich es ihm nicht antun, dass ich ihn weiter leiden lassen würde. Für mich war er wie mein eigenes Kind, mein ganz spezieller kleiner Junge - und das wird er immer sein. Ich wollte, dass er so glücklich und sorglos wie möglich sein Leben leben könnte, auch wenn das jetzt gehiessen hat, dass dieses Leben ein paar Jahre kürzer war.

Nach den wenigen Informationen über uns hier im Forum ist es wahrscheinlich schwierig, sich ein wahrhaftiges Bild über die Situation und Sergeis Zustand zu machen.
Es war selbstverständlich keine leichte Entscheidung. Aber ich garantiere euch, dass es keine übereilte Entscheidung war.


Liebe Grüsse,

Tinet

19.02.2007 22.19 | oma fritz |
Moin Tinet,

wie schade, dass ihr Sergei einschläfern musstet. Ich bedaure, dass es ihm so schlecht ging.
Ich denke, wenn man mit dem Tier lebt, kann man am besten beurteilen, was zu tun ist.

Sicher habt ihr nicht leichtfertig gehandelt, doch andererseits ist es gut, dass alles versucht wird, dem Tier zu helfen, und das haben viele von uns, aber auch ihr, auf dem Weg über dieses Forum versucht.

Liebe Grüße

Rita

19.02.2007 22.50 | Larsjens |
Tinet,
es tut mir wirklich Leid das es war mit Sergei so weit. Es ist ja eine schwere Entscheidung zu treffen, aber wenn es so ist denn ist es nur so.
Beste wünsche, Lars.

20.02.2007 08.52 | funnykisses |
Wer weis, vielleicht war es ja wirklich besser, ihn über die Regenbogenbrücke gehen zulassen........... schade, aber vielleicht ist ja so Platz für ein neues Schwein gewonnen, welches noch einen schönen Platz bei lieben Leuten braucht?????????

20.02.2007 09.41 | matze 134 |
Es tut mir sehr leid, das du dein armes Schwein einschläfern hast lassen müssen. Ich habe auch mein erstes Eberchen verloren; er sollte nur, zum Xsten Mal in seinem Leben, Blut abgenommen bekommen. Danach war er tot. Ich kann also durchaus nachvollziehen, wie es dir jetzt geht.
Unser aufrichtiges Mitgefühl von meiner Frau und mir.

20.02.2007 19.11 | Liese | RE: Sergei hat Probleme beim Pinkeln ...
Hallo Tinet,
habe letztes Jahr auch mein Schwein "Miss Marpel" einschläfern lassen müssen.- Ist schwer, aber niemand konnte ihr mehr helfen!- Dann wollte ich gar keins mehr!!!-

Es hat mir aber nach einiger Zeit etwas gefehlt, auf meiner "kleinen Farm"!
Und dann kam Lilli... und dann kam Schweini, durch Sabine,....und am Wochenende gibt es noch einen tollen Platz für 2 Schweine "Herren", durch Sabine!!!
Es waren alles "Schweine", die ein tolles neues zu Hause gesucht haben.-
Der" Virus" Schwein geht nicht verloren!(Wenigstens bei den meisten nicht)
bestimmt auch nicht bei dir!
Gib´einen neuen Schwein eine Chance! :jump:!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

21.02.2007 13.54 | Salome | RE: Sergei hat Probleme beim Pinkeln ...
Hallo Tinet!

Das war eine schlimme Entscheidung für euch, und sicher keine vorschnell getroffene. Ich finde, man kann sehr gut hören, dass du Sergei lieb hattest. Ich habe schon mindestens so viel Elend durch falsch verstandene Tierliebe gesehen wie durch das Fehlen von ihr. Auch wenn die Entscheidung für´s Einschläfern selten die populärere ist, sicher habt ihr gut entschieden.
Ich wünsche euch alles Gute und uns anderen, dass solche Ereignisse wieder möglichst lange auf sich warten lassen.

Viele liebe Grüße,
Chris

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