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14.02.2007 06.04 | Sabine | Freier arbeiten ohne Bindung
Melsungen
Freier arbeiten ohne Bindung
Gerhard Möller findet, der Mehraufwand mit QS bringt nicht mehr Geld und Qualität

Metzebach. "Der Mehraufwand, der durch QS entsteht, wird nicht bezahlt", findet Landwirt Gerhard Möller aus Metzebach, zumal die Gebühren dafür nicht nach Betriebsgröße berechnet werden. "Die Kleinen zahlen genauso viel wie die Großen." Außerdem, findet der Kritiker, suggeriere QS - Qualität und Sicherheit - eine Qualität, die es nicht gebe. Etwa, weil auch beim QS-System gentechnisch verändertes Soja als Schrot an die Schweine verfüttert wird. Es gebe eigentlich kein anderes mehr, und dabei zeigt Möller die Deklaration auf der jüngsten Rechnung.

Der zweite Punkt, der ihn wurmt, ist, dass der Kreisbauernverband zum Mitmachen bei QS auffordert. Aus Protest, weil er sich vom Verband - "das ist eigentlich unsere Gewerkschaft" - nicht mehr vertreten fühlt, ist er vor kurzem ausgetreten.

Punkt drei seiner Verärgerung: Zum 5. Februar hat der Schlachthof Jena mitgeteilt, dass es für Schweine aus Nicht-QS-Betrieben, einen Cent pro Kilogramm weniger gibt.

Das macht, rechnet der gelernte Kaufmann fix vor, in seinem Betrieb einen Verlust von etwa 1000 Euro im Jahr. Diesen Verlust könnte er auffangen, würde er bei QS mitmachen. Selbst die dabei anfallenden Gebühren würden unter dem Strich noch ein Plus bringen. Aber, sagt Möller, wenn das passiere wie bei einem befreundeten QS-Kollegen, müsste er Strafe zahlen. Der hatte Futter gekauft, und auf der Rechnung fehlte das QS-Siegel. Das fiel bei der Kontrolle auf, 500 Euro Strafe habe er für das Malheur zahlen sollen.

So ganz ohne Abgaben geht es aber auch bei einem Landwirt wie Gerhard Möller nicht. Die CMA, die Marketinggesellschaft der deutschen Landwirtschaft zur Absatzförderung, verlangt ohnehin ihren Obolus.

Von jedem geschlachteten Schwein bekomme die CMA 51 Cent. "Das macht bei 890 000 pro Woche in Deutschland geschlachteten Schweinen fast 454 000 Euro. "Ein Gerichtsbeschluss sagt, dass das nicht in Ordnung ist. Der ist aber noch nicht rechtskräftig", erklärt der 37-jährige Metzebacher, in dessen Ställen sich Sauen, Ferkel und Mastschweine tummeln. (bmn)
13.02.2007
Quelle:http://www.hna.de/melsungenticker/00_20070213175138_Freier_arbe
iten_ohne_Bindung.html

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