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26.01.2007 07.37 | Sabine | Glücks-Schweine trotzen Kyrill
Glücks-Schweine trotzen Kyrill

Kyrill legte das Dach des Schweinestalls in Schutt und Asche. Landwirt Wisselmann ist froh, dass alles so glimpflich ablief.

Mühlhausen. (Das) In der Fabel pustet der Wolf den kleinen Schweinchen das Haus kaputt. In der Wirklichkeit ist´s Kyrill gewesen. Der Orkan hat Donnerstag die Energieversorgung eines Schweinestalls zerstört. Im Märchen frisst der Wolf die Schweinchen auf - in der Realität lässt Kyrill alle 2 000 Ferkelchen mit dem Schrecken davon kommen.
Die Landwirte Jens Wisselmann, Tobias Clodt und Thomas Döring hatten nochmal Glück im Unglück. Mit ihnen ihre rosafarbenen Ferkel. Am Donnerstagabend pustete der Orkan zwar die komplette Bedachung des Technikanbaus von ihrem Schweinestall in Mühlhausen weg, doch die Technik an sich hat die Naturgewalt bestens überstanden. Nachdem Kyrill das Dach einmal um 180 Grad gedreht hat, waren allerdings Heizung, Fütterungsanlage und der Computer als Herzstück der Anlage plötzlich im Freien und damit dem Regen ausgesetzt. Den Landwirten blieb keine Wahl: Sie mussten die Technik abschalten - es wurde kalt im Stall.

Der Temperaturabfall im Stall hätte für die Jungtiere tödlich enden können, aber die Landwirte verhinderten Schlimmeres: Sie schafften noch am selben Abend mehrere Gasöfen in die Bestallung und retteten damit die frierenden Schweinchen vor dem sicheren Erfrierungstot. "Um die Tiere auch weiter ernähren zu können, mussten wir mit der Schubkarre von Hand füttern", sagt Wisselmann.

Großartiges Rettungsteam

Die Hilfsaktionen der Landwirte zeigten die erwünschte Wirkung: Nicht ein einziges Tier hat durch Kyrill Schaden genommen.

Am Freitag stellte Wisselmann dann überrascht fest, dass alle Geräte wieder einwandfrei funktionierten. "Ein Wunder, dass nichts weiter passiert ist." Gelöst war damit allerdings noch nicht das Problem mit dem fehlenden Dach. "Am Mittwoch hatten wir sogar noch ein Windschutznetz an dem Dach befestigt und Witze über unsere Vorsichtsmaßnahme gemacht", erzählt Wisselmann lachend. Jetzt flattert das Netz an den Trümmern hinter dem Stall. Rund 100 Quadratmeter Dach einschließlich Holzbalken und Planen liegen in Schutt und Asche.

Mittlerweile kann auch Jens Wisselmann wieder lachen. Bereits am Freitagmorgen ging sein Rettungsteam an die Arbeit: In insgesamt 13 Stunden zimmerte die fünfköpfige Mannschaft unter der Anleitung eines Zimmermanns ein provisorisches Dach aus Holz.

Landwirte stolz auf provisorisches Dach

Als vor einigen Tagen die Temperaturen sich dem Gefrierpunkt näherten, isolierten die fleißigen Fünf das neue Dach sogar noch mit gebrauchten Isolierplatten vom Nachbarn. Landwirt Wisselmann ist begeistert: "Wir sind so stolz auf unser Dach, dass wir es vielleicht sogar behalten."
25.01.2007
Quelle:Glücks-Schweine trotzen Kyrill

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